piwik no script img

Streit der WocheSind unsere Organspenderegeln zu lasch?

12.000 Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan. Viele werden sterben, weil sie keines bekommen. Würde man die Gesetze ändern, könnten einige von ihnen gerettet werden.

In Deutschland gibt es viel zu wenig Spenderorgane. Bild: dpa

Wer in Deutschland nach dem Tod seine Organe spenden will, braucht dafür einen Ausweis. In Ländern wie Österreich oder Spanien geht das anders: wer sich dort nicht zu Lebzeiten ausdrücklich dagegen entscheidet, ist automatisch potentieller Organspender. Widerspruchsregelung nennt sich dieses Verfahren.

Eine gute Lösung auch für Deutschland, meinen Kritiker des deutschen Transplantationsgesetzes. Denn in Deutschland gibt es viel zu wenig Spenderorgane, endlos lange Wartelisten und illegaler Organhandel resultieren daraus.

Unfreiwillig darf niemand zum Spender werden, meinen Anhänger der deutschen Regelung. Denn durch eine Widerspruchsregelung werden auch Menschen, die sich nicht informiert und vor ihrem Tod einen entsprechenden Brief formuliert haben, erst einmal zu Organspendern.

taz

Lesen Sie die Antworten zum Streit der Woche in der sonntaz vom 29./30. Mai - erhältlich zusammen mit der taz am Kiosk oder direkt an Ihrem Briefkasten.

Organspende muss unentgeltlich und freiwillig erfolgen, unterstrich in der vergangenen Woche auch das Europaparlament. Prominente wie Til Schweiger und Franz Beckenbauer werben, vor allem am ersten Samstag im Juni, dem bundesweiten "Tag der Organspende", für den Organspendeausweis. Sie setzen auf mehr Aufklärung und Eigeninitiative der Menschen.

Doch obwohl mehr als zwei Drittel der Deutschen Organspende befürworten, hat kaum jemand einen Spenderausweis. Die meisten würden also spenden, bemühen sich nur nicht, das ausdrücklich in einem Dokument festzuhalten. Ein Gesetz könnte dafür sorgen, dass sie das auch tun.

Was meinen Sie: Sind unsere Organspenderegeln zu lasch?

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

43 Kommentare

 / 
  • DM
    Dr. med. Regina Breul

    Von den Befürwortern der Transplantationsmedizin wird immer wieder behauptet, die Hirntoddiagnose sei die sicherste Diagnose der Welt.

    Dies ist leider nicht wahr. Das Gehirn kann bei entsprechender Behandlung eine Minderdurchblutung bis 20% schadlos überstehen.

    Ab einer Minderdurchblutung von 50% lassen sich die Reflexe, die zur Diagnose des Hirntodes überprüft werden, nicht mehr auslösen. Der Zustand zwischen 50% und 20% Minderdurchblutung wird als "ischämische Penumbra" bezeichnet. In diesem Zustand ist auch der für die Hirntoddiagnose zwingend vorgeschriebene "Apnoetest" sinnlos, da das Gehirn auf die Erhöhung des Kohlendioxidgehaltes im Blut nicht reagieren kann. Normalerweise stellt die Kohlendioxiderhöhung im Blut einen starken Atemreiz dar, was jeder, der schon einmal längere Zeit mit dem Kopf unter Wasser war, bestätigen kann.

    Der Apnoetest ist in diesem Zustand nicht nur sinnlos, sondern auch schädlich. In einer Kompaktinformation der DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation)zum Hirntod und der Hirntoddiagnostik heißt es:

    "Der Apnoe-Test wird wegen der möglichen Gefährdung

    des Patienten ...... als letzte klinische Untersuchung des Hirnfunktionsausfalls durchgeführt."

    Tatsache ist es außerdem, dass es immer wieder Fehldiagnosen gibt.

    So konnte man 2009 im Deutschen Ärzteblatt lesen, dass bei einer Überprüfung von weniger als 50 Hirntoddiagnosen 21 falsch waren.(Dtsch Arztebl 2006; 103(19): A-1268 / B-1080 / C-1039)

    Wenn man dies alles bedenkt kann man einer Einführung der Widerspruchlösung nicht zustimmen, da man nicht davon ausgehen kann, dass die Bevölkerung in Zukunft wahrheitsgemäßer aufgeklärt wird als bisher.

  • SM
    S. Matthies

    Die Einführung der Widerspruchslösung würde voraussetzen, dass die Öffentlichkeit korrekt über den Hirntod informiert wird. Das ist aber nicht der Fall.

    Kaum jemand weiß, dass während der mehrstündigen Multiorganentnahme der Spender weiter beatmet wird. Deshalb muss er auch eine Narkose mit Muskelrelaxanzien bekommen. Manche Anästhesisten geben auch eine Schmerzmittelnarkose. Übrigens auch die DSO empfiehlt in ihren Handlungsanweisungen zur Optimierung der Therapie "Fentanyl", ein sehr starkes Morphin.

    Auf Nachfrage hieß es "Zur Darmregulation".

    Im Übrigen sind die internationalen medizinischen Fachzeitschriften momentan voll mit der Infragestellung des Hirntodes. Es wird offen darüber gesprochen, dass der Hirntod nicht der Tod des Menschen ist, sondern "eine legale Fiction" zum Zwecke der Organbeschaffung.

    Außerdem gibt es immer wieder Fehldiagnosen. Sie werden aus taktischen Gründen verschwiegen(youtube oder gloria TV: "Tot oder doch lebendig)

    Wenn jemand all das weiß, ist eine Organspende ein

    hochherziger Akt. Ist er nicht informiert, wird seine Einwilligung erschlichen.

  • A
    antiguar

    Natürlich gibt es gute und humane Gründe für eine Organspende. Wer möchte nicht, dass einem kranken Menschen geholfen wird?

    Zu beobachten ist allerdings folgendes: Währen viele Menschen ja zu Spende betonen, bekennen sich nur erstaunlich wenige zu mit einem verbindlichen Ausweis. Dieser Umstand sollte bei all jenen, die an einer ernsthaften Analyse interessiert sind, zunächst zur Kenntnis genommen werden.

    Wo liegen die Gründe für diese Gegebenheit? Zunächst möchte ich meine Beobachtungen schildern um dann zu einer Analyse der Umstände zu kommen.

    Beim Wechsel der Organe gibt es eindeutige Hauptströmungen. Nämlich von:

    A) JUNG zu ALT und von

    B) ARM zu Reich.

    Zu A) Beleg für Jung nach Alt: Das länger gelebte Leben hat eine größere Krankheitswahrscheinlichkeit als das kürzere. Dies hat hier mindestens zwei Konsequenzen.

    Erstens: Das Organ eines alten Menschen ist Krankheitsbedingt weniger häufig zu gebrauchen als das eines jungen Menschen.

    Zweitens: Der Bedarf an Organersatz steigt individuell mit dem Alter an.

    Zu B) Beleg für Arm zu Reich:

    Beispiel Regional: Das mittlere Lebensalter hängt deutlich vom Einkommen ab; der Reiche wird älter als der Arme. Ein wohlhabender Bürger fährt ein sicheres schnelles Auto. Ein armer Bürger fährt ein weniger sicheres Auto mit wenig Masse. Die Überlebenswahrscheinlichkeit liegt im Straßenverkehr und bei anderen gesundheitsbedeutenden Umständen (Gesundheitsvorsorge) von den Finanzressourcen ab. Der totgefahrene Armbürger kann, wenn jung genug, dem wohlhabenden sehr wohl noch die Organe spenden.

    Beispiel International: In den armen Ländern werden Organe von Menschen entnommen und gekauft, für solche aus unserer reichen Welt. Umgekehrtes ist nicht zu beobachten.

    Diese Umstände werden meines Erachtens nicht ehrlich diskutiert. Zu früh werden moralische Schutzschilder PRO oder KONTRA in Stellung gebracht. Wir spüren aber instinktiv sehr wohl dass hier etwas nicht stimmt. Und es ist wohl keine Zufälligkeit, dass sich gerade prominente und reiche Menschen diesbezüglich aus der Deckung wagen und sich anschicken die Moral überzustrapazieren.

    Unsere Gesetze solle unsere Unverletzlichkeit sicherstellen. Dies muss auch für die Zukunft sichergestellt bleiben. Eine Organspende muss weiterhin ausdrücklich von Betroffenen zu Lebzeiten bejahrt worden sein.

    Unabhängig davon wäre es wünschenswert die Scheinheiligkeit aus der Debatte zu nehmen und die oben geschilderten Gegebenheiten offen zu diskutieren und sauber zu analysieren.

    UA

  • P
    PRO

    @Saby

    Die Überlebenschancen sind dank dem heutigen Stand der Medizin sehr hoch. Ich arbeite in einem Herzzentrum und transplantierte Organe werden immer weniger abgestoßen, da der Patient entsprechende Medikamente kriegt, welche das Immunsystem unterdrücken und das neue Organ vom Körper somit besser angenommen wird.

     

     

     

    Menschen, denen Organe entnommen werden, leben nicht - sie sind Hirntod! Würde man die Maschinenen, welche den Körper am Leben erhalten (denn das Hirn, welches Atmung, Herzschlag etc. reguliert, ist hierzu nicht mehr in der Lage), abschalten... so würde es nicht lange dauern und der Patient würde versterben. Somit kann man wohl eindeutig nicht behaupten, dass Organspender am Leben sind, wenn ihnen die Organe entnommen werden.

     

     

    Ich habe selbst einen Organspendeausweis und ein riesigen Stapel unausgefüllter zu Hause. Diese verteile ich an Familie, Freunde usw... Denn die Bereitschaft ist oft da, jedoch ist der Mensch faul und wenn man ihm etwas nicht direkt vor die Nase setzt, kriegt er den Ar*** nicht selbst hoch.

     

    Was die Widerspruchslösung angeht, bin ich dafür. Ohne einem Mangel an Organen, würde es keinen illegalen Handel geben und auch weniger Ärzte, die Patienten mit Organspenderausweis versterben lassen, weil sie die Organe haben wollen.

  • RF
    Renate Focke

    Organspender zu sein, bedeutet, am Ende des Lebens im Interesse anderer Patienten behandelt zu werden. Transplantierbare Organe müssen lebensfrisch sein, also einem Menschen entnommen werden, der beatmet wird und dessen Herz schlägt, der bei der Organentnahme Narkose-,Schmerz- und Beruhigungsmittel erhält, dessen Hirnfunktionen aber inaktiv oder unwiederbringlich ausgefallen sind. Organe werden also Sterbenden entnommen. Das elementare Bedürfnis der Familie,ihren sterbenden Angehörigen zu begleiten, kann bei einer Organentnahme nicht berücksichtigt werden. Die derzeit gültige erweiterte Zustimmungslösung hat zur Folge, dass Familien im Schockzustand und ohne zu wissen, was Organentnahme bedeutet, stellvertretend nach dem mutmaßlichen Willen ihres sterbenden Angehörigen entscheiden sollen: Nur etwa 7 von 100 Organspendern haben selbst schriflich eingewilligt. Die geforderte Widerspruchslösung setzt das Grundrecht auf Selbstbestimmung außer Kraft. Meine aus leidvoller Erfahrung erwachsene Überzeugung ist: Nur die enge Zustimmungslösung ist im Sinne des Grundgesetzes und im Interesse eines Sterbenden im Hirnversagen zu verantworten.

    Renate Focke

  • P
    polly

    Verstehe nicht, warum es ständig Diskussionen über neue Regelungen zur Organspende gibt. Ändern tut sich leider seit Jahren nichts.

    Ich bin für die Widerspruchslösung, es zeigt sich doch dass die bisherige Lösung in Deutschland kein Erfolg ist.

    Verstehe sowieso nicht, warum nicht jeder einen Organspendeausweis hat. Damit kann man deutlich ausdrücken, ob man spenden möchte oder nicht.

    Aber davor schrecken die meisten wahrscheinlich zurück, denn dann müsste man ja mal einen klaren Standpunkt beziehen.(Denn sich einen Ausweis zu beschaffen und auszufüllen ist ein Kinderspiel.)

    Und die ewig gleichen Gegenargumente gegen Organspende gehen mir auch auf den Keks (ständig werden Ursache und Wirkung verwechselt!)

    Naja, es ist einfach nur bedauerlich,dass sich seit Jahren nichts bei diesem Thema ändert.

  • B
    böhne

    ich als betroffener kann nur sagen:ja ändert die gesetze!

    jemand der dies nicht am eigenen körper erlebt hat kann keine meinung schreiben.es ist die reinste mangelwirtschaft!es werden punkte vergeben je nach krankheitsbild und eigener einhaltung der regeln.es leiden und sterben immer noch zu viele!und das mitten in deutschland.ich warte jetzt schon zwei jahre aber erst wenn du wirklich kurz vorm abkratzen stehst kommst du in den engeren kreis in dem man eher eine spende bekommt.wer da schon alles aussortiert wurde!meistens ist dr körper dann auch sehr schwach,und ob man dann die op überlebt?

    ändert endlich diese misere!schuld sind auch die menschen die zu zugedröhnt vom schnellen leben sich gar nicht erst mit dem tod befassen wollen!

  • S
    Spenderin

    Ich trage seit meinem 18. Lebensjahr einen Organspendeausweis bei mir. Und jeder der mal mit offenen Augen durchs Leben geht, müsste auch die Notwendigkeit einer Änderung der Spendenregel sehen. Jeder, der sich mal mit Menschen unterhält, die seit Monaten auf der Liste stehen, würden einen Ausweis unterschreiben. Jeder, der einen Menschen verliert, weil nicht rechtzeitig ein Organ gefunden wurde, würde einen Ausweis unterschreiben. Leider gehen zu viele Menschen mit Scheuklappen durchs Leben.

    Viele Menschen, darunter auch viele junge Menschen die von Geburt an krank sind, hätten wieder Lebenschanen!! Wer kann die bewusst ablehnen??

  • S
    Saby

    Wovon man bemerkenswert wenig hört und liest, sind die vielen Patienten, die sterben, OBWOHL ihnen ein Spenderorgan eingepflanzt wurde. Wie groß ist überhaupt die Chance, etwa eine Herzverpflanzung zu überleben? Selbst wenn alles klappt, wie viele Jahre kann man dadurch gewinnen? Was wird man in den gewonnenen Jahren an Großartigem vollbringen, das man zuvor nicht geschafft hat? Heißt es nicht immer wieder, dass der Tod schließlich zum Leben dazugehört? Oder gilt das nur für die hochbetagten Leute im Altersheim?

    Ich weiß von einem kleinen Mädchen, das mit 5 Jahren schwer herzkrank wurde (übrigens als Folge einer verschleppten Blasenentzündung, die mit Tee statt Antibiotika behandelt worden war...). Natürlich waren die Eltern überglücklich, als ein passendes Spenderorgan gefunden wurde – als also, ganz brutal gesagt, ein anderes Kind gerade rechtzeitig so schwer verunglückt war, dass seine Überlebenschancen gegen Null tendierten.

    Leider setzte aber schon bald nach der erfolgreichen Herzverpflanzung eine Abstoßungsreaktion ein, die die Ärzte nicht mehr in den Griff bekamen. Das kleine Mädchen starb schließlich genauso wie ohne fremdes Herz, oder nein: eher noch qualvoller. Und die Eltern waren, nachdem sie schon so viel Hoffnung geschöpft hatten, noch viel deprimierter.

    Nein, ich möchte nicht als vielversprechendes Organersatzteillager im Krankenhaus landen. Und ein fremdes Organ will ich auch nicht eingepflanzt bekommen. Auf keinen Fall.

  • CP
    coco price

    @dirk:

     

    du hast da was nicht richtig verstanden.

     

    1. Organe werden von lebenden Personen genommen, nicht von toten.

     

    2. Ich habe mir im Zivildienst von zwei Notärzten bestätigen lassen, dass ein mitgeführter Spenderausweis z.B. bei einem Unfall im Zweifelsfalle dazu führen KANN, dass nicht alles medizinisch mögliche getan wird, um dein Leben zu erhalten; das kommt auf den Notarzt an. Ein Spenderausweis verringert also deine Überlebenschancen.

     

    3. Die Spende ist ein bewundernswerter Akt der Nächstenliebe, was danach aber mit deinen Organen passiert ist ein Geschäft, und die Wahrscheinlichkeit, dass dein Organ an den meistbietenden verschachert wird, ist mehr als nur ein Restrisiko. Organhandel ist nicht nur in der dritten Welt big business. Wie bei den Blutspenden, drückt man beim potentiellen Spender auf die Tränendrüse und verkauft das Zeug dann viertelliterweise für horrende Summen.

     

    4. Wie bei vielen anderen medizinischen Behandlungen auch, muss man sich bei einigen Transplantationen die Frage nach der Rechtfertigung stellen, z.B. wenn man einem 70jährigen eine Leber transplantiert damit er noch ein paar Jahre weiter saufen kann. Ist ja kein Einzelfall,, zumal die Träger von Spenderorganen in aller Regel aus reichen, alkoholsaufenden, hamburgerfressenden Ländern kommen. Für solch einen bin ich nicht bereit, Punkt 2 in Kauf zu nehmen.

     

    5. Das gesamte Geschäft ist viel zu intransparent. Ich würde auch keine Organe von einem Inder wollen, der seinen Körper vertickert hat um seine Familie am Leben zu halten.

     

    6. Wäre das gesamte Geschäft völlig transparent und würde Mißbrauch effizient aufgedeckt werden und auch entsprechend hart bestraft und würden wir in einem Einklassengesundheitssystem leben, isteuerfinanziert und jedem zugänglich, würde ich mir auch sofort einen Spenderausweis zulegen. Wie das gesamte Gesundheitssystem, ist aber auch dieser Teil völlig undurchsichtig.

     

    7. Der eigene Körper gehört einem selber, es gibt schließlich noch das Recht auf körperliche Unversehrtheit, oder?

     

    8

  • M
    moeglicheloesung

    Ich bin der Ansicht, dass die Entscheidung, ob man seine Organe spenden will, jeder selber treffen sollte. Allerdings sehe ich auch das Problem, dass sich nicht jeder ausreichend mit dem Thema auseinandersetzt und das Ausdrucken oder Beantragen des Ausweises eine Hürde darstellt, die Überwindung kostet.

     

    Mein Vorschlag ist die Frage nach der Bereitschaft zu Spenden mit einem Behördengang zu verbinden. Beispielsweise könnte man bei der Erneuerung des Personalausweises fragen, ob und inwiefern der Bürger bereit ist Organe zu spenden. Hier hat jeder die Chance dies zu verneinen, wird aber zumindest einmal mit dieser Frage konfrontiert. Indem man diese Information auf dem Personalausweis vermerkt (mit der Option das unverzüglich ändern zu können, sofern man seine Meinung ändert) könnte man im Bedarfsfall durch diese Maßnahme schneller ermitteln, ob ein Unfallopfer seine Organe spenden will.

  • T
    tazitus

    Gelegentlich habe ich schon überlegt, mich per Ausweis als Organspender zu erklären. Bin immer noch unschlüssig.

    Falls aber per Gesetz das System auf Widerruf umgestellt werden sollte, werde ich mir sofort einen solchen Ausweis mit Widerspruchserklärung zulegen. Und ich werde mir auf beide Po-Backen einen Hinweis auf diesen Ausweis tätowieren lassen. Der Ausweis könnte ja unauffindbar sein. Und ich hoffe, dass bei einem möglichen Unfall, der mich ereilen könnte, mindestens eine Gesäßhälfte so erhalten bleibt, dass meine Erklärung noch zur Kenntnis genommen werden kann.

  • H
    heikemai

    Wer glaubt, der Körper gehöre der Seele, die in ihm haust, der irrt! Er ist nicht mehr als eine Leihgabe! Ihn für sich allein zu beanspruchen und am Ende lieber verrotten zu lassen, als einem anderen Menschen das Leben zu erleichtern oder gar das Weiterexistieren zu ermöglichen, ist einfach nur erbärmlich. Dabei ist es egal welche Begründungen dafür her halten müssen! Ich finde die Regelung, dass jeder Mensch auch potentieller Organspender ist, einfach nur human.

  • M
    Max

    Vor 13 Jahren habe ich eine schwere Erkrankung meines Herzens gerade so überlebt. Seit dieser Zeit habe ich ein ziemlich stark geschädigtes Herz zurück behalten. Irgendwann wird wohl eine entsprechende Transplantation für mich zur Debatte stehen. Ich kann die Ängste der Nichtspender verstehen, auch die Angst davor ggf. "ausgeschlachtet" zu werden, weil man sich nicht explizit für eine Organspende entschieden hat. Letztlich ist es jedoch ein Akt der Humanität und der Nächtenliebe. Ich kann zwar mein Herz nicht mehr spenden, jedoch sind andere Organe durchaus noch zu gebrauchen. Deshalb habe ich einen Organspenderausweis, auch weil ich um die Ängste, die Hoffnungen schwerkranker Menschen weis. Ich denke auch, dass die meisten Menschen bereit wären ein Organ oder Knochenmark zu spenden, auch weil jeder Mensch in eine solche Lage kommen kann, wo er auf die Mitmenschlichkeit anderer angewiesen sein wird.

     

    Ich musste mich zwangsläufig mit diesem Thema sehr intensiv auseinander setzen. Ich kann nur sagen, dass Organe nur bei Toten entnommen werden, welche nachweislich Hirntot sind. Die Organentnahme wird dann so durchgeführt, wie ein ordentlicher OP. Auch wird der Tote so hergerichtet, dass man nichts von dieser Entnahme sieht. Ist für Angehörige ja verständlicherweise wichtig. Und für so manchen Hinterbliebenen ist es ein großer Trost zu wissen, dass ein Teil des verlorenen geliebten Menschen irgendwo und nicht nur im Himmel, sondern ganz praktisch, weiterlebt.

  • D
    Dirk

    @Peter Paul: genau das ist es, war gerade auch mein Gedanke!

    Offenbar hängen viele auch nach ihrem Tod so an ihren Organen...

    Vielleicht sollten nur als spendewillig eingetragene Menschen ein Organ bekommen, oder sagen wir bei den Wartelisten deutlich bevorzugt werden, dass ist realistischer.

    Das würde die Anzahl der Spender deutlich und ausreichend erhöhen.

    Mir ist die aktuelle Praxis des Mitführens eines Organspendeausweises auch einfach zu lästig, obwohl ich Organspende für fundamental wichtig halte.

  • P
    Pascal

    Ich habe einen Organspendeausweis, da ich die Notwendigkeit von Spenderorganen nachvollziehen kann. Die unfundierte Propaganda von der Tötungsmaschinerie überzeugt mich nicht.

     

    Aber ich hate leie explizite Zustimmungslösung jedenfalls hierzulande für die einzig denkbare. Auch wenn sich das jetzt nach Nazikeule anhört aber: Mit guten Gründen und nach äußerst leidvollen Erfahrungen haben wir die Würde des Einzelnen als den zentralen Grundsatz in unsere Verfassung aufgenommen. Nach einer von breiten Mehrheiten gestützten Diktatur, wo sich der Einzelne bedingungslos dem "Wohl des Volkes" unterordnen musste, sollte nunmehr die freie Entfaltung der Persönlichkeit im Mittelpunkt des Denkens stehen. Die Bürger sollen keine Objekte des Staates sein, sondern Subjekte, eigenständig handelnde Individuen.

     

    Diese Sichtweise sollte auch nach dem Tod weitergehen. Ich will auch nach meinem Ableben nicht zur bloßen Materie herabgewürdigt werden, mit der der Staat nach Gutdünken umgehen kann. Mein Köper gehört zu Lebzeiten mir. Ich kann mich zu Lebzeiten (in gewissen Grenzen) frei entscheiden, was (und wieviel) von "mir" ich (Über Spenden, ehrenamtliche Arbeit, die Verlagerung meines Wohnsitzes) in den Dienst an der Gesellschaft stelle. Diese Entscheidungsfreiheht besteht aber nicht mehr, wenn grundsätzlich erstmal alles der Gesellschaft gehören soll, selbst wenn man dem widersprechen könnte.

     

    Es ist ein elementares Prinzip unserer Rechtsordnung, dass keine Äußerung erst einmal "Nein" bedeutet. Es käme doch auch niemand auf die Idee, sich einfach Sachen in einem Laden (oder einem geparkten Auto) zu nehmen und dann zu sagen "du hättest ja drauf schreiben können, dass das dir allein gehören soll".

     

    Was ich mir jedoch vorstellen könnte, wäre, den Menschen eine Entscheidung zu erleichtern. So könnte man vielleicht einen Organspendeausweis mit in Behördenpost stecken, zusammen mit entsprechend Infomaterial.

  • A
    asacom

    Privat oder Kasse ist viel zu oft die erste Frage.

    Kasse spendet, Privat bekommt schneller einen Termin beim Facharzt, kommt also schneller auf die Liste und kommt beim 3,5-fachen Abrechnungssatz auch auf einer Prioritätenliste weiter nach oben. Klar, die, die eine gesetzliche Regelung befürworten sind auf so einer Liste ganz weit oben. Private Organe nur für Private, o.k., gesetzliche Organe nur für Kassenpatienten.

  • WD
    willing donor

    Also ich würde sehr, sehr gerne eine meiner Nieren spenden, um mein Studium weiterzuführen, aber leider ist das ja nicht erlaubt.

  • H
    Hubert

    "Sind unsere Organspenderegeln zu strikt?" hätte es besser getroffen.

  • RM
    Rolf Mueller

    Ich trage seit vielen Jahren einen Organspendeausweis bei mir. Ich bin abgestoßen von den haarsträubenden Argumenten, mit denen hier Unmenschlichkeit und Egoismus kaschiert werden.

     

    Ich plädiere ganz entschieden für die Widerspruchslösung. Auch, weil es dann genügend Organe gäbe und der angebliche Organhandel nicht mehr funktionieren würde.

  • NF
    ned flanders

    Wer spendet, erhält.

    Wer als Organspender eingetragen ist, kommt auf der Warteliste pro Spenderjahr einen Platz nach oben, wenn er selber ein Organ benötigt.

    So einfach und gerecht könnte es sein.

  • L
    Latürnich

    Ja, die Regelung sollte an das in Spanien erfolgreich erprobte Prinzip angepasst werden.

     

    Schließlich sind viele Menschen nur deshalb keine Organspender, weil ihnen die Beschaffung des Ausweiskärtchens zu aufwändig ist.

     

    Und dass keiner ungefragt zum Organspender wird, lässt sich auch einfach vermeiden.

    Man könnte etwa den Krankenkassen die Aufgabe übertragen, ihre Patienten danach zu fragen, dann steht im nächsten (ansonsten eher nur für deren Finanzen sinnvollen) Brief von der AOK eben auch noch drin:

     

    Und falls sie nicht einverstanden sind (...) bitte hier ein Kreuzchen machen.

     

    Der bürokratische Aufwand geht gegen Null, der positive Nutzen dieser Regelung aber, in Form von lebensverlängernden Lebensqualität steigernden Maßnahmen, die nun viel umfangreicher möglich sind ist schier nicht abzusehen.

     

    Also, ein eindeutiges Ja.

  • OV
    Opt-In vs Opt-Out

    Sonst noch Wünsche?

    Vielleicht ein Ich-möchte-mein-Geld-nicht-an-den-vererben-der-diesen-Ausweis-bei-mir-sucht-aber-nicht-bei-mir-findet-Ausweis?

  • BP
    Br. Paulus Terwitte

    Von einem Toten können keine Organe entnommen werden. Ergo: Der Organspender ist ein Lebender, der vorher per Ausweis anzeigen sollte, das das unbedingte Tötungsverbot und sei es zum Wohl eines anderen von ihm nicht in Anspruch genommen wird. Ist doch einfach ...

  • PP
    Peter Paul

    Vielleicht sollten nur Personen, welche bereit sind Organe zu spenden auch Organe bekommen können.

  • P
    Petra

    Til Schweiger wirbt für die Organspende. Daß er prinzipienlos und käuflich ist, beweist seine Tätigkeit für das Verblödungsfernsehen, wo er gegen Bezahlung junge unerfahrene Mädelchen sexuell belästigt und bloßstellt. Siehe:

     

    "Du willst es doch auch!"

     

    http://www.stern.de/kultur/tv/sexfalle-mission-hollywood-du-willst-es-doch-auch-704275.html

  • M
    manni

    Es wäre möglich und auch sehr einfach, einen kleinen Eintrag im Personalausweis zur Spendebereitschaft vorzunehmen. Beispielweise in Form eines Zahlencodes, der verrät ob und ggf. was gespendet werden soll.

  • V
    vic

    Wer NICHT spenden will, sollte einen Ausweis bei sich tragen. So wär´s richtig.

  • DM
    Dr. Manuela ...

    Machen Sie sich doch nicht zum Handlanger dieses schwarzen Gewerbes.

     

    Jährlich werden tausende wehrloser Menschen von Ärzten durch Organentnahme getötet.

     

    Nur mit Hilfe der Lüge, daß es sich bei den Opfern um Tote handelt, konnte man das Gesetz überhaupt durchbringen.

     

    Ich bin überzeugt, daß es zum vollkommenen Zusammenbruch dieses Gewerbes kommen würde, wenn die potentellen Spender die Wahrheit erfahren würden.

     

    Von einer ärztlichen Aufklärung kann hier nicht die Rede sein, da auch die meisten Kollegen diesbezüglich "gehirngewaschen" sind und dieses Thema sachlich und detailliert gar nicht besprochen wird.

  • C
    Charlot

    Grundsätzlich gehöre ich auch zu denen, die zur Organspende bereit wären, aber:

    Es ist nun hinreichend bekannt geworden, dass es Krankenhäuser gibt, an denen -legal oder nicht- die Verantwortlichen die Organe zuerst an finanzstarke Klienten vergeben, an denen, wer immer in der Klinik, gut verdient. Wenn ich mir vorstelle, dass es ein irgendwie geartetes finanzielles Interesse an meinem Tod geben könnte und das von Seiten derer, denen ich im Falle einer Krankheit ausgeliefert bin, wird mir ganz schlecht und solange das so ist, werde ich mir keinen Ausweis zulegen. Hier fehlt eine Art Ethik-Kommission aus NGO`s, die darüber wacht.

  • M
    Mhhhh

    Ich bin eher skeptisch, was eine Organspende betrifft. Wenn meine Organe versagen, ist das der Schwaeche meines eigenen Koerpers geschuldet. Von meinem jetzigen Standpunkt muss ich sagen, dass ich es eher als Lauf der Dinge betrachte und nicht traurig vor mir hinwegetieren werde. Es mag traurig sein, aber realistich und natuerlich betrachtet waere das einfach nur Auslese. Nur bei externen Einfluessen wie Verbrechen oder Unfaelle finde ich das akzeptabel.

     

    Jeder sollte sich bewusst sein, dass es seine eigene Entscheidung ist. Ich will niemanden meine Organe geben. Sollte ich es doch in Erwaegung ziehen, moechte ich Kontrolle haben, wer Teile von mir bekommt. Diese Widerspruchsregelung ist insofern problematisch, dass man sich nie sicher sein kann, welche Krankheiten oder genetische Defekte der "Spender" hat. Zudem muss es meiner persoenlichen Freiheit ueberlassen sein. Ausserdem koennen relgioese Ansichten diesen Eingriff in die Privatssphaere verbieten. Ich sehe es zudem in sofern skeptisch, dass wenn medizinische Daten bekannt sind, der "Spender" gezielt in eine Lage gebracht wird, wo er stirbt. Dies wuerde Motivation fuer illegalen Handel und Mord geben.

     

    Wer spenden will "Bitte, tue es", aber versuche nicht anderen deine Ueberzeugung aufzuzwingen.

  • A
    Artemidor

    Ich halte es für wichtig, daß jeder selber entscheiden kann, ob er zur Organspende bereit ist. (Vergleibar könnte man sonst durch entsprechende Vorschriften auch Menschen dazu zwingen, erst zu erklären, daß sie die Verfolgung bestimmter Straftaten unterstützen, um anschließend daraus Denunziationspflichten abzuleiten.) D.h., daß die Verfügung über die eigenen Organe frei bleiben muß.

     

    Andererseits halte ich es für ebenso notwendig, daß jeder Mensch selber entscheiden kann, ob er seine Bereitschaft zur Organspende nur gegen Geld erklärt. Die Empfänger von Organen haben schließlich einen großen Vorteil davon, das Organ zu erhalten - oft hängt ihr Leben daran. Ebenso ist das Einsammeln von Blutspenden ein Riesengschäft - außer für die Blutspender selber, die aus Menschenliebe spenden sollen. Das hat aber häufig einen Mangel an Blutkonserven zur Folge, obwohl dem abgeholfen werden könnte, indem der Spender für die Blutspende Geld erhält.

     

    Da Organspender kein Geld erhalten dürfen, schafft man einen Mangel an dringend benötigten Organen, dem man dadurch abzuhelfen versucht, daß man alle zur Spende verpflichtet, sofern sie nicht ausdrücklich widersprechen. Damit macht der Staat sich zum Herr über unsere Innereien. Anrüchig.

  • M
    moi

    ich habe nicht vor, meine Organe an den Meistbietenden zu verhökern (darauf läuft es letztendlich hinaus).

    Bisher galt es, dass man sich für Geld alles kaufen konnte, bis auf die Gesundheit ... ich finde, dabei soll's bleiben.

    Ausserdem ist der Tod eine ebenso natürliche Sache wie die Geburt. Klar, dass man davor Angst hat, weil es etwas Unbekanntes ist, aber noch lange kein Grund, daraus ein weiteres Feld für die Ausbeutung der Armen durch die Reichen zu machen ...

    Wenn ich also keinen Ausweis habe, heißt das, dass ich nicht spenden WILL!

    Wird als Nächstes die Unschuldsvermutung umgedreht?

  • F
    FAZ-Leser

    Warum müssen Organe gespendet werden?

    In unserem Gesundheitssystem wird für alle Leistungen gezahlt. Ich habe noch nichts von Medikamentenspenden, Dialysespenden oder MRTspenden gehört. Für ein künstliches Organ wird viel Geld gezahlt. Warum nicht für ein lebendiges?

  • S
    Sebastian

    Das kann man vielleicht in China machen, aber doch bitte nicht in Deutschland. Nur wenn man das ausdrücklich will sollen Organe zur Organspende entnommen werden. Das ist der einzig richtige Weg. Der Bürger darf sich nicht noch weiter durch den Staat gängeln lassen! Wir leben in einem freien Land und nicht im Sozialismus, dort würde das gehen, aber hier muss man nicht alle Bürger gleich machen!

  • I
    #imonthepavement

    besser etwas laenger nachdenken:

    Ohne den verzweifelten Mangel an Organen, den wir durch die Wiederrufsmethode bekaempfen koennen, gaebe es illegalen Organhandel doch ueberhaupt nicht! Wer will denn ein illegales Organ von dem keiner weiss wo es herkomt wenn man auch ein legales haben kann, fuer dass man dann auch nicht mal Schwarzmarktpreise zahlen muss?

  • H
    hallo?

    @von änderung wäre gut:

    @von Stimmvieh

     

    Ihre Argumentation ist doch identisch auf die aktuelle Regelung zu übertragen.

    Argumentiert wird dabei natürlich stets so, dass der Regelfall das ist, was man selbst befürwortet, in ihrem Fall die Organspende. Wer was anderes will, der soll es halt durch einen Ausweis klarmachen.

     

    Ich selbst trage auch einen Organspendeausweis und bin aus mehreren Gründen für die geltende Regelung:

    - jeder hat das Recht für sich zu entscheiden, ob er spenden will oder nicht. Letztlich steht da der Wille des Spenders im Vordergrund

    - dann ist es aber unbillig, jemandem, der sich im Ernstfall nicht mehr äußern kann, die Beweislast dafür aufzuerlegen, dass er nicht spenden will

    - aktuell wird man, beispielsweise bei einem Unfallopfer, schon genau nachsehen, ob ein Organspendeausweis vorhanden ist. Man braucht ja das Organ. Schaut man noch genauso gründlich, wenn der Ausweis einen dann an der Organentnahme hindert? Und wenn man einen Ausweis findet, wer kann das später beweisen, falls der zufällig verschwindet?

     

    Wenn ich den Willen des Menschen und damit jedes potentiellen Spenders ernst nehme, dann komme ICH (jeder kann das für sich natürlich anders sehen) an der aktuellen Regelung - im Zweifel keine Spende - nicht vorbei. Und zwar auch dann, wenn das im Ernstfall bedeutet, dass ich auf Grund der Bequemlichkeit derjenigen sterbe, die eigentlich spendebereit wären.

  • KN
    Kurz nachgedacht!

    Wenn die Nächstenliebe und der Wunsch so große wäre anderen Menschen zu helfen, dann wuerden Sie sich einen Ausweiß, für den man keine Minute braucht, um Ihn auszufüllen, besorgen.

     

    Sie sind aber schlicht zu Faul oder Dumm...!

     

    Aber jetzt darauf zu kommen, das die Generalisierung von Organentnahme gesetzlich eingebettet wird ist einfach FREIHEITSSCHÄDIGEND! und zwar, wenn man evtl. Folgeentwicklungen im Auge hat (und siehe Weltweiter umgang mit illegalem Organhandel) im nahezu perversen Maße!!

     

    Nicht jedes Ergebnis sollte ein jedes Mittel heiligen / schon gar nicht in Gesetztesform!!!

     

    Lieber lange denken als dumm schwätzen!

  • S
    Stimmvieh

    Als Träger eines Organspendeausweises bin ich für die Widerspruchsregelung, und ich habe bis heute kein plausibles Argument dagegen gefunden.

    Also, worauf warten unsere PolitikerInnen noch? Haben die Angst, sich unbeliebt zu machen? Bei wem denn bitte?

     

    Auf der anderen Seite ist es aber meines Wissens auch heute so, dass Krankenhäuser für die Entnahme von Organen selbst bezahlen dürfen, und dass diese Organe dann in der Regel in anderen Krankenhäusern implantiert werden. Daher ist es - sofern ich hier richtig informiert bin - für viele Krankenhäuser nicht besonders attraktiv, Organe zu entnehmen.

    Da die Frage nach einer Widerspruchsregelung meines Wissens schon seit mindestens zehn Jahren im Raum steht, könnte man an diesem Ende vielleicht leichter eine Veränderung durchsetzen, so dass Krankenhäuser für Entnahme von Spenderorganen wenigstens nicht auch noch drauf zahlen.

  • NW
    änderung wäre gut

    also in deutschland hat jeder zugang zu nachrichten,

    sei es fernsehen, radio oder zeitung.

    es ist also eher nicht vorstellbar, dass esleute gibt die nicht informiert wären.

    zum anderen kann dann jeder eine nichtspenderausweis

    bei sich tragen, wenn er nicht möchte.

     

    es wird doch nur das verhältnis gedreht, im augenblick sind mit spenderausweis ausgestattet, wer sich interessiert und für organspende ist, viele sind doch einfach nur zu faul so einen ausweis auszufüllen.

  • H
    hto

    "Sind unsere Organspenderegeln zu lasch?"

     

    Eine Schlagzeile wie aus dem Lehrbuch für Manipulation von BILD-Leser.

  • TF
    tee for two

    Ich hatte früher einen Organspendeausweis. Mittlerweile leide ich an einer Autoimmunerkrankung, eine Organspende kommt also nicht mehr in Frage. Es müsste also bei Änderung der momentanen Regelung sichergestellt sein, dass bei Personen mit bestimmten Erkrankungen keine Organe entnommen werden. Müssten dann diese Personen nicht irgendwelche Nachweise bei sich tragen, die auf die Erkrankung hinweisen?

  • S
    Struppi

    Hier ist ein Link, um sich über Organspende zu informieren und sich einen Ausweis zu bestellen:

     

    http://www.fuers-leben.de/index.php/seasons/current/2/n,38/s,0

     

    Oder direkt anrufen:0800 / 90 40 400

     

    Es wäre doch schade um all die guten Dinge in einem selbst, in einem sechs Fuß tiefen Loch verrotten zu lassen, wenn man in anderen Menschen weiterleben kann!