Kunst am Rudi-Dutschke-Haus: Sechs Meter Fleisch
Was bedeutet der Penis, der neuerdings das taz-Gebäude ziert? Und was hat es mit der "Therapie für die sexuellen Obsessionen der Bild-Zeitung" auf sich?
Was bedeutet der Penis, der neuerdings das taz-Gebäude "ziert"? Das Relief von Peter Lenk soll nicht provozieren, sondern "befrieden", der Künstler spricht von einer "Therapie für die sexuellen Obsessionen der Bild-Zeitung".
Ähnliches hat er auch schon mit seinen anderen politischen Plastiken vorgehabt: So stellte er in Erinnerung an das Konzil von Konstanz das größte Prostituiertendenkmal der Welt an der dortigen Hafeneinfahrt auf.
Sein Relief am taz-Haus erinnert jedoch erst einmal weniger an die Bild-Zeitung als an das Cover einer Bremer Schülerzeitung 1967: eine Zeichnung von Aubrey Beardsley - drei Männer mit riesigen Penissen. Die Redakteure der Schülerzeitung wurden daraufhin von der Schule verwiesen. Das war der Beginn der Bremer Schülerbewegung, die dort zusammen mit dem Zadekschen Theaterensemble die Studentenbewegung ersetzte.
Die taz hat nicht zuletzt wegen dieses provokativ pubertären Stils der Schülerzeitungen lange Zeit den Werbespruch "taz - die größte Schülerzeitung der Welt" hochgehalten. Darauf hat sie jetzt als Weihnachtsschmuck zurückgegriffen.
Leser*innenkommentare
Wer ist Fri?
Gast
Huhu, über dem Penis steht doch immer eigentlich "Friede sei mit Dir".
Das "ede" leuchtet nicht mehr.
joerg
Gast
In welcher Gestalt und wie oft soll noch über die uralte Penisverlängerungssatire Diekmann gelacht werden? Da scheinen einige taz-ler mächtig stolz auf alte Großtaten zu sein. Und dann kommt ein Künstler vom Bodensee mit seinen Figuren und streichelt auch noch ihr Ego.
Aber mal ehrlich - ist Diekmann nicht längst taz-Gesellschafter und die taz hat sich als Fan der von ihm mitkuratierten 60 Jahre BRD-Kunst im Gropiusbau geoutet - übrigens im Gegensatz zu FAZ, SZ, WAZ usw. die überaus Kritisches dazu anmerkten.
Also: Das Wandfries entspricht durchaus dem politischenen und kulturellen Zustand der taz. Olé Olé Olé.
Thunfisch in der Schwimmhalle
Gast
Ick find´s jut!
Hubertus Morgenthal
Gast
ich verstehe die Aufregung nicht. Ein Schwanz bleibt ein Schwanz und was ist gegen ein langen Penis zu sagen/schreiben? Da ich nicht genügend Vermögen habe, unterlasse ich es lieber über die tatsächliche Länge von Kai Diekmanns Dödel zu schreiben, doch anscheinend sind einige TAZ-ler schon so konservativ, dass sie sich über die Freiheit der Kunst (ausgedrückt in einem 6-Meter-Penis) schon so aufregen?
Helmuth
Gast
Helmut Höge hat das Stichwort gegeben: das ist Schülerzeitungsniveau - aus anderen Zeiten! Wen interessiert das denn heute noch?
Jeeves
Gast
An anderer Stelle in der tz steht "sechzehn Meter"
Ullrik
Gast
Toll! :-)
Werner Braun
Gast
Geschmacklos.
Andrea
Gast
@Steffi
Penes oder Penisse auch:-)
Steffi
Gast
Penise sind toll.
Lustiger Bruder
Gast
Also ich finds lustig, und nur allzu gerechtfertigt. Bild schreibt so entsetzlichen Dreck, da ist ein 6-Meter-Penis eine gute Antwort^^
OmG
Gast
Oh mein Gott, das ist einfach nur noch krank, kaputt und peinlich.