Vormerken: Manchmal will man den Rollenwechsel: Karaoke-Kino macht auch dich zum Helden
Alles im Replay-Modus: Man schiebt den Kopf aus der Decke, man trottet zum Briefkasten und klaubt sich die Zeitung heraus, man sucht nach den Schrippen, man weiß immer noch nicht, dass der Kaffee zuerst zu heiß ist, jeden Tag, alles in derselben Reihenfolge. Der immergleiche Film. Eigentlich ist das Leben nur ein fortgesetztes Karaoke, und wir spielen uns darin selbst. Dass wir dabei die Hauptrolle haben sollen, ist nun ja auch nicht immer nur ein Glück. Weil manchmal will man doch ein wenig Urlaub von sich, mal in andere Rollen schlüpfen. Fremde Lieder singen. Ganz was anderes sein. Und für so eine Veranstaltung wie die am morgigen Samstag im Filmrauschpalast muss man ziemlich weit herumfahren, um doch nichts Vergleichbares zu finden, denn das dortige Filmkaraoke ist einzigartig. Aus über 30 Filmen können Szenen ausgewählt werden, und während die dann ohne Ton auf der Leinwand zu sehen sind, darf man zur Stimme seines Lieblingshelden werden. Eingeblendete Untertitel helfen. Und noch mehr Sprechkino gibt es gleich die Woche drauf, am 25. und 26. November, bei „Total Recall“, dem Festival des nacherzählten Film im HAU 1. Das ist zuerst ein amüsanter Spaß und auch der Beweis, dass das eigentliche Kino im Kopf passiert. TM
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