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Deutsche Rüstungsexporte nehmen zuMan schießt deutsch

Deutschland ist weltweit der drittgrößte Rüstungsexporteur nach USA und Russland, so ein Bericht. Die Regierung nutze Kontrollmechanismen nicht effektiv, kritisieren Experten der Kirche.

Deutscher Exportschlager aus dem Hause Heckler-&-Koch: die G36. Bild: reuters

Der deutsche Rüstungsexport ist im vergangenen Jahr erneut stark angewachsen. Die Ausfuhrgenehmigungen durch die Bundesregierung beliefen sich 2007 auf 8,7 Milliarden Euro, das sind eine Milliarde Euro oder 13 Prozent mehr als im Jahr 2006. Diese Zahlen hat die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) für ihren diesjährigen zwölften Rüstungsexportbericht erhoben.

Die GKKE-Fachgruppe Rüstungsexporte musste sich dafür auf Angaben der Bundesregierung gegenüber der EU sowie auf Antworten der Bundesregierung bei Abgeordneten-Anfragen stützen, erklärte Fachgruppenleiter Bernhard Moltmann von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung am Montag der taz. Denn die Bundesregierung zögert die Veröffentlichung ihres eigenen Rüstungsexportberichts wieder einmal besonders lange hinaus. Die beteiligten Ministerien könnten sich wohl schwer einigen, "wie man den Zuwachs bei den Kleinwaffenexporten erklären will", sagte Moltmann.

Die Bundesregierung hat 2007 die Ausfuhren von 10.381 Maschinenpistolen an 45 Staaten und von 19.014 Sturmgewehren an 34 Staaten genehmigt - das ist fast eine Verdoppelung gegenüber 2006. Hauptabnehmer waren Ägypten, Indien, Mexiko, Saudi-Arabien sowie Trinidad und Tobago. Offenbar verkauft sich das G36-Gewehr des Oberndorfer Herstellers Heckler & Koch sehr gut. Es könnte also die Nachfolge des enorm erfolgreichen Heckler-&-Koch-Produkts G3 antreten, mit dem weltweit geschossen wird.

Umfassend scheint die Ausfuhrkontrolle selbst solch einfach zu identifizierender Güter nicht zu sein. So bemängelt die GKKE, dass die Bundesregierung bislang nicht zufriedenstellend beantwortet hat, "unter welchen Umständen das moderne G36-Gewehr in die Hände georgischer Sicherheitskräfte gelangt ist, obwohl ein entsprechender Antrag von Georgien auf eine Ausfuhrgenehmigung abgelehnt worden war".

Georgien hat in dem kurzen Krieg im vergangenen Sommer nach einer Recherche des Berliner Rüstungsspezialisten Otfried Nassauer auch israelische Raketenwerfer zum Streubombenwurf eingesetzt, die auf Mercedes-Benz-Lkws montiert waren. Dies beleuchtet eine andere besondere Stärke der deutschen Industrie: die Herstellung von Gütern, die sich sowohl zivil als auch militärisch einsetzen lassen. Im Jargon heißen sie "Dual-Use-Güter" (Doppelter-Zweck-Güter). Diese Produkte werden von Mischunternehmen wie Diehl und Rheinmetall hergestellt, die sowohl zivile wie militärische Märkte bedienen und so als Rüstungsfirmen wenig auffallen.

Die Ausfuhr der Dual-Use-Güter sowie die zunehmend internationale Fertigung von Kriegsgerät stellt die Rüstungsexportkontrolle vor neue Erhebungsprobleme. So ist der deutsche Exportzuwachs 2007 nicht etwa einem Mehr an Einzelgenehmigungen zuzuschreiben, welche typischerweise Großprodukte wie Panzer oder Schiffe betreffen. Hier gab es sogar einen Rückgang.

Stark gewachsen ist jedoch der Wert der Sammelausfuhrgenehmigungen. Diese umfassen Zulieferungen an Hersteller in anderen EU- oder Nato-Staaten. Sie spielen aber keine Rolle im EU-Verhaltenskodex für Rüstungsausfuhren, werden dafür von der Bundesregierung also auch nicht gemeldet.

Doch nutzt die GKKE diesen Kodex, die deutsche Exportpolitik zu kritisieren. Der katholische GKKE-Vorsitzende Karl Jüsten erklärte am Montag, dass die Lieferung von Rüstungsgütern an Länder mit schweren internen Gewaltkonflikten sowie an Entwicklungshilfeempfänger im Widerspruch zu diversen Kriterien des Kodexes stehe. Sein evangelischer Kollege Stephan Reimers ergänzte: "Die deutsche Politik ist noch weit entfernt davon", die vorhandenen Mechanismen der Rüstungsexportkontrolle effektiv anzuwenden.

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30 Kommentare

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  • AC
    Ambrose Chapel

    Hey Leon Harter,

     

    schau Dir die Geschichten, am besten den GKKE-Bericht im Original, erstmal was gründlicher an, bevor Du die Standard-Floskeln der Waffen-Apologeten losschießt: die Bundesregierung könnte ganz easy herausfinden, wer die Endverbleibsregelung gebrochen hat - sie müsste nur die Georgier auf Herausgabe der G36-Seriennummern drängen. Und die Lkw: sind Spezialversionen, mit denen auf Rüstungsmessen geworben wird. Aber lass mich Deine Antwort raten: wenn wir nicht liefern, tun es eh andere, wa. Schlaf gut!!

  • S
    sunflower

    Na Rudi123, das ist ja wohl etwas übertrieben: die größte Gefahr auf dem Globus!

     

    Aber nun weiß ich, warum wir uns unter immer wieder "Exportweltmeister" nennen. Ich wüsste allerdings noch gerne, wie hoch dieser Exportanteil prozentual zum gesamten ansonsten friedlichen Zwecken dienenden Export ist. Weiß das jemand?

  • P
    Palgen

    mitgegangen,mitgefangen,mitgehangen,

  • V
    vic

    Füe wie blöd halten die uns?

    Jeder sollte doch langsam wissen, dass alle Rüstungskonzerne über Auslandsfilialen verfügen. Somit liefert die deutsche Mutter an ihre Tochter im Ausland, und benötigt dafür keine Ausfuhrgenehmigung. Was die dann damit machen will die Bundesregierung gar nicht wissen.

    Zudem haben wir zahlreiche wohlklingende Rüstungs-Tarnfirmen wie Daimler, Aerospace (Airbus), etc...

    Deutsch tötet gut und zuverlässig. Wer gegen wen ist völlig egal. Am besten ist immer noch, beide Seiten zu bedienen.

  • V
    vic

    Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

    Nach wie vor.

    Und irgendwer ist sicher noch stolz auf diese Exportbilanz.

  • S
    snowie

    Klar, wie meinte ein ehemaliger Boss des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, darin zugleich ein Nachfolger des Altnazis H.-M. Schleyer, einmal sinngemäß: "Wandel durch Handel ..."

    Also möglichst viele MG.s MP.s Panzer etc. senden, dann werden in den jeweiligen Staaten die Menschenrechte viel besser geachtet. logisch, oder?

  • DA
    deutsche Arbeitsplätze

    Deutschland sollte Arbeitsplätze sichern. Ausserdem kann man auch Stolz sein auf die militärische Forschung ohne Sie gäbe es kein Internet.

  • LH
    Leon Hartner

    Vermutung: Das G36 ist aus einem Drittstaat, der das Gewehr beziehen darf, nach Georgien gelangt. Dann können die Deutschen noch so sehr kontrollieren, nützen wird es nichts. Außerdem ist es ziemliche Stimmungsmache darauf hinzuweisen, dass die Raketenwerfer auf Mercedes Benz Trucks montiert waren. Würde man jedes Gut, das man irgendwie für den Krieg nützen könnte, nicht mehr exportieren, lägen die Exporte buchstäblich bei 0.

  • BH
    Banjo Hansen

    Mit so etwas Geld zu verdienen, ja, ja, ich weiss, Geld ist hierzulande heilig, aber so ein Schiet, der zum Toeten da ist, das kann man gar nicht rechtfertigen.

  • R
    Rudi123

    "Man schießt deutsch"

     

    Richtig!

     

    Man vergegenwärtige sich, daß die wissenschaftlichen Grundlagen für die Produktion von Atomwaffen fast ausschließlich von deutschen Physikern erarbeitet wuerden, ganz voran Werner Heisenberg und Erwin Schrödinger. Die Deutschen sind nun mal die größte Gefahr für das friedliche Miteinander auf diesem Globus.

  • AC
    Ambrose Chapel

    Hey Leon Harter,

     

    schau Dir die Geschichten, am besten den GKKE-Bericht im Original, erstmal was gründlicher an, bevor Du die Standard-Floskeln der Waffen-Apologeten losschießt: die Bundesregierung könnte ganz easy herausfinden, wer die Endverbleibsregelung gebrochen hat - sie müsste nur die Georgier auf Herausgabe der G36-Seriennummern drängen. Und die Lkw: sind Spezialversionen, mit denen auf Rüstungsmessen geworben wird. Aber lass mich Deine Antwort raten: wenn wir nicht liefern, tun es eh andere, wa. Schlaf gut!!

  • S
    sunflower

    Na Rudi123, das ist ja wohl etwas übertrieben: die größte Gefahr auf dem Globus!

     

    Aber nun weiß ich, warum wir uns unter immer wieder "Exportweltmeister" nennen. Ich wüsste allerdings noch gerne, wie hoch dieser Exportanteil prozentual zum gesamten ansonsten friedlichen Zwecken dienenden Export ist. Weiß das jemand?

  • P
    Palgen

    mitgegangen,mitgefangen,mitgehangen,

  • V
    vic

    Füe wie blöd halten die uns?

    Jeder sollte doch langsam wissen, dass alle Rüstungskonzerne über Auslandsfilialen verfügen. Somit liefert die deutsche Mutter an ihre Tochter im Ausland, und benötigt dafür keine Ausfuhrgenehmigung. Was die dann damit machen will die Bundesregierung gar nicht wissen.

    Zudem haben wir zahlreiche wohlklingende Rüstungs-Tarnfirmen wie Daimler, Aerospace (Airbus), etc...

    Deutsch tötet gut und zuverlässig. Wer gegen wen ist völlig egal. Am besten ist immer noch, beide Seiten zu bedienen.

  • V
    vic

    Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

    Nach wie vor.

    Und irgendwer ist sicher noch stolz auf diese Exportbilanz.

  • S
    snowie

    Klar, wie meinte ein ehemaliger Boss des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, darin zugleich ein Nachfolger des Altnazis H.-M. Schleyer, einmal sinngemäß: "Wandel durch Handel ..."

    Also möglichst viele MG.s MP.s Panzer etc. senden, dann werden in den jeweiligen Staaten die Menschenrechte viel besser geachtet. logisch, oder?

  • DA
    deutsche Arbeitsplätze

    Deutschland sollte Arbeitsplätze sichern. Ausserdem kann man auch Stolz sein auf die militärische Forschung ohne Sie gäbe es kein Internet.

  • LH
    Leon Hartner

    Vermutung: Das G36 ist aus einem Drittstaat, der das Gewehr beziehen darf, nach Georgien gelangt. Dann können die Deutschen noch so sehr kontrollieren, nützen wird es nichts. Außerdem ist es ziemliche Stimmungsmache darauf hinzuweisen, dass die Raketenwerfer auf Mercedes Benz Trucks montiert waren. Würde man jedes Gut, das man irgendwie für den Krieg nützen könnte, nicht mehr exportieren, lägen die Exporte buchstäblich bei 0.

  • BH
    Banjo Hansen

    Mit so etwas Geld zu verdienen, ja, ja, ich weiss, Geld ist hierzulande heilig, aber so ein Schiet, der zum Toeten da ist, das kann man gar nicht rechtfertigen.

  • R
    Rudi123

    "Man schießt deutsch"

     

    Richtig!

     

    Man vergegenwärtige sich, daß die wissenschaftlichen Grundlagen für die Produktion von Atomwaffen fast ausschließlich von deutschen Physikern erarbeitet wuerden, ganz voran Werner Heisenberg und Erwin Schrödinger. Die Deutschen sind nun mal die größte Gefahr für das friedliche Miteinander auf diesem Globus.

  • AC
    Ambrose Chapel

    Hey Leon Harter,

     

    schau Dir die Geschichten, am besten den GKKE-Bericht im Original, erstmal was gründlicher an, bevor Du die Standard-Floskeln der Waffen-Apologeten losschießt: die Bundesregierung könnte ganz easy herausfinden, wer die Endverbleibsregelung gebrochen hat - sie müsste nur die Georgier auf Herausgabe der G36-Seriennummern drängen. Und die Lkw: sind Spezialversionen, mit denen auf Rüstungsmessen geworben wird. Aber lass mich Deine Antwort raten: wenn wir nicht liefern, tun es eh andere, wa. Schlaf gut!!

  • S
    sunflower

    Na Rudi123, das ist ja wohl etwas übertrieben: die größte Gefahr auf dem Globus!

     

    Aber nun weiß ich, warum wir uns unter immer wieder "Exportweltmeister" nennen. Ich wüsste allerdings noch gerne, wie hoch dieser Exportanteil prozentual zum gesamten ansonsten friedlichen Zwecken dienenden Export ist. Weiß das jemand?

  • P
    Palgen

    mitgegangen,mitgefangen,mitgehangen,

  • V
    vic

    Füe wie blöd halten die uns?

    Jeder sollte doch langsam wissen, dass alle Rüstungskonzerne über Auslandsfilialen verfügen. Somit liefert die deutsche Mutter an ihre Tochter im Ausland, und benötigt dafür keine Ausfuhrgenehmigung. Was die dann damit machen will die Bundesregierung gar nicht wissen.

    Zudem haben wir zahlreiche wohlklingende Rüstungs-Tarnfirmen wie Daimler, Aerospace (Airbus), etc...

    Deutsch tötet gut und zuverlässig. Wer gegen wen ist völlig egal. Am besten ist immer noch, beide Seiten zu bedienen.

  • V
    vic

    Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

    Nach wie vor.

    Und irgendwer ist sicher noch stolz auf diese Exportbilanz.

  • S
    snowie

    Klar, wie meinte ein ehemaliger Boss des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, darin zugleich ein Nachfolger des Altnazis H.-M. Schleyer, einmal sinngemäß: "Wandel durch Handel ..."

    Also möglichst viele MG.s MP.s Panzer etc. senden, dann werden in den jeweiligen Staaten die Menschenrechte viel besser geachtet. logisch, oder?

  • DA
    deutsche Arbeitsplätze

    Deutschland sollte Arbeitsplätze sichern. Ausserdem kann man auch Stolz sein auf die militärische Forschung ohne Sie gäbe es kein Internet.

  • LH
    Leon Hartner

    Vermutung: Das G36 ist aus einem Drittstaat, der das Gewehr beziehen darf, nach Georgien gelangt. Dann können die Deutschen noch so sehr kontrollieren, nützen wird es nichts. Außerdem ist es ziemliche Stimmungsmache darauf hinzuweisen, dass die Raketenwerfer auf Mercedes Benz Trucks montiert waren. Würde man jedes Gut, das man irgendwie für den Krieg nützen könnte, nicht mehr exportieren, lägen die Exporte buchstäblich bei 0.

  • BH
    Banjo Hansen

    Mit so etwas Geld zu verdienen, ja, ja, ich weiss, Geld ist hierzulande heilig, aber so ein Schiet, der zum Toeten da ist, das kann man gar nicht rechtfertigen.

  • R
    Rudi123

    "Man schießt deutsch"

     

    Richtig!

     

    Man vergegenwärtige sich, daß die wissenschaftlichen Grundlagen für die Produktion von Atomwaffen fast ausschließlich von deutschen Physikern erarbeitet wuerden, ganz voran Werner Heisenberg und Erwin Schrödinger. Die Deutschen sind nun mal die größte Gefahr für das friedliche Miteinander auf diesem Globus.