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Deutsche schickt Gaza-HilfsschiffÄrger schaffen ohne Waffen

Der politische Rückhalt für ihre Initiative ist gering. Die deutsche Jüdin Edith Lutz stört das nicht. Sie organisiert ein Hilfsschiff, auf dem nur jüdische Aktivisten mitreisen sollen.

Bald ein Hilfsschiff einer Deutschen? Im Gegensatz zur "Free Gaza" Initiative soll die Schiffsbesatzung komplett gewaltfrei bleiben. Bild: dpa

SÖTENICH taz | Seit ein paar Wochen fragt sie sich, ob der Mossad wohl ihr Telefon abhört. Wie sonst soll sie sich diesen merkwürdigen Anruf beim letzten Treffen mit den anderen Aktivisten erklären? "Jonathan!", rief eine Männerstimme am anderen Ende der Leitung: "Jonathan?" An einen Irrtum oder einen Zufall mag sie nicht glauben. Denn Jonathan, heißt ja einer der Skipper, die demnächst das Schiff mit Hilfsgütern nach Gaza steuern sollen. "Die Israelis sind IT-Experten", sagt Edith Lutz. "Wir wissen gar nicht, was der Geheimdienst schon alles weiß."

Sie bespricht also ihre Reisepläne möglichst nicht mehr am Telefon. Und wenn sie Mitstreiter persönlich trifft, nimmt sie vorsichtshalber den Akku aus ihrem Handy, damit das Gerät nicht abgehört werden kann. Niemand soll den Plan sabotieren, an dem sie seit Monaten arbeitet.

Es ist ein kühler Frühsommertag, sie hat sich eine weiße Häkelstola über die Schultern geworfen. Ihr Mann reicht eine Thermoskanne mit Kaffee durch das kleine Wohnzimmerfenster nach draußen. Edith Lutz empfängt am Gartentisch, sie will nicht so viele Fremde in ihr Haus blicken lassen. Denn die Medien reißen sich um sie, seit israelische Soldaten die "Mavi Marmara" gut 100 Kilometer vor der Küste von Gaza gestürmt haben. Der WDR hat gerade bei ihr gedreht, das Deutschlandradio hat sie interviewt, in der Jerusalem Post war über sie zu lesen, und die Nachrichtenagentur Agence France Presse hat die ungewöhnliche Geschichte in alle Welt verbreitet: Ausgerechnet eine deutsche Jüdin will gemeinsam mit Juden aus aller Welt die israelische Blockade des Gazastreifens auf dem Seeweg durchbrechen!

Ihr provisorisches Gartenbüro liegt in Sötenich, einem blank geputzten Dorf in der Nordeifel, auf halbem Weg zwischen Bonn und der belgischen Grenze. 1.200 Einwohner, die katholische Sankt-Matthias-Kirche thront über dem Ort, beim Metzger gibt es Mettwurst im Sonderangebot, die historische Diesellok vor dem Bürgerhaus ist in Schwarz-Rot-Gold lackiert. Und gleich gegenüber an der Durchfahrtstraße ein verwittertes Fachwerkanwesen, der Putz blättert in tellergroßen Platten ab, ein paar Fensterscheiben sind zerschlagen, Mohnblumen und Margeriten blühen im Vorgarten, Farne wuchern, Efeu hat sich bis weit aufs Dach gerankt, an der Pforte steht statt eines Briefkastens eine kleine, offene Holzkiste. Sollten je Mossad-Agenten bis nach Sötenich vorstoßen, dürften sie sich wundern: In dieser Villa Kunterbunt soll ein Coup gegen Israels Regierung geplant werden?

"Niemals würde ich sagen, unsere Aktion ist gegen Israel gerichtet", ruft Edith Lutz in die lauschige Stille ihres Sommergartens hinein. "Eben nicht! Eben nicht! Wir wollen doch eine Brücke bauen für eine Kehrtwende der Politik!" Ihre Worte tanzen im rheinischen Singsang die Tonleiter rauf und runter.

Es wird für sie nicht die erste Segelpartie übers Mittelmeer sein. Edith Lutz ist im Sommer 2008 schon einmal von Zypern aus in See gestochen, damals noch gemeinsam mit Aktivisten von "Free Gaza", jener internationalen Bewegung, deren neue Flottille Ende Mai von der israelischen Armee gewaltsam gestoppt wurde.

Wie anders die erste Mittelmeerpassage der "Free Gaza"-Kampagne vor zwei Jahren ausgegangen war: Nach etwa 30 Stunden auf See konnten die beiden Segelboote im Hafen von Gaza-Stadt anlegen. Auch die "Tagesschau" berichtete damals über die geglückte Aktion der Friedensaktivisten, zeigte, wie jubelnde Palästinenser die Schiffe empfingen. Auf Deck an der Reling eine große, hagere Frau mit spitzem Gesicht, die weißgrauen Locken mit einem Kopftuch gebändigt - Edith Lutz, 61 Jahre, Mutter von vier erwachsenen Kindern, zum Judentum konvertierte Judaistin mit Doktortitel, Englisch-, Spanisch- und Biologielehrerin aus der Nordeifel.

"Lieben Sie Israel?", wollte damals ein Reporter von der deutschen Jüdin wissen. Sie schmunzelt, wenn sie ihre Antwort wiederholt: "Ja, und deshalb bin ich hier!"

In diesem Sommer will Edith Lutz erstmals auf eigene Faust nach Gaza segeln, unter deutscher Flagge, im Namen des Vereins Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost, einer Gruppe deutscher Juden, die den Umgang der israelischen Regierung mit den Palästinensern anprangert. Unterstützt wird der deutsche Verein von "Jews for Justice in Palestine", der britischen Schwesterorganisation.

Edith Lutz spricht ungern über die Frage, warum sie vor zwei Jahren an Bord eines "Free Gaza"-Schiffes mitfuhr, in diesem Jahr aber bei der umstrittenen Flottille der Gaza-Solidaritätsbewegung fehlte. Sie seien nicht rechtzeitig fertig geworden mit den Vorbereitungen für das eigene Schiff, sagt sie knapp. Mehr nicht. Sie distanziert sich mit keinem Wort von der "Free Gaza"-Kampagne. Es soll bloß nicht klingen, als seien Juden die besseren Weltverbesserer.

Dabei sind Unterschiede zwischen beiden Initiativen offensichtlich. Sollte das israelische Militär ihr Boot stoppen, werden sie "auf keinen Fall Gegenwehr leisten", versichert Edith Lutz. Sie nehme ja auch die Sicherheitsbedenken der Israelis ernst, würde sogar eine Kontrolle des Schiffes auf Waffen vor der Passage nach Gaza akzeptieren: "Wer wirklich Brücken bauen will", mahnt sie, "der darf nicht nur auf sein Recht pochen." Die britische Partnerorganisation hat unlängst Regeln für den Notfall aufgestellt, zwei davon lauten: Keine körperliche Auseinandersetzung mit den Israelis. Falls die Marine einen Kurswechsel des Schiffes verlangt, wollen sich die Aktivisten allein mit passivem Widerstand zur Wehr setzen.

Wenn man Edith Lutz fragt, ob sie die israelischen Soldaten mit Metallstangen an Bord empfangen würde, wie offenbar kürzlich auf der "Free Gaza"-Flottille geschehen, hüstelt sie kurz. Dann lächelt sie schweigend.

Sie schließt die Tür zu einem Nebengebäude ihres Hofes auf. In der staubigen, spinnwebverhangenen Kammer lagert ein Teil der Hilfsgüter für Gaza, Spenden von Schülern aus Deutschland. 80 bunte Schulranzen, Kinderrucksäcke und Turnbeutel, der Turm reicht fast bis unter die Decke. Edith Lutz öffnet einen Rucksack, darin sind Stifte und Schreibpapier, eine Kinderjeans, ein grün-weißer Ringelpulli, eine Plüschmaus, ein deutsches Kinderbuch. Auch einige Musikinstrumente, Medikamente und Fischernetze sollen mit an Bord. Das "Gaza Community Mental Health Programme", eine Einrichtung für psychisch Traumatisierte, werde helfen, die Ladung an Bedürftige zu verteilen.

Edith Lutz hatte im Namen der Initiative für gut 80.000 Euro sogar schon einen Motorsegler für die Überfahrt nach Gaza gekauft. Doch nach dem Drama um die "Free Gaza"-Flottille zog die Bank den Kredit zurück. Nun bemühen sich Aktivisten aus England, mit Spendengeld ein Ersatzschiff zu kaufen, das an einem geheimen Ort am Mittelmeer liegt. Doch es fehlen noch viele tausend Euro. Mieten sei leider unmöglich, erzählt Edith Lutz: "Sobald der Vermieter hört, wofür wir sein Schiff einsetzen wollen, hat sich die Anfrage erledigt."

Das neue Schiff ist klein. Es bietet höchstens zwölf Aktivisten Platz, viermal so viele Bewerber stehen auf ihrem Zettel. Sie wolle bei der Auswahl auf den "politischen Aussagewert" achten, sagt Edith Lutz.

Es werden wohl ausschließlich jüdische Aktivisten mitreisen. Menschen aus Israel, aus den USA, aus Deutschland, Australien, England und Kanada, unter ihnen auch Holocaust-Überlebende. Reuven Moskowitz beispielsweise, ein israelischer Friedensaktivist, Jahrgang 1928, Träger des Aachener Friedenspreises. Spätestens im August solle ihr Schiff ablegen.

Der politische Rückhalt für das Projekt in Deutschland ist überschaubar. Im April hatte die "Jüdische Stimme" alle 622 Abgeordneten des Bundestags angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Mitreisen wollten nur fünf Politiker der Linken, sagt Edith Lutz. Auch alle Jüdischen Gemeinden in Deutschland seien schriftlich über ihr Projekt informiert worden. Reaktionen: fast keine. Von zwei unflätigen E-Mails abgesehen.

Auch diplomatische Unterstützung können die jüdischen Aktivisten nicht erwarten. "Wir raten allen deutschen Staatsangehörigen, die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts für Gaza genau zu beachten", sagt eine Sprecherin des Auswärtigen Amts knapp. In den Hinweisen steht: "Vor Reisen in den Gazastreifen wird dringend gewarnt!"

Die Reaktion des Zentralrats der Juden in Deutschland fällt weniger zurückhaltend aus. "Überhaupt nichts" halte er von dieser "unverantwortlichen" und "völlig unnötigen Provokation", erklärt der Generalsekretär am Telefon. Stephan Kramer ist verärgert. Er wolle die schreckliche Situation im Gazastreifen überhaupt nicht herunterspielen. Aber gerade jetzt, nachdem es neun Tote auf der "Free Gaza"-Flottille gegeben habe, müsse man sich doch um Deeskalation bemühen.

In der israelischen Botschaft gilt die Aktion als Affront. "Dieses Projekt trägt nicht zum Frieden bei", warnt Emmanuel Nahshon, Gesandter Israels in Deutschland. "Es ist eine bewusste Verletzung des israelischen Rechts auf Selbstverteidigung. Und es hilft den Terroristen der Hamas." Er bedauere es, dass ausgerechnet Juden sich entschlossen hätten, auf diese Weise berühmt zu werden. Und die Holocaust-Überlebenden an Bord? "Ein zynischer Schachzug, der dem Frieden nicht förderlich ist", antwortet Nahshon kühl. Schließlich gibt er zu bedenken: Israel habe doch gerade die Blockade des Gazastreifens gelockert; sollten Edith Lutz und ihre Mitstreiter ihren Plan nicht überdenken angesichts dieser guten Nachrichten?

"Ein Gefängnis bleibt ein Gefängnis", erwidert Edith Lutz, "auch wenn man mehr Futter hineinlässt." Sie pariert die Vorwürfe mit so leiser, klagender Stimme, dass man genau hinhören muss, was sie da gerade wirklich sagt: "Wer hier der größere Terrorist ist, das darf man infrage stellen. Ist es nicht auch Terror, wenn man Bomben abwirft und die Infrastruktur eines Volkes total zerstört?"

Die Reisewarnung des Auswärtigen Amts für Gaza interessiert sie nicht. Sie spricht jetzt pathetisch: "Man sucht sich manchmal die Wege, die man geht, nicht aus."

Bis sie im August 2008 zu ihrer ersten Passage nach Gaza aufbrach, war Edith Lutz noch als Lehrerin an einer Gesamtschule angestellt gewesen. Die Kündigung erreichte sie, bevor das Schiff den Anker eingezogen hatte. Der Vorwurf: Sie habe ihre "Dienstpflichten" verletzt. Mehr will Edith Lutz dazu nicht sagen. Sie sucht jetzt eine neue Stelle. Denn nach den Sommerferien will sie ja zurück in der Eifel sein.

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24 Kommentare

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  • BK
    Bettina Kant

    Bin ich zu anspruchsvoll, wenn ich von Taz-Journalisten erwarte, dass sie wenigstens ein Minimum recherchieren und ein klein wenig kritisch sind gegenüber ihren Interviewpartnern? Edith Lutz ist keine Jüdin, weder durch Geburt, noch konvertiert, noch sonstwie. Sie ist das, was man eine Hochstaplerin nennen könnte. Allein ihre gestapelten lebensnotwenigen Dinge wie Schulranzen müsste der Journalistin zu denken geben. Aber wer so ideologisch verbohrt ist wie Taz-Journalisten, der kann natürlich nicht klar denken. Oder ist es einfach Naivität?

  • JW
    Jochi Weil-Goldstein

    Am 14. Juli habe ich Frau Dr. Edith Lutz in Zürich getroffen, um mit ihr über die Unterstützung des jüdischen Boots für Gaza zu reden.

    Über das Vorhaben - für mich ein Symbol in Richtung Überwindung der seit drei Jahren andauernden israelischen Blockade gegen Gaza - bin ich beeindruckt und wünsche ihr sowie ihren KollegInnen von Herzen Gelingen.

     

    Seit 30 Jahren bin ich in der Verständigungsarbeit zwischen Juden/Jüdinnen und PalästinenserInnen, dies in Tat, Wort und Schrift.

     

    Jochi Weil-Goldstein, Verantwortlicher bei medico international schweiz, vormals Centrale Sanitaire Suisse CSS Züric, für die Unterstützung basismedizinischer Projekte in Palästina sowie zwischen israel und Palästina.

     

    Im August 2008 habe ich den Appell besorgter Jüdinnen und Juden an die israelische Regierung initiiert:

    www.humanrights-in-israel.ch

  • C
    Christiane

    Ich bringe Frau Lutz meinen Respekt entgegen. Das ist die Zivilcourage, die auch in unserem Land vor 70 Jahren viel intensiver angebracht gewesen wäre, als grobes Unrecht an anderen Volksgruppen bei uns der Fall war. Man kann nämlich sein Land und sein Volk auch lieben auch wenn die Regierung desselben falsche und menschenfeindliche Entscheidungen trifft. Und wenn man sein Land wirklich liebt, dann steht man in Momenten wie diesen auf und versucht wenigstens als Einzelner der Gerechtigkeit zu dienen und somit auch dem Ansehen des eigenen Volks zu helfen.

  • V
    vic

    "Man sucht sich manchmal die Wege, die man geht, nicht aus."

    Viel Glück auf all Ihren Wegen, Edith Lutz.

  • P
    paco

    Mein ganz großer Respekt gehört Jüdinnen wie Edith Lutz und Juden wie Rolf Verleger von der Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost. Meiner Meinung nach ziehen sie - im Gegensatz zur israelischen Politik und ihren Unterstützern - die richtigen Schlussfolgerungen aus dem durch nichts zu entschuldigenden Holocaust. Sie schauen hin und nicht weg, wenn Unrecht geschieht - in diesem Fall den Palästinensern. - Wenn die deutsche Politik ihrer so oft beschworenen Solidarität mit Israel wirklich gerecht werden will, dann soll sie nicht aufhören darauf hinzuweisen, dass es einfach nicht sein darf, dass aus den Nachkommen der Opfer des Holocaust Täter werden.

  • T
    Tanya

    Tja, wo bleiben eigentlich unsere Politiker? Nach Afghanistan schicken sie Soldaten und verkaufen das dem Volk - wir wollen Frieden schaffen und Schulen bauen. Mag auch mal so gedacht gewesen sein. Doch wenn sich mutige Menschen für die Rechte der Palästinenser einsetzen, erfolgt das große Schweigen.

    Unsere Politiker wissen doch was in Palästina passiert. Die Bevölkerung ist massiv in ihren Rechten eingeschränkt. Und das ist noch Milde ausgedrückt.

    Oder ist es normal, dass palästinensische Frauen, die hochschwanger sind, bei Grenzstationen nicht durchgelassen werden und ihre Kinder am Straßenrand gebären müssen? Ist es normal, dass israelische Soldaten die Ernte von palästinensischen Bauern in Brand gesetzt haben? Ist es normal, dass weißer Phoshpor und Brandbomben auf die Köpfe unschuldiger Zivilisten 2008/2009 fielen? Es wird auch von uranabgereicherter Munition gesprochen. Die Verletzungen, die daraus entstehen (der Mensch brennt von innen, es kommt zu Missgeburten, Leber- und Nierenschäden und vieles mehr) versteht eine in Sicherheit lebende Gesellschaft nicht und schließt die Augen. Das alles kann nicht normal sein und so ist der Einsatz der Friedensaktivisten gerechtfertigt. Mögen noch viele kommen.

  • MK
    Michael Klein

    Die Kommentare von JOhannes Hoffmann, Natriumchlorid, Rockloque und Mike N. Lerner lifern den Beweis, dass diese Frau eindeutig das Richtige tut! Vor dieser Frau habe ich echt Hochachtung!

  • MH
    Michael Heise

    Auf was für eine faschistoid - pranoide Seite bin ich denn hier geraten? Die Araber die "terroristenbösen", die sich in ihrem eigenen Lande NATÜRLICH nicht bewegen dürfen, wie Tiere in Flüchtlingslagern gehalten werden sind die Bösen, und die rechte Regierung Israels (es gibt dutzende von Juden die ICH kenne, die meiner Meinung sind)mit ihren Angriffen auf Schutzlose und der Ermordung von unschuldigen Helfern, befangen in der Verteidigung von Hoheitsgewässern die ihnen nicht gehören, sind die Guten????

    Seid ihr alle verrückt geworden? Das ist KEINE Hilfe für Israel.

  • IB
    ich bin wütend

    Ich kann nur zu gut nachfühlen und verstehe die Angst der Frau durchaus. Erinnere ich mich doch an ein Ereignis, was auch mir einmal das Blut gefrieren ließ.

     

    Eine Bekannte aus Übersee war im Libanon beschäftigt und wir haben immer wieder per Email Kontakt gehabt. Einmal schrieb sie, dass die Libanesen einen israelischen Hubschrauber abgeschossen hatten und die Israelis gerade dabei waren die Überreste der Besatzung aufzusammeln. Ihr Schreibstil war sehr hämisch und ich schrieb zurück......... "pass auf was du über Email berichtest, der israelische Geheimdienst Mossad hört alles mit!" Zu meiner Überraschung enhielt ihre Antwort nichts als Links zu P O R N O - Seiten mit den entsprechenden Bildchen. Ich konnte nicht verstehen wie sie mir so etwas antun konnte. Doch langsam begann es mir zu dämmern und die Gründe waren fast schon zu eindeutig. Ganz nebenbei ich hörte nie wieder was von meiner Bekannten.

     

    Als ich Jahre später wieder auf einer Überseereise war, wurde mir von ihrer Schwester mitgeteilt, sie mittlerweile verstorben sei.

     

    ==================================================

     

    Nachdem jetzt nun auch noch Daten von deutschen Bundesbürgern mit Israel ausgetauscht werden sollen, schliesst sich erneut ein Kreis für mich.

     

    Die Angst geht um .......... und sie programmiert uns so, dass wir "mal wieder" dabei sind unsere Familien, Freunde und Nachbarn zu verraten.

  • IN
    Ihr NameJohannes Hoffmann

    Man kann über den Sinn oder Unsinn der Seeblockade und deren völkerrechtliche Legitimation durchaus unterschiedlicher Auffassung sein - Über den Begriff "Hilfsschiff" kann man das nicht. Es geht nicht um Hilfe für die Menschen in Gaza, es geht darum die Blockade zu brechen. Auch das mag ein vertretbares Ziel sein. Die Legitimität damit herstellen zu wollen, daß man einen Blockadebrecher ein Hilfsschiff nennt, ist jedenfalls verlogen. Es darf daher unterstellt werden, daß die gutmenschlichen Helfer die Menschen in Gaza ebensowenig interessiert, wie es die muslimischen und arabischen Nachbarn in den letzten 50 Jahren interessiert hat.

  • N
    Natriumchlorid

    Schade nur, daß diese Leute den Konflikt bestenfalls nicht lösen, schlimmstenfalls aber verschärfen. Die Terroristen unter den palästinensischen Arabern bekommen Oberwasser, wenn Israel unter Druck gerät. Würde die arabische Seite Verhandlungen so vehement ablehnen, wenn sie nicht daran glauben würde, morgen ein besseres Angebot zu erhalten?

     

    Was soll Israel denn tun? Den Beschuß seiner Bürger einfach hinnehmen? Sich selbst abschaffen? (Wo wir gerade so schön dabei sind: inwieweit genau tragen denn eigentlich die palästinensischen Araber ihrerseits zum Frieden bei?)

     

    Darauf können die Israel-"Kritiker" und die Empörten nicht antworten. Denn Konstruktives haben sie nicht beizutragen, ihr vorgeblich moralisches Anliegen ist im besten Fall die klassische Anwendung von "gut gemeint": also das Gegenteil von "gut gemacht". Wie Israel mit dem anhaltenden Problem der terroristischen Angriffe auf seine Bürger umgehen soll, kann keiner dieser Menschen sagen.

     

    Aber das Traurigste daran ist, daß nicht wenige von diesen Menschen es tatsächlich gut meinen, aber nicht verstehen, was Sie damit in der Realität anrichten. Wenn ich an einen Gott glauben würde, müßte ich jetzt beten, daß die ach so Entrüsteten und die so demonstrativ Betroffenen nicht noch mehr Einfluß erhalten.

     

    Nicht, daß ich falsch verstanden werde: ich habe nichts gegen diese Menschen, und obwohl ich ihre Ansichten und Aktionen für falsch halte, finde ich ihr Engagement doch respektabel. Sie haben nur vergessen, wie es ist, in einem Raketenhagel zu überleben und in einem heißen Konflikt mit Nachbarn zu leben, die einen vernichten wollen und ihren diesbezüglichen offenen Worten auch Taten folgen lassen. Da setzt manchmal sogar bei vernünftigen, intelligenten Leuten irgendwie der Verstand aus. Schade eigentlich.

  • R
    RockLloque

    Die Frau kommt in dem Artikel aber ziemlich paranoid rüber!!

  • MN
    Mike N. Lerner

    Längst haben andere Medien in Deutschland die Wahrheit über die "Friedensaktivisten" der Mavi Marmara erkannt.

    Es ist daher schon peinlich zu sehen, wie eine sonst intellektuelle und kritische Zeitung wie die taz immer noch auf diesen Klischees reitet. Diesbezüglich fällt auch der Begriff "Deutsche Jüdin" besonders auf.

    Wollte die verehrte Frau Lutz wirklich "Brücken bauen" würde sie jede Menge Möglichkeiten dafür finden. Die von ihr geplante Reise ist wieder eine Propaganda-Aktion, die lediglich in die Hände des Terror-Regimes der Hamas spielen wird.

    Und übrigens, Frau Lutz, der israelische Geheimdienst hat leider noch alle Hände voll zu tun im Kampf gegen dem anhaltenden Terror, statt Ihre Telefongespräche abzuhören!

  • M
    Marschallplan

    Was kostet es Israel eigentlich, diese Grenze zu bewachen und zu erhalten? Den Güterverkehr zu beschränken? Die Zäune aufrecht zu erhalten, gelegentlich irgendwelche Tunnel in die Luft zu sprengen, kurzum, die ganze repressive Kontrolle zur Aufrechterhaltung der Sicherheit Israels?

    Und was würde es kosten, stattdessen Wohlstand dorthin zu tragen? Etwa öffentliche Einrichtungen auf dem gleichen Niveau zu bauen, wie es sie auf der israelischen Seite der Grenze gibt.

    Ich frage mich einfach, wie lange die nachwachsende Jugend noch wüßte, wofür sie Israel hassen sollte, wenn Israel ihre Schulen, Krankenhäuser und Schwimmbäder bauen würde. Jeder Mangel, der dort gelitten wird, dient doch nur denen, die den Status Quo wollen, weil sie daran verdienen.

    Massenweise Warenlieferungen, die kein Hamasfunktionär auf ein schweizer Konto schaffen kann. Gebäude und Straßen, die sich nicht zu Geld machen lassen.

    Und das alles ohne (!) Gegenleistung. Ohne Versprechen. Als langfristige Investition.

    Es ist doch offensichtlich, daß kein Frieden herzustellen ist, indem man alle an der kurzen Kette zu halten versucht, bis ihnen die Luft ausgeht.

    Wenn man den Hass nicht ausprügeln kann, sollte man ihm vielleicht das Futter nehmen.

     

    Die israelische Arme und der Gehiemdienst sind doch für ihre Leistungsfähigkeit bekannt. Sollen sie ihren Job weitermachen. Waffenlieferungen stoppen und solche Leute, die damit rumrennen. Schließlich machte ein Marschallplan aus einem Heer verbitterter Fanatiker nicht über Nacht eine Hippiekomune. Aber die echte Arbeit müssten im Schutz dieser Sicherheitskräfte die Bagger leisten. Und zwar diesmal mit Aufbau. On the long run.

    Was gäbe es zu verlieren?

  • T
    Toby

    Frau Lutz spricht einfache Wahrheiten aus. Man kann ihr nur Glück wünschen. Und das gänzlich ohne politische Position gegen irgend jemanden zu beziehen. Ganz in ihrem Sinne also.

  • M
    Mika

    Nah israelischem Protest werden Edith Lutz und ihre Initiative bestimmt vom bananenrepublikanischen Innenminister verboten

  • S
    Stefan

    Sie sollte ihr Böötchen mit "Free Gaza from Hamas Terror - Peace with Israel" bemahlen. Dann wird sie siecher als aufrechte "Bootschafterin" des Friedens durchgelassen. Ob sie in Gaza mit ihrer Friedensbrücke willkommen wäre bleibt zu bezweifeln.

    "Der Vorwurf: Sie habe ihre "Dienstpflichten" verletzt. Mehr will Edith Lutz dazu nicht sagen." Das nenne ich investigativen Journalismus. Welch noble Zurückhaltung.

  • E
    end.the.occupation

    Ein Artikel der vor allem wieder mal eines demonstriert. Die Angst der taz, nicht Mitläufer sein zu dürfen. Die Angst gegen den Strom zu schwimmen.

     

    Dazu vier Absätze gefüllt mit feigem Opportunismus, gefüllt mit der Angst Mächtigen nicht zu gefallen; eine Ansammlung devoter Verbeugungen:

     

    1. "Der politische Rückhalt für das Projekt in Deutschland ist überschaubar." ...

    2. "Auch diplomatische Unterstützung können die jüdischen Aktivisten nicht erwarten." ...

    3. "Überhaupt nichts" halte er von dieser "unverantwortlichen" und "völlig unnötigen Provokation", erklärt der Generalsekretär [des Zentralrats der Juden] am Telefon. ...

    4. In der israelischen Botschaft gilt die Aktion als Affront. "Dieses Projekt trägt nicht zum Frieden bei", warnt Emmanuel Nahshon, Gesandter Israels in Deutschland. ...

     

    Anders wie Goldhagen behauptet hat, liegt nicht der eliminatorische Antisemitismus in den Genen der Deutschen. Es ist vielmehr der hemmungslose Opportunismus, der das dritte Reich, den Versuch Europa zu überwältigen und die Juden zu vernichten überhaupt erst möglich gemacht hat.

     

    Manchmal schämt man sich wirklich Deutscher zu sein.

  • K
    Kunibert

    Ich glaube, dass nur jüdische Friedensaktivisten etwas im Nahen Osten ausrichten können. Dieser Widerstand kommt aus dem Herzen Israels. Die deutschen Politiker haben Angst vor der SPRINGER-Presse, die einseitig pro-israelisch berichtet. In den USA sind die jüdischen Organisationen derart stark, dass ein Obama kaum etwas unternehmen kann, ohne selbst politischen Schaden zu nehmen. In Frankreich ist mit Sarkozy ein jüdischer Präsident an der Macht, der mit Kouchner einen Außenminister mit israelischen Pass hat. England macht das was die USA sagen, und Russland hat eigene sorgen. Und die Chinesen wollen lieber in Afrika Geld verdienen.

  • S
    stauffenberg

    Diese Frau ist der Beweis, dass die Gleichsetzung von Kritik an Israel und Antisemitismus viel zu kurz greift. Ich finde, die Dame rettet die Ehre der Juden, weil sie eine menschliche Lösung für das Israel-Palästina Problem zeigt. Mehr Menschen von diesem Kaliber auf beiden Seiten und der Frieden im Nahen Osten wäre greifbar.

  • DN
    Dr. No

    Diese Frau ist grandios!

  • S
    Saby

    Edith Lutz - diese mutige Frau bewundere ich zutiefst.

    Daran ändert auch der herablassende Unterton nichts, der diesen Artikel durchzieht.

    Dass auf ihrem Schiff nur jüdische Aktivisten mitfahren sollen, müsste von rechts wegen diejenigen, die gewohnheitsmäßig mit der Antisemitismuskeule zuschlagen, wenn es um Kritik an der Politik der israelischen Rechten geht, zumindest in Verlegenheit bringen. Gut so!

  • H
    HamburgerX

    Prinzipiell spricht nichts gegen "Hilfslieferungen" in das Gaza-Gebiet. Da es sich allerdings um ein ausgewiesenes Terroristennest handelt, muss jedes Schiff vorher gründlich gefilzt werden.

     

    Ich selbst sehe den Sinn allerdings nicht. Gaza erhält seit Jahrzehnten Milliarden an Hilfsgeldern und -paketen, hat es aber bis heute nicht geschafft, eine extremistische Führung zu vertreiben und die Raktenangriffe einzustellen. Das höchstsubventionierte Gebiet der Welt ist gleichzeitig das instabilste.

  • M
    MarcusDD

    Bei Facebook wäre jetzt ein "Gefällt Mir" angebracht,

    aber ein

     

    finde ich wirklich gut tut es ja auch.

     

    Schade, dass das Porjekt auf so wenig Unterstützung zählen kann.