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PORTRAITS AUS DEM REVIERSmarter Grillmeister

Raimund Ostendorp macht den Ruhrpottklassiker Currywurst. Und alle, alle kommen.

Raimund Ostendorp Bild: GÜNTER ERMLICH

Punkt elf Uhr, der "Profi-Grill" hat gerade geöffnet, verlangt der erste Kunde schon "eine Frikadelle und einen Kaffee, wie immer". Die Bude liegt an der Bochumer Straße in Bochum-Wattenscheid. Graue Häuser, Durchgangsverkehr, Straßenbahnschienen. Hartz-IV-Land. 45 m(2) Schnellimbiss. An den Wänden Bilderrahmen mit Zeitungsausschnitten, Urkunden und Wurst-Pommes-Motive. "Eine Bude muss einfach sein", sagt Raimund Ostendorp, der Besitzer. Gründlich satt hat der 42-Jährige, ein Schlaks mit welligem Haar, die Medienberichte mit dem Mantra: "Drei-Sterne-Koch betreibt Imbissbude". Denn er war nie Sternekoch, stellt er richtig, sondern kochte nur in einem Düsseldorfer Sternerestaurant. Schon mit 21 Jahren stieg Ostendorp aus - zu viel Stress und Chichi, kein Kontakt zu den Gästen - und machte sich mit dem Profi-Grill im Dezember 1990 selbstständig.

Statt Trüffel und Gänseleber Wurst und Pommes. Zwölf Uhr mittags. Die Bude ist rappelvoll. Ostendorps Helferinnen, früher Jugoslawinnen, heute Polinnen, servieren die Gerichte auf weißen Tellern und mit Besteck. Der Ruhrpottklassiker Currywurst-Pommes-Mayo, dazu ein Petersilienblatt, ist der Renner. Rücken an Rücken sitzen Metallbauer in Arbeitskluft und zwei ältere Ehepaaren aus Aachen im feinen Zwirn. Nachbarn und Touristen, Grundschüler und Greise, Arbeitslose und Manager. Dieses Wir-Gefühl des Ruhrgebiets, sagt Ostendorp, zeige man Leuten von außen am besten, "wenn man zu mir essen kommt."www.profi-grill.de

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