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taz.lab to go – an die frische Luft zur Mittagszeit

Das taz.lab 2013 geht neue Wege: Dabei ist „gehen“ das richtige Stichwort. Nicht nur Geist und Gemüter sollen in Wallung gebracht werden. Das neue Panel-Format: Stadtspaziergänge, die neue Perspektiven zeigen. Fünf Walk-&-talk-Exkursionen bieten wir Ihnen am 20. April an – Start und Ziel: das Haus der Kulturen der Welt

VON MANUEL INSBERG

Auf meteorologisches Glück setzen wir wieder. Bislang fanden alle taz-Kongresse unter frühlingshaft-sonnigen Umständen statt. Was aber fehlte, sagten uns taz.lab-TeilnehmerInnen in den tagen danach: Frischluftangebote. Machen wir doch gern!

Nicht dass wir Sie vor die Tür setzen wollen. Nur ins Freie bringen. Mit einem neuen Format. Sechs Rundgänge werden am 20. April angeboten. Rundgänge, die nicht nur als aristotelisches „Lustwandeln“ oder Promenieren der nichtsnutzigen Art verstanden werden wollen. Das kann ja jeder, auch ohne Begleitung – und kann eine Lust sein. Aber wer Appetit auf Inhaltliches hat, für den oder die haben wir ReferentInnen gewonnen, die mit interessanten Rundgängen aufwarten. Dauer: etwa knapp zwei Stunden. Start wie Ziel ist das Haus der Kulturen der Welt. Auftakt: zwischen 11 und 14 Uhr.

Rundgang 1 wird Sie auf die Spuren der postkolonialen Vergangenheit Berlins führen. Wir fragen uns: Welche Zeugnisse aus imperialer, kolonialer Zeit sind in der Hauptstadt noch sichtbar (oder eben: nicht mehr sichtbar)? Ein Blick auf nichtweiße Verhältnisse!

Zweiter Spaziergang: Berlins Mitte aus der Perspektive von Frauen. Denn ist es nicht so? Egal wo: In der U-Bahn, im Park oder im Café. Öffentliche Räume werden von Frauen und Männern unterschiedlich wahrgenommen und genutzt. Wir werfen einen feministischen Blick auf das Alltagsleben im urbanen Zentrum der Stadt.

Weniger ein Rund-Gang, vielmehr eine Rund-Fahrt wird das Angebot der zeo2-KollegInnen sein – Tour Nummer 3. Das Fahrrad als günstigste und ökologischste Verkehrsalternative in Metropolen. Mit der Frage: Warum verzichten immer noch so wenige auf ihr Auto? Eine Tour zu neuralgischen Punkten.

Ein alternativer Streifzug durch das Regierungsviertel. Architektonische Sinnbilder des Zentrums deutscher Politik im Visier – und immer mit der Frage im Hinterkopf: Weshalb wirkt alles so bürobüromäßig?

Last but never least: Queer Berlin – Tour Nummer 4. Wo das Haus der Kulturen der Welt seit über 50 Jahren steht, fand sich einst das Haus Magnus Hirschfelds. Des Sexualforschers und Aktivisten Bibliothek wurde von den Nationalsozialisten geplündert, Bombardements im Zweiten Weltkrieg planierten das urbane Viertel am Tiergarten obendrein. Diese Tour zeigt: Wo war (und ist) Berlin in finstersten wie vitalsten Zeiten queerer, schwuler, lesbischer als irgend sonst auf der Welt. Inkl. Tiergarten!

Für alle Rundgänge empfiehlt sich eine Voranmeldung. Details Anfang März.

Weitere Flaniervorschläge? tazlab@taz.de . Wir freuen uns!

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