Kommentar Ikea in Altona: Grauer Klotz wird blau

Sicher: Ästhetisch betrachtet wäre es nicht schade um das Frappant-Gebäude. Aber um das, was seit einiger Zeit darin passiert. Und zur Möbelhaus-Ansiedlung gäbe es Alternativen.

In Hamburg zeichnet sich die Gründung der dritten Ikea-Filiale ab. Dass sich bis auf die Linken alle Bezirksfraktionen für den Bau des Möbelhauses aussprechen, scheint zunächst plausibel. Seit Jahren wirkt das Gebäude von außen wie eine triste Kulisse aus vergangenen Tagen. Nicht sofort erkennbar ist, dass seit einiger Zeit im Inneren viel passiert.

Sicher ist das ehemalige Frappant-Gebäude in seinem momentanen Zustand kein schöner Anblick. Eine Veränderung der Fassade wurde den Mietern vom jetzigen Eigentümer jedoch mit Androhung einer Kündigung untersagt. Dass der Bezirk jetzt schnell nach dem Strohhalm Ikea greift, als seien keine Alternativen denkbar, ist gefährlich.

An Ideen für eine andere Nutzung mangelt es nicht. Der Raum für soziale Wohnprojekte und für Künstler hat in den vergangenen Jahren in Hamburg nicht zugenommen. Nach dem Abriss des alten grauen Klotzes entstünde ein blauer Klotz - keine Verschönerung des Stadtbildes.

Zudem scheint unklar wie das Verkehrsaufkommen bewältigt werden soll. Ikea-Filialen liegen in der Regel dicht an Autobahnen. Zwischen Bergstraße und Autobahn liegen aber mehrere Stadtteile. Der Möbelkonzern rechnet mit bis zu 8.000 Kunden pro Tag. Unwahrscheinlich, dass sich alle Besucher ihre Möbel nach Hause liefern lassen. Der Protest ist daher verständlich.

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