piwik no script img

Neue Klima-KochbücherCO2 in der Pfanne

Die Ernährung verursacht 20 Prozent der Treibhausgase in Deutschland. Neue Bücher zeigen, wie sich dieser Anteil reduzieren lässt. Klar ist: Die Flugmango ist tabu.

Zwei Eier, Öl – und wie viel Co2? Bild: madochab/photocase

Zwei große Auberginen in die Pfanne - macht 150 Gramm Kohlendioxid. Dazu ein bisschen Olivenöl - 156 Gramm des klimaschädlichen Gases. Am schlimmsten sind die Pizzatomaten: Produktion und Transport verursachen 408 Gramm Treibhausgas. Insgesamt belasten also vier Portionen "Süßsaurer Auberginen-Tomaten-Auflauf" aus Bettina Goldners Rezeptbuch "Umweltfreundlich vegetarisch" das Klima mit 997 Gramm CO2.

Bei jedem ihrer Rezepte hat Wissenschaftsjournalistin Goldner die Klimabilanz ausgerechnet und in einem Balkendiagramm für die Zutaten aufgeschlüsselt. Neben die Schaubilder für ihre fleischlosen Gerichte hat sie stets einen Balken für vier Portionen Rindfleisch gesetzt - der ist natürlich viel höher. Tierische Produkte sind eben eine echte Klimasünde.

Genau davon will "Umweltfreundlich vegetarisch" die Leser abbringen. Auf die Idee, das Buch zu schreiben, kam Goldner, als sich ihre Umweltgruppe in Bayern an einer Ausstellung zu "Ernährung und Klimawandel" beteiligte. "Es ist das erste Kochbuch, das zu jedem Rezept die CO2-Werte nennt", sagt die Autorin, die seit zwanzig Jahren vegetarisch kocht. Aber es ist nicht das einzige Buch dieser Art. Gerade haben Mitglieder der Umweltschutzorganisation BUND das "Klimakochbuch" herausgebracht. Und schon länger gibt es "Das Nichts Wegwerfen Kochbuch" - schließlich ist Wegschmeißen auch sinnlose CO2-Vergeudung.

Essen, kochen, sparen

Bettina Goldner: "Umweltfreundlich vegetarisch. Genussrezepte mit CO2-Berechnungen". Haedecke Walter Verlag, September 2009, 151 Seiten, 16,90 Euro

Karl von Koerber u. a.: "Das Klimakochbuch. Klimafreundlich einkaufen, kochen und genießen". Kosmos Verlag, September 2009, 120 Seiten, 12,95 Euro

Patrik Jaros, Günter Beer: "Das Nichts Wegwerfen Kochbuch". Paragon Köln, November 2007, 256 Seiten, 4,99 Euro

Wer selbst überprüfen möchte, wie hoch seine CO2-Emissionswerte liegen, kann hier online recherchieren: www.oeko.de/service/gemis/de/index.htm

"Im deutschsprachigen Raum geht der Trend zum klimafreundlichen Essen", stellt die Ernährungsexpertin Hanni Rützler vom Zukunftsinstitut fest. Die Gründe sind für sie klar: "Wir hatten unendlich viele Debatten zur Nachhaltigkeit", inzwischen sei Klima spürbar für jeden. "Das Thema ist intuitiv verständlich", immer mehr Menschen wollen nun auch Konsequenzen für ihr eigenes Leben ziehen.

Beim Essen lohnt sich das: Ein Fünftel der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland gingen auf das Konto der Ernährung, heißt es in Goldners Buch. Das seien fast so viel, wie der gesamte Straßenverkehr verursacht. Jeder Mensch, so Goldner, verursache in Deutschland mit seiner Ernährung zwei Tonnen CO2 im Jahr. Allein damit habe er schon jene Menge erreicht, die er höchstens freisetzen darf, um die Folgen der Klimaerwärmung beherrschbar zu halten.

Goldner zeigt in ihrem Buch Rezepte, die besonders klimafreundlich sein sollen - und natürlich vegetarisch. Käse und und andere tierische Produkte enthalten einige zwar immer noch, aber die Autorin schlägt dann auch eine vegane Alternative vor: statt Crème fraiche aus Kuhmilch beispielsweise Soja-Joghurt. "Man kann die Leute nicht überrumpeln, dass man ihnen sagt: Ihr müsst euch jetzt vegan ernähren", erklärt Goldner. Sie baut lieber darauf, dass ihre Leser zuerst aufs Fleisch verzichten und dann dank der Alternativvorschläge im Buch auch die Treibhausgas-intensive Kuhmilch weglassen.

Anhand der CO2-Werte in Goldners Rezeptbuch soll jeder erkennen können, wie viel er mit welchem Gericht verursacht. Bärlauch-Risotto ist vor allem wegen des Parmesankäses mit 1.325 Gramm Kohlendioxid schlechter als Fenchel aus dem Ofen. Dieses Gericht kommt nämlich nur auf 655 Gramm. Selbst wenn man statt frischer Tomaten Pizzatomaten nimmt, ist die Bilanz des Fenchels mit 745 Gramm günstiger.

So genau rechnet Goldner das vor, doch damit begibt sie sich auf Glatteis. Denn sie unterscheidet nicht, wann und wo zum Beispiel die Tomaten gepflückt wurden. Dabei zitiert sie Statistiken, wonach Gemüse aus beheizten Gewächshäusern zehnmal so viel Treibhausgase verursachen kann wie Saisongemüse vom Feld, selbst wenn es über eine weitere Strecke transportiert wurde.

Goldner entschuldigt diesen Mangel mit der schlechten Datenlage. Sie hat die CO2-Bilanz ihrer Rezepte anhand von Emissionswerten aus dem Computerprogramm Gemis des Öko-Instituts und der Gesamthochschule Kassel errechnet. "Es gibt bei Gemis nichts Genaueres", sagt die Köchin. Für Obst zum Beispiel spucke die Software nur einen allgemeinen Wert von 460 Gramm CO2 pro Kilo Frucht aus - egal welcher Art und Herkunft. Goldner sieht dennoch kein Problem in ihren Rezeptbilanzen: "Es geht uns darum, den Unterschied zwischen pflanzlichen und tierischen Produkten hervorzuheben." Da spielten die genauen Zahlen keine so große Rolle. Wichtig sei die Tendenz: Vegan schneidet besser ab.

Die Verfasser des "Klimakochbuchs" haben sich von vornherein gegen CO2-Bilanzen be iihren Rezepten entschieden. Grund seien die unvollständigen Daten, sagt Mitherausgeber Christian Noll, Energieeffizienzexperte des BUND. Stattdessen setzen seine Rezepte auf die Vielfalt regionaler Produkte und weniger Fleisch.

Auch hier sind eingeflogene Mangos tabu. Und es gibt Tipps zum klimafreundlichen Kochen: weniger Rindfleisch, beim Kochen den Deckel auf dem Topf lassen, saisonal einkaufen.

Doch lässt sich in der Küche wirklich das Klima retten? "Anders zu kochen ist nicht verkehrt. Aber erst, wenn sich ganz viele Menschen klimafreundlich ernähren, bringt das was", wendet Christiane Groß, Sprecherin der Verbraucherorganisation Foodwatch, ein. Es ist halt so wie beim Bioessen: Ist umweltfreundlich, aber trotz des Booms in den vergangenen Jahren liegt der Anteil von Ökoprodukten am gesamten Lebensmittelmarkt nur bei 3 Prozent. Und so wird wohl auf absehbare Zeit nur eine kleine Minderheit ihren Fleischkonsum freiwillig reduzieren.

"Um wirklich etwas im Klimaschutz in der Landwirtschaft zu machen, müsste die Politik handeln", sagt Groß. Sie fordert zum Beispiel, die Bauern zu verpflichten, ihre Emissionen um eine bestimmte Menge zu senken. Oder Umweltvorgaben, die Fleisch verteuern.

Dem kann Bettina Goldner nur zustimmen. Aber sie glaubt noch viel stärker an "die Macht des Verbrauchers". Sie hofft, dass eine Minderheit vorangeht und das Thema Klima und Ernährung populärer macht. "Dann", prophezeit sie, "wird die Politik nachziehen."

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

33 Kommentare

 / 
  • DL
    Danny L.

    Die größte Hürde ist wohl die Bequemlichkeit. Jemand, der wenig Lust oder Zeit hat, bekommt auf Dauer ein echtes Problem. Ich als Vegetarier habe schon große Mühe, im Supermarkt Nahrungsmittel zu finden, die ich auf die Schnelle und ohne Umstände zubereiten kann. Dosensuppen oder Fertigpizzen ohne Leichengeschmack sind schon rar gesät. Einer ausgewogenen und gesunden Ernährung sind diese Dinge zwar ohnehin nicht zuträglich, aber manchmal hat man einfach keine Lust, sich lange in der Küche aufzuhalten. Warme Mahlzeiten sind bei veganer Ernährung immer aufwändiger zuzubereiten als nicht-vegane.

    Zusammenhängend ist da noch der finanzielle Aspekt. Die Nachfrage bestimmt den Preis. Je günstiger produziert wird, desto mehr Abstriche müssen gemacht werden. Wer finanziell nicht so gut situiert ist, hat auf Dauer keine andere Wahl, als auf die für den Massenmarkt produzierten Scheußlichkeiten zurückzugreifen. Auch wenn der Preis kein Garant für Qualität ist, werden gewisse Lebensmittel zu Kursen angeboten, bei denen sich jeder halbwegs klar denkende Mensch zwangsläufig die Frage stellen muss, wie der Hersteller überhaupt kostendeckend produzieren kann. Und auch, wenn jedem die Antwort bekannt ist, wird selbige aus dem Gedächtnis verbannt und gedankenlos weiterkonsumiert. Gesunde Ernährung hat ihren Preis, den aber kaum jemand zu zahlen bereit oder in der Lage ist. Vegane Ernährung ist einfach zu unpopulär, um für die Kapitalisten als eine lohnenswerte Einnahmequelle zu erscheinen und die Produktpalette entsprechend anzupassen.

     

    Ich bewundere Menschen, die es schaffen, sich ausschließlich vegan zu ernähren. Ich gebe offen zu, dass ich dafür zu bequem bin. Für mich ist die vegetarische Ernährung ein Kompromiss. Auf der einen Seite kann ich mir schnell eine Pizza aus der Tiefkühltruhe in den Ofen schmeißen, auf der anderen Seite muß zumindest theoretisch kein Tier für meine Nahrungsaufnahme sterben. Am wichtigsten ist es wohl, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dann ist man auf dem richtigen Weg, etwas nachhaltig zu verändern.

  • AO
    Ava Odoemena

    Shrike schrieb:

     

    >>>

    Den Menschen den Fleischkonsum auszureden, wird kaum gelingen, schon die Alkoholverbote sind weitgehend gescheitert, wo sie versucht wurden.

    >>

    Übrigens läuft es bei allen guten Argumenten gegen Fleisch darauf hinaus, dass nicht die Tatsache entscheidet, DASS man Fleisch isst, sondern es geht um das WIEVIEL.

    >

    Und die verzehrten Mengen ließen sich wohl am ehesten über Preise/steuern beeinflussen.

    Kann man tun, mal sehen, ob das durchsetzbar ist.

    >>

    Wikipedia sagt etwa:

    "Nach einer Langzeitstudie des Deutschen Krebsforschungszentrums, die sich über einen Zeitraum von über 21 Jahren erstreckte, leben Vegetarier deutlich länger als der Bevölkerungsdurchschnitt. Im Vergleich mit Personen, die gelegentlich kleine Mengen an Fleisch oder Fisch essen, ergab sich aber kein gesundheitlicher Vorteil der Vegetarier."

    >

    So etwa sieht meine Ernährung aus, davon abgesehen kann einen ohnehin der nächste Unfall erwischen und dann ist das eh für die Katz.

    >

    Die Leichenteile der armen Tierchen kann man sich in Maßen jedenfalls schmecken lassen.

  • S
    Shrike

    Die Moralapostel-Nummer wird wenig bringen, bei den meisten Menschen hört beim Essen der Spaß auf.

     

    Den Menschen den Fleischkonsum auszureden, wird kaum gelingen, schon die Alkoholverbote sind weitgehend gescheitert, wo sie versucht wurden.

     

    Am ehesten ginge das wohl noch mit Religion, aber die kann man den Leuten heutzutage eben nicht mehr aufzwingen wie früher.

    Also nix mit Veganismus weltweit.

     

    Übrigens läuft es bei allen guten Argumenten gegen Fleisch darauf hinaus, dass nicht die Tatsache entscheidet, DASS man Fleisch isst, sondern es geht um das WIEVIEL.

     

    Und die verzehrten Mengen ließen sich wohl am ehesten über Preise/steuern beeinflussen.

    Kann man tun, mal sehen, ob das durchsetzbar ist.

     

    Das Gesundheitsargument: Naja, wie alt wollt ihr denn werden ?

    Wenn euch der Krebs nicht erwischt, tut es eben der Alzheimer.

     

    Wikipedia sagt etwa:

    "Nach einer Langzeitstudie des Deutschen Krebsforschungszentrums, die sich über einen Zeitraum von über 21 Jahren erstreckte, leben Vegetarier deutlich länger als der Bevölkerungsdurchschnitt. Im Vergleich mit Personen, die gelegentlich kleine Mengen an Fleisch oder Fisch essen, ergab sich aber kein gesundheitlicher Vorteil der Vegetarier."

     

    So etwa sieht meine Ernährung aus, davon abgesehen kann einen ohnehin der nächste Unfall erwischen und dann ist das eh für die Katz.

     

    Die Leichenteile der armen Tierchen kann man sich in Maßen jedenfalls schmecken lassen.

  • AO
    Ava Odoemena

    > Von Jemand:

    >

    > Die CO2-Mengen, die hier gespart werden können,

    > sind recht lächerlich im Vergleich zu den Mengen, > die durch Autos ausgestoßen werden

     

    Lieber Jemand, dann geh dich doch mal informieren anstatt im Internetz deine Eigenhypnose zu verbreiten.

     

    Fleischmilcheier produziert nicht nur jede Menge Leichen, sondern auch noch mehr klimaschädliche Gase als Verkehr.

     

    Hier nachzulesen auf der für vegane Propaganda doch relativ unverdächtige UN:

     

    http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=20772&Cr=global&Cr1=environment

     

    Und, äh, klar Tanja. Die Rechte von den Schwächsten voran zu bringen ist ganz klar Faschismus. Weil, Rechte kommt ja von "rechts" nicht wahr?

  • S
    Sodon

    @ Andreas H., Silverfang

     

    In China leben die meisten Menschen in Armut. Das ist bedauerlichweie schon seit sehr langer Zeit so. Es ist bekannt, dass die arme Bevölkerung sich Fleisch in der Regel nicht leisten konnte. Ihre Nahrung bestand fast ausschließlich aus angegartem Gemüse und Reis. Da sie sich nicht einmal das Holz fürs Kochen leisten konnten, mussten sie sich über Jahrzehnte mit halbgarer Pflanzenkost ernähren.

    Die älstenen und gesundesten Menschen gab es (heute wohl nicht mehr) zur damaligen Zeit in China. Soviel zu dem Märchen Menschen können ohne Fleisch nicht gesund leben.

     

    Nicht das unser Gemüse vor Gesundheit strotzt, so meine ich doch genügend Beweise in den Medien zu finden, dass gewöhnliches Fleisch mehr schädliches Antibiotika und Wachstumshormone beinhaltet, als eiweißreiche Nährstoffe. Mir kommt es eher so vor, als versuche hier jemand der auf den künstlichen Geschmack des Fleisches (es sind zu 80% Geschmacksverstärker und sehr viel Farbstoffe) nicht verzichten kann oder will eine Ausrede für sein Verhalten sucht. Weiß schließlich jeder, dass er mit dem Kauf des Fleisches eine brutale menschenverachtende Massentierhaltung unterstützt. Wie kann man so etwas vor sich selbst rechtferigen? Indem man sich einredet dieses Fleisch essen zu MÜSSEN. Ob man nun will oder nicht.

     

    Jeder soll es so halten, wie er es für richtig hält. Auch wenn ich diese künstlichen Ausreden für ziemlich lächerlich halte. Eigentlich sollte uns unsere GEsundheit etwas mehr bedeutet, als den kurzen Genuß eines gebratenen Schweineschinkens.

  • P
    Poldi

    @ Andreas H.

     

    Nach ihrer Logik müssten wir ebenso den Krieg bewahren, um die vielen Jobs der Rüstungsindustrie zu erhalten. Wenn die nämlich alle ihren Job für den Frieden verlieren würden... nicht auszudenken.

     

    Fleisch war damals Luxus. Heute ist es Abfall. Das merkt man an den Preisen. Noch nie war Fleisch, Milch und Eier so billig wie heute. Wer auch nur einen Funken VErstand hat, bei dem müßten sämtliche Alarmglocken klingeln. Was dermaßen billig produziert wird, kann nicht das geringste taugen. Nebenbei bemerkt, 80% der gesamten Antibiotika in Deutschland geht in die Massentierhaltung. Fragen Sie sich doch einmal, wo diese Giftbomben und Hormonensuppen wohl am Ende landen?

     

    Aber hauptsache die Arbeitsplätze sind sicher. Dafür fressen wir auch gerne einmal Gammelfleisch.

     

    Mahlzeit!

  • L
    LvS

    Wenn Fleisch verboten wird, geh' ich jagen.

     

    Ich esse gerne Ente a la orange, Sauerbraten, coq au vin, Grillsteak oder pata negra. Es ist toll! Verursacht aber co2. Dafür fliege ich fast nie, fahre kein Auto, kucke kein Fern, lade keine Musik herunter (auch hoher Energieverbrauch), achte darauf, dass das Licht aus ist (Glühbirnen wohlgemerkt! Nicht dieser Sparlampen Dreck!), kaufe hauptsächlich gebrauchte Dinge, selten Neuware. Darf ich mir da nicht was gönnen?

     

    Wer einmal in seinem Leben nach Südamerika geflogen ist oder Thailand oder sonst wo hin, der kann mich ohnehin mal am A**** mit irgendwelchen co2-Vorwürfen. Ist mir dann auch Sch***egal ob er/sie Vegetarier, Veganer oder Omnivorier ist. Ich lebe nach EIGENEM ermessen und dieses Recht muss jeder haben.

  • TH
    Thomas Hell

    Hallo,

     

    @ Silverfang: Kinder kann man auch vegan ernähren.

     

    Natürlich sollte man bei jeder (Ob mit Fleisch / Ei etc. oder ohne) auf eine ausgewogene Ernährung achten, aber ja - vegan geht's auch (http://veganekinder.de/).

    Gründe für eine vegane Ernährung gibt es viele. Ich empfehle, mal etwas im Internet zu stöbern, z.B. auf der Seite http://www.tierbefreier.de/vegan/.

     

    Viel Spaß beim Informieren und Nachdenken. :-)

  • M
    Michael

    Vegetarismus durch die Hintertür? Ihr spinnt!

     

    Im Übrigen werden die Eier auf dem Foto nicht in Öl sondern in Butter gebraten. Ist auch viel leckerer.

  • J
    Jemand

    Die CO2-Mengen, die hier gespart werden können, sind recht lächerlich im Vergleich zu den Mengen, die durch Autos ausgestoßen werden - wenn ein KM Autofahren ca. 150g CO2 verursacht (1KM "grüner" Autofahrer sicherlich mehr, denn VOLVO ist da nicht so gut), entspricht die Fahrt zum Biohof einer praktisch durch normale Familien nicht mehr essbaren Menge Fleisch. D.h. die Wahl des Essens ist fast egal im Vergleich zu der Art der Beschaffung.

  • AO
    Ava Odoemena

    Mal wieder sehr viel Stammhirn-Kommentare zum Thema, die dadurch nicht besser werden dass man ihnen anmerkt dass die Leute die sie schreiben nicht die geringste Ahnung haben. Einige der Einwände sind so oft wiederholt, dass es dafür einen FAQ gibt:

     

    http://www.veganismus.de/vegan/faq-rechtfertigungsversuche.html

     

    Besonders dummdreist der Versuch der Schuldumkehr mit dem Soja. Über 90% der Weltsojaernte sind Futtermittel, werden also zur Fleisch und Milchproduktion verwendet. Vermutlich haben hängen hier noch immer einige der kindlich-naiven Phantasie nach, dass Kühe auf sanften Voralpenhängen Gras kauen.

     

    Mal ganz unabhängig von der Klimaproblematik: Es ist physikalisch unmöglich 7 Milliarden Menschen mit unveganer Ernährung zu versorgen. Dafür bräuchte man mehr als einen Planeten, denn die Viecher müssen ja ernährt werden bevor sie umgebracht werden.

     

    Unvegane Ernährung ist eine Minderheitenernährung im Weltkontext für den Westen und die Mittelschichten in den Schwellenländern. Aber bereits für die Herstellung der tierbasierten Ernährung für diese Minderheit wird bereits jetzt schon der größte Anteil der Agrarflächen belegt.

     

    Und nicht nur dass. Denn auch gerade der Futtermittelanbau findet in armen Ländern statt, damit Devisen reinkommen, selbstverständlich wird der Markt nicht von den Erzeugern kontrolliert, auch daran sind Menschen die unvegan leben beteiligt.

     

    Die vegane Ernährung ist für alle Altergruppen geeignet, das gibt mittlerweile sogar schon die America Dietic Association zu. Ich kann den Quatsch dass man Kinder mit "Fleisch" ernähren muss schon nicht mehr hören.

     

    Selbstverständlich sind Menschen Allesfresser, genau *deshalb* ist es ja so einfach sich vegan zu ernähren. Nur weil eir alles fressen können, bedeutet doch noch dass wir alles fressen müssen.

     

    Man kan mit den Händen ja auch entweder ein Haus bauen, oder jemanden erwürgen.

     

    Deshalb sage ich "Stammhirn"-Kommentare. Der Haupthirnbereich setzt aus, sobald es um die Moral beim Fressen geht, hat man das Gefühl es nur noch mit stammelenden Idioten zu tun, selbst einfachste Zusammenhänge erschließen sich den Protagonisten dieser "Debatten" plötzlich nicht mehr.

  • I
    iche

    @ Andreas H

    "Und wieso dann nur den Menschen? Wieso nicht auch Affen, Tiger, Löwen, Hyänen, Wölfe, Krokodile, Thunfisch, ...?"

    Lustig das so viele Tierarten aufgezählt werden, die wir fast ausgerottet haben..

  • T
    Tanja

    Und hier sehen wir die Synthese von Klima- und Ernährungsfaschismus.

  • DH
    Die Hundspfote

    CO2 ist das geringste Übel. Methangas (u.a. Kuhfurz)ist weitaus gefährlicher.

    Und übrigens, das Klima auf der Erde hat sich seit Anbeginn immer wieder einmal geändert - ohne Mensch und mit Mensch. Es ist anmaßend von sog. "Wissenschaftlern" zu behaupten, am Klimawandel sei der Mensch schuld. Hier geht es doch nur ums Geld.

     

    ***Anmerkung der Redaktion: CO2 ist nicht so klimawirksam wie Methan, aber es gibt davon viel mehr in der Atmosphäre. Deshalb ist es auch nicht "das geringste Übel".

  • HS
    Homer Simpson

    Hmmmmmm Fleisch!

  • GD
    GTI DRIVER

    AND HE'LL RUE THE DAY

     

    Der Artikel ist ein sehr schöner Beleg dafür, daß dieser Öko- und CO2-Wahn den Schritt über die Grenze zur Geisteskrankheit schon lange getan hat. Die sind auf dem neuen Terrain schon weit außer Sicht.

     

    Zitat: "Aber erst, wenn sich ganz viele Menschen klimafreundlich ernähren, bringt das was ..."

     

    Das ist typisch: Alle müssen machen, was ich mir zusammenspinne. Wer es nicht tut, der bedroht gleich den gesamten Erdkreis. Ich will die Welt retten. Will also das absolut Gute. Wer sich dem entgegenstellt, der will das absolut Gute verhindern. Der bedroht die Erde - und steht automatisch für das absolut Böse. Völlig klar, daß man den vernichten darf - ja, sogar vernichten MUSS. Denn es geht um das absolut Gute.

     

    Genau so funktioniert Faschismus. Da werden die KZs nicht lange auf sich warten lassen.

     

    Zitat: "Dann", prophezeit sie, "wird die Politik nachziehen."

     

    Jetzt prophezeie ich mal etwas, nein, ich kündige etwas an: Der Tag, an dem die Politik sich auf solchen Irrsinn einläßt, ist der Tag, an dem ich in die bewaffnete, gewalttätige Anarchie gehe. Es gibt Grenzen des Irrsinns, die man als normaler Mensch + Bürger hinnehmen kann. Wer die Hand nach meinem Steak austreckt oder mir in den Topf spucken will, der muß sich auf eine sehr, sehr harte Reaktion gefasst machen. And he'll rue the day ...

     

    Noch ist es nicht so weit. Gestern habe ich mit großem Vergnügen auf dem Stadtteilmarkt über fünf Kilo T-Bone-Steak gekauft, vier Kilo für Freunde, eins für uns. Das wird es demnächst geben. Dazu Pommes oder Farmer Kartoffeln und, vielleicht Rosenkohl. Dazu einen besonders guten Südtiroler Lagrein (kann mir jemand dazu die CO2- Bilanz sagen, damit er mir noch besser schmeckt?). Ich freu mich schon. Und eines ist gewiss: Unseren T-Bone-Dealer (ein Landwirt aus der Gegend) werden wir noch oft beanspruchen.

     

    Und die Veganer? Soweit ich weiß, gehen die an einem Vitamin-Mangel ein. Hab vergessen, welches Vitamin es ist. Betrifft mich ja auch nicht. Aber es ist so. Schon nach 5 Jahren gibt es irreparable Schäden.

     

    Ein Letztes: Ich halte mich immer fern von Leuten, die beim Essen irgendwelche Radikalismen entwickeln - und sie, natürlich, absolut setzen. Mit diesen Typen kann man auch sonst gar nix anfangen.

  • D
    denninger

    Bitte, bitte lieber Jost, schenk doch dem Sebastian Erb auch so ein "Essen macht die Erde tot"-Buch, damit er seinen Artikel über die Onlineanbieter von Lebensmitteln vom Oktober noch mal kritisch überarbeiten kann. Wie hoch ist eigentlich der CO2-Verbrauch der taz (online und print) pro Leser? Darf ich denn überhaupt noch die taz lesen??? (SCNR)

  • S
    Silverfang

    Komplett auf vegane Ernährung umzustellen und die daraus folgenden Mängel auszugleichen, ist einem erwachsenen Menschen zwar möglich, bei einem Kind/Jugendlichen vor Abschluss der Pubertät werden jedoch tierische Eiweisse in einem Maße benötigt, daß die Mängel allein durch geschickte Wahl pflenzlicher Eiweisse nicht kompensiert werden können. Es droht dann eine Unterentwicklung von Knochendichte, Muskelaufbau und Nervengewebe.

     

    Sinnvoll wäre es allerdings, Fleisch vermehrt nur noch als Zutat in einem Gericht anstelle einer Hauptmahlzeit mit Beilagen zu verwenden und somit den Haushalt an tierischen Eiweissen ausreichend zu decken (, das Geschmackserlebnis zu erhalten) und zeitgleich den Fleischverbrauch erheblich zu reduzieren. Dem entgegen steht jedoch die Verpackungsgröße (von für Otto den Normalverbraucher/H-IVler bezahlbarem Fleisch), in der Fleisch üblicherweise in den Supermarkt gerät. Diese ist auf einen Konsum als Hauptmahlzeit ausgelegt. (Mitlerweile verfügt nicht mehr jeder Haushalt über ausreichend Gefrierschrankplatz, wenn überhaupt...)

     

    Kallisti!

     

    Alexis of Silverfang

  • AH
    Andreas H.

    @Danny L.: Ein herrvoragender Kommentar! Die Einstellung gefällt mir.

     

    @ab cd: "Fleischesser werden bemitleidet werden wie heute die Raucher."

    Wer bemitleidet bitte Raucher? Raucher werden (zum Teil) behandelt als seien Sie Nazischweine, die die armen Nichtraucher vergiften wollen!

     

    "die Natur wird im Laufe der Evolution den Menschen auch zum Veganer machen, ..."

    Wieso sollte sie das? Und wieso dann nur den Menschen? Wieso nicht auch Affen, Tiger, Löwen, Hyänen, Wölfe, Krokodile, Thunfisch, ...?

     

    Und warum leben wir nicht gleich wieder wie die Urmenschen der Steinzeit bevor sie das Feuer entdeckt haben? Damit ließe sich unser CO2-Ausstoss um über 80% reduzieren -- wenn man auch bedenkt, dass dann Millionen und Milliarden Menschen dabei drauf gehen würden.

     

    @Peter A.: Ich weiß ja nicht was du so treibst, aber der Leberkäse, den ich angeblich der Evolution zu verdanken habe, hat mir einen Job als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Uni eingebracht. Wenn du es genau wissen willst: Ich bin Dipl. Physiker univ. :-P

  • R
    Rotkäppchen

    @Andreas H.

    ...und wenn ich nicht irre, kaufen sie ja auch leidenschaftlich gern beim Discounter ein, oder?

    Ah, Schwamm drüber...nach uns die Sintflut. Hau weg den Dreck und runter damit, am besten mit dem kühlen Aldi-Bier. Cheers!

  • S
    Sojasepp

    @ritchie: ein großer teil der derzeitigen sojaproduktion geht in die tiermast. bei umstieg auf fleischlose ernährung würde unterm strich der bedarf an sojaanbau-fläche reduziert! und zwar deutlich!

     

    @unfassbar: was soll CO2-faschismus den genau sein? offensichtlich ein totschlagargument. und eine bestätigung für "godwins gesetz" - nett bei wikipedia erläutert.

     

    MfG

  • AC
    ab cd

    Lieber Andreas H.,

    ein Kommentar wie deiner war ja vorprogrammiert.

     

    Verlaß dich drauf: "die Natur" wird im Laufe "der Evolution" "den Menschen" auch zum "Veganer" machen, einige sind halt schon weiter als andere.

    Fleischesser werden bemitleidet werden wie heute die Raucher.

     

    P.S. Und die armen Landwirte! Hahaha.

  • D
    Dr.Schweigefuchs

    "Denkt die gute Frau auch an die deutschen Landwirte, denen es ja jetzt schon so schlecht geht?"

     

    Denkt eigentlich jemand an die armen Atomkraftwerkmitarbeiter? An die Waffenproduzenten und Panzermechaniker? Sollen die alle ihren Job verlieren wenn wir 100% regenerative Energien und Weltfrieden haben?

     

    einfach mal weiterdenken...

  • PA
    Peter A.

    @Andreas H.: Bei dir scheint die Evolution das Gehirn mit Leberkäse verwechselt zu haben. Kommt vor, brauchste dich nicht zu schämen für.

  • DL
    Danny L.

    Die beste Möglichkeit, CO2-Emissionen zu reduzieren, ist, sich selbst und andere umzubringen. Vielleicht ließe sich unter diesen Gesichtspunkten Mord und Selbstmord irgendwann salonfähig machen. Diese Folgerung ist mindestens genauso logisch wie der Versuch, wegen des Klimaschutzes die Menschen vegan ernähren zu wollen.

     

    Zuallererst denkt der Mensch nur an sich selbst. Da kann man sich mit dämlichen Argumenten alles schönreden und sein Gewissen beruhigen.

     

    Die einen faseln dann was von Kohlendioxid, die anderen von Evolution.

  • U
    Unfassbar

    Wir befinden uns auf bestem Weg in einen CO2-Faschismus.

  • R
    reblek

    "Ein Fünftel der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland gingen auf das Konto der Ernährung ... Das seien fast so viel, wie der gesamte Straßenverkehr verursacht." So, so, "Ein Fünftel" sind also ein Plural, sie "gingen" und "seien". Kann nicht "seien", oder?

     

    Viel besser aber ist die: "... die Folgen der Klimaerwärmung beherrschbar zu halten." Herr Maurin reiht sich unter die Leute ein, die "das Klima erwärmen" können wollen. Mit Verlaub: Das ist Quatsch, denn "Klima" ist eine ebenso komplexe wie abstrakte Größe, die zu "erwärmen" eine Sisyphus-Aufgabe ist - also nicht zu bewältigen.

     

    Und "Crème fraîche" hat über dem "i" ein Dach.

  • V
    vic

    Das schießt weit übers Ziel hinaus.

    Ich bin zwar Vegetarier, aber ich trinke auch gerne Milch. Und vor allem bin ich großer Käsefreund.

    Ansonsten beziehe ich Obst und Gemüse lokal, und und ich kaufe saisonal.

    Auf Bio achte ich nur bei Caffé, da der hier nicht wächst und Milch, die aus der Nähe stammt.

  • R
    ritchie

    ...schön das wir für das ganze Soja den Regenwald abholzen...

  • JB
    Josef B. Zackenrieder

    Ist doch ein sehr konstruktiver Beitrag von Frau Goldner, vielen Dank für die Transparenz.

     

    Ein rationaler klimapolitischer Schritt könnte der fiskalische Subventionsabbau für die Klimakiller unter den Lebensmitteln sein: Voller Mehrwertsteuersatz für alle tierischen Lebensmittel, und zwar ohne Brüsselmafiaausgleich.

    Haben Sie gehört, Herr Schäuble - und zwar subito !

  • H
    HUBerlinHUA

    Tatsächlich ist das Potenzial der Landwirtschaft CO2 zu sparen eher gering einzuschätzen. Insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass der Klimawandel anderswo zu Fehlernten führen wird, kann eine künstliche Reduktion der Produktivität durch eine Co2 Steuer noch ganz andere Folgen haben.

    Die Regionalproduktdebatte ist auch zweischneidig. Obwohl das Konzeipt einleuchtet, gibt es auch untersuchungen die zeigen, dass chinesische Äpfel und australisches rindfleisch dem Heimischen überlegen ist. Tiefkühlprodukte können auch Vorteile gegenüber dem Selberkochen haben, wenn sie vorgegahrt sind. insbesondere der Ofen-Fenchel dürfte ganz schnell wieder schlechter als das risotto darstehen, wenn man das backen bedenkt.

    bei dem was wir heute wissen kann man keinem verbraucher ernsthaft solche zahlen nennen. Was richtig ist: wir alle müssen etwas weniger rind essen, weniger butter und weniger heiß duschen. dafür mehr frisches Gemüse und Sojaprodkte. Gesünder und billiger ist es so auch noch.

    wenn wir dann noch die Moore wiedervernässen, sparen wir schon locker 15% CO2.

  • JL
    Jochen L.

    "Alles für die Arbeit, alles für die Wirtschaft."

     

    könnte man dies dann nicht genauso sagen?

     

    Fleischproduktion als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme?

  • AH
    Andreas H.

    "Alles für den Dackel, alles für den Club!"

     

    So oder so ähnlich lautet das Motto von Hausmeister Krause. Und mir scheint, das Motto der Autorin des Kochbuchs ist folgendes:

     

    "Alles für das Klima, alles für die Veganität"

     

    Kein Fleisch mehr, keine Creme Fraiche, keine Kuhmilch? Denkt die gute Frau auch an die deutschen Landwirte, denen es ja jetzt schon so schlecht geht?

     

    Umwelt- und Klimaschutz schön und gut, aber irgendwo kann man es auch übertreiben! Die Natur hat im Laufe der Evolution den Menschen zu einem Allesfresser gemacht, und ich schäme mich nicht im Geringsten dafür.

     

    Und zum Abendbrot: Strammer Max

    2 Scheiben Brot

    2 Scheiben Leberkäse (a 100g)

    2 Eier gebraten in Butter :-P

     

    Mahlzeit!