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Initiative von US-MilliardärenReiche retten ihre Seele

Das neue Gelöbnis einiger amerikanischer Milliardäre, die Hälfte ihres Vermögens zu spenden, ist eine völlig rationale Entscheidung. Auch zugunsten der eigenen Kinder.

"Hey, ich bin im Club des glücklichen Spermas und erbe den Erfolg einfach": Diese Einstellung will Michael Bloomberg seinen Kindern ersparen. Bild: ap

Forscher an der Universität Lüttich stellten unlängst fest, dass Geld das Leben der Reichen durchaus versauen kann. Denn Geldbesitz, erst recht, wenn er nur geerbt ist, kann die Fähigkeit schmälern, sich auch an den kleinen Dingen zu erfreuen. Doch es gibt Abhilfe.

"Ich möchte nicht das Leben meiner Kinder ruinieren. Sie sollen ihre Ziele haben und dafür kämpfen und nicht einfach sagen: Hey, ich bin im Club des glücklichen Spermas und erbe den Erfolg einfach", sagt der milliardenschwere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg. Bloomberg gehört zur neuen Initiative der US-Milliardäre Bill Gates und Warren Buffet, "The Giving Pledge", und hat zugesagt, 99 Prozent seines 18-Milliarden-Dollar Vermögens zu spenden. Jeder, der beim "Spenden-Versprechen mitmacht, gelobt, mindestens die Hälfte seines Vermögens vor oder nach dem Tod für wohltätige Zwecke abzugeben. (http://givingpledge.org/).

40 Superreiche aus den USA, die meisten von ihnen mehrfache Milliardäre, habe sich dem neuen Gelöbnis bereits angeschlossen. Darunter finden sich Namen wie der CNN-Gründer Ted Turner, David Rockefeller, "Star Wars"-Erfinder George Lucas und die Designerin Diane von Fürstenberg. Gates und Buffet haben angeblich einfach die Liste der Superreichen in den USA nacheinander durchtelefoniert. Die Mitgliedschaft in der Initiative verpflichtet juristisch zwar zu nichts und niemand sammelt konkret Geld. Es handele sich aber um ein "moralisches Commitment", heißt es auf der Homepage der Initiative. Das Spenden- und Stiftungsverhalten der Superreichen kann schließlich im Nachhinein überprüft werden.

Wo was gespendet wird, können die Superreichen selbst bestimmen. Bill Gates und seine Frau Melinda, geschätzte 50 Milliarden Dollar schwer, haben einen Großteil ihres Vermögens bereits gestiftet, vor allem für wohltätige medizinische Zwecke. Auch der US-Milliardär Warren Buffet, 47 Milliarden Dollar reich, hat angekündigt, seinem Nachwuchs nur einen Bruchteil seines Reichtums zu vererben, denn seine drei Kinder "müssen arbeiten", wie Buffet betont.

Nun unterhalten viele Superreiche in den USA bereits vielfältige Stiftungen und haben mit der neuen Initiative jetzt nur eine Plattform, um das öffentlich zu machen. Auch können Spenden öffentliche Sozialausgaben nicht ersetzen. Halten die Leute ihre Zusagen ein, könnten mehr als 100 Milliarden Dollar für wohltätige Zwecke zusammenkommen. Die US-Gesundheitsreform kostet ein Vielfaches.

Es handelt sich für die Superreichen aber letztlich um ein rationales Tauschgeschäft. Denn erstens behalten sie mit den Stiftungen die Zuteilungsmacht über das gespendete Vermögen, das sonst zu einem gut Teil von der Steuer kassiert würde. Die Familien bringen zudem keine spürbaren materiellen Opfer: Die Bloomberg-Erben etwa bleiben reich, denn ein Prozent von 18 Milliarden Dollar sind immer noch 180 Millionen. Die Familie bekommt durch das Spenden einen emotionalen Mehrwert, eine moralische Aufwertung, einen Imagegewinn zurück.

Psychologisch betrachtet, können diese Superreichen mit Geld ohnehin kaum noch etwas tun, um ihr persönliches Glück zu steigern. Der Autor Ruediger Dahlke hat in "Psychologie des Geldes" darauf hingewiesen, dass sich Ärmere naturgemäß viel mehr über ein bisschen Geld auf dem Konto freuen als Menschen in der "Luxuszone", die schon alles haben, was mit Geld zu kaufen ist. Ab einem bestimmten Punkt führen die "zusätzlichen Geldmengen nur noch dazu, dass die Verlustangst steigt", erläutert Dahlke. Für Erben kann großer Reichtum ohnehin eine Belastung sein, denn deren Arbeitseinkommen muss immer lächerlich gering erscheinen gegenüber dem schon vorhandenen Geldberg.

Spender kommen vielleicht auch eher in den Himmel. Vielleicht. Das dürfte auch für Warren Buffet nicht unwichtig sein, Großspender, knapp 80 Jahre alt.

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52 Kommentare

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  • V
    vic

    War es nicht so bei euch Christenmenschen, dass in euren Geschichten jemand seinen Mantel zu Gunsten eines anderen teilte?

    War das falsch, berechnend, gar egoistisch?

  • T
    tazitus

    Das ist Pfuidalismus pur. Da geht das Geld von den großen Arschlöchern in die Verfügungsgewalt von kleinen Arschlöchern in irgend welchen obskuren Stiftungen und Organisationen über. Weiß der Himmel, was daraus wird.

     

    Ein ordentliches Steuersystem, das von demokratisch gewählten Parlamentariern verantwortet wird und dem der Versuch, gerecht zu belasten und zu verteilen, noch anzumerken ist, wäre mir da doch lieber.

  • B
    BeobachterHH

    Es ist durchaus äußerst lobenswert, dass diese Herren Milliardäre Geld spenden wollen. Als genial würde ich das allerdings nicht betiteln. Das haben in Deutschland schon andere gemacht, ohne sich an die Medien zu wenden. Nur: 1. ändert das dennoch alles nichts am System selbst 2. wird das Geld nicht direkt den Bedürftigen gespendet, sondern geht lediglich an eine Stiftung - und was macht die damit? Richtig - sie legt es zunächst an den internationalen Finanzmärkten an. Es muss also zuerst erneut kapitalistisch verwertet werden, bevor die Gewinne daraus dann endlich an sinnvolle Projekte gehen.

     

    Fazit: es mutet trotz der guten Absicht geradezu irrational an, mit der Logik, die Arm und Reich hervorbringt das Problem selbst wiederum lösen zu wollen. Die Logik des Geldes hat schlichtweg historisch seine Grenzen erreicht bzw. längst überschritten... Da hilft auch keine bessere Moral.

  • R
    Ralle

    Es ist und bleibt einfach pervers! - Anstelle sich einmal einen Kopf zu machen, wie es letztlich dazu gekommen ist, dass einzelne Menschen mehr Tauschmittel (nichts anderes ist Geld) besitzen, als sie jemals in einem Leben ausgeben können, ja, die zum Teil mehr Kapital ihr eigen nennen als so mancher Staat, maßen sie sich jetzt noch an zu wissen, wo die Gesellschaft monetäre Schwierigkeiten hat.

    Viele werden wohl ganz uneigennützig an medizinische Forschungseinrichtungen spenden und hoffen dabei wahrscheinlich auf ein Unsterblichkeitsgen. - Andere sehen sich in der Rolle Messias und finanzieren Suppenküchen o.ä.(von den steuerlichen Vorteilen und Prestige, die dieser Schritt mit sich bringt einmal abgesehen).

     

    Der amerikanische Arbeiter, die tausenden Illegalen und die Menschen in den Entwicklungsländern und Elendsquartieren jedoch, werden so weiterschuften müssen wie bisher. - Der Kapitalismus, nun in seiner Lebensgrundlage (der Verbesserung der Lebensbedingungen) neu bestätigt, wird weiter blühen, sich durch den ganzen Globus fressen bis auch der letzte Ureinwohner erkannt hat, welche ihm bis dato unbekannten Bedürfnisse er zu befriedigen nicht ausreichend Kapital besitzt. Damit wird dann der Beutel, dieser ohnehin am Hummertuch nur lustlos herumkauenden Multi-Milliardäre, bald wieder prall gefüllt sein...

    Ich will nicht allen Beteiligten bei dieser Geschichte den ernsthaften Willen ansprechen etwas zu verändern; - es bleibt aber, so wie es uns im Moment verkauft wird, ein Schritt vom Neoliberalismus zum Neofeudalismus!

  • BB
    Birgit B.

    wenn miliardäre sich zusammmenschliessen, um große geldspenden anzukündigen..kann man daraus schließen, dass sie ein ende des kapitalismus befürchten, von dem sie selbst wissen, wie extrem ungerecht er ist. sie haben halt angst, dass das arbeitende volk aufwacht und sich selbst mit gewalt das nimmt, was ihm zusteht, dass sie also durch eine revoltution enteignet werden. da geben sie natürlich lieber den spendablen gutmenschen und spenden vorsorglich einen teil...

    an dem zugrundeliegenden system, das ständig neue ungerechtigkeit produziert, ändern solche spenden nichts..

  • N
    nebelkerze

    Gegen Besserung hat keiner etwas. Ihre Seele werden sie nicht retten, eher ihr Bankkonto. Wie praktisch, man schustert sich gegenseitig das Geld in die Stiftungen und umgeht die Steuer. Clever! Die zu einem Teil daraus finanzierten Projekte, sind aus meiner Sicht arg dubios. Z.B. der Tresor des jüngsten Gerichts in der Arktis.

  • L
    Leistungsträger

    Es ist köstlich zu lesen wie sich TAZ-Leser und andere Linke über Milliardäre auslassen.

     

    Da kommt so richtig die eigene Realitätsferne und der sozialistische/kommunistische Ungeist durch.

  • MF
    Michael F.

    @auchso: Natürlich sparen sie Steuern, leugnet doch keiner. Aber hier habe ich die Möglichkeit, den Zweck selber zu bestimmen, anstatt die Entscheidung den staatlichen Steuerverschwendern zu überlassen. Wer sagt denn, dass das Steuergeld wirklich dem Volk zugute kommt? Der Widerspruch besteht doch darin, dass die Armut trotz hoher Steuergelder - hier in D besonders anschaulich illustriert - vorhanden ist.

  • WV
    Wolfgang vdB.

    Wie schreibt Goethe so schön:

     

    Der Mensch in seinem wirren Streben ist sich des rechten Weges wohl bewusst.

     

    Nur ist auch dieses wieder der falsche Weg und erinnert mehr an den Ablasshandel der Kirche im Mittelalter.

     

    Bei den zahlreichen Hilfsorganisationen herrscht jetzt natuerlich Goldgräberstimmung.

    Diese versorgen sich mit den Spenden nämlich erst einmal selbst mit ueppigen Einkommen und Privilegien aller Art.Dann kommen deren Familien,dann kommt vielleicht ein öffentlich wirksames Vorzeigeprojekt.

    Nicht selten wird mehr Schaden wie Nutzen angerichtet,oder Probleme erst geschaffen ,um nicht ueberfluessig zu werden.

    Eine Hilfsorganisation zu gruenden ist heute eine lukrative Geschäftsidé.

     

    Der richtige Weg ist ganz einfach.

    Steuern zahlen und wuerdige Löhne.

     

    so long

  • BB
    Birgit B.

    wenn miliardäre sich zusammmenschliessen, um große geldspenden anzukündigen..kann man daraus schließen, dass sie ein ende des kapitalismus befürchten, von dem sie selbst wissen, wie extrem ungerecht er ist. sie haben halt angst, dass das arbeitende volk aufwacht und sich selbst mit gewalt das nimmt, was ihm zusteht, dass sie also durch eine revoltution enteignet werden. da geben sie natürlich lieber den spendablen gutmenschen und spenden vorsorglich einen teil...

    einige wie ito und michael kapieren diese zusammenhänge einfach nicht. es geht nicht um "missgünstige spekulationen über unlautere motive" einzelner, sondern um das zugrundeliegene system. schaut mal baudas kommentar an, der spricht das grundlegende problem an.

  • F
    fatalfraktal

    50% ?! Nein, alles!

  • U
    Ursula

    Wo ist Euer Problem?

    Fast nur negative Kritiken!

    Warum soll ein Superreicher nicht spenden?

    Wieder etwas an die Gemeinschaft zurückgeben, mit dem Geld etwas Gutes tun?

    Spendet, spendet, spendet und macht die Welt ein Stückchen besser!

  • M
    Mohn-Kuchen

    Wie und warum ist eigentlich die Bertelsmann Stiftung enstanden?

     

    Und wann?

  • K
    Kommentar

    Ihren Kommentar hier eingebenGround-Zero der Sprachlosigkeit,

     

    Ja, ich bin sprachlos", ob der Verlogenheit dieser "Seele-meiner-Kinder-Rettungs-Aktion" einiger Superreicher.

    Insbesondere deshalb, weil die Vermögen der ‚ach so wohltätigen Stiftungen’, weiter an den Börsen investiert werden und auch in Zukunft weltweit Millionen Leben zerstören, so wie die gigantischen Vermögen es bisher tun.

    Die kommen hoffentlich alle in die Hölle!!! Und ich hoffe diese Hölle ist wie das Leben der Milliarden von Menschen, deren Leben, durch die Geld-Raff-Gier der Reichen und Superreichen von der Geburt bis zum Tod die Hölle auf Erden war.

  • N
    Nordwind

    Man beachte: aus psychologischer Sicht ist das Spenden ebenso wie das Besitzen Ausdruck von Dominanz.

     

    Wer von den Spenden profitiert und wer weiter ein armer Schlucker ohne Zuwendung bleibt unterliegt nicht einer demokratischen Entscheidung sondern beibt dem Dominanz ausübenden Gutsherren überlassen.

     

    Damit läßt sich der Fehler im System bestenfalls verschleiern. Beheben läßt sich die Drift zwischen Arm und Reich damit nicht.

     

    @ito

     

    Das "weiter so" ist das Problem.

  • A
    auchso

    Habt Ihr auch gelesen,das die großzügigen Milliardäre

    durch ihre Spenden haufenweise Steuern sparen,die dem amerikanischen Volk entzogen werden?

    Sehr selbstlos die Mädels und Jungs .

  • B
    bauda

    Almosen sind das - und da fällt mir ein indirektes passendes Zitat ein: "Kommunisten geben keine Almosen," will heißen, der Kapitalismus wir durch die Tat der Superreichen nicht infrage gestellt. Und genau so wenig die Herrschaft des Geldes - ganz im Gegenteil, die wird einmal mehr affirmiert. "For money is the root of all evil."

  • X
    XX21

    Meine Güte! Warum wird, nur weil jemand reich ist, gleich hinter all seinen Handlungen Negatives gesehen? Ich finde die Aktion absolut genial. Auch wenn die bösen bösen Reichen damit Steuern sparen oder sich ne Eintritsskarte in den Himmel kaufen. Das dürfte den Empfängern des Geldes relativ scheißegal sein. Ich hoffe, solch eine Aktion dient als Vorbild!

     

    XX21

  • FK
    franz k.

    ich finde die initiative von bill und linda sehr gelungen und hoffe,unsere pappenheimer aus dem guten alten europa lassen sich auch nicht lumpen und zeigens denen überm großen teich einmal so richtig was eine richtige spende ist.

  • S
    systemix

    Das passt wohl einigen Kommentatoren nicht, dass hier nicht wie in Deutschland üblich nach dem deutschen Schäferhundeblickkonsens verfahren wird. "Wir alle sind ein wenig Thölke oder Fuchsberger", um an die antiken Wohltätigkeitsbazaristen auch mal wieder zu erinnern. Wie kuschelig doch so eine Volksgemeinschaft sein kann.

     

    Wohltätigkeit ist in der Tat eine der wesentlichen Stützen des Sozialsystems in den USA. Das hat aber auch mit den spezifischen Glaubenssätzen einer meist von sektiererischen Weltanschauungen geprägten Gesellschaft zu tun. "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen..." Das ist die Rechtfertigung für die Milliardäre, dass sie es zu so einem Reichtum gebracht haben. Durch ein gottgefälliges Leben bzw. je nach Glaubensrichtung durch die Prädestination war es ihnen in die Wiege gelegt worden. Um sich das aber nun nicht zu verscherzen muss wohltätig gehandelt werden. So einfach ist das mit gut und böse. Deshalb wird fleißig gespendet und die publicity dazu ist eine willkommene Mitnahme.

     

    Für uns schwer verständlich, aber wir sollten nicht vergessen, dass es nicht wenige Einwanderer in die USA gab, die wegen ihrer religiösen andersartigen Anschauungen Europa verlassen mussten, weil sie hier verfolgt wurden. Nun hat sich dadurch eine manchmal fremdartig anmutende Kultur entwickelt. Akzeptieren wir dies, aber wir müssen nicht davor demütig auf die Knie sinken. Denn diese Zeit der Amerikaanbetung dürfte sich erledigt haben. Sie diente nach Kriegsende dazu von der eigenen Schuld im Nazireich abzulenken. Denn die Mehrheit wusste damals ganz genau, dass sie Anlass zur Dankbarkeit hatte, weil sie nicht an die Sowjetunion ausgeliefert wurde. Deshalb Kritiker als Neidhammel hinzustellen ist Ausdruck von geistiger Provinzialität.

  • HR
    Horst Rabatz

    Die Hauptaussage der meisten Kommentare: Oh, die Superreichen sind ja unglaublich lieb. Geht's noch?

    Diese Monster sorgen doch dafür, mit Hilfe ihrer Bewunderer, wahrscheinlich der größte Teil der Menschheit, dass die Welt von einer Katastrophe in die nächste schlittert. Ihre Raffgier führt zu Kriegen, Umweltkatastrophen, Hungersnöten, etc..

    Wieso, Zitat iko:"gut so, weiter so"?

  • BH
    Björn Hens

    Hier ein Beitrag von Democracy Now über die Gates-Stiftung! http://www.youtube.com/watch?v=Ttq0IdULfjg

  • G
    Gnadenbrot

    ich find die positionierung dieses artikels recht gut, wobei es auch sinnvoll wäre aufzuzeigen, was hinter -zumindest tlw.- der "Bill & Melinda Gates Foundation" steckt.

    auf der einen seite werden zwar impfungen o.ä.durchgeführt, auf der anderen seite aber werden aktien etc. von konzerne wie bspw. monsato (stellvertredend für zig andere skandale:"terminator-gen" http://www.3sat.de/page/?source=/nano/bstuecke/90156/index.html) gekauf (http://www.sueddeutsche.de/kultur/unsaubere-geschaefte-der-gates-stiftung-kinder-verseucht-aber-gegen-masern-geimpft-1.96035).

    ich denke auch,dass es zutiefst antidemokratisch ist, wenn ein kleiner kreis-allein durch ihr vermögen- über die lebensphilosophie und -realität der übrigen entscheiden und diese "beeinflussen" kann (2 bsp: 1. http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/us_and_americas/article6350303.ece 2. http://www.engdahl.oilgeopolitics.net/Auf_Deutsch/Saatgutbank_des_Bill_Gates_in_/saatgutbank_des_bill_gates_in_.HTM).

    wie bereits mehrfach hier geschrieben, ist es natürlich immer klasse, wenn menschen ihre reichtümer zur verbesserung der welt beitragen, doch sollte das selbstbewusstsein in unserer heutigen zeit groß genug sein, um nicht für ein gnadenbrot dankbar auf die knie zu fallen.

    oder ist die aufklärung noch nicht so weit gediegen,dass die welt ein wenig komplexer ist und es auch nicht vorteilhaft sein kann, auf diese angewiesen zu sein...

    ps. für alle "empörten" leser, die meinen die taz sei zu kritisch,zynisch oder neidisch: es gibt eine große anzahl an medien, die diese aktionen hochjubeln lassen. also keine bange, ihr findet schon ein großes sprachrohr...

  • A
    Amos

    "Ich bin so satt-, ich brauch' kein Blatt". Das heißt: ich bin so satt, dass ich es satt bin.

  • R
    romek

    warum schlechtmachen +berechnende absichten unterstellen wenn die leute einen haufen kohle spenden wollen. menschheit- nimm die kohle deiner reichsten+ mach was gutes damit. wie das geld nun verdient ist doch erstmal 2trangig.man stelle sich vor nun würden andere dem beispiel folgen weil sie auch ne gute presse wollen, soll mir recht sein... und mann stelle sich das ultimative wunder vor, die katholische kirche will auch mitmischen und spendet die hälfte....ich kanns mir gar nicht vorstellen.... freibier für alle....

  • T
    Thomas

    Wie den anderen fehlte auch mir ein Wort des Lobes. Natürlich sind Reiche meistens Menschen, die sehr gut kalkulieren können und die ihre Gründe dafür haben werden, warum sie so viel Geld spenden. Aber ein bisschen weniger Zynismus und ein bisschen mehr Wertschätzung hätten dem Artikel gut getan.

  • M
    Michael

    Ich versuch's einfach nochmal:

    Die Leute können aber auch machen was sie wollen, Geld scheffeln oder Geld weggeben - in der TAZ wird gemeckert!

  • J
    joeyyy

    Ich habe mir mal ein paar Briefe der Superreichen durchgelesen. Es klingt pathetisch und arrogant zugleich.

     

    Da ist der Gründer eines Hedge-Fonds, eines jener Finanzderivat die uns alle an die letzte Finanzkrise und die Gier der Finanzjongleure erinnern. Jung, dynamisch, gut aussehend. Bedankt sich beim System, dass er so schnell reich werden konnte und will nun "etwas davon" wieder zurückgeben.

     

    Da ist der Chef eines Medienimperiums und Bürgermeister von N.Y., der die Macht seines Geldes nicht erst nach seinem Tod sondern jetzt ausüben will.

     

    Bei allem vordergründigen Wohlverhalten der Protagonisten geht es denen offensichtlich darum, in Bills und Melindas Club aufgenommen zu werden und gesellschaftliche Missachtung in Hochachtung umzuwandeln. Das ist denen das ganze Geld wert. Was sollten sie auch anderes damit anfangen...

     

    Für einen Otto-Normal-Bürger klingt das wie Hohn. Ich würde auch gern mehr Geld an Greenpeace spenden, in die Grünen-Partei eintreten, mein Engagement ohne soziale Zwänge in philantropischere Wege lenken als ich es bei meinem jetzigen Arbeitgeber tue. Aber von mir und meiner Arbeitskraft sind fünf Menschen sozial abhängig.

     

    Diese Menschen, die wie ich, für andere arbeiten, ihre sozialen Pflichten erfüllen und darin auch noch Kür-Elemente sehen, diesen Menschen gilt mein Respekt. Nicht den Superreichen, die drei von neun Nullen hinter der eins ihres Vermögens "spenden". Letztere geben letztlich nur einen Teil ihrer Beute denen zurück, denen sie sie genommen haben.

  • S
    Sandra

    Find ich super und auch sehr mutig.

  • L
    linsenspaeller

    Es handelt sich bei diesen Milliardären zweifellos um kluge Leute, aber ich bekomme ein ungutes Gefühl bei der Vorstellung, was man im Land der unbegrenzen Möglichkeiten so alles unter "Wohltätigkeit" verstehen könnte. Falls derart große Beträge bei irgendwelchen mafiösen Seelenfänger-Organisationen und sonstigen Heilspredigern ankommen, bei militanten Abtreibungsgegnern, bei unternehmerisch und rassistisch motiviert betriebenen Privatgefängnissen und dergleichen mehr, so wäre das Geld bei Gates oder Buffet sicher besser aufgehoben.

     

    Überhaupt, da fällt mir ein, der könnte mir jetzt echt einen Hunni borgen.

  • K
    Kai

    Mir fällt dazu nur ein: "Sobald die Münz' im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt"

     

    Die Frage ist doch: Wie wurden diese Milliarden erwirtschaftet? Wie viele Menschenleben und Natur blieben dabei auf der Strecke?

  • MF
    Michael Friedrich

    Die Aussage in diesem Kommentar, dass 99% immer noch kein Opfer darstellt und die Reichen immer noch reich sind, mag zwar wahr sein, zeugt aber nicht von Größe. Ich habe immer noch den Eindruck, dass man (hier frau) immer noch nicht akzeptiert, dass Reiche auch mal was "Gutes tun" - es wird immer wieder schlecht gesehen, schlecht geschrieben und entbehrt Dankbarkeit. Wenn ich soviel Geld hätte, das Gleiche hier in D gemacht hätte, und dafür noch kritisiert wäre, wüsste ich nicht, ob ich noch motiviert wäre, zu helfen (vielleicht wäre es mit doch egal gewesen...)

  • RD
    Richard Detzer

    Welche Leute dazu neigen, selbst die Eintrittskarte für den Himmel auf Rekordhöhe zu schrauben, ist schon bekannt. Das muß nicht extra annonciert werden.

  • HG
    Hans-Peter Gensichen

    Meine Seele würde ich auch gerne retten. Doch ich habe keine Milliarden, Millionen, Hunderttausende. Schade für mich.

    Immerhin bin ich Lutheraner und glaube, dass ich meine Seel gar nicht zu retten brauche. Gut für mich.

    Wenn ich aber Milliardär UND Lutheraner wäre - das wäre sehr verzwickt.

  • MK
    Markus Klein

    Okay, über hundert verbleibende Millionen sind immer noch mehr, als man in einem normalen Leben für sich ausgeben kann.

    Aber mit dem ganzen Zaster wird derart viel zum Besseren gewendet werden (hoffe ich zumindest), dass mir die Motive dahinter auch schon als egal erscheinen. Selbst wenn es in die eigenen Stiftungen geht - auch die haben größtenteils gemeinnützige Ziele.

  • D
    DerPestbeamte

    Warum ist der ganze Artikel so kritisch geschrieben? Dinge zu hinterfragen find ich ja gut. Aber beim lesen des Artikels hab ich das Gefühl ihr geht davon aus das sie eigentlich alles nur sich zur liebe machen.

     

    Ich mein Hey nun gut 1 % sind vielleicht immer noch 180 Mille, aber trotzdem find ich es grandios und bemerkenswert, dass sich Mensche dazu entschließen soviel ihres Vermögens zu spenden.

     

    Da ist es auch eignetlich völlig egal ob sie 1 % oder 51 % oder wieviel auch immer von ihrem Geld behalten wollen.

     

    Ich finde, was zählt ist, dass sie etwas spenden, und auch ein oder zwei Milliarden Euro sind eine Summe die nicht jede Spenendorganisation zusammen bekommt.

  • TC
    tats crew

    Frag sich nur was sie dafür kriegen,

     

    Denn wer gibt schon freiwillig sein halbes vermögen her,

     

     

    Aber das werden wir bald auch erfahren,

  • P
    Paffke

    Was will uns dieser Artikel nun sagen?

    Nehmts den Reichen, gebts den Armen...nun doch nicht mehr? taz:"Mecker mecker mecker mecker mecker."

  • Z
    zack

    ha, das ist mal wieder typisch. reiche spenden was und linke regen sich drüber auf. was liebe redakteurin machen sie um die welt zu verbessern? hm?

  • B
    BrAndi

    Hoax?

    Falls nein, würde ich mich nicht wundern, falls in einem Monat in den USA die Hyperinflation losbricht. Ich hoffe aufrichtig, dass ich ein Pessimist bin und mich irre.

  • C
    ckds

    hin oder her, dass sich die reichen einen moralischen status erkaufen. oder dass man mit nicht ganz so viel geld glücklich ist.

    letztendlich geben diese menschen einen großteil ihres privatvermögens ab, um damit anderen zu helfen.

    sie können zwar noch darüber verfügen aber eine jacht wird dabei wohl nicht mehr bei rumkommen.

    wie diese menschen ihr geld verdient haben ist eine ganz andere frage.

    ich fände es schade, wenn das spenden von geld auch noch niedergemacht würde.

    applaus hat ja niemand verlangt.

  • R
    Rudi

    Es gab mal einen reichsten Amerikaner, dem war es ein echter Graus, Steuern zu zahlen. Als eine Gesetzesänderung drohte, seine Steuerzahlungen in den Bereich von Millionen Dollars zu treiben, schickte er seine Advokaten los. Die sorgten dann für einen kleinen Absatz, dass medizinische Stiftungen von Steuern befreit sind. Dieser Mann - Howard Hughes - wandelte dann flugs sein Vermögen in eine medizinische Stiftung um. Was Milliardenvermögen interessant macht, ist nicht in Luxus zu schwelgen, sondern damit Macht ausüben zu können.

  • DL
    der lentz

    tolle einstellung: "meine kinder sollen es mal genauso mies haben wie ich"

  • H
    Hilde

    Vollkommen überflüssig ist die zynische Überschrift. Falls es den Himmel tatsächlich gibt, werden - meiner Mutmaßung nach - viele Atheisten einzig und allein wegen ihrem Hochmut gegenüber Menschen, die es "nötig haben" zu glauben, nicht dorthin kommen. Das sagt mir mein Gefühl so ....

     

    Ich find's jedenfalls unglaublich toll, dass diese Leute spenden, und ziemlich erbärmlich, (als neidischer Normalverdiener und Nichtspender) über vermeintlich niedere Beweggründe Vermutungen anzustellen.

     

    mfG Hilde

  • AV
    Andrej Vogel

    "Reiche retten ihre Seele" - Muss ein Bill Gates überhaupt ein solchen Rettungsversuch unternehmen?

    Schon seit viele Jahren zahlen wir einem Bill Gates aufgrund Monopolstellungen einen viel zu hohen Preis für Windows und Office. Müssten wir nicht, machen wir aber und so wird dieser Mann jeden Tag einige Millionen schwerer.

    Wirklich gestört hat uns das ja auch nie, wir haben nämlich das Geld uns einen solchen Luxus -nicht zu informieren, alles einfach so machen wie immer und wie die anderen - zu leisten.

    Jetzt gibt er einen Großteil seines Vermögens nicht an uns zurück, sondern an wirklich Bedürftige.

    So eine ähnliche Geschiche gab es schon mal und der Protagonist hieß: Robin Hood - und der kam bestimmt in den Himmel!

    Und der Teufel geht leer aus? Nein, der holt sich unsere Seelen: Wir hätten statt Windows und MS Office auch kostenlose Alternativen wie Linux und Open Office nehmen können und das gesparte Geld spenden können.

  • M
    Michael

    Es ist schon erstaunlich - die Leute können machen was sie wollen, egal ob sie Geld scheffeln oder es abgeben, in der TAZ wird gemeckert!

  • A
    alexandras

    "Der Club des glücklichen Spermas"?

    Wo kann man dem denn beitreten....?

  • B
    Blauschwert

    Hört, hört!

     

    Da bin ich ja mal gespannt, wann diesen hehren Worten auch Taten folgen (und dann was für welche...).

     

    Der imagegewinn ist jedenfalls schon jetzt via Medien präsent. Jetzt muss nur noch was unten ankommen.

  • L
    Leo

    Hässlicher Artikel, weil: Es wird zwar lustig rumspekuliert, was sie alles für unlautere Motive haben könnten, aber vielleicht haben einige oder gar alle von ihnen ja lautere Motive, etwas eingesehen was sie bis dahin nicht eingesehen haben. Aber diese Leute dürfen sich ja nicht bessern- wo wär denn dann der Klassenfeind?!

  • KG
    keinem Geringeren als mir

    Ob sie schon in Erwägung gezogen haben, für den Blumenkübel zu spenden?

  • B
    BürgerBill

    Und warum muss diese tolle Initiative so negativ dargestellt werden? Klar sind 1 % des Warren Buffet Vermögens immer noch verdammt viel Geld.

    Aber es ist schon mal gut, dass Gates und Buffet diese Initiative ins Leben gerufen hat.

     

    Ein schwacher Staat braucht starke Bürger.

     

    Toll und mutig. Ich finde es gut.

  • I
    ito

    beschämend dieser artikel. für die autorin und das medium. allerdings auch sehr lehrreich, legt er doch schonungslos die gift-und-galle-bitterkeit linker moralmonopolisten offen. die faktenlage ist doch, dass zahlreiche milliardäre geloben, sich von bis zu 99% ihres vermögens zu trennen, um diese gewaltigen summen gemeinnützigen zwecken zuzuführen. warum nicht einfach schreiben: "gut so, weiter so"? stattdessen: missgünstige spekulation über die natürlich unlauteren motive. sehr unsympathisch.