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Hessens SPD-Spitzenkandidat plant Neustart"Wir haben es voll versemmelt"

Ein Team ohne Energieexperten Scheer, mehr Wirtschaft: SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel trimmt die hessische SPD in die politische Mitte.

Früher von vielen "Johannes" genannt: Thorsten Schäfer-Gümbel. Bild: dpa

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36 Kommentare

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  • H
    HoldenCaulfield

    ich glaube es war der kabarettist volker pispers, der einst, sinngemäß, sagte :

     

    "es ist typisch für die deutschen, das sie die einzigen politiker, welche die interessen der mehrheit des volkes vetreten, für linke spinner halten."

     

    die wucht und der damit zwangsläufig verbundene erfolg der medienkampagne gegen ypsilanti mit dem primärziel scheer zeigt, wieviel angst das establishment angesichts einer weltweiten rezession vor "linker" politik haben muß, was immer man damit auch verbinden mag.

     

    im bereich energie widerspricht eine dringend gebotene lösung mit regenerativen quellen und dezentralen strukturen halt geradezu diametral dem wunschdenken monopokapitalistischer besitzstandswahrer.

     

    mein aufruf an alle hessen : bitte GENAU so wählen wie das letzte mal.

     

    und dann gucken wir mal, was sich die politiker als nächstes ausdenken, oder wollen wir diese köstliche tragödie wirklich so trostlos enden lassen, mit einer weiteren legislaturperiode unter koch ?

     

    doch wohl nicht wirklich !

     

    ;)

  • R
    rot

    @ HaWe: So ein quatsch. Die Hessen-SPD steht immernoch für den Politikwechsel, dass zeigt sich doch allein schon daran, dass eine Zusammenarbeit mit der Linken nicht ausgeschlossen wird. Außerdem bleibt das Programm das gleiche. Und selbst wenn Schäfer-Gümbel sich der "Mitte" (schwachsinniges Wort) öffnet, ist das immernoch besser als ein populistischer, ausländerfeindlicher Koch.

  • L
    LeBlanc

    Ich bin immer wieder entsetzt wie ängstlich viele Menschen auf mögliche Veränderungen reagieren. Dabei ist das Teil und Wesen der Demokratie. 2 Punkte dazu.

    1. Energiewechsel: Es ist erschreckend, dass Leute immer noch glauben, es gäbe eine Alternative zu einem Wechsel in der Energiepolitik. Jeder, der die Entwicklung der Öl- und Gaspreise anschaut, jeder der begreift, dass Kohle CO2 ausstößt, jeder der begreift, dass auch Uran endlich ist und vor allem über Jahrtausende gefährlich bleibt, muss erkennen, dass Alternativen gefunden werden müssen. Das die großen Energieversorger das nicht sehen wollen ist klar, die würden dadurch ja Verluste erleiden. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass der SPD in Hessen der Wind so heftig ins Gesicht weht.

    2. Ich finde es traurig, dass es in Deutschland immernoch möglich ist, mit Ängsten Wahlen zu gewinnen. Koch hat das begriffen, aber bei der letzten Wahl aufs falsche Pferd gesetzt. Doch schon sprang ihm der SPD-"Energieexperte" und RWE-Lobbyist Clement beiseite und schürte die Angst vor der Energiewende, einer Veränderung... und das gab letztendlich den Ausschlag. Traurig. Aber damit nicht genug schürten von da an sämtliche Interessengruppen die Angst gegen die Linke, echauffierten sich über das "Wahllüge" und denunzierten Frau Ypslianti. So erleben wir weitere 5 Jahre Schwarz-Gelb in Hessen und ich möchte fast darauf wetten, dass dort keiner Ängste schürt, weil es keine Veränderung geben wird. Noch trauriger.

  • S
    Shaquana

    @Felidea:

     

    die WählerInnen haben zwar mehrheitlich links gewählt, aber der konservativere Teil der SPD-WählerInnen hat sicher das Wahlversprechen von Y, nicht mit der Linkspartei zu zu regieren, sehr ernst genommen. Ich glaube kaum, dass es in Hessen eine linke Mehrheit geben wird, jetzt wo die SPD wegen der Ressentiments gegen die Linke Stimmen verlieren wird.

    Auch im Bund werden wir wohl eine schwarz-gelbe Mehrheit bekommen, wenn die SPD einer Zusammenarbeit mit der Linken zustimmt. Auch wenn das schwer zu verdauen ist: Ich glaube, dass im Westen viele Wechselwähler in der Mitte lieber CDU-FDP wählen als eine Rot-Rot Koalition.

  • H
    HaWe

    Also doch .... diejenigen, die in der hessischen SPD den Kurs vorgeben, haben jetzt kalte Füße und streben nur noch den Personalwechsel in Wiesbaden an, nicht mehr den Politikwechsel. Ein paar soziale Trostpflästerchen wird's wohl geben, aber ansonsten genau das, was Roland Koch auch getan hat und weiter täte, wenn man ihn ließe.

    Nichts, wofür man sie wählen müßte.

  • PP
    Paul Paulsen

    @Felidea:

     

    Politiker reden gerne von einer "Kampagne" die die Medien gegen sie geführt haben. In diesem Fall gab es diese Kampagne rechter Medien gegen Ypsilanti/Scheer jedoch ohne jeden Zweifel, von Bild über die anderen großen neoliberalen Tageszeitungen, bis hin zum HR wurde Tag für Tag kräftig Stimmung gemacht.

     

    Die politische Rechte und die deutschen Wirtschaftsführer mussten das "linke Experiment" der sozialen und ökologischen Reform in Hessen unbedingt verhindern.

     

    So war es auch kein Zufall, dass selbst einige prominente "Parteifreunde" von Ypsilanti, wie der EX-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, der heute u.a. seine Brötchen als Lobbyist für RWE-Atomstrom verdient, heftig gegen Ypsilanti gestänkert haben, bis hin zur Aufforderung die SPD nicht zu empfehlen.

     

    Von diesem Hintergrund ist es geradezu zynisch, wie die 4 SPD- "Abweichler" von rechts-reaktionären wie Bild als Helden gefeiert haben, "Helden" die die eigene Partei um die Machtübernahme gebracht haben. Warum passiert sowas nur nie in der CDU oder FDP?

     

    Aber der Hang der SPD zur Selbstzerstörung ist ja schon fast legendär.

     

    Auch das hier mal lesen:

     

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=3574#more-3574

     

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=3569#more-3569

  • V
    vic

    Es wird auch ohne Herrn Scheer Wind wehen, Sonne scheinen und Wasser fließen, Herr Wagner. Nur eben ungenutzt. Während die Hessen CDU ganz selbstständig weiterhin Dreck schleudert. Auch ohne sie. Das kann der Chef-Koch noch immer am besten.

  • AN
    A. Niebuhr

    Es gibt keinen sinnvollen Energiemix, der Kernkraft beinhaltet. Sinnvoll und Kernenergie in einem Satz, das ist absurd. Lass mich raten, Du wählst eh CDU und bist nur so zum Spass hier...

  • G
    GonZoo

    Die politischen Inhalte der CDU-FDP beschränken sich weiterhin nur auf SPD-Bashing, darin liegt die Chance für eine Wende in Hessen:

     

    - die Landesfinanzen wurden in Kochs Amtszeit gründlich ruiniert.

    - die Finanzkrise wird die Festung Frankfurt nicht schleifen, aber die Mauern wackeln schon

    - in Rüsselsheim steht ein Großunternehmen vor dem Aus

     

    Da gibt es auch abseits der ökologischen und sozialen Themen viel zu tun. Wer es im Wahlkampf schafft, wieder auf Sachthemen zu setzen, der hat eine reelle Chance

  • D
    delta

    @Felidea

     

    ja, wundern duerfen wir uns. Das tu ich auch noch taeglich. Vereinzelt laeuft mir in diesen Tagen auch Selbstkritik der Medien ueber den Weg. (Ging es da irgendwann auch mal um Inhalte ?) Aber das ist eher die Ausnahme. Ansonsten erschuettert mich die Heftigkeit, mit der gegen Frau Ypsilanti vorgegangen wurde. Und vor allem; es geht ungebremst weiter ?! Darum sei mir die Frage gestattet - wer oder was hat ein Interesse daran, diese Kampagne bis zum Exzess weiter zu treiben ?

    Und noch ein Gedanke: einem Barak Obama werden mit seinem "Change" - auch hier zu Lande - die Fuesse gekuesst. Andrea Ypsilanti und Hermann Scheer - mit aehnlich anspruchsvollen Zielen - wurden und werden in Hessen gnadenlos demontiert. Ja, sie hat Fehler gemacht - und nun wird es Zeit, wieder ueber den dringend noetigen Politik-Wechsen in Hessen zu reden. Ich wuensche den Genossen gutes Gelingen. Das Programm der SPD ist gut und wird Hessen wieder nach vorne bringen.

  • BG
    Bürger G.

    Zum Glück ist dieser Rattenfänger Hermann Scheer endlich weg! Wenn jetzt noch Andrea Ypsilanti gehen würde und sich die SPD für einen ökologisch sinnvollen Energiemix aus EE, Kernkraft und Kohle entscheidet, dann könnt man sie endlich auch wieder wählen!

  • F
    Felidea

    Wenn es nicht so vorhersehbar gewesen wäre, würde ich jetzt erschüttert sein.

    Wenn schon Widerwahlen, dann jemanden, den keiner kennt und natürlich viel stärker nach rechts tendiert als Ypsilanti. Ich frage mich nach wie vor: war es wirklich die hessische Bevölkerung, die plötzlich gegen das Parteiprogramm der SPD gewesen ist, oder haben die Medien nur so getan als ob?

     

    Wundern dürfen wir uns so oder so. Die Bürger in Hessen haben eindeutig mehrheitlich links gewählt. Trotzdem scheinen sich plötzlich so viele dagegen aufzulehnen. Ein Mysterium? Oder geschickte Propaganda?

  • H
    HoldenCaulfield

    ich glaube es war der kabarettist volker pispers, der einst, sinngemäß, sagte :

     

    "es ist typisch für die deutschen, das sie die einzigen politiker, welche die interessen der mehrheit des volkes vetreten, für linke spinner halten."

     

    die wucht und der damit zwangsläufig verbundene erfolg der medienkampagne gegen ypsilanti mit dem primärziel scheer zeigt, wieviel angst das establishment angesichts einer weltweiten rezession vor "linker" politik haben muß, was immer man damit auch verbinden mag.

     

    im bereich energie widerspricht eine dringend gebotene lösung mit regenerativen quellen und dezentralen strukturen halt geradezu diametral dem wunschdenken monopokapitalistischer besitzstandswahrer.

     

    mein aufruf an alle hessen : bitte GENAU so wählen wie das letzte mal.

     

    und dann gucken wir mal, was sich die politiker als nächstes ausdenken, oder wollen wir diese köstliche tragödie wirklich so trostlos enden lassen, mit einer weiteren legislaturperiode unter koch ?

     

    doch wohl nicht wirklich !

     

    ;)

  • R
    rot

    @ HaWe: So ein quatsch. Die Hessen-SPD steht immernoch für den Politikwechsel, dass zeigt sich doch allein schon daran, dass eine Zusammenarbeit mit der Linken nicht ausgeschlossen wird. Außerdem bleibt das Programm das gleiche. Und selbst wenn Schäfer-Gümbel sich der "Mitte" (schwachsinniges Wort) öffnet, ist das immernoch besser als ein populistischer, ausländerfeindlicher Koch.

  • L
    LeBlanc

    Ich bin immer wieder entsetzt wie ängstlich viele Menschen auf mögliche Veränderungen reagieren. Dabei ist das Teil und Wesen der Demokratie. 2 Punkte dazu.

    1. Energiewechsel: Es ist erschreckend, dass Leute immer noch glauben, es gäbe eine Alternative zu einem Wechsel in der Energiepolitik. Jeder, der die Entwicklung der Öl- und Gaspreise anschaut, jeder der begreift, dass Kohle CO2 ausstößt, jeder der begreift, dass auch Uran endlich ist und vor allem über Jahrtausende gefährlich bleibt, muss erkennen, dass Alternativen gefunden werden müssen. Das die großen Energieversorger das nicht sehen wollen ist klar, die würden dadurch ja Verluste erleiden. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass der SPD in Hessen der Wind so heftig ins Gesicht weht.

    2. Ich finde es traurig, dass es in Deutschland immernoch möglich ist, mit Ängsten Wahlen zu gewinnen. Koch hat das begriffen, aber bei der letzten Wahl aufs falsche Pferd gesetzt. Doch schon sprang ihm der SPD-"Energieexperte" und RWE-Lobbyist Clement beiseite und schürte die Angst vor der Energiewende, einer Veränderung... und das gab letztendlich den Ausschlag. Traurig. Aber damit nicht genug schürten von da an sämtliche Interessengruppen die Angst gegen die Linke, echauffierten sich über das "Wahllüge" und denunzierten Frau Ypslianti. So erleben wir weitere 5 Jahre Schwarz-Gelb in Hessen und ich möchte fast darauf wetten, dass dort keiner Ängste schürt, weil es keine Veränderung geben wird. Noch trauriger.

  • S
    Shaquana

    @Felidea:

     

    die WählerInnen haben zwar mehrheitlich links gewählt, aber der konservativere Teil der SPD-WählerInnen hat sicher das Wahlversprechen von Y, nicht mit der Linkspartei zu zu regieren, sehr ernst genommen. Ich glaube kaum, dass es in Hessen eine linke Mehrheit geben wird, jetzt wo die SPD wegen der Ressentiments gegen die Linke Stimmen verlieren wird.

    Auch im Bund werden wir wohl eine schwarz-gelbe Mehrheit bekommen, wenn die SPD einer Zusammenarbeit mit der Linken zustimmt. Auch wenn das schwer zu verdauen ist: Ich glaube, dass im Westen viele Wechselwähler in der Mitte lieber CDU-FDP wählen als eine Rot-Rot Koalition.

  • H
    HaWe

    Also doch .... diejenigen, die in der hessischen SPD den Kurs vorgeben, haben jetzt kalte Füße und streben nur noch den Personalwechsel in Wiesbaden an, nicht mehr den Politikwechsel. Ein paar soziale Trostpflästerchen wird's wohl geben, aber ansonsten genau das, was Roland Koch auch getan hat und weiter täte, wenn man ihn ließe.

    Nichts, wofür man sie wählen müßte.

  • PP
    Paul Paulsen

    @Felidea:

     

    Politiker reden gerne von einer "Kampagne" die die Medien gegen sie geführt haben. In diesem Fall gab es diese Kampagne rechter Medien gegen Ypsilanti/Scheer jedoch ohne jeden Zweifel, von Bild über die anderen großen neoliberalen Tageszeitungen, bis hin zum HR wurde Tag für Tag kräftig Stimmung gemacht.

     

    Die politische Rechte und die deutschen Wirtschaftsführer mussten das "linke Experiment" der sozialen und ökologischen Reform in Hessen unbedingt verhindern.

     

    So war es auch kein Zufall, dass selbst einige prominente "Parteifreunde" von Ypsilanti, wie der EX-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, der heute u.a. seine Brötchen als Lobbyist für RWE-Atomstrom verdient, heftig gegen Ypsilanti gestänkert haben, bis hin zur Aufforderung die SPD nicht zu empfehlen.

     

    Von diesem Hintergrund ist es geradezu zynisch, wie die 4 SPD- "Abweichler" von rechts-reaktionären wie Bild als Helden gefeiert haben, "Helden" die die eigene Partei um die Machtübernahme gebracht haben. Warum passiert sowas nur nie in der CDU oder FDP?

     

    Aber der Hang der SPD zur Selbstzerstörung ist ja schon fast legendär.

     

    Auch das hier mal lesen:

     

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=3574#more-3574

     

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=3569#more-3569

  • V
    vic

    Es wird auch ohne Herrn Scheer Wind wehen, Sonne scheinen und Wasser fließen, Herr Wagner. Nur eben ungenutzt. Während die Hessen CDU ganz selbstständig weiterhin Dreck schleudert. Auch ohne sie. Das kann der Chef-Koch noch immer am besten.

  • AN
    A. Niebuhr

    Es gibt keinen sinnvollen Energiemix, der Kernkraft beinhaltet. Sinnvoll und Kernenergie in einem Satz, das ist absurd. Lass mich raten, Du wählst eh CDU und bist nur so zum Spass hier...

  • G
    GonZoo

    Die politischen Inhalte der CDU-FDP beschränken sich weiterhin nur auf SPD-Bashing, darin liegt die Chance für eine Wende in Hessen:

     

    - die Landesfinanzen wurden in Kochs Amtszeit gründlich ruiniert.

    - die Finanzkrise wird die Festung Frankfurt nicht schleifen, aber die Mauern wackeln schon

    - in Rüsselsheim steht ein Großunternehmen vor dem Aus

     

    Da gibt es auch abseits der ökologischen und sozialen Themen viel zu tun. Wer es im Wahlkampf schafft, wieder auf Sachthemen zu setzen, der hat eine reelle Chance

  • D
    delta

    @Felidea

     

    ja, wundern duerfen wir uns. Das tu ich auch noch taeglich. Vereinzelt laeuft mir in diesen Tagen auch Selbstkritik der Medien ueber den Weg. (Ging es da irgendwann auch mal um Inhalte ?) Aber das ist eher die Ausnahme. Ansonsten erschuettert mich die Heftigkeit, mit der gegen Frau Ypsilanti vorgegangen wurde. Und vor allem; es geht ungebremst weiter ?! Darum sei mir die Frage gestattet - wer oder was hat ein Interesse daran, diese Kampagne bis zum Exzess weiter zu treiben ?

    Und noch ein Gedanke: einem Barak Obama werden mit seinem "Change" - auch hier zu Lande - die Fuesse gekuesst. Andrea Ypsilanti und Hermann Scheer - mit aehnlich anspruchsvollen Zielen - wurden und werden in Hessen gnadenlos demontiert. Ja, sie hat Fehler gemacht - und nun wird es Zeit, wieder ueber den dringend noetigen Politik-Wechsen in Hessen zu reden. Ich wuensche den Genossen gutes Gelingen. Das Programm der SPD ist gut und wird Hessen wieder nach vorne bringen.

  • BG
    Bürger G.

    Zum Glück ist dieser Rattenfänger Hermann Scheer endlich weg! Wenn jetzt noch Andrea Ypsilanti gehen würde und sich die SPD für einen ökologisch sinnvollen Energiemix aus EE, Kernkraft und Kohle entscheidet, dann könnt man sie endlich auch wieder wählen!

  • F
    Felidea

    Wenn es nicht so vorhersehbar gewesen wäre, würde ich jetzt erschüttert sein.

    Wenn schon Widerwahlen, dann jemanden, den keiner kennt und natürlich viel stärker nach rechts tendiert als Ypsilanti. Ich frage mich nach wie vor: war es wirklich die hessische Bevölkerung, die plötzlich gegen das Parteiprogramm der SPD gewesen ist, oder haben die Medien nur so getan als ob?

     

    Wundern dürfen wir uns so oder so. Die Bürger in Hessen haben eindeutig mehrheitlich links gewählt. Trotzdem scheinen sich plötzlich so viele dagegen aufzulehnen. Ein Mysterium? Oder geschickte Propaganda?

  • H
    HoldenCaulfield

    ich glaube es war der kabarettist volker pispers, der einst, sinngemäß, sagte :

     

    "es ist typisch für die deutschen, das sie die einzigen politiker, welche die interessen der mehrheit des volkes vetreten, für linke spinner halten."

     

    die wucht und der damit zwangsläufig verbundene erfolg der medienkampagne gegen ypsilanti mit dem primärziel scheer zeigt, wieviel angst das establishment angesichts einer weltweiten rezession vor "linker" politik haben muß, was immer man damit auch verbinden mag.

     

    im bereich energie widerspricht eine dringend gebotene lösung mit regenerativen quellen und dezentralen strukturen halt geradezu diametral dem wunschdenken monopokapitalistischer besitzstandswahrer.

     

    mein aufruf an alle hessen : bitte GENAU so wählen wie das letzte mal.

     

    und dann gucken wir mal, was sich die politiker als nächstes ausdenken, oder wollen wir diese köstliche tragödie wirklich so trostlos enden lassen, mit einer weiteren legislaturperiode unter koch ?

     

    doch wohl nicht wirklich !

     

    ;)

  • R
    rot

    @ HaWe: So ein quatsch. Die Hessen-SPD steht immernoch für den Politikwechsel, dass zeigt sich doch allein schon daran, dass eine Zusammenarbeit mit der Linken nicht ausgeschlossen wird. Außerdem bleibt das Programm das gleiche. Und selbst wenn Schäfer-Gümbel sich der "Mitte" (schwachsinniges Wort) öffnet, ist das immernoch besser als ein populistischer, ausländerfeindlicher Koch.

  • L
    LeBlanc

    Ich bin immer wieder entsetzt wie ängstlich viele Menschen auf mögliche Veränderungen reagieren. Dabei ist das Teil und Wesen der Demokratie. 2 Punkte dazu.

    1. Energiewechsel: Es ist erschreckend, dass Leute immer noch glauben, es gäbe eine Alternative zu einem Wechsel in der Energiepolitik. Jeder, der die Entwicklung der Öl- und Gaspreise anschaut, jeder der begreift, dass Kohle CO2 ausstößt, jeder der begreift, dass auch Uran endlich ist und vor allem über Jahrtausende gefährlich bleibt, muss erkennen, dass Alternativen gefunden werden müssen. Das die großen Energieversorger das nicht sehen wollen ist klar, die würden dadurch ja Verluste erleiden. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass der SPD in Hessen der Wind so heftig ins Gesicht weht.

    2. Ich finde es traurig, dass es in Deutschland immernoch möglich ist, mit Ängsten Wahlen zu gewinnen. Koch hat das begriffen, aber bei der letzten Wahl aufs falsche Pferd gesetzt. Doch schon sprang ihm der SPD-"Energieexperte" und RWE-Lobbyist Clement beiseite und schürte die Angst vor der Energiewende, einer Veränderung... und das gab letztendlich den Ausschlag. Traurig. Aber damit nicht genug schürten von da an sämtliche Interessengruppen die Angst gegen die Linke, echauffierten sich über das "Wahllüge" und denunzierten Frau Ypslianti. So erleben wir weitere 5 Jahre Schwarz-Gelb in Hessen und ich möchte fast darauf wetten, dass dort keiner Ängste schürt, weil es keine Veränderung geben wird. Noch trauriger.

  • S
    Shaquana

    @Felidea:

     

    die WählerInnen haben zwar mehrheitlich links gewählt, aber der konservativere Teil der SPD-WählerInnen hat sicher das Wahlversprechen von Y, nicht mit der Linkspartei zu zu regieren, sehr ernst genommen. Ich glaube kaum, dass es in Hessen eine linke Mehrheit geben wird, jetzt wo die SPD wegen der Ressentiments gegen die Linke Stimmen verlieren wird.

    Auch im Bund werden wir wohl eine schwarz-gelbe Mehrheit bekommen, wenn die SPD einer Zusammenarbeit mit der Linken zustimmt. Auch wenn das schwer zu verdauen ist: Ich glaube, dass im Westen viele Wechselwähler in der Mitte lieber CDU-FDP wählen als eine Rot-Rot Koalition.

  • H
    HaWe

    Also doch .... diejenigen, die in der hessischen SPD den Kurs vorgeben, haben jetzt kalte Füße und streben nur noch den Personalwechsel in Wiesbaden an, nicht mehr den Politikwechsel. Ein paar soziale Trostpflästerchen wird's wohl geben, aber ansonsten genau das, was Roland Koch auch getan hat und weiter täte, wenn man ihn ließe.

    Nichts, wofür man sie wählen müßte.

  • G
    GonZoo

    Die politischen Inhalte der CDU-FDP beschränken sich weiterhin nur auf SPD-Bashing, darin liegt die Chance für eine Wende in Hessen:

     

    - die Landesfinanzen wurden in Kochs Amtszeit gründlich ruiniert.

    - die Finanzkrise wird die Festung Frankfurt nicht schleifen, aber die Mauern wackeln schon

    - in Rüsselsheim steht ein Großunternehmen vor dem Aus

     

    Da gibt es auch abseits der ökologischen und sozialen Themen viel zu tun. Wer es im Wahlkampf schafft, wieder auf Sachthemen zu setzen, der hat eine reelle Chance

  • PP
    Paul Paulsen

    @Felidea:

     

    Politiker reden gerne von einer "Kampagne" die die Medien gegen sie geführt haben. In diesem Fall gab es diese Kampagne rechter Medien gegen Ypsilanti/Scheer jedoch ohne jeden Zweifel, von Bild über die anderen großen neoliberalen Tageszeitungen, bis hin zum HR wurde Tag für Tag kräftig Stimmung gemacht.

     

    Die politische Rechte und die deutschen Wirtschaftsführer mussten das "linke Experiment" der sozialen und ökologischen Reform in Hessen unbedingt verhindern.

     

    So war es auch kein Zufall, dass selbst einige prominente "Parteifreunde" von Ypsilanti, wie der EX-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, der heute u.a. seine Brötchen als Lobbyist für RWE-Atomstrom verdient, heftig gegen Ypsilanti gestänkert haben, bis hin zur Aufforderung die SPD nicht zu empfehlen.

     

    Von diesem Hintergrund ist es geradezu zynisch, wie die 4 SPD- "Abweichler" von rechts-reaktionären wie Bild als Helden gefeiert haben, "Helden" die die eigene Partei um die Machtübernahme gebracht haben. Warum passiert sowas nur nie in der CDU oder FDP?

     

    Aber der Hang der SPD zur Selbstzerstörung ist ja schon fast legendär.

     

    Auch das hier mal lesen:

     

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=3574#more-3574

     

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=3569#more-3569

  • V
    vic

    Es wird auch ohne Herrn Scheer Wind wehen, Sonne scheinen und Wasser fließen, Herr Wagner. Nur eben ungenutzt. Während die Hessen CDU ganz selbstständig weiterhin Dreck schleudert. Auch ohne sie. Das kann der Chef-Koch noch immer am besten.

  • AN
    A. Niebuhr

    Es gibt keinen sinnvollen Energiemix, der Kernkraft beinhaltet. Sinnvoll und Kernenergie in einem Satz, das ist absurd. Lass mich raten, Du wählst eh CDU und bist nur so zum Spass hier...

  • D
    delta

    @Felidea

     

    ja, wundern duerfen wir uns. Das tu ich auch noch taeglich. Vereinzelt laeuft mir in diesen Tagen auch Selbstkritik der Medien ueber den Weg. (Ging es da irgendwann auch mal um Inhalte ?) Aber das ist eher die Ausnahme. Ansonsten erschuettert mich die Heftigkeit, mit der gegen Frau Ypsilanti vorgegangen wurde. Und vor allem; es geht ungebremst weiter ?! Darum sei mir die Frage gestattet - wer oder was hat ein Interesse daran, diese Kampagne bis zum Exzess weiter zu treiben ?

    Und noch ein Gedanke: einem Barak Obama werden mit seinem "Change" - auch hier zu Lande - die Fuesse gekuesst. Andrea Ypsilanti und Hermann Scheer - mit aehnlich anspruchsvollen Zielen - wurden und werden in Hessen gnadenlos demontiert. Ja, sie hat Fehler gemacht - und nun wird es Zeit, wieder ueber den dringend noetigen Politik-Wechsen in Hessen zu reden. Ich wuensche den Genossen gutes Gelingen. Das Programm der SPD ist gut und wird Hessen wieder nach vorne bringen.

  • BG
    Bürger G.

    Zum Glück ist dieser Rattenfänger Hermann Scheer endlich weg! Wenn jetzt noch Andrea Ypsilanti gehen würde und sich die SPD für einen ökologisch sinnvollen Energiemix aus EE, Kernkraft und Kohle entscheidet, dann könnt man sie endlich auch wieder wählen!

  • F
    Felidea

    Wenn es nicht so vorhersehbar gewesen wäre, würde ich jetzt erschüttert sein.

    Wenn schon Widerwahlen, dann jemanden, den keiner kennt und natürlich viel stärker nach rechts tendiert als Ypsilanti. Ich frage mich nach wie vor: war es wirklich die hessische Bevölkerung, die plötzlich gegen das Parteiprogramm der SPD gewesen ist, oder haben die Medien nur so getan als ob?

     

    Wundern dürfen wir uns so oder so. Die Bürger in Hessen haben eindeutig mehrheitlich links gewählt. Trotzdem scheinen sich plötzlich so viele dagegen aufzulehnen. Ein Mysterium? Oder geschickte Propaganda?