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die wahrheitWeltlangweiler Afrika

Eigentlich sollte man den großen Bohei, der sich in diesen Tagen kurz vor der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika langsam anbahnt, ignorieren.

Still und leise könnte man sein persönliches Trainingslager aufschlagen. Schließlich will das stundenlange Weggucken der Spiele akribisch vorbereitet sein. Der Großbildfernseher jedenfalls ist bereits gekauft und die Getränkeversorgung sichergestellt. Es könnte also losgehen und alles so schön sein …

Wären da nicht die Ahnungslosen und Kenntnisfreien, die alle vier Jahre den Fußball für sich entdecken und schon jetzt wissen, wer Weltmeister 2010 wird, aber mit typisch deutschem Selbsthass ein Team von vornherein ausschließen: das eigene. Stattdessen solle unbedingt eine afrikanische Mannschaft Weltmeister werden, denn die hätten "es mal verdient", heißt es, warum auch immer. Als Begründung herhalten muss allerdings eines der dümmsten Wortspiele der letzten Jahre: "Weil sich dann die Nazis schwarzärgern."

Seit rund 30 Jahren behauptet die Weltfußballorganisation Fifa, dass die Zukunft des Fußballs in Afrika liege. Und da soll sie bitte schön auch die nächsten 30 Jahre liegen bleiben. Denn nichts ist so abgrundtief langweilig wie afrikanischer Fußball. Wer im Januar 2010 die 27. Afrika-Meisterschaft in Angola verfolgt hat, der weiß spätestens seitdem: Afrikaner können keinen Fußball spielen.

Zwar gibt es wenige Ausnahmen wie Didier Drogba oder Samuel Etoo, und traditionell beherrschen Afrikaner die Ballführung gut, ja manchem Spieler scheint die Kugel gar am Fuß zu kleben, wenn er in der gegnerischen Hälfte aufs Tor zusprintet. Doch! Dann! Plötzlich! Erschrickt! Der! Afrikaner! Nähert er sich doch einem geheimnisvollen Raum, der mit einer weißen Linie weithin sichtbar umrandet ist. Ein Raum, der für ihn Tabu ist und den er auf keinen Fall betreten will: den Strafraum.

Sobald sich Afrikaner der Umgrenzung des Sechzehnmeterraums auch nur nähern, verlieren sie jeden Elan. Angst macht sich breit, man könnte ja aufs Tor schießen müssen. Wohin aber mit dem Ball?, fragt sich der ehemals so energische Stürmer, und schon geht das Leder an den Verteidiger verloren, der wiederum in die gegnerische Hälfte spurtet, bis, ja, bis er den Strafraum erreicht und den Ball erneut vertändelt - und so geht das völlig sinnlos hin und her, rauf und runter, 90 Minuten lang nichts als Mittelfeldgeplänkel.

Afrikaner begreifen es einfach nicht: Das Ziel des Fußballs ist es, ein Tor zu schießen. Dafür stehen die Aluminiumstangen in der Gegend herum. Bei Afrikanern gibt es kaum Strafraumszenen, fast keine Tore - selbst wenn ein Turnier in Afrika stattfindet. Nie, niemals nicht wird eine dieser verzagten afrikanischen Mannschaften Weltmeister, nicht mal in Südafrika. Weltmeister wird nur ein junges Team, das immer ein Tor mehr erzielt, als es in seiner löchrigen Abwehr kassiert: zum Beispiel Deutschland.

Und falls diese stürmische deutsche Elf zufälligerweise 2010 den Weltpokal nicht holen sollte, dann gilt für sie die Devise: Unsere Zeit wird kommen.

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19 Kommentare

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  • P
    pecede

    Wenn das Satire ist, dann waren die Nazis die größten Scherzbolde, die je gelebt haben.

     

    Hier drängt sich der Eindruck auf, dass hier jemand unter dem Deckmäntelchen der Satire hemmungslos die rassistische 'Sau rauslassen' durfte. Die echte. Und das passiert in der taz bekanntlich nicht zum ersten Mal. Das taz-Abo, das ich eigentlich abschließen wollte, hat sich erstmal erledigt.

  • MW
    Marion Wulff

    Ich bin entsetzt, und das ist sehr gelinde ausgedrückt!

    Ich habe über ein Abo nachgedacht, aber das hat sich damit erledigt!

  • ST
    Sabrina T.

    Auch mich macht dieser Artikel betroffen, da ich es realitätsfern und gefährlich finde, menschliche Eigenschaften, wie bspw. 'sportliches Können', aus einzelnen Bedingungen wie Geschlecht, nationale Zugehörigkeit oder gar kontinentalgeographische Verortung abzuleiten.

    Das lässt mich die taz Redaktion, bezugnehmend auf ihre Reaktionen auf kritische Leserkommentare, fragen: Worin besteht die (gesellschaftliche Missstände anklagende) Satire in ihrem Artikel? Und was ist es, das daran nur 1% der taz-Leser nicht versteht? Mit kritischen aber für Ihre Antworten offenen Grüßen, sabrina

  • S
    Sonja

    einfach nur peinlich. als "studierter mensch" sollte man über ein etwas differenzierteres weltbild verfügen. von satire kann keine rede sein. unreflektierte reproduktion von rassistischer propaganda scheint mir zutreffender. auch die erhebung von fussball zu einem gesellschaftlich derart relevanten ereignis halte ich für schwach.es hat sich wieder einmal bestätigt, dass fussball ausgrenzend, rassistisch, nationalstaaten verherrlichend und der erste schritt in richtung fremdenfeindlichkeit ist! von der taz sollte man mehr feingefühl erwarten, aber ideale sind wohl mit dem streben nach einer hohen auflage nicht zu vereinen.

  • BK
    Benjamin Kafka

    "taz.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren. "

    Vielleicht sollten sie diese Prüfung auch für Ihre Artikel einführen? Oft bieten ja Leserkommentare Anlass zu Ärger - hier zeigen sie, dass man doch nicht aufhören muss TAZ zu lesen.

    Was den Hinweis der Redaktion betrifft (siehe unten), vielen Dank - jetzt wissen wir, dass es sich nicht um erstgemeinte Sportberichterstattung gehandelt hat.

    Aber hat Herr Ringel eine Satire geschrieben?

    Eine Satire will doch normalerweise eine Funktion erfüllen, oder? Sie will entweder kritisieren, polemisieren, belehren - oder einfach unterhalten. Vermutlich hat Herr Ringel auf letzteres spekuliert?

    Dann aber hat er sich in der Tat in seinem Publikum geirrt, dass sich von einer wenig originellen Aufzählung rassistischer Stereotype nicht zum Johlen bewegen lässt.

  • W
    woschinski

    Satire soll es sein. OK, nehmen wir mal an, es ist so. Geistreich ist der Quark nicht, sprachlich auf einem Niveau, das die meisten Grundschüler locker erreichen. Rassistischer geht's kaum noch, da kann die Satirebehauptung nicht als Deckmantel herhalten.

    Und inhaltlich? Also von "Ahnungslosen und Kenntnisfreien" wird da gefaselt. “Bei Afrikanern gibt es kaum Strafraumszenen, fast keine Tore – selbst wenn ein Turnier in Afrika stattfindet” Sehr gut informiert. Vergleichen wir doch mal. Ganz ahnungslos.

    Africa Cup of Nations (ACN), Eröffnungsspiel, Angola gegen Mali. 4-4. Kaum Tore, stimmt. Absolut kein Vergleich mit der Torflut beim 0-1 der Schweiz gegen Tschechien beim Eröffnungsspiel der EM 2008. Insgesamt lag der Tore-pro-Spiel-Durchschnitt beim ACN bei 2,45. Beim der EM lag er bei 2,48. Die torfaulen Afrikaner erzielten also pro Spiel 0,03 Tore weniger als die europäischen Superkicker. Das ist natürlich ein signifikanter, ja massiver Unterschied und unwiderlegbarer Beweis dafür, dass Afrikaner keine Tore schießen können.

  • S
    Stefan

    Nach dem lesen dieses Artikels wünsche ich mir nur ein frühes Ausscheiden der DFB-Elf, damit Michael Kringel sich schwarz ärgert... Aber andererseits, hey, das ist nur Sport, Nationalismus, Krieg ohne Waffen. Wen interessiert das schon? Von Nationalismus und Alkohol trunkene Gruppen marodieren durch die Innenstädte, ganz normale Deutsche beschimpfen andere Länder und ihre Bewohner (die Ösis können nichts, scheiß Türken, Afrikaner können nicht Fussballspielen, usw.) oder wünschen sich den Tod des einen oder anderen Schiedsrichters. Alles ganz harmlos. Na, dann mal Prost!

  • T
    Torsten

    Sehr geehrter Schreiber dieses Artikels,

    bitte denken sie wirklich bitte beim nächsten mal mehr nach, bevor sie nochmals so etwas rassistisches Schreiben.

     

    MFG

    Torsten

  • N
    n.n.

    Man kann nicht Alles damit rechtfertigen, dass es satirisch gemeint ist! Es gibt Grenzen und die haben Sie eindeutig überschritten!

  • D
    danjo

    dummer rassismus und dann auch noch schlechte satire, die kombination ist nur wirklich nicht zu entschuldigen. das problem bei der taz sind aber meines erachtens nicht einzelne beiträge, die daneben sind, sondern dass mensch sich seit jahren nicht mit dem eigenen rassismus in der berichterstattung und vor allem auch im sprachgebrauch (bsp. "rassenunruhen") auseinander setzt.

  • AM
    Ariana M.

    Was soll diese "ANMERKUNG DER REDAKTION: In der Rubrik "die wahrheit" erscheinen ausschließlich satirische Beiträge" bedeuten?! Dass Rassismus, wenn er sich als Satire bezeichnet, weniger rassistisch ist?! Oder was sonst?

  • GJ
    Guido J. Niemeyer

    Satire darf vieles, aber immer noch nicht alles. Also die Welt hat derzeit nichts mehr zu bieten worüber die wahrheit sich satirisch auslassen kann, ausser diesem Sport. Okay, wenn euch sonst nichts mehr begegnet...

    Aber dann in einem derart üblen Topf der Geschmacklosigkeit zu rühren ist echt arm. Was bitte ist daran satirisch, sämtliche klassischen Ressentiments dieser untersten Schublade raus zu kramen?

    Mit Verlaub: das ist ja wirklich der Humor, der schon in den hübschen Heftchen: "Da lacht der Landser" veröffentlicht wurde.

    Glaubt Ihr nicht?

    KAnn ich euch mal vorlesen.

    Ist echt arm sowas.

    Mit echt verärgerten Grüßen

    Guido

  • TB
    Torben Bellinghoff

    Guten Tag!

    Leider kommen Satiriker (wobei in diesem Fall die Satire eindeutig fehlt) mit rassistischem Bullshit wie dem obigen allzu häufig und zu einfach davon.

    Mit einigen Anpassungen hätte dieser unlustige Text wohl auch in jeder Zeitung aus der Kolonialzeit seinen Platz gefunden und zwar als ernstgemeinter Kommentar.

    Es gehört schon etwas mehr dazu lustig zu sein, als rassistische Verallgemeinerungen und Beleidigungen in einer mauen Glosse zusammen zutragen, Herr Ringel.

  • D
    Dude

    Der Text ist vor allem auch realitätsfern. Bie der letzten WM ist die Elfenbeinküste um ein Weiterkommen betrogen worden und hat Spitzenfußball geboten. Vielleicht sollte sich ein Blatt wie die TAZ auf ihr linkes Kernsortiment stützen und den Sport mal aussen vorlassen, denn da scheint man irgendwie nicht so richtig fit zu sein.......

     

    ANMERKUNG DER REDAKTION: In der Rubrik "die wahrheit" erscheinen ausschließlich satirische Beiträge.

  • HS
    Harry S.

    Da glaubt ja auch wieder einer, dass Afrika ein Land ist und überzeugt ist, dass es DEN Afrikaner gibt.

     

    Wusste zwar, dass die taz sich manchmal einem einfacheren Weltbild bedient, aber dass da so etwas dabei ist...

     

    Springerniveau!

     

    Aberwitzig jedoch, dass unter dem Kommentarfeld folgende Zeilen stehen: Wenn Sie auf "Abschicken" klicken, wird ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an taz.de verschickt. [...] taz.de behält sich vor, beleidigende, RASSISTISCHE oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren.

     

     

    ANMERKUNG DER REDAKTION: In der Rubrik "die wahrheit" erscheinen ausschließlich satirische Beiträge.

  • F
    Feinfinger

    Oh Mensch, der Langweiler aus Berlin fabuliert wieder zu Dingen von denen er kaum Ahnung hat. Da wünsch ich mir doch den dicken Wiglaf zurück. Als BVB-Fan besitzt dieser zwar auch nur beschränkt einseitige Kenntnis zum Thema Fussball, seine Satiren und Glossen sind aber zumeist treffender und unterhaltsamer. Im Übrigen biete ich dem Ringel Michael eine Wette an: Deutschland wird gegen Ghana in der Vorrunde nicht über ein Unentschieden hinauskommen. Darauf setzte ich einen Kasten Bier.

  • RH
    Rüdiger Helm

    Der Text ist abgrundtief rassistisch, basisdemokratisch rassistisch ist es das was links sein soll? Rüdiger Helm, München

  • F
    f.f.

    Also entschuldigen Sie mal... Was ist denn das für ein RASSISTISCHER Bullsh*@???

    Sowas wird allen Ernstes von der taz veröffentlicht???

    Sagen Sie mal, hören Sie sich eigentlich reden???

    Geschockt,

    ff

  • T
    t.t.

    Wer braucht BILD, wenn er Michael Ringel haben kann?