piwik no script img

Kommentar Obama-BesuchIm Schatten des Dr. Motte

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Obama wird wohl an der Siegessäule eine Rede halten - ausgerechnet am langjährigen Austragungsort der Love Parade. Das Schöneberger Rathaus wäre angemessener gewesen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er schreibt über Politik und Popkultur – inbesondere über die deutsche Innen- und Außenpolitik, die Migrations- und Kulturpolitik sowie über Nahost-Debatten und andere Kulturkämpfe, Muslime und andere Minderheiten sowie über die Linkspartei und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW). 2015 erschien sein Buch “Angst ums Abendland” über antimuslimischen Rassismus. 2018 folgte das Buch “Die Volksverführer. Warum Rechtspopulisten so erfolgreich sind.”

4 Kommentare

 / 
  • L
    L.A.WOMAN

    Wahrhaft ein Trauerspiel, das Geschreibsel der Medien, die alle gleichlautend mehr oder minder kaschiert die Meinung einer Kanzlerin wiedergibt, die gleich zu Beginn das Auftreten am Brandenburger Tor als 'befremdlich' bezeichnet hat.

    Nun, das kann man verstehen, da sie augenscheinlich aus ihrer Ex-DDR Warte dieses Ereignis betrachtet, indem sie unter dem Eindruck der Aufmerksamkeit für Obama die Kuschelecke des Kalten Krieges panikartig aufsucht.

    Damit ist diese Bezeichnung erklärt.

    Vielleicht sagt ihr mal jemand, dass wir in einer Demokratie leben und nicht mehr in ihrer alten Diktatur.

    Im Moment habe ich eine Verwandte aus USA zu Besuch, und höre aus erster Hand, wie dort dieses ablehnende Verhalten eingeschätzt wird. Sie sehen Berlin als das wichtigste Symbol für die freie Welt und können diese Merkel-Äußerung nur als Affront gegen die USA insgesamt deuten.

    Damit schließt sich der Kreis, die Deutschen wollen offensichtlich die DDR wiederhaben!

    Dazu kommt, dass durch alle Gazetten über die Kosten lamentiert wird. Den Großteil trägt Obama sowieso selber, nur die Polizei darf er nicht bezahlen, das liefe unter Korruption, geht schlecht.

    Wer fragt eigentlich nach den vielen Millionen für die Aufenthalte von Bush, die Merkel aus unseren Steuern hinterhergeworfen hat?

    Auch regt sich niemand auf über die 1.6 Milliarden für die neue Luxusfliegerflotte für sie und ihre Leute, die sie mal eben schnell während der EM gekauft hat.

    Aber diese Meldungen bekommt man nur aus der Auslandspresse, bei uns laufen diese Meldungen unter Zensur.

  • DM
    Dirk Mirow

    Ich bin schon etwas überrascht, dass auch in der taz wie woanders ein wenig verbissen über den Auftrittsort diskutiert wird. Machen wir uns doch einfach selbst ein Bild! Und hören uns an, ob und was Barack Obama zu sagen hat. Das ist doch das eigentlich Spannende.

     

    Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele von Euch dazu kommen! Hier könnt Ihr Euch auf der Obama-Seite dafür registrieren lassen:

     

    http://my.barackobama.com/page/event/detail/4gjvp

     

    Bitte leitet diesen link auch an andere Interessierte weiter – auch wenn Ihr nicht dabei sein könnt. Vielen Dank!

     

    Herzliche Grüße,

     

    Dirk Mirow

  • RM
    Robert Mehdel

    Gut auf den Punkt gebracht, Herr Bax! Ihre Meinungen finde ich immer öfter am Besten.

  • HZ
    Helmut Zermin

    Mit einem persönlichen Brief an den US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama, haben die Aktionsbündnisse www.be-4-tempelhof.de, www.tempelhof-weltkulturerbe.de, sowie weitere Bürgerinitiativen heute ihre Einladung auf den Flughafen Tempelhof bekräftigt.

    Die vom aussenpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Gert Weisskirchen (SPD), und den Medien ins Spiel gebrachte Alternative zum Flughafen Berlin-Tempelhof, die Berliner „Siegessäule“, ist als Kulisse wirklich problematisch für so eine Grundsatzrede. Zur Zeit ist und war die Siegessäule ein beliebter Ort für Technomusikparaden ("Berlin Loveparade") und besonders die Feier des Christopher Street Day (CSD), aufgrund der Phallusform. Berliner haben damit kein Problem und das ist auch gut so, aber es ist sehr schwer vorstellbar, dass dies im konservativen Amerika vermittelbar ist.