unterm strich:
Aus der Welt der Weltsensationen: Mehrere Schädelfragmente sind von Wissenschaftlern in Kalifornien als Knochenstücke von Ludwig van Beethoven identifiziert worden. „Zum ersten Mal erfährt die Welt nun, wo die Stücke abgeblieben sind“, zitierte die US-Zeitung San Francisco Chronicle den Leiter des Beethoven-Instituts an der Universität von San José, William Meredith. Er hatte die beiden knapp acht Zentimeter langen Schädelknochen von dem Kalifornier Paul Kaufmann zur Prüfung erhalten. Kaufmann wiederum hatte die Knochen vor 12 Jahren geerbt, aber den Hinweis, dass es sich um Knochen von Beethoven handeln würde, zunächst nicht ernst genommen.
Ein Urgroßonkel des Amerikaners war um 1863 als Mediziner an der Universität in Wien tätig. Zu diesem Zeitpunkt fand eine Exhumierung und zweite Bestattung des 1827 gestorbenen Beethoven statt, bei der die Schädelfragmente nicht in den Sarg gelangten. Ein DNA-Vergleich zwischen den Knochenstücken und einer Haarlocke des Künstlers, die auch im Besitz des Instituts ist, erbrachte jetzt nach Angaben der Wissenschaftler den Echtheitsbeweis. Die Analyse ergab auch einen erhöhten Bleigehalt, der im Jahr 2000 bereits in den Haarproben festgestellt worden war. Beethoven litt und starb an einer Bleivergiftung. Das würde auch seine frühe Taubheit und seine vielen gesundheitlichen Probleme erklären. Ähnlich wie die Haarbüschel Beethovens haben auch die Schädelknochen eine abenteuerliche Odyssee hinter sich. Der Urgroßonkel Kaufmanns erwarb sie nach der Exhumierung. Die wie eine Reliquie behandelten Überreste des Musikers wurden in der Familie weitervererbt und gelangten unter anderem nach Hawaii, in die USA, nach Frankreich und wieder in die USA. Dort vermachte sie Kaufmann dem Institut als Leihgabe.
Aus der Welt der Weltkatholiken: Der Katholikentag 2008 wird in Osnabrück stattfinden. Das entschied das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) auf seiner Herbstvollversammlung am Freitag in Bonn einstimmig. Und noch etwas aus der Welt der Weltberliner: Immer schön ins Luxus gehen! Das ist eine Kneipe in Berlin-Prenzlauer Berg, wo eingefleischte Frankfurter schon mal einen Neuberliner Barkeeper aus Frankfurt kennenlernen können. Und wo auch Fans der amerikanischen Postrock-und Daddelcombo The Sea and Cake auf ihre Kosten kommen und sich über aus Frankfurt stammende Barkeeper wundern, die auf die Frage, ob sie noch mehr von The Sea and Cake spielen können, die Antwort bekommen: „Das sind gar nicht The Sea and Cake, das ist doch Sam Prekop.“
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