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Bundespräsidenten-WahlGauck spaltet Ex-DDR-Opposition

Seit er als Nachfolger von Horst Köhler kandidiert, ist Joachim Gauck in der Öffentlichkeit der "Bürgerrechtler der Nation". Einstige Verbündete sehen das kritisch.

Joachim Gauck geht als Außenseiter in die Wahl. Bild: dpa

BERLIN taz | Schön ist es am Schweriner See. "Sie würden sofort herkommen, wenn Sie wüssten, wie schön es hier ist", ruft Heiko Lietz vergnügt durchs Telefon. Lietz hat sich vor 20 Jahren für Mecklenburg-Vorpommern und gegen Berlin entschieden. Seinen Weggefährten Joachim Gauck zog es in die Hauptstadt.

Beide standen auf der Liste des Neuen Forums für die erste frei zu wählende Volkskammer. Der ehemalige Güstrower Pastor Lietz trat von seiner Kandidatur zurück, nennt sich heute frei schaffender Menschenrechtler und organisiert Proteste gegen Hartz IV.

Der einstige Rostocker Pastor Gauck ist bis Mittwoch Anwärter auf das Amt des Bundespräsidenten und tritt als Außenseiter gegen den Mehrheitskandidaten Christian Wulff an. Für die Medien das Duell "Ex-Bürgerrechtler gegen Polit-Profi".

Für Lietz ist Gauck im engeren Sinne kein Bürgerrechtler. "Freiheit ohne soziale Sicherheit ist zu wenig", sagt Lietz. Von der Staatssicherheit einst zum harten Kern der DDR-Opposition gerechnet, will Lietz heute den realen Kapitalismus überwinden. "Gauck bezeichnet Leute wie mich als Träumer, die in der Realpolitik nichts zu suchen hätten."

Menschlich sei er Gauck aber bis heute sehr verbunden. Beide besuchten das Goethe-Gymnasium in Rostock und spielten während des Theologie-Studiums in einer Handballmannschaft. "Jochen als Rechtshänder immer auf der linken Seite und ich als Linkshänder auf der rechten." Die Positionen waren damals schon verschieden.

Die in der DDR durch den gemeinsamen Feind verbundene Oppositionsbewegung spaltete sich kaum, dass man am Runden Tisch Platz genommen hatte. Die einen - darunter Gauck - sahen ihre Mission mit der erreichten Meinungs- und Versammlungsfreiheit als erfüllt an und plädierten für eine rasche Einheit. Andere gaben die "bessere DDR" so schnell nicht verloren.

Der Kandidat Gauck spaltet die ehemalige DDR-Opposition 20 Jahre später noch einmal. Einstige Bürgerrechtler wie der Grünen-Europaabgeordnete Werner Schulz und Liedermacher Stephan Krawczyk rufen dazu auf, Gauck zu wählen: "Gauck ist eine Leitfigur der DDR-Opposition, sein Name moralische Instanz", heißt es.

Der Name Gauck fällt häufig an diesem Abend in einem Berliner Lokal. Zum Pankower Ossietzkykreis, der sich hier trifft, gehören viele, die zu DDR-Zeiten als Oppositionelle und Kritiker öffentlich aufgetreten sind. Gauck ist bei den meisten in dieser Runde nicht der Wunschkandidat.

Einer meldet sich zu Wort: "Er ist kein linker liberaler Konservativer, sondern Konservativer durch und durch. Es gab eine Schicht, mit der wir damals verbunden waren, die immer konservativ war." In deren Augen seien heute sie die ewig Gestrigen.

Anfang der 80er Jahre gehörten sie zu den Ersten, die unabhängige Friedensgruppen gründeten. In diesen Friedenskreisen unter dem Dach der Kirche sammelte sich die politische Opposition gegen die SED-Regierung.

Heiko Lietz koordiniert ab 1983 im Norden die Basisgruppen in der kirchlichen Friedensbewegung. Gauck war damals kein Mitglied. "Man kann nicht sagen, dass er politisch etwas riskiert hätte, in der unabhängigen kirchlichen Friedensbewegung war er wenigstens nicht erkennbar", sagt Lietz.

Obwohl er kein Mitglied der organisierten Bürgerbewegung gewesen sei, habe Joachim Gauck immer klare Worte gefunden, rückt der damalige Rostocker Studentenpfarrer Christoph Kleemann das Bild zurecht. "Er hat oppositionelle Anliegen transportiert." Kleemann erinnert an eine Predigt Gaucks in der Marienkirche, als dieser 1988 Reisefreiheit für alle Bürger einforderte.

Ein gutes Jahrzehnt später waren sie wieder Kollegen. Gauck leitete bis 2000 die Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen, Kleemann trat 1999 einen Posten in der Rostocker Außenstelle an. Kritiker werfen Gauck vor, er habe sein Amt instrumentalisiert, indem er politische Gegner mit der Stasi-Keule erschlug.

Kleemann wehrt ab: Dieser Vorwurf könne nur von Leuten stammen, die ein geschlossenes ideologisches Weltbild besäßen. Die zum inneren Zirkel der DDR gehört hätten.

Die Stasiakte der Pankower Pfarrerin Ruth Misselwitz ist üppig, ihre kritische Distanz zur DDR groß. Mit Mann und Freunden gründete sie 1981 den Pankower Friedenskreis. Aus ihrer Akte weiß Misselwitz, dass die Verfasser eine ganze Menge Fantasie in die Berichte einwoben.

"Doch nach der Wende erlangten die Akten eine Wahrheit und Bedeutung, die ich ihnen nie zugestanden hätte." Gauck wäre weniger Verwalter denn Ankläger und Richter gewesen. "Er hat in dieser Position nicht versöhnend, sondern verschärfend gewirkt."

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36 Kommentare

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  • T
    Turing

    HKKD schreibt:

    > Dank Gauck und Merkel nach 20 Jahren

    > 1) kein einziger Bundesminister aus der ExDDR in der Regierung

    > 2) kein einziger Fussballer in der (west)deutschen Nationalmanschaft

    > 3) Trotz Gleichheitsgebot im Grundgesetz

    > 3.1) Rentenpunkte-Ost

    > 3.2) Mindestlohn-Ost

    > 3.4) Tarife-Ost+West

    > 4) Mehr Flüchtlinge aus ExDDR als in den 20 Jahren bis 1990

     

    Auweia! Ist Ihnen das nicht peinlich?

     

    1) Wer soll denn Ihrer Meinung Bundesminister sein, der schon in der DDR Minister war? Es gibt auch kaum noch westdeutsche Spitzenpolitiker, die schon in den 80ern Minister waren. Einzig Schäuble hat sich solange gehalten.

    2) Fußball liegt nicht im Verantwortungsbereich der Bundesregierung. Außerdem waren ostdeutsche Spieler sehr prägend: Sammer und Ballack. Die Nationalmannschaft ist außerdem so jung, dass sich dieses Ost-West-Denken einfach verbietet. Die kennen die DDR nur noch vom Hörensagen.

    3) Es gibt wirtschaftliche Randbedingungen, die es nicht ermöglichen, Ihre gewünschte Sozialpolitik zu machen.

    4) Das kann doch nicht Ihr Ernst sein. Man könnte glauben, Sie waren hochrangiger Stasi-Offizier, der seiner DDR immer noch nachtrauert. Mir wird schlecht und ich möchte kotzen.

  • O
    ole

    @Grünspan

     

    google is your friend? Tun Sie mal nicht so überheblich. In Sachen FDJ, Merkel, Havemann komme ich auch ohne google aus.

     

    Ich finde lediglich derartige Parolen wie "Top-FDJ-Agitatorin" etwas plump. Man kann das ruhig auch mal erläutern. Nicht jeder hier weiß um die FDJ, um die Funktion einer Freundschaftsratsvorsitzenden, der FDJ Kreisleitung oder einer Agitprop-Sekretärin an der AdW.

  • D
    DerBaum

    Ich verstehe nur auch die Linke nicht. Warum ist sie so dumm und nominiert Jochimsen?

     

    Warum hat die Linke eben nicht Herrn Heiko Lietz oder Frau Ruth Misselwitz nominiert?

     

    Das wäre eine elegante Lösung für die Falle der SPD und den Grünen gewesen.

     

    Leider haben sich bisher auch große Teile der Linken nicht wirklich durch überragende Intelligenz ausgezeichnet. Oder sind sie doch noch so in dem Unrechtsregime namens DDR verwurzelt und mit der DDR/Stasi verbunden?

  • G
    GrünSpan

    @ ole:

    eine solche Frage nach 20 Jahren Merkel'scher bundesdeutscher Präsenz zu stellen, grenzt schon an ein Wunder. Google is your friend: "Merkel FDJ Havemann" (zum Beispiel).

    Aber was heißt eigentlich "Wissen Sie da mehr als wir?" Was heißt "wir"? Für wen sprechen Sie? Für die SPD? Für die Regierung?

  • O
    ole

    @Grünspan

     

    Angela Merkel war also eine "Top-FDJ-Agitatorin"? Aha, was soll denn das bitteschön gewesen sein? Wissen Sie da mehr als wir?

  • V
    vic

    Würden Grüne und SPD über eine Mehrheit verfügen, hätten sie einen wie Gauck nicht aufgestellt.

    Ich will sie beide nicht, ich brauch auch keinen hochbezahlten Grüßonkel der mir ein "frohes Fest und gesegnetes neues Jahr" wünscht.

    Das macht, wenn ich will, auch mein Mobilfunkprovider.

    Viel billiger.

  • N
    Nordost

    Ich finde es schon bedenklich, wenn Bürgerrechtler Bürgerrechtlern absprechen, Bürgerrechtler zu sein. Erst recht finde ich es bedenklich, wenn jemand aus dem Blick heutiger politischer Notwendigkeiten die Aktivitäten eines Aktiven von damals in Zweifel zieht.

    Am bedenklichsten finde ich es, wenn sich Menschen selber zu profilieren suchen durch Abwertung und Diskreditierung anderer.

    Joachim Gauck ist nicht so spontan, aber auch nicht so unberechenbar, wie manche, die ihn kritisieren. Er ist vielleicht auch nicht die Idealbesetzung des Präsidentenamtes. Wer ist das schon - und wer war das schon? Aber er ist lernfähig - mit 70! Das sind nicht viele. Was wir heute vielleicht von ihm vermissen, weil sein Themenspektrum bisher nicht aus der Perspektive eines Bundespräsidenten entstanden ist, wird er morgen öffentlich zu reflektieren und anzusprechen gezwungen sein.

    Nur: dann wird er sich auch zu diesen Themen klar und unmissverständlich äußern. Kann das Herr Wulff?

    Was die Vergangenheit angeht: in der DDR trat J.Gauck sehr deutlich für Bürgerrechte ein. Auch Mecklenburg hatte nicht nur einen Mutigen. Und es gibt verschiedene Weisen, seinen Mut unter Beweis zu stellen. (Alte Rivalitäten haben in der Debatte um den besseren Präsidenten nichts zu suchen.)

  • H
    hkdd

    Dank Gauck und Merkel nach 20 Jahren

    1) kein einziger Bundesminister aus der ExDDR in der Regierung

    2) kein einziger Fussballer in der (west)deutschen Nationalmanschaft

    3) Trotz Gleichheitsgebot im Grundgesetz

    3.1) Rentenpunkte-Ost

    3.2) Mindestlohn-Ost

    3.4) Tarife-Ost+West

    4) Mehr Flüchtlinge aus ExDDR als in den 20 Jahren bis 1990

  • V
    vic

    Vielleicht besser wenn Wulff das macht.

    Der ist harmlos, und er legt dieses überflüssige Amt schneller in Schutt und Asche als die meisten

    Alternativen das bewerkstelligen könnten.

    Was wiederum der Kanzlerin schadet, was wiederum mich erfeut.

  • M
    Miakatz

    Was für einen Charakter muss Herr Gauck haben, wenn er eine demokratisch in den Bundestag und in Landtage gewählte Partei diffamiert, dämonisiert, ihr die Legitimation zum Regieren abspricht und sich, nachdem diese Partei daraufhin ankündigt, Herrn Gauck ihre Stimmen zur Buprä-Wahl ganz bestimmt nicht zu geben, heute bei dieser Partei einfinden will, um um ihre Stimmen zu werben? Ich finde, das sagt mehr als alles Andere über ihn aus. Charakterlose Politiker haben wir schon genug, da braucht es nicht noch einen Herrn Gauck, der sein persönliches Schicksal theatralisch auf ein Podest stellt, um damit seinen Hass auf die DDR zu rechtfertigen. Sein einseitiges Weltbild (der Westen war gut, der Osten war schlecht)wäre tatsächlich einem Zusammenwachsen der Deutschen zu einer Nation (was auch nach mehr als 20 Jahren noch aussteht) abträglich, also ist es gut, dass er nicht Bundespräsident wird!

  • G
    GrünSpan

    Egal, was man sonst noch an Pro und Contra zu Gauck lesen und hören mag: für mich hat er endgültig seine Glaubwürdigkeit verloren, als er anläßlich des 20.Jahrestags des Mauerfalls Seit and Seit mit Frau Merkel die Brücke an der Bornholmer Strasse beschritt. Wer sich als angeblicher Aufklärer deart kriecherisch an der Seite einer ehemaligen Top-FDJ-Agitatorin (welche ihre eigene Geschichte und die der Ost-CDU schönfärbt) zeigt, hat jede Glaubwürdigkeit verloren. Er beweist, dass es ihm nur im das Bekämpfen alles Linken geht und die Geschichte dann ignoriert, solange die Fahne nach 1989 in den richtigen Wind gedreht wurde.

     

    Wulff als Alternative? Wohl eher die Wahl zwischen Pest und Cholera!

  • WK
    Wolfgang Kreuz

    Gauck ist das altdeutsche Wort für Kuckuck.

    Bekanntlich legt dieser Vogel seine Eier in fremde

    Nester.

     

    Dieser Gauck hat seine Eier in die Nester sogenannter linken Parteien (SPD und Grünen) abgelegt.

     

    Oder sind diese Nester doch die richtigen für diesen Gauck?

  • H
    henny

    Eben, man muss sich fragen, hätte es keine/n bessere/n Kandidat/in gegeben? Mir erscheint die Politik in ihren Ritualen und Notwendigkeiten so festgekeilt, dass ein klarer Blick für eine unvoreingenommene Person abseits des aktuellen Regierungsgezänks und politischen Tagesgeschäfts offenbar nicht existiert.

  • PS
    Peter S.

    „Kritiker werfen Gauck vor, er habe sein Amt instrumentalisiert, indem er politische Gegner mit der Stasi-Keule erschlug.

    Kleemann wehrt ab: Dieser Vorwurf könne nur von Leuten stammen, die ein geschlossenes ideologisches Weltbild besäßen. Die zum inneren Zirkel der DDR gehört hätten.“

     

    Allein diese Passage sagt doch alles aus über das Schwarz-Weiss-Denken von Gauck und seinen Gesinnungsgenossen: Wer Gauck kritisiert, gehört zum inneren Zirkel der (Mielke- und Honecker-)DDR. Als überzeugter libertärer Linker im Sinne von Rosa L. kann ich nur hoffen, dass Gauck nicht BuPrä wird. Die Republik würde einen konservativ-reaktionären Spaltpilz als Staatsoberhaupt bekommen. Dann doch lieber Wulff.

  • G
    gummibaer74

    bEn:

    Wenn Du Linker bist, dann weist Du sicherlich auch, dass DIE LINKE einen eigenen Kandidaten hat ;)

  • W
    wauz

    Anfangs habe ich mich gewundert, warum wir alle so plötzlich den Herrn Gauck so toll finden. Angeblich hatte er ja schon 70% Unterstützung der Bevölkerung, als seine Kandidatur gerade 5 Minuten bekannt war. Von der Springer-Presse bis zur TAZ nur Jubel...

    Inzwischen hat er die Katze aus dem Sack gelassen und klar gemacht, dass er reaktionärsten Interessen dient. So wie Schröder und Fischer für die NATO/USA damals den Jugoslawien-Krieg in Deutschland durchgesetzt haben, soll Gauck jetzt die Durchhalteparolen für Afghanistan verkünden. Nebenbei soll er auch noch jede Kritik an den Hartz-Gesetzen ersticken.

    Präsident Köhler musste gehen, weil er die offizielle Lügenpropaganda konterkariert hat. Dabei ist es eine Schande für diese vorgeblichen Linken, dass sie ihn dafür kritisiert haben, dass er die Wahrheit gesagt hat.

    Schon bei der Wahl von Herrn Köhler war bei näherem Hinsehen bald klar, dass der vermeintlich konservative Kandidat weit fortschrittlicher war, als die Kandidatin der Opposition. Auch diesmal ist es so. Christian Wulff ist, bei all seinen Fehlern in seinem Amt als Ministerpräsident, für das Bundespräsidentenamt bestens qualifiziert. Frau Jochimsen ist ehrenwert, vor allem, was ihre soziale Positionierung betrifft, aber ihre Kandidatur bleibt eine symbolische. Das ist auch völlig in Ordnung so.

    Bleibt nur zu Hoffen, dass die Wahlleute der Links-Partei Vernunft bewahren und diesem politischen Zombie Gauck nicht die Steigbügel halten.

  • J
    jayne

    Irgendwie erscheint mir dieser Artikel den Gauck-Kritikern gegenüber denunziatorisch - da, so schreibt die Autorin, wird seitens Kleemann ein Bild wieder gerade gerückt, das auf Grund der kritischen Äußerungen des ehemaligen Mitstreiters Pfarrer Lietz also offensichtlich in Schieflage geraten war. Und ich frage mich, ob das die Autorin wirklich beurteilen kann oder es schon eher Konsens ist, nichts auf Gauck kommen zu lassen? Ein Mindestmaß an kritischer Distanz der Autorin auch gegenüber den Bundespräsidenten-Kandidaten fände ich schon angemessen.

  • I
    Izmir Übül

    Dem eindimensionalen Freiheitsbegriff Gaucks fehlt in "bester" FDP-Manier die soziale Komponente, ganz nach dem bekannten Bonmot, dass es dem Bettler und dem Millionär gleichermaßen frei stünde, unter der Brücke zu nächtigen. Dass sich auch die GRÜNEN als Partei der Besseralimentierten des Öffentlich-Höheren Dienstes für ihn begeistern können wundert da nicht.

  • ET
    ein tag im juni

    "Kritiker werfen Gauck vor, er habe sein Amt instrumentalisiert, indem er politische Gegner mit der Stasi-Keule erschlug.

     

    Kleemann wehrt ab: Dieser Vorwurf könne nur von Leuten stammen, die ein geschlossenes ideologisches Weltbild besäßen."

     

    ich erinnere an die rufmordkampagne gegen den schriftsteller stefan heym. ob gauck beteiligt war, oder ob seine behörde auch ohne ihn derartiges verursachen konnte, weiß ich nicht. DAS für aufarbeitung zu halten, erfordert ein "geschlossenes ideologisches Weltbild".

  • S
    Sebastian

    Gauck ist der richtige Kandidat. Die anderen sind nicht neutral da sie wohl am ehesten die Themen ihrer Parteien vertreten.

  • E
    Ebs

    @Gerstenschaum:

    Ihre Aussage könnte man auch so umschreiben:

    "Bier darf ich nicht trinken, also wähl' ich Schnaps.."

     

    Prost-Mahlzeit liebe linke Wahlmänner- und frauen da draußen in der Republik!!!

     

    Von Demokratie, also jenem unbedingten und insgesamten Mehrheitswillen eines Volkes und jener Euch wohl obskur anmutenden Begriffsfindung der sog. menschlichen Kompromissfähigkeit zur Beilegung von Konflikten und zur Herstellung einer jeweils nachhaltigen Lösung hat von Euch ganz offenkundig noch nicht ein Einziger und wahrscheinlich noch nicht einmal die kleinste Hausmaus seit dem Ende Eurer alten SU.., äh pardon absolut SOUVERÄNEN DDR-SED-Parteizentrale wohl auch nur ansatzweise etwas gehört, geschweige denn etwas verstanden!

     

    Wenn nun also die Wahl von Wulff durch die quasi passive Mithilfe der Linken tatsächlich dazu führen würde, dass hierauf die Mehrzahl Eurer Wähler endgültig und endlich erkennen würde, wie geschichtsvergessen und konsensunfähig eure ach so dolle Ideologentruppe ist, und es Euch dann am Ende möglicherweise genauso ergehen sollte wie jener marktideologischen "Gurkentruppe" der FDP, die langsam aber sicher an der 5% Marke kleben bleiben könnte,

    DANN - ja ganz besonders dann - wünsche ich Euch dasselbige Schicksal, und dass zudem dann auch aus tiefstem Herzen.., denn dann hätte ich nämlich nun auch als Wessi endlich wirklich vollständig begriffen, wie innerlich erloschen die SED-Parteiführung um '89 tatsächlich bereits gewesen war und damit scheinbar wohl auch bis zum heutigen Tag geblieben ist, und dass es neben den Montagsdemos in der Tat erst des einstigen "Mineralwasser-Sekretärs" Gorbatschow aus der damals einzigen und eigentlichen Schalt- und Machtzentrale des Geschickes der kleinen und verschwiemelten DDR bedurfte, um "driiben" im Osten nicht restlos in der nationalen Schuldenfalle zu verkommen..

     

     

    Es würde mich echt freuen, wenn dieser Beitrag durch die Taz-Zensur gelangen würde.

     

    Mit herzlichen Grüßen,

    Ebs.

  • G
    Gustav

    Die Frage ist doch wer von beiden sich besser hingeberisch mit Spaß und Freude am unterschreiben von Gesetzen beteiligt – was der eine so gut wie der andere kann. Also soll es der machen der die schönere Unterschrift hat, nämlich Paul von Hindenburg.

  • R
    RLS

    Es gibt noch einen Theologen der siebzig Jahre wird,

    und für dieses Amt besser geeignet wäre.

    Ein Theologe der Kriege nicht verherrlicht.

    Eugen Drewermann könnte Ost und Westdeutschland zusammenführen,

    er wäre auch keine Marionette irgend einer Partei.

    Er war schon immer ein freier Geist.

    Gauck ist das nicht.

     

    Bisher wurden Umfragen gemacht, wenn man lieber als Bundespräsident sehe.

    Gauck oder Wulff.

    Das Gauck eine große Zustimmung findet, muss nicht heissen das er sehr beliebt wäre. Es kann auch heissen: Bloss keine Politiker mehr als Bundespräsident.

     

    Wie würde eine Umfrage aussehen wenn man den Namen Eugen Drewermann noch hinzufügt ?

  • N
    Nils

    Bin leider auch immer mehr der Meinung, dass Gauck doch kein so guter Kandidat ist. Schade, dass rot-grün dafür ein besseres zur Linken verhindert hat

  • A
    AtMan

    Gauck als Präsi ein Spaltkeil?

    Ich bin ganz froh das die DDR Verbrecher, ihr Sypatisanten und die(rosa) rote Brille tragenden Linken vom Rest abgespalten werden.

    Arg scheusslich das man sowas sagen muss aber Knechtschaft in linker Diktatur tut genau so weh wie in Rechter, siehe Prager Erklärung. OooH, sorry... Realität.

  • P
    Peter

    Gauck ist eindeutig der bessere Kandidat, außerdem wird durch ihn das CDU-FDP-Konstrukt gestürzt.

     

    Auch wenn das der SED pardon der LINKEN nicht passen mag...

  • R
    reblek

    "Die in der DDR durch den gemeinsamen Feind verbundene Oppositionsbewegung spaltete sich kaum, dass man am Runden Tisch Platz genommen hatte." Mit Verlaub, die Opposition spaltete sich nicht kaum, sondern: Sie spaltete sich, kaum dass... Was so ein falsches Komma durcheianderbringen kann.

  • R
    rose

    Inwieweit ist der Herr Gauck in der Öffentlichkeit der "Bürgerrechtler"der Nation ?Das hiese ja,die "veröffentlichte"Meinung der Medien(von Springer bis TAZ,sowie de fakto alle elektronischen)mit der öffentlichen Meinung gleichzusetzen!Und "Bürgerrechtler"?

    Wohl eher ein Mensch,der es sehr gut versteht,jedwede Chance zu ergreifen,wenn diese nur seinem egoistischen Interese dient.Die Rechte der Bürger waren und sind diesem Herren doch völlig gleichgültig...

  • W
    Wunderling

    @bEn:

     

    Was ist denn so schlimm an der Prager Erklärung und wieso hätte ausgerechnet Gauck sie nicht unterzeichnen sollen. Man wird das Kind doch wohl noch beim Namen nennen dürfen, und genau das verlangt die Prager Erklärung in Bezug auf die Verbrechen der selbsternannt kommunistischen/sozialistischen Regime.

  • S
    Schneider

    Gauck spaltet Ex-DDR-Opposition

     

    u n d

     

    Rot-Grün spaltet mit Gauck die Nation Deutschlands.

    Versucht so, die Bundesregierung zu kippen.

     

    Gauck ein Wendehals damals wie heute?

  • S
    Sub

    Gauck schiebt seine Liebe zur Freiheit gerade in der jetzigen Situation eher vor. Sein Hauptgrund für seine Arbeit nach der Wende ist und war (und das hat er selbst gesagt), sein Antikommunismus.

    Besonders demokratisch kann er aber nicht sein, wenn er eine Partei (die Linke), die 12% bei der Bundestagswahl bekommt, als komplett überflüssig bezeichnet.

    So eine Aussage zeugt von ideologischer Voreingenommenheit und Parteilichkeit. Gauck ist kein wirklicher Bürgerrechtler, er ist gegen eine Menge Bürgerrechte; besonders gegen soziale Absicherrungsrechte.

    Er ist eher ein Konservativer dessen Antrieb, sich für die Freiheit zu engagieren, einzig und allein sein Feinbild ist. Und zu seinem Feinbild gehört alles, was weiter links als der Seeheimer Kreis ist.

  • RG
    roland geibel

    @ bEn:

    was soll (so) schlecht sein an der

    "Prager Erklärung zum Gewissen Europas und zum Kommunismus" ??

     

    Ich meine: besser einer, der fuer Gewissens-Staerke und Aufklaerung steht (Gauck), als einer der (nur) fuer (politische) Professionalitaet steht (Wulff).

     

    Roland Geibel

  • W
    Wolfgang

    Pfarrer Gauck ist der Kandidat der Kapital-Bürger! - und nicht der Kapital-Opfer und Armen in der Kapitalgesellschaft der Germany AG.

  • N
    NixDa

    Gauck ist ein medialer Hype, den die neoliberale 'Initiative sogen. Neue Marktwirtschaft' mittels den Agenda 2010-Parteien SPD und Grüne inszeniert.

    Da lieber noch Wulff.

  • F
    FriederGerstenschaum

    Mit Gauck haben rot-grün aus machttaktischen Gründen voll daneben gelangt.

    Auch ich bin notgedrungen für Wulff, da ich zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung keinen Spaltkeil als Bundespräsidenten haben will.

    Bei meiner nächsten Wahlentscheidung werde ich mich sicherlich an diesen Missgriff erinnern.

  • B
    bEn

    Nach anfänglicher Begeisterung für Gauck muss ich inzwischen einsehen, dass der doch nicht sooo der Hit ist. Alleine schon ein Unterzeichner der Prager Erklärung zu sein halte ich für höchst fragwürdig. Vielleicht ist ein farbloser Wulff da die wenider schlechte Wahl.

     

    Arg, scheusslich das man als Linker so was sagen muss.