SPD-Politiker im Barbecue-Wahlkampf: Thunfisch und Sex

Er wurde als Spaßbremse geschmäht, als er vor dem Grillen warnte. Jetzt kehrt der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach zurück - mit Schutzmarinade und dem Rat zu gesundem Sex.

"Am schlimmsten ist Billigfleisch von der Tanke, wo schlechte Fette schlechtes Fleisch kaschieren sollen." Bild: dpa

BERLIN taz | Trotz harter Kritik will der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im Wahlkampf offensiv vor den Gefahren des Grillens warnen. "Die Kampagne für nachhaltiges Grillen wird ausgeweitet. Nach dem gesunden Grillen muss jetzt das umweltfreundliche Grillen kommen", sagte Lauterbach im sonntaz-Interview.

Auf Grillfesten will er die Menschen darüber aufklären, dass insbesondere das Grillen von Fleisch lebensgefährlich sein könne. Demnächst werde er mit dem Bundesumweltminister den Einsatz von Solar-Grills zeigen. "Sigmar Gabriel hat das politische Potenzial des Grillens klar erkannt."

Lauterbach war auf Entrüstung gestoßen, als er vor dem Grillen von Fleisch warnte. Die Bild machte ihn zum Verlierer des Tages und die Kölnische Rundschau höhnte: "Allgegenwärtiger SPD-Medizinmann". Auch die taz-Leser reagierten umgehend - und teils zornig "Lauterbach ist die inkarnierte Spaßbremse!", schrieb ein Leser. "Die größte Gefahr, Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen, ist notorische Miesepetrigkeit", fand ein anderer.

"Am schlimmsten ist Billigfleisch von der Tanke, wo schlechte Fette schlechtes Fleisch kaschieren sollen", sagte Lauterbach nun. Er selber Grille am liebsten Thunfisch. Um die Risiken zu einzudämmen, empfiehlt der Politiker und Arzt in der sonntaz eine spezielle Marinade. "Das Olivenöl bildet eine Schutzhülle gegen den krebserregenden Ruß. Thymian und Rosmarin wiederum enthalten wie auch das Olivenöl viele Polyphenole, die Gefäßkrankheiten verhindern und die krebserregenden Substanzen im Grillgut neutralisieren."

Der Sozialdemokrat ärgert sich nach eigenen Worten über Polemiken gegen seine Ratschläge. Eine Spaßbremse wolle er auf keinen Fall sein. Es stimme auch nicht, dass nur ungesunde Dinge Spaß machten. "Nehmen Sie den Sex: Der macht Spaß und ist umso gesünder, je mehr man davon hat."

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.