Verzicht auf Leder von Amanzonas-Rindern: Nike-Schuh tritt umweltfreundlicher auf

Der US-Sportschuhhersteller macht Druck auf seine Lederlieferanten, den Regenwald besser zu schützen. Ware aus dem Amazonas soll nicht mehr in seinen Produkten verarbeitet werden.

Nike will an die Füße seiner Kunden nur noch ökologisch nachhaltige Tierhaut lassen. Bild: dpa

BERLIN tazDer Sportschuhhersteller Nike will für seine Produkte nur noch Leder verwenden, das urwaldfreundlich erzeugt wurde. Das gab der Konzern aus Beaverton im US-Bundesstaat Oregon jetzt bekannt. Greenpeace begrüßte die Ankündigung. Einem Bericht der Umweltorganisation zufolge werden führende Fleisch- und Lederhersteller von brasilianischen Rinderunternehmen beliefert, die in Urwaldzerstörung und sklavenähnliche Arbeitsbedingungen verwickelt sind.

"40 Prozent aller brasilianischen Rinder grasen im Amazonasgebiet", sagt Greenpeace-Waldexperte Oliver Salge. "Und ihre Weiden sind zumeist illegal gerodete Regenwaldflächen." Täglich werden fast 3.000 Hektar niedergebrannt, um Platz für Sojafelder und Rinderweiden zu schaffen. Das entspricht der Fläche von 4.200 Fußballfeldern. Ein Fünftel des Amazonas-Regenwaldes ist in den vergangenen 30 Jahren verschwunden. Im Amazonasbecken leben über 200.000 Indigene im und vom Regenwald, ihnen wird der Lebensraum geraubt. Auch ist die Vernichtung des Waldes, der nach Schätzungen von Wissenschaftlern bis zu 120 Millionen Tonnen Kohlenstoff speichert, für rund 75 Prozent des brasilianischen Treibhausgasausstoßes verantwortlich.

Genau wie Fleisch wird Leder von Amazonasrindern auf dem Weltmarkt gehandelt. Autositze der US-Firma Ottawa Eagle bestehen ebenso daraus wie Markenschuhe. Nike will auf dieses Leder verzichten und hat dazu neue Leitlinien für den Einkauf verabschiedet. Das Unternehmen traf mit Greenpeace eine entsprechende Vereinbarung und fordert Lieferanten auf, der Leather Working Group, einer Arbeitsgruppe für Ökologie in der Schuhlederindustrie, beizutreten. Seine brasilianischen Zulieferer wies Nike an, bis Juli 2010 ein System zu entwickeln, mit dem die Herkunft des Leders dokumentiert wird. "Es ist Zeit, dass Hersteller wie Clarks und Timberland diesem Beispiel folgen", fordert Salge. Die italienische Schuhfirma Geox habe dies bereits getan.

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