Protest von Irans Fußballern: "Unglaublich mutiger Schritt"
Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Südkorea am Mittwoch in Seoul (1:1) liefen iranische Fußballer mit grünen Armbändern auf, in der Farbe der Protestbewegung. Mutig, findet Grünen-Politiker Nouripour.
taz: Herr Nouripour, warum ist diese Aktion einiger iranischer Fußballer wichtig?
Omid Nouripour: Es ist ein unglaublich mutiger Schritt. Sie haben demonstriert, dass nicht nur junge Leute protestieren, sondern auch Leute, die den Iran im Ausland repräsentieren.
Mahmud Ahmadinedschad wird darüber nicht erfreut sein.
45, sitzt seit 2006 für die Grünen im Bundestag. Er ist außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion.
Sicher nicht, zumal er stets versucht hat, die Nationalmannschaft zu kapern. Fußball ist im Iran wahnsinnig wichtig.
In der zweiten Halbzeit fehlten die grünen Bänder aber.
Ich kann mir das nur so erklären, dass die Spieler in der Pause bedroht worden sind.
Sie hätten sich mehr als ein Unentschieden gewünscht?
Klar. Hätten die Iraner gewonnen und sich direkt für die WM qualifiziert, wären sie Helden gewesen. Das hätte für sie den besten Schutz für Leib und Leben bedeutet. Sie haben um ihre Haut gespielt.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen