Was Gerechtigkeit wem wert ist: Millionäre wollen Steuerfahnder zahlen
"Was ist mir Gerechtigkeit wert?", fragte die taz auf einem Podium am Samstag. Fünf Prozent meines Geldes, sagte Millionär Dieter Lehmkuhl. Fünf Jahre Recherche, sagte Journalistin Julia Friedrichs.
Leser*innenkommentare
Alexander
Gast
Der Vorschlag des Herrn Lehmkulh ist auf dem ersten Blick interessant, Metzgers Überschrift griffig - auch lustig.
Doch hörte ich am Freitag Abend ein Feature über "Whistle blowers" im Deutschlandfunk, in dem u.a. über die Steuerfahndung der Hessischen Steuerbehörden zu Beginn dieser Dekade berichtet wurde. Das Gehörte erinnerte derartig an Ostblockmethoden, dass es mir die Sprache verschlug: Weisungen von oben, die die Fahnder an ihrer Arbeit hinderten. Als diese protestieren, werden sie nacheinander durch Mobbing mürbe gemacht, zum Amtsarzt geschickt und für verrückt erklärt. In der Folge zwangspensioniert. Die Betroffenen waren um die vierzig Jahre alt. Sie verdienen inzwischen ihr Brot als Steuerberater...Was an dieser Geschichte denn doch auf den Westen schließen lässt.
Die dort noch tätigen dürften kein großes Interesse haben, wirklich zu fahnden. (Wäre dieses im Übrigen nicht einmal eine ausführliche Recherche wert? Und eine Titelseite?)
Dorthin sollte Herr Lehmkuhl sein Geld lieber nicht geben.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander