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Kommentar KonsumSich die Welt schönkaufen

Nick Reimer
Kommentar von Nick Reimer

Weil Ressourcen- und Klimakrise keine individuellen Probleme sind, kann das Individuum sie nicht lösen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

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Nick Reimer
Seit 1998 bei der taz (mit Unterbrechungen), zunächst als Korrespondent in Dresden, dann als Wirtschaftsredakteur mit Schwerpunkt Energie, Klima und Landwirtschaft, heute Autor im Zukunftsressort.

2 Kommentare

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  • F
    Feyngeiss

    Jawohl. Eins rauf mit Mappe für Herrn Reimer.

     

    Ebenfalls auf utopia.de veröffentlichte der Vizekönig dieser Zeitung einige Texte zu seinem eigenen Konsumverhalten und schlechten Gewissen, die genau die problematische Haltung aufzeigen, gegen die Herr Reimer hier anschreibt. Das Denkverbot gegen politisch inkorrekte Lösungsansätze scheint jedoch auch zu verhindern, dass Herr Unfried über eine hedonistische Larmoyanz hinaus nach möglichen Auswegen aus seinen moralischen Dilemmata und Paradoxa sucht.

     

    Leider fehlt in Reimers Curriculum eine wesentliche Botschaft: Die Menschheit lebt nicht auf zu großem Fuß, sondern zu groß. Ein "richtiges" Maß für die (Be- oder Aus)Nutzung der Welt kann niemand angeben. Jeder einzelne wird, bestimmt durch ein Verhaltensrepertoire, das über Jahrmillionen erfolgreich war, immer weiter nach Maximierung des persönlichen Wohlergehens streben. Eine natürliche Grenze dieses gewollten Wachstums gibt es nicht, wer mehr hat, fühlt sich besser als der Nachbar.

    Das muss man akzeptieren als menschliche Eigenart. Daher kann die Lösung nicht in der - durch welche Maßnahmen oder Wirtschaftsformen auch immer erzielten - Reduktion von (Um)Weltkonsum liegen, sondern nur in der Reduktion der Konsumenten.

    Oder Wie Kurt Vonnegut es ausdrückt: Stop reproducing!

  • J
    Jannis

    Vor ein paar Tage habe ich einen Vorabdruck des Berichts auf Utopia.de gelesen (http://www.utopia.de/magazin/michael-maniates-nachhaltiges-verhalten-steuerbar-bericht-lage-der-welt-2010-konsum-choice-editing). Darin geht es genau darum, dass die Konsumentenentscheidungen nicht für einen nachhaltigen Umbau der Gesellschaft ausreichen. Wenn ich diesen Kommentar lese, scheint es als wenn Nick Reimer den Bericht nicht gelesen hat. Gruß!