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Bund will 40 Offshore-WindparksRückenwind für den Jobmarkt

Bis 2020 will die Bundesregierung 40 Windparks im Meer bauen lassen. Das soll reichlich neue Jobs schaffen. Geht es jetzt mit der Offshore-Windkraft richtig los?

Soll Schule machen: Erste deutsche Offshore-Windkraftanlage im Windenergiepark "alpha ventus" in der Nordsee 45 Kilometer vor Borkum. (Archivfoto vom Juli) Bild: dpa

Die Bundesregierung will einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben. 40 Offshore-Windparks sollen in der Nord- und Ostsee entstehen. Das hat Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee angekündigt. Er verspricht sich davon 30.000 neue Arbeitsplätze. Am Mittwoch will der SPD-Minister den Raumordnungsplan dem Bundeskabinett vorlegen. Es ist die nächste Genehmigungsstufe im Rahmen des Vorhabens der Bundesregierung, bis zum Jahr 2030 bis zu 25.000 Megawatt über Offshore-Windkraft zu erzeugen.

Nach Angaben des Verkehrsministerums sollen 30 Anlagen in der Nord- und 10 in der Ostsee gebaut werden. 22 Windparks seien bereits für die Nordsee genehmigt worden, für acht weiter liegen die Anträge vor. Die 40 Offshore-Anlagen sollen innerhalb der nächsten zehn Jahre gebaut werden und zusammen eine Leistung von 12.000 Megawatt erbringen. Damit könnten laut Ministerium über zwölf Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden.

"Neu an der Verordnung ist, dass wir schon genau Räume festgelegt haben, wo die Parks entstehen können", sagte Ministeriumssprecherin Alexandra Dittmann der taz. Dies sei wichtig, um von Anfang an etwa Meeresumweltbelange zu berücksichtigen. "Wir haben sofort geguckt: Wie ist es mit der Seeschifffahrt? Wo verlaufen Ölleitungen?". Dies sei vor allem für die neuen, noch nicht genehmigten Windparks relevant. "Je schneller wir in der Planung sind, umso schneller können wir auch Ökostrom anbieten und umso schneller können wir uns auch von der Atomkraft verabschieden", so die Sprecherin.

Bereits seit Jahren sind Windparks in Planung, doch der Bau hatte sich immer wieder wegen technischer und finanzieller Probleme verschoben. Von den 22 bislang genehmigten Parks sind der Windpark Alpha Ventus 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum und "Bard Offshore 1" 90 Kilometer nordwestlich von Borkum am weitestens vorangeschritten. Das Testfeld Alpha Ventus wurde im August diesen Jahres in Betrieb genommen. Es ist der erste Windpark Deutschlands, der am Stromnetz ist. Beim Windpark Bard sollen in diesem September die Bauarbeiten beginnen.

"Wenn diese beiden Projeke tatsächlich laufen, wird eine große Hürde genommen sein", sagte Andre Böhling, Energieexperte der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Tiefensee schaffe nun mit seiner Verordnung schrittweise eine wichtige Planungssicherheit. Weitere offene Fragen, wie etwa der nach Eingriffen in das Ökosystem, seien "Probleme, die man in den Griff bekommen sollte".

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3 Kommentare

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  • M
    marina

    @ Achim. Ein guter Hinweis. Aber meines Wissens gilt das für herkömmliche offshore Windräder, die mit festem Sockel verankert werden, aber nicht oder viel weniger aber für solche, die als schwimmende Bojen verankert werden, vgl. www.sway.no etc. Es wäre zu prüfen, um welche Modelle es sich hier handelt. Angesichts der großen Distanz zur Küste vermute ich zwar eher dass es Bojen sind, aber vielleicht ist die Nordsee auch so weit draußen tatsächlich noch so wenig tief, dass auch dort Windräder mit festem Sockel gebaut werden ...?

  • E
    esel

    Eine super Sache. Was mich ein bisschen stört ist nur, dass die Bundesregierung hier vor allem Früchte von Jürgen Trittin etc. erntet - aber so tut, als hätten sie selber den Baum gepflanzt.

  • A
    Achim

    "Verschiedene Meerestiere, insbesondere Seevögel und die streng geschützten Schweinswale sieht der NABU bei Bau und Betrieb von Windrädern in der Nordsee bedroht. Der Unterwasserlärm, der beim Rammen der Stützpfeiler in den Meeresgrund entsteht, kann Schweinswale und andere Meeressäuger ernsthaft verletzen und aus wichtigen Lebensräumen vertreiben." (NABU)