Drogenneuheit Spice: Kräuter zum Kiffen

Spice, eine neue, noch legale Droge, verspricht den Vollrausch. Nur offizielle Stellen sind noch nicht angefixt - und Nebenwirkungen und Langzeitschäden unerforscht.

Marihuana ist vielleicht bald weg vom Fenster. Bild: dpa

Die Verpackung sieht aus wie ein kleiner Teebeutel, der Inhalt verspricht pure Entspannung, der Name ist Spice, "Gewürz". Doch die Mischung ist alles andere als ein Beruhigungstee. Auf der Verpackung steht ein Hinweis, dass Spice zum Räuchern konzipiert wurde und nicht oral aufgenommen werden sollte.

Die Inhaltstoffe sind unter anderem blaue Lotusblumen und indischer Löwenschwanz. Alles rein pflanzlich. Seit einigen Monaten ist diese Kräutermischung bereits auf dem Markt und gewinnt täglich neue Liebhaber. Das liegt aber nicht daran, dass Spice so schön duftet, sondern dass die Konsumenten die Mischung gern rauchen.

Wenn es nur ein tabakähnliches Kraut wäre, gäbe es keinen weiteren Grund zur Besorgnis, aber das Ergebnis nach dem Rauchen ist doch gravierender, als man annimmt. Die Wirkungen von Spice sei, laut Konsumenten, ähnlich wie die von Marihuana. Experten befürchten Nebenwirkungen wie Halluzinationen und Verwirrtheit.

Da diese Mischung nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, ist sie vorerst frei verkäuflich. Die Angst, dass auch Jugendliche nun von dem Rauschmittel angelockt werden könnten, ist groß. Legal kiffen, und das auch noch zu Taschengeldpreisen! Bereits ab 4,50 Euro gibt es die Mischung im Internet für jedermann zu kaufen.

Ist das das Aus für Marihuana? Wird Spice die neue Biodroge? Viele Drogenbeauftragte können mit dem Begriff Spice bisher nur wenig anfangen. In der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz im Bereich Drogen und Sucht in Berlin ist man ebenfalls ratlos. Herr Matthias Apel, Ansprechpartner für "Grundsatzangelegenheiten legale Drogen" äußerte sich zum Thema: "Spice? Damit kennen wir uns hier noch gar nicht aus. Wir kümmern uns mehr um legale Drogen wie Alkohol."

Sogar die Polizei ist machtlos. Der Drogentest beweist es: Das Ergebnis ist negativ. Drogenberater warnen also nachdrücklich vor Spice-Konsum. Man weiß einfach zu wenig über die Inhaltsstoffe, die Nebenwirkungen oder ob der Missbrauch Langzeitschäden mit sich bringt. Eines ist schon bekannt: Die ersten Spice-Raucher sind bereits in Therapie.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.