Algerien verliert 0:1: Fehlgriff macht Slowenien glücklich

In einer kämpferisch intensiven Partie trifft der slowenische Kapitän Robert Koren persönlich. Und darf sich für die tatkräftige Mithilfe des algerischen Torhüters bedanken.

Das erste Tor nach 79 Minuten: Feierstimmung bei den Slowenen Bild: ap

BERLIN taz | Slowenien ist am Sonntag mit einem einigermaßen verdienten 1:0-Erfolg gegen Algerien in die Weltmeisterschaft gestartet und hat die Führung in der Gruppe C übernommen. Kapitän Robert Koren höchstpersönlich sorgte in einer zwar intensiven, aber höhepunktarmen Partie für die Entscheidung.

Bei dem Spiel ging es um alles. Nur wer siegt konnte sich in der Gruppe C eine Chance aufs Weiterkommen gegen die Gruppenfavoriten USA und England erhoffen. Dementsprechend ein eher hektischer Beginn im Peter-Mokaba Stadium in Polokwane. Doch nach der ersten Torchance für Algerien durch einen 25-Meter-Freistoss von Belhadj in der dritten Minute verflachte das Spiel zusehends. Bloß kein Gegentor schien die Devise.

Kurz vor der Pause war es Algerien, das zuerst zu guten Chancen kam. In der 36. Minute köpfte Halliche nach einer Standardsituation knapp am slowenischen Tor vorbei. Dann wachte auch Slowenien auf: Birsa prüfte in der 42. Minute von der Strafraumgrenze aus erstmals ernsthaft den algerischen Keeper.

Algerien - Slowenien 0:1 (0:0)

Algerien: Chaouchi - Yahia, Bougherra, Halliche, Belhadj - Lacen, Ziani, Yebda - Kadir (82. Guedioura), Djebbour (58. Ghezzal), Matmour (81. Saifi)

Slowenien: Samir Handanovic - Brecko , Suler, Cesar, Jokic - Birsa (84. Pecnik), Radoslavljevic (87. Komac), Koren, Kirm - Novakovic, Dedic (53. Ljubijankic)

Schiedsrichter: Batres (Guatemala)

Zuschauer: 32 620

Tor: 0:1 Koren (79.)

Gelbe Karten: Yebda / Komac, Radoslavljevic

Gelb-Rote Karten: Ghezzal (73./Handspiel)

Auch die zweite Halbzeit brachte keinen neuen Schwung. Die Slowenen erarbeiteten sich ein optisches Übergewicht und verlagerten das Spiel in die algerische Hälfte, liefen sich aber immer wieder im wohl organisierten Doppel-Riegel der Araber fest. Auch als Ghezzal in der 73. Minute nach einem Handspiel mit Gelb-Rot vom Platz flog, wirkten die Slowenen immer noch nicht wirklich zwingend. Ihre Hintermannschaft leistete sich sogar den einen oder anderen Lapsus, den die Algerier aber nicht nutzen konnten.

Alles sah nach einem verdienten torlosen Unentschieden aus. Doch es kam anders: Gerade als die Verwirrung in der Abwehr der Südeuropäer zu groß zu werden drohte, erlöste Kapitän Robert Koren seinen am Spielfeldrand verzweifelnden Trainer Matjaz Kekmit dem Tor des Tages.

Unterstützung fand der Profi von West Bromwich Albion dabei allerdings bei Faouzi Chaouchi. Der algerische Torsteher griff an einem an sich harmlosen Linksschuß von Koren vorbei. Ein Klops, der fast so gewaltig war, wie der Fauxpas des englischen Keepers am Abend zuvor im anderen Spiel der Gruppe, dem 1:1 zwischen den USA und England.

Die eh schon in Unterzahl befindlichen Afrikaner waren geschockt und konnten den slowenischen Auftakterfolg nicht mehr gefährden. In der Nachspielzeit unterlief zwar auch der slowenische Torhüter Samir Handanovic noch eine Flanke: Dessen Fehlgriff aber konnten die Algerier nicht nutzen.

Ob der äußerst glückliche Sieg allerdings für ein Weiterkommen reichen wird, bleibt nach dieser slowenischen Leistung fraglich.

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