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Der Chef von BP ist noch immer ein Chef von BP, nur an einer anderen Stelle und mit einer gewohnt entsprechenden Vergütung seiner Untaten - ihr hohles Geschwätz um diesen schizophrenen Vorgang im "freiheitlichen" Wettbewerb, entspricht gänzlich und ebenfalls schizophren der stumpf- wie wahnsinnig gebildeten Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche, offensichtlich in der "Baustelle" zur konfusionierenden Überproduktion von systemrationalem Kommunikationsmüll.
Die nächste Baustelle wird mit dem CCS-Gesetz bzw. Kohlendioxyd-Speichergesetz (KSpG) Mitte Sept. in den Bundestag und Bundesrat gegeben. Damit werden CO2-Endlager zugelassen, die Jahrhunderte lang überwacht werden müssen, aber die Betreiber haften nur 30 Jahre lang. Es geht in dem Gesetz zwar zunächst um Forschungs- und Demonstrationsanlagen (auch schon riesigen Ausmaßes), ist nach Aussagen von Experten aber bereits Einfallstor für eine Anwendung im industriellen Maßstab. Eon hat z.B. für 17 Landkreise in Bremen und Niedersachsen schon im vorigen Jahr die Konzession erhalten. Kaum jemand weiß Bescheid, selbst Bundestagsabgeordnete nicht. Machen Sie doch mal die Probe aufs Exempel: Fragen Sie Ihren Bundestagsabgeordneten. Die Technik CCS wurde und wird allen nur als Klimaschutz verkauft.
Meinungen, Deinungen, Seinungen...
sollte, möchte, hätte, könnte...
Business as usual.
schnipp/
On Monday, the BBC revealed that 53-year old Mr Hayward will receive a year's salary plus benefits, together worth more than £1m.
He will also be entitled to draw an annual pension of £600,000 once he reaches the age of 55.
Mr Hayward's pension pot is valued at about £11m and he will keep his rights to shares under a long-term performance scheme which could - depending on BP's stock market recovery - eventually be worth several million pounds.
Carl-Henric Svanberg said Mr Hayward would be missed.
"The BP board is deeply saddened to lose a CEO whose success over some three years in driving the performance of the company was so widely and deservedly admired," he said.
/schnapp
Als alleinerziehende Mutter ist unsere Autorin auf die Tafel angewiesen. Doch sie geht dort nicht mehr hin, weil sie sich gedemütigt fühlt.
KOMMENTAR ZUM RÜCKTRITT DES BP-CHEFS: Regeln für die Risikogesellschaft
Der Austausch des BP-Chefs war ein notwendiger Schritt, wichtiger sind jetzt aber politische Konsequenzen.
Der Rücktritt von BP-Chef Tony Hayward war zwingend. Wer einem Unternehmen vorsteht, das aufgrund grober Fahrlässigkeit eine solche Umweltkatastrophe zu verantworten hat, der ist auf einem Führungsposten nicht mehr zu halten.
Es greift natürlich zu kurz, das ganze Desaster einer einzelnen Person anzulasten. Sowohl bei BP als auch in Partnerfirmen bis hin zu Politik und den Aufsichtsbehörden hat man die Risiken - der Tiefseebohrungen im Allgemeinen und der Bohrplattform Deepwater Horizon im Speziellen - offensichtlich jahrelang sträflich unterschätzt.
Der Austausch des BP-Chefs ist zwar ein notwendiger Schritt, wichtiger aber sind die politischen Konsequenzen, die aus der Katastrophe gezogen werden. Der Standort der Ölbohrung hätte niemals genehmigt werden dürfen: Solche Wassertiefen sind offenkundig nicht beherrschbar. Damit aber begann die Kette des Versagens.
Die Frage ist, wie unsere Industriegesellschaft in Zukunft mit den Risiken umgeht, die ihr durch verschiedenste Technologien - von der Chemiefabrik bis zum Atomkraftwerk - erwachsen. Die Katastrophe im Golf von Mexiko hat gezeigt, dass alle Aktivitäten, die das Potenzial haben, großflächige Schäden zu verursachen, entweder unterbunden oder aber viel stärker kontrolliert werden müssen.
Zugleich müssen die Haftungsregeln präzisiert und die Versicherungspflicht verschärft werden. Dann nämlich werden auch die Assekuranzen die Behörden unterstützen, indem sie einen genauen Blick auf die Sicherheit der Anlagen werfen und Nachbesserungen verlangen. Bislang sind Risikotechnologien - siehe Atomkraft - meist erheblich unterversichert. Damit zeigt sich: Nachdem die sprudelnde Ölquelle verschlossen ist und der BP-Chef geht, bleibt eine noch größere Baustelle - in der Politik.
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Kommentar von
Bernward Janzing
Autor
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.
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