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Quitte wird BionadeAus Nachbars Garten

Erst Holunder- und Ingwer-Geschmack und jetzt auch noch das: Der Getränkehersteller Bionade entdeckt die Quitte, macht darum viel Wind und daraus Limonade.

Die Bionaden-Familie bekommt Zuwachs: demnächst auch Limo mit Quittengeschmack. Bild: dpa

Bionade, die Gutmenschlimonade aus der Rhön, ist offiziell zuständig für eine Besserwelt. Die beginnt ja bekanntlich schon vor der Haustür. Deshalb haben sich die Bionade-Macher dort mal umgesehen, so vor der Tür und im Garten, und dabei etwas entdeckt. Ui, die Quitte, hängt da einfach so am Baum rum. Eine Frucht, die bislang kulinarisch und überhaupt extrem vernachlässigt wurde. Bislang. Jetzt gibts sie in der Flasche, was ein quasi revolutionärer Akt war. Die neue Bionade ist da, quittenschön.

Äh, danke, sagt da der Bewohner von der anderen Seite der besseren Welt, aber was issen das? Ein hässlicher Apfel, ein Gewürz, sieht irgendwie aus wie mein erstes Auto - diese und ähnlich qualifizierte Kommentare bekamen die Marktforscher zu hören, als sie im Auftrag von Bionade nach der Quitte fragten. Sei also eine ganz schlechte Idee, so ein Getränk herzustellen, sagen die Werbeexperten. Bionade machts trotzdem.

Und weil die Marktforschung so lustig war, schmeißt die Limonadenbrauerei sie gleich mit in die Werbetrommel und führt die Probanden vor, auf der Internetseite www.bionade-quitte.de.

Dazu gibt es "Quittenwissen": Wo kommt sie her, warum heißt sie so, wozu ist sie gut. Das ist quasi Bildungsfernsehen zum Austrinken.

Besonders hübsch ist die auf der Internetseite erwähnte Anekdote, dass die Quitte der "goldene Apfel der Aphrodite" und damit natürlich glücks-, liebes- und fruchtbarkeitsförderlich sei - ein Mythos wohl ebenso wie, dass da reine Quitte drin ist, wo es draufsteht.

Was wohl als nächstes Werbewirksames von den Getränkeherstellern entdeckt wird? Steht und hängt noch so einiges rum, im Garten. Gänseblümchen-Bionade, Löwenzahn? Vogelbeere? Nur weil das bisher noch keiner probiert hat …

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25 Kommentare

 / 
  • TN
    tut nichts zur Sache

    Mich hat dieser sehr gewundert. Weder ist das beworbene Produkt neu, noch der Artikel informierender als die Bionade-Werbung zum Produkt. Letzlich kann man darüber streiten, ob es Schleichwerbung oder nur ein Klamaukartikel ist. Beides gehört für mich aber nicht in die taz (oder wenn, dann auf die Wahrheitsseite, wofür der konkrete Artikel aber nicht gut genug ist).

  • G
    grafinger

    @ "IhrName": Ja, und jetzt?

    @ "Gutmensch": Sorry, Du hast da etwas falsch verstanden. "Gutmenschen" sind nicht per se "gute Menschen" sondern es handelt sich um eine Bezeichnung für Personen, welche sich übertrieben und unkritisch bis naiv von ihren Moralvorstellungen und Idealen leiten lassen. In der Regel findest Du sie im Kontext mit "Weltverbesserer" und "politisch korrekt". Niemand will damit Moralvorstellungen oder Ideale in Frage stellen. Dass "Nazis" diesen Ausdruck auch verwenden macht ihn nicht gleich zu einem "rechten" Begriff.

    Der Name "Bionade" kommt übrigens nicht von den verwendeten Zutaten, sondern vom Herstellungsverfahren. Es handelt sich um ein alkoholfreies Gärungsgetränk; Somit wird also auf "BIOlogischen" Wege "LimoNADE" hergestellt.

    "Kein Gift= Bio"???

    Nach dieser Argumentation sind also "Biowaffen" anderen Waffensystemen vorzuziehen? (SCNR)

    Übrigens ist "Bio" nicht unbedingt Gewähr für Schadstofffreiheit oder umgekehrt "nicht bio" kein Garant für Pestizid- und Toxinblastung.

    Alternative zu Cola???

    Naja... Wohl eher eine Werbeaussage des Unternehmens denn Realität.

    Also, nichts für ungut, manche Begriffe beschreiben nun einmal andere Dinge als das Wort selbst vermuten lässt.

    (Was haben ein Geschäftsführer und ein Zitronenfalter gemeinsam? ...Richtig!)

    Frohe Ostern Euch allen, auch denen mit denen ich mich hier öfters in die Haare kriege (Pardon, natürlich "angeregt diskutiere").

  • D
    denninger

    Tja, "IhrName" dann solltest Du die taz Rubrik "Zukunft-Konsum" in Deinen Spamfilter und Deine NetNanny eintragen.(SCNR)

  • G
    Gutmensch

    Über die negative Konnotation des Wortes "Gutmensch" habe ich mich schon immer gewundert... Das ist offensichtich aus Missgunst geboren, aus einem schlechten Gewissen bei der Begegnung mit idealistischen Menschen! Was kann daran schlecht sein ein guter Mensch sein zu wollen? ...diesem Streben sollte man keine Grenzen setzen, da gibt es kein zu viel, wie die Verwendung des Wortes nahe legen könnte. Gäbe es mehr "Gutmenschen" wäre unsere Welt nicht in der desolaten Lage, in der sie sich momentan befindet. Dass, wie ich hier höre, Nazis diesen Begriff verwenden, ist so auch selbsterklärend. Für "gut" können die sich ja auch nicht halten, ohne schizophren zu werden!

     

    Tja, und zum Phänomen "Bionade": Ist schon spannend wie bedeutungsgeladen dieses Getränk für viele ist... Dass die Hersteller keine Weltverbesserer sind ist doch nichts ungewöhnliches, und dass man mit dem Konsum von Bionade kein besserer Mensch wird, doch wohl auch. Aber der Trend zu mehr "Bio" ist doch erfreulich. (Pestizide etc. = giftig = "Tod";kein Gift = Bio = "Leben"). Wer grundsätzlich etwas gegen biologisch angebaute Lebensmittel hat (also plakativ: den Versuch, kein Gift zu schlucken), der scheint da etwas nicht ganz richtig begriffen zu haben. Und dass es endlich eine Alternative zu Cola&Co gibt, war längst überfällig. "gesund" ist keine dieser überzuckerten Limonade, dafür schmecken sie aber gut.

  • P
    Peter

    Als herb-männliches Lifestyle-Accessoire ist die

     

    Quitten-BIONADE für den coolen, hippen

     

    Buggy-Schieber so unverzichtbar wie das

     

    Baby-Fläschchen von SIGG und die schwarze

     

    Kastenbrille von MARTIN & MARTIN!

  • I
    IhrName

    @grafinger

     

    auch ironische werbung ist werbung

  • G
    grafinger

    Ach nee, "fuselfieber" und "IhrName", bei der letzten Ironieschutzimpfung hat man Euch wohl zweimal gepiekt.

    Da schreiben Zwei einen wirklich guten weil ironisch, den Gutmenschen verwirrenden da in der Aussage indiffertenten, nicht polarisierenden Artikel und Ihr versteht ihn nicht.

    Also, am Fenster sitzend, die Frühlingssonne betrachtend und nur ab und an auf den Monitor schielend lese ich den Artikel und stelle mir dabei vor, ein Gutmensch zu sein.

    Oh je, welch Dilemma, welch Tragik in meinem Leben. Niemand, weder taz noch die Ostheimer sagen mir ob ich die QuittenBionade (QuiBi) kaufen soll. Warum tun die mir das an? Ich war doch immer lieb! Und jetzt weis ich nicht mehr was ich tun soll! Und wenn ich das Falsche mache sagen die wieder dass ich doof bin. Ich könnte weinen. Aber das hilft ja nicht, denn keiner wird mich trösten so wie früher mit einem Butterbrot mit Quittenmarmelade. QUITTENMARMELADE? Von Oma? Ach ja, seufz, damals war noch alles gut. Aber halt, bevor ich mit einem Kasten QuiBi eine spirituelle Kindheitsreise antrete muss man mir erst sagen ob ich das tun darf.

    Ich bin doch jetzt ein grosser Bub.

    Ach ja, der Gutmensch löst sich wieder in mir auf und ich lese weiter.

    Vielleicht ist das gewollte Image der QuiBi so etwas wie der ausgesteckt Zeigefinger eines Punks. Aber für Normalbürger. Die an sich selbst gerichtete Botschaft lautet möglicherweise: "Keiner schreibt mir vor was ich trinken soll." oder "Ich trinke QuiBi und das ist auch gut so!" (Pardon, Herr W. wegen des verhunzten Zitats) Jedenfalls einmal eine nette Variante des Marketings, die das Produkt als positiv und negativ darstellt und mir sagt, dass viele es nicht wollen aber ich vielleicht.

    Ist das der Versuch der Individualisierung des Gutmenschen?

    Nichts für ungut. Mir hat der Artikel sehr gefallen. Auch wenn ich immer noch nicht weis ob ich die QuiBi nun trinken soll oder nicht.

  • A
    Anna

    Ich weiß gar nicht was hier los ist. Ich finde es cool was Bionade macht. Das ist es doch was Bio ausmachen sollte. Geliebt von den Herstellern und dadurch hoffentlich auch geliebt von den Verbrauchern. Und das allerwichtigste es ist regional. Regional das sollten sich doch alle ökologisch denkenden Menschen wünschen.

  • K
    knurz

    wieso is der artikel so gehässig? und sind dem autor in seiner kindheit holunderblütensaft und ingwertee vorenthalten worden? bionade hat da nichts wirklich neues erfunden bis auf ihre neue art limo herzustellen. also locker durch die hose atmen. quitte, vielleicht schmeckts ja

  • MB
    manfred bsirske

    Der Artikel war auch absolut überflüssig.

    Zunächst mal gibt es die Sorte schon einige Zeit lang.

     

    Zweitens bringt der Artikel keinerlei nutzbringende Informationen.

     

    Drittens ist der Artikel seltsam unjournalistisch geschrieben.

    Das liest sicheher wie ein zweitklassiger Blogeintrag.

     

    Zur Quitten-Bionade selbst:

    Ich habe sie probiert - sie schmeckt kaum nach Quitte.

    Das Pfefferminzaroma (!) überdeckt alles !

  • FI
    frei-bionade in der taz-redaktion????

    die quitte, in der großstadt berlin kennt man sie wohl auch nicht mehr...

  • G
    Genau

    Wo bleibt der kritische kommentar das n bissl Wasser mit Geschmack für 79 Cent ein riesen Nepp is.

    Is hiermit geschehen!

     

    Also ich kann mir sowas trotz Gutmenschentum nicht leisten.

    Deßhalb hatte ich schon vor einiger Zeit in meiner Bionade "Quitten" (to quit=beenden)

     

    Hoffentlich folgen diesem Beispiel mehr Konsumenten.

    Dann wirds vielleicht wieder billiger.

     

    Hatt Bionade schon ne 0 EmissionsFabrik oder was!

     

    Echt mal was denken die sich eigentlich.

  • WB
    wie Bitte

    taz.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren.

     

    Und was ist bitteschön Gutmensch? benutzen doch wohl die Nazis auch sehr gerne oder? bitte ändern...

  • FV
    fred vogel

    Muss Werbung nicht als "Werbung" gekennzeichnet sein?

     

    Sich auf der Medienseite über die gute Zusammenarbeit zwischen BILD und Lidl empören, selbst aber für das "Product Placement" für dieses Yuppie-Gesöff sich nicht zu schade sein, wie nennt man das? Scheinheiligkeit? Bigotterie? Doppelmoral?

  • M
    Mannometer

    Was soll den sowas? Das ist zwar ganz lustig, aber doch keinen Artikel wert! Die Rubrik "Konsum" in der taz sollte unsere Konsumgesellschaft kritisch oder informativ begleiten, so wie z.B. mit dem Artikel ueber die geaenderte Verpackunsgroessenordnung. Aber diese Zunahme an Produktpraesentationen von Sachen wie irgendwelchen Apple-Telefonen, Bionadegeschmacksrichtungen oder sonstwas ist echt nicht noetig, finde ich.

  • M
    Martin

    Wow, das ist ja eeeeecht suuuuuuper. Die taz verzichtet auf Schleichwerbung, das hat sie nicht nötig. Nein, es muss die volle Tour sein: Pressetext, Präsenz direkt auf der Startseite, direkter Link zur Homepage. So muss es sein.

    Nur in dem Fall bitte nicht die Kennzeichnung "Anzeige" oben rechts vergessen.

  • M
    Martin

    Wow, das ist ja eeeeecht suuuuuuper. Die taz verzichtet auf Schleichwerbung, das hat sie nicht nötig. Nein, es muss die volle Tour sein: Pressetext, Präsenz direkt auf der Startseite, direkter Link zur Homepage. So muss es sein.

    Nur in dem Fall bitte nicht die Kennzeichnung "Anzeige" oben rechts vergessen.

  • J
    john

    also ich muss auch mal meinen ersten kommentar posten:

    was soll diese ironie? an werbung für das produkt kann ich da grad nicht denken. unreflektierter artikel.

    ich denke regionale produkte einzubauen ist doch nicht verkehrt, oder sogar lobenswert. es anders zu machen als es die marktforschung vorschlägt, entspricht doch dem denken der taz.

    komisch komisch, online müsst ihr noch ganz schön an euch arbeiten...

  • SO
    Sven oliver Schöpff

    bitter ironisch, sarkastisch? was ist denn daran so schlimm? gut, die quitte mag nichts exotisches sein, aber wenn man es als solches verkauft bekommt ist es doch schon eine tolle leistung.

     

    dreist fand ich nur dieses zitat: "Wir sind Premiumprodukt sagen die Brüder Kowalsky selbstbewusst." nachzulesen zb hier

    aber die marktwirtschaft ist hierzulande eben frei und damit darwinistisch. ist dann eine große werbetrommel und etwas arroganz (die ja indirekt die wertigkeit des produktes hebt) nicht das beste mittel? ein dankeschön fürs quitteschön!

  • S
    Schleichwerbung

    Irgendwie vermisse ich bei diesen Artikel die Kennzeichnung "Werbe-Anzeige"

  • B
    Benjamin

    Also ich hab mich kringelig gelacht bei den Videos und Bildern, insofern: Danke TAZ fuer die lustige Abwechslung :-)

  • KS
    Klaus Schalk

    Ich dachte, wenigstens die TAZ wäre Gutmenschengehässigkeitsfreie Zone. "Gutmensch" ist ein rechtsradikaler Kampfbegriff. Lasst das sein.

  • L
    Lukas

    Seitdem Bionade mehr kostet als selbst ein Bit, bin ich wieder auf Bier umgestiegen

    ;)

  • F
    fuselfieber

    Sagt mal? Was habt Ihr denn dafür bekommen? War das ne Gefälligkeit für ne Anzeige oder sowas. Unglaublich. Der taz-Artikel hat denselben Tenor wie die aktuelle Werbekampagne.

  • I
    IhrName

    fehlt nur noch taz-bionade, die fluessige variante der konsum rubrik, in geringen mengen zerstreuend und bei uebermaessigen verbrauch abfuehrend