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Telefon-Ansturm auf Willy-Brandt-HausSarrazin verunsichert SPD

Die Berliner SPD denkt über einen beschleunigten Parteiausschluss nach. Doch im Willy-Brandt-Haus häufen sich Mails und Anrufe - pro Sarrazin. Die Bundesbank vertagt ihren Beschluss.

Langer Abschied: Thilo Sarrazin. Bild: dpa

Das Thema musste ja kommen, selbst in der Berufsschule in Dessau. Es ist Mittwochvormittag, eben noch hat Sigmar Gabriel zu den 40 Schülern vor sich über seinen Alltag als SPD-Parteichef gesprochen. Über Ausbildungsplätze und regionale Unternehmen, über angenehme Sachen also. Jetzt geht es wieder um die unangenehmen Dinge des Politikerlebens. Es geht um Thilo Sarrazin.

Ob er denn schon Auswirkungen der Diskussion spüre, fragt eine Schülerin Gabriel. Ja, die spürt der SPD-Chef. "90 Prozent der Anrufe und Mails, die wir bekommen, sagen: ,Was schmeißt ihr den eigentlich raus, er hat doch recht' ", sagt Gabriel. "Wir kriegen ganz schön Dresche."

Zwei Tage nach der Entscheidung der SPD, den ehemaligen Berliner Finanzsenator Sarrazin wegen dessen Thesen zur Migration und genetischer Vererbung von Intelligenz aus der Partei auszuschließen, weiß Gabriel: Ein einstimmiger Vorstandsbeschluss spiegelt nicht unbedingt die Stimmung im Land wider. 2.000 Mails und Anrufe sind in der SPD-Zentrale eingegangen. Sogar zu Wahlkampfzeiten gibt es nicht so viel Beteiligung. In der CDU-Parteizentrale landeten 300 Mails zum Fall Sarrazin.

Offiziell will die SPD die Zahl 2.000 weder bestätigen noch dementieren. Das zeigt, wie unsicher die SPD-Spitze ist, ob sie mit dem Parteiausschlussverfahren den Schaden nicht noch vergrößert. Inoffiziell hört man aus dem Willy-Brandt-Haus aber, dass die Zahl korrekt ist. Allerdings seien die meisten Sarrazin-Fans keine SPD-Mitglieder. Das wiederum ist eher beruhigend für Gabriel & Co.

Vor der Präsidiumssitzung am Montag hatte Parteichef Gabriel den Genossen Sarrazin am Telefon ins Gebet genommen - offenbar ohne Erfolg. Gabriel ist kein leidenschaftlicher Anhänger des Ausschlussverfahrens. In einem Zeitungsinterview am Dienstag betonte er zweimal, dass Sarrazin "vor einem möglichen Parteiausschluss die Chance hat, sich zu korrigieren und für seine Äußerung zu entschuldigen". Gabriel bestreitet nicht mal, dass Sarrazin in mancher Frage recht habe. Die Beschreibung einiger Probleme sei nicht falsch, "aber das Menschenbild passt nicht in die SPD".

Eine härtere Tonlage schlägt die Berliner SPD an. Sie erwägt, das langwierige Parteiordnungsverfahren abzukürzen. Ein beschleunigtes Prozedere ist nur erlaubt, wenn der Partei schwerer Schaden droht. In diesem Fall könnte Sarrazin schon binnen drei Monaten rausfliegen. Die Entscheidung soll der Berliner Landesvorstand am Montag fällen.

Sarrazin gehört dem Berliner Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf an. Die Stimmung an der Basis in der Berliner SPD ist geteilt. Die Mehrheit der Genossen, die Mails und Briefe schreiben, versichert die Berliner SPD, sei aber dafür, dass der Exfinanzsenator bald auch Exgenosse ist.

Offen ist noch, ob Sarrazin bald auch Exbundesbanker sein wird. Der Vorstand der Bank tagte am Mittwoch zusammen mit Sarrazin, ohne Ergebnis. Frühestens am heutigen Donnerstag soll entschieden werden, ob die Bundesbank den Provokateur vor die Tür setzt. Das Thema bleibt noch.

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37 Kommentare

 / 
  • WM
    Werner Menzel

    Sollten Sie Herrn Sarrazin aus der SPD ausschließen,

    werde Ich nie wieder Ihre Partei wählen. Ich bin

    68 Jahre alt und habe immer SPD gewählt(Berlin Spandau). Die Meinungsfreiheit geht über alles. Ich war seit 1962 immer in der Gewerkschaft (Drucker bei Axel Springer) und habe Ihre Partei unterstützt.

    Sie werden merken die einfachen Bürger haben mehr

    Zivilcourage als Sie denken. Ihre Partei (es war

    auch mal meine) wird nach dem jetzigen Hoch abstürtzen. Schade (aber sie sind selber Schuld).

    Sollten Sie Ihre Meinung revidieren, würden Sie bei der nächsten Wahl wieder Chancen haben, sonst droht

    der Absturtz. Die Bürger stehen hinter Herrn Sarrazin. Ich bin enttäuscht von der SPD !!

  • M
    Marko

    viele hier haben es immer noch nicht verstanden...

     

    aber ca 80 % des volkes schon...

     

    und wenn die politik weiterhin so blind ist, dann werden diese parteien bei der nächsten wahl die 5% hürde nicht bewähltigen können!

     

    "mundtotmachen" konnte die politik schon immer gut...mein gott, das erinnert mich an dunkle ddr zeiten(ich bin noch nicht so alt)

  • A
    Andreas

    Ich war vor zehn Jahren in der SPD und damals kamen sehr viele Menschen an die Info-Tische und haben sich pauschal über Ausländer beschwert. Man konnte mit denen praktisch nicht darüber sachlich diskutieren, die wollten am liebsten alle sofort abschieben. Das Problem ist die emotionale Komponente. Die SPD war aufgrund vieler ihrer Politiker (Brandt, Wehner) durchaus mit der Problematik vertraut, im Exil leben zu müssen. Heute ist das nicht der Fall.

    Sarrazin hat weder Armut, noch Ausland kennen gelernt, sein Fach ist die Verwaltung und die Finanzen, aber dazu äußert er sich gar nicht. Nach diesen ganzen Schröder-Jahren wundert mich aber dieser Betriebsunfall nicht: Die theoretische Grundlande der deutschen Sozialdemokraten ist sehr dünn geworden. Sie stellen heute ideologisch keine Kraft mehr dar und konnten in den letzten Jahren keine einzige wichtige Wahl für sich entscheiden. Dass dann auch Funktionäre oder saturierte Beamte bei denen die Fassung verlieren und mit randständigen Theorien und Halbwissen holzen gehen, bleibt wohl nicht aus.

    Interessanterweise schwenkt dieser Sarrazin nach Rechtsaußen - das ist bemerkenswert. Andere (Clement z.B.) schwenkten in den Bereich der Arbeitgeberverbände und erledigten deren Interessen.

    Eventuell ist bei Sarrazin auch ein Ablenkungseffekt vorhanden. Aber ich denke, dass dieser Mann inzwischen sich selbst zu einem Märtyrer machen will.

    Und es lohnt sich: Diese PR-Trommel ist unglaublich laut und so fließt das Geld in seine Tasche. Dass Sarazzin massiv gegen Arbeitslose und Arme gewertet hat, passt ganz gut zu dieser rechtsextremistischen Haltungen mit vererbter Dummheit und dem jüdischen Gen - die Schwachen erst selektieren und dann ... Nun ja. Warten wir ab, was ihm noch einfällt. Wahrscheinlich hat die SPD jetzt wirklich Angst, gegen ihn vorzugehen. Aber da müssen sie wohl durch, sonst hält jeder Bürger diese Partei für eine rechtsextreme Truppe oder zumindest für eine Partei mit Toleranz gegen ganz Rechts.

  • A
    Ahmet

    Die SPD muss diesen Mann loswerden und zur Not diese Mitglieder auch. Wenn die seine genetisch begründeten Thesen über vererbliche Dummheit kaufen, sind sie in der Partei definitiv falsch. Wenn ich daran denke, dass die SPD mit Integrationspolitik früher auch um Wähler gekämpft hat ...

  • F
    FelixSchwarz

    Diese scheinheilige Kritik an Sarrazin ist genauso schlimm wie andere Fehler der SPD. Die SPD hat nicht nur in Berlin versagt. Sie versteckt dieses Versagen, indem sie Warrazin ausgrent. Tatsache ist: Die gegenwärtige katastrophale Situation in der Zuwanderung ist das Ergebnis und das Ziel rotgrüner Politik. Es ist eine Politik, in der der Wähler nicht mehr vorkommt. Eine Art Wahlsimulation., in der der Wähler als parteipolitische Restgröße verkommt. Bei der Agenda 2010, bei der Rente, ist jede Diffamierung der Arbeitnehmer recht. Stichwort: Soziale Hängematte. Legitimiert ist dies durch rotgrüne Politik: „Deutschland muß von außen eingehegt, und innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi verdünnt" werden." Quelle: Die Welt 7. Februar 2005; Rezension des Buches von J. Fischer (Grünen): Risiko Deutschland. Berliner Integrationspolitik steht dafür. Wir, der deutsche Wähler sind für diese Politikstrategen die eigentlich Gefahr.Deutlich wird aber auch, dass der Politik insgesamt die Legitimierung durch die Mehrheit der Wähler fehlt. Es ist die Diktatur einer kleinen Gruppe von Halbdemokraten.

  • T
    tgpt

    Mal weitergedacht ...

    ... wenn wir zulassen, dass Leute wie Sarrazin ihre rassistische und volksverhetzende Meinung frei äußern dürfen (da findet nämlich das im GG garantierte Recht auf freie Meinungsäußerung seine Grenzen), wie lange dauert es dann noch bis zu einer zweiten Kristallnacht (diesmal mit den Muslimen als Opfern)? Wie lange, bis man die Arbeitslosen genetisch untersucht, um das Vorhandensein des "Faulheits-Gens" nachzuweisen? Oder direkt präventiv alle Arbeitnehmer? Wird man irgendwann den Arbeitslosen verbieten, Kinder zu bekommen, da sie nach Sarazzin'scher Theorie die Faulheit weitervererben könnten? Und wenn sie schon nicht arbeiten wollen, sollte man sie nicht dazu zwingen. Welchen Nutzen hat Deutschland sonst von den Arbeitslosen? Ein Lager, wo man sie einfacher kontrollieren könnte, wäre bestens dafür geeignet ... und wenn sie trotzdem nicht wollen? Ich bin sicher, es gibt genügend Firmen, die gerne ihre Produktion von Cyklon C (verbesserte Version) wieder aufnehmen würden.

    Auf der anderen Seite, wozu das Rad neu erfinden? Warum nicht direkt Hitler wieder beleben (es gibt in Russland seinen Kiefer mit erhaltenen Zähnen, also auch intaktem DNA). Damals ging's doch allen Deutschen gut ... oder nicht?

    Und Geschichte wiederholt sich bekanntermassen immer und immer wieder vom Neuen ...

  • C
    Christian

    Wenn man sich umschaut, wie auf rechtsradikalen und rechtsextremen Seiten dafür getrommelt wird, für Sarrazin einzuspringen, ist das kein Wunder.

     

    Auch das bringt das Netz mit sich. Einfach ein Link mit der Adresse der SPD-Parteizentrale auf die Seite und fertig ist der Propagandazug.

     

    So oder so kann die SPD bei diesem Spiel nur verlieren. Entweder sie verliert den einen oder anderen Stammtischgenetiker oder sie verliert Anhänger denen die "Thesen" von Sarrazin einfach nur widerwärtig sind.

     

    Ist halt die Frage, ob sie im Einklang mit ihren vorgegebenen Werten verlieren will oder sich dem Stammtisch anschließt.

  • M
    M.Stahl

    In der Sache hat der Mann einen Nerv getroffen. Jeder weiß, dass die Integration in Deutschland suboptimal läuft. Seine völkischen Ausflüge gehen hingegen überhaupt nicht! Deshalb ist die Empörung auch keine Reaktion von "Gutmenschen", sondern ein berechtigter Protest gegen Ausflüge in die Rassenlehre.

     

    Schade, dass man mit so einem Schwachsinn Menschen für sich gewinnen kann - anscheinend sogar eine ganze Menge.

     

    Die Diskussion, egal wo man steht, scheint momentan aber nur einem zu nutzen: Sarrazin selbst. Ich gehe jede Wette ein, dass sein Buch schnell die Bestsellerliste entert - leider bei so genannten "Sachbüchern" und nicht in der fiktiven Abteilung.

     

    Darüber, wann ein Mensch integriert ist und warum das bislang so schwierig ist, wird wahrscheinlich weiterhin nicht gesprochen.

  • FK
    Fritz Katzfuß

    Es geht nicht anders, obwohl er anfängt mir Leid zu tun, Wanderers Nachtlied ist ein anderes Gedicht als das, das er gestern bei Plaßberg zitierte. Das fängt mit: Der du von dem Himmel bist... - Was Sarrazin zum Zeichen seiner und der deutschen Bildungsbrillanz als solches zitierte war das Goethegedicht: Ein Gleiches.

     

    Trotzdem bin ich gegen seinen Ausschluss aus der SPD, denn die SPD ist gerade für bildungsferne Schichten die richtige Partei.

  • B
    BerlinMarcus

    Was viel "schlimmer" ist als das was und wie Sarrazin was sagt, ist das Delta zwischen "offizieller" Politiker Meinung / Medienmeinung und Bevölkerungwahrnehmung / Meinung der Mehheit zum Thema Integrationsprobleme vieler Moslems in Deutschland und Europa.

     

    Ich glaube da zeichnet sich stark ab, dass viele Politiker in einer "anderen" Welt leben und nicht mehr die Realität sehen und einschätzen können...! Das ist ja auch bei anderen Themen so und das macht mir am meisten ANGST.

  • B
    Birdal

    Wenn so viele Unterstützung für die Behauptungen von Sarrazin gibt, kann die Gen-"Theorie" von Sarrazin korrekt sein:

     

    "Ein dummer Muslim für immer dumm."

    "Ein kluger Deutsche für immer klug."

     

    Diese "Theorie" erklärt alles, warum die Deutschen so viele Unterstützung für Sarrazin geben:

     

    "Weil sie die faschistischen Genen von Ihren Vorfahren geerbt haben."

     

    Sonnst habe ich keine Erklärung, warum die Leute die faschistischen Therorien von Sarrazin histerisch unterstützen.

     

    *** Nieder mit dem Faschismus! ***

  • A
    audio001

    Nicht jede von Sarrazins Thesen (oder besser Schlußfolgerungen!) trifft meine Zustimmung,- dennoch Hut ab vor diesem Mann!- Er hat eine Meinung und vertritt sie!

     

    Man hat fast den Eindruck Politiker fürchten sich davor, die Erwartung dieser (deutschen) Gesellschaft an Integration von Migranten und Ausländer in Worte zu fassen und klar und deutlich zu formulieren!

     

    Und so kratzt man seit Jahrzehnten an der Oberfläche der Probleme die durch Nicht-Integration entstanden sind.- Man schafft es noch nicht einmal klar und deutlich herauszustellen, dass der der eingebürgert werden will, zumindest die deutsche Sprache zu beherrschen hat und diesen unseren Rechtsstaat anzuerkennen hat!

     

    Der fehlende Wille zur Integration führt in diesem Land zu keinen Konsequenzen und das ist das Problem, was letztendlich auch die Diskussion um Sarrazins Buch derart befördert.- Er spricht das aus, was die Bürger dieses Landes seit Jahren beschäftigt und dem sich die Politik(er) zu entziehen versucht!

  • W
    Wolf

    Auch im Fall Sarazzin halte ich es mit Voltaire: 'Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst'

     

    Interessant ist, dass nicht nur die SPD, sondern selbst unser Bundespräsident §5 des Grundgesetzes aus opportunistischen Gründen für obsolet zu halten scheint.

     

    Wenn in diesem Lande nicht mehr jeder Spinner sagen darf, was er für richtig hält und stattdessen mit Berufsverbot bedroht wird, beginnen sich meine Nackenhaare aufzustellen. Das hatten wir schon mal. Der Fall Sarazzin ist denkbar ungeeignet, sich dieser Mittel wieder zu bedienen - und sei es nur darüber nachzudenken, ob man Berufsverbote wieder einführen sollte.

     

    Die nächsten Schritte wären Berufsverbote nach Gutsherrenart für ungekanntere Leute, beispielsweise für deren unliebsame Äusserungen in Blogs etc...

     

    Die Meinungsfreiheit darf nicht aufgeweicht werden und erst recht nicht wegen Sarazzins Meinung.

  • H
    Harald

    Die heutige Situation des Islamismus hierzulande ist u.a. ein Erbe der 16 Jahre Kohl-Regierung, wo jede vernünftige Lösung zum Thema 'Einwanderung' mit ideologischen Getöse erstickt wurde. Man erinnere sich nur an den mit dem ausgezogenen Schuh aufs Pult hämmernden Roland Koch im Bundesrat.

     

    Im unguten Schatten dieser Nicht-Politik und verfehlter Integrationserwartungen, konnten Islamisten hier, wie auch in anderen EU Ländern, erst so prächtig gedeihen.

     

    Was dieser unsägliche, "vom Staat gemästete Multimillionär" (W. van Rossum) Sarazani anrichtet, befördert vor allem seinesgleichen auf islamitischer Seite. Schade um die verspielte Möglichkeit, endlich mal eine ehrliche Diskussion zum Thema zu führen.

     

    Wer kennt z.B. nicht die von hier lebenden Leuten mit Migrationhintergrund - egal worum es gerade gehen mag - vorgebrachte, stereotype Aussage: "bei uns ist aber so ..."

     

    Was der Islamismus unter 'Integration' versteht, kann anschaulich in einer Pressemitteilung vom Institut für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz, in einem Beitrag von Prof. Dr. Christine Schirrmacher, als empfehlenswerte Lektüre, nachgelesen werden.

     

    http://europenews.dk/de/node/28686

  • R
    Rainer

    Die 2000 Kontakte sollte man imho nicht überbewerten. Es ist bekannt, welchen Organisations- und Mobilisierungsgrad die eifrigsten Unterstützer von Thilo Sarrazin haben - vor allem im netzbasierten "Geschäft". Zwanzig Mailaccounts sind schnell angelegt. Sie wittern ihre Stunde...

  • SB
    Schweizer Bürger

    Welchem Volk gegenüber

     

    nimmt Fr. Merkel und Herr Gabriel die Verantwortung wahr ? Sicher nicht ihrem eigenen gegenüber. Schon seit Jahren '' glänzt Fr. Merkel nur wenn es darum geht Europa voranzutreiben ( die Mehrheit der Deutschen ist dagegen ) , den Euro zu finanzieren ( Mehrheit dagegen ), mit deutschem Geld für Pleiteländer zu bürgen und mittlerweile 70 Milliarden dafür bereits auszugeben ( Mehrheit dagegen ), Krieg zu führen ( Mehrheit dagegen ), Menschen die die Wahrheit aussprechen wegzumobben erst Hr. Köhler, nun Hr. Sarrazin ( Mehrheit ist deren Meinung )

     

    Immerhin unterstützt eine sehr starke Mehrheit der Deutschen Stimmbürger die Thesen von Sarrazin.

     

    Liebe Deutsche Leser, bitte erklären Sie mir als Schweizer welchen Volkes Meinung sie vertritt ?

     

    Ich kann dies nicht verstehen und bin sprachlos..

  • B
    Birdal

    Was die Mehrheit will und unterstützt, muss nicht der Wahrheit/Realität entsprechen. Es gibt genug IQ-Down-Mitläufer. Diese Mehrheit hat in den 1930er auch den Faschisten an die Spritze gebracht und unterstützt.

     

    Das Problem ist, dass sich die Täter der NS-Zeit(80%/90%) nach dem Krieg nicht auf die rote Couch gelegt haben.

     

    Na ja, man muss zuerst mit der Therapie einverstanden sein, wenn man die Krankheit heilen will. Zuerst die Wille, dann die Therapie. Sonst kann sich die Geschichte jeder Zeit wiederholen.

  • A
    ast61

    Herr Sarazzin ist mit seinen Thesen über die Gene so elegant wie ein Elephant im Porzellanladen gewesen.

    Auch teile ich nicht seine Pauschalisierung bez. H4-Empfängern.

    Jedoch viele seiner anderen Meinungen.

     

    Selbst wenn die auch nicht meinen Meinungen entsprächen, würde ich sagen, lass ihn reden, die Wirklichkeit wird ihn einholen. Sowas nemmt man Meinungsäusserungsfreiheit.

     

    Bin mal gespannt, wann in D die Bücherverbrennungen wieder in werden.

  • G
    Gordon

    WArum sagt es niemand, hat niemand es bemerkt: Sarazin ist eigentlich Crazy.

    Oder?

  • K
    kakadu

    Wer von Herrn Sarrazin den Parteiaustritt fordert, hat keine Ahnung bzw. Wertschätzung gegenüber der Demokratie.

    Die SPD sollte lieber froh sein, jemanden in der Partei zu haben, der sich eben nicht nur stromlinienförmig und devot verhält. Haben wir nicht längst die Aufklärung hinter uns oder ist der Ausgang aus der unverschuldeten Unmündigkeit schon wieder in Vergessenheit geraten?

    Ist es zuviel verlangt, sich mit Verstand und Intelligenz mit Sarrazins Äusserungen auseinanderzusetzen, anstatt sofort nach Zensur zu schreien?

  • T
    Thomas

    Das Thilo Sarrazin vieles richtig sieht weiss die SPD-Führung instinktiv. Die Nahles vielleicht nicht, aber ein Populist wie Gabriel in jedem Fall. Nur wissen sie nicht recht wie man mit der Sache umgeht. Neue Integrationsdebatte, runder Tisch, mehr Frauenbeauftragte mit Migrationshintergrund ? Man wird sich der Problematik stellen müssen, schließlich galt die SPD einmal als Arbeiterpartei (kennen die Spitzen Genossen überhaupt noch Arbeiter persönlich?). Oder will man diese renitente Spezies eher erziehen, als ernst nehemen. Die mit denen ich gesprochen habe sind jedendfalls PRO-Sarrazin.

  • A
    Adlerauge

    Deutschland braucht engagierte, ehrliche und intelligente Menschen, egal welcher Herkunft sie sind. Leider ist in den letzen fünfzig Jahren bei der Einwanderungspolitik viel verkehrt gelaufen.

    Es gibt Leute die sich am Wohlstandstaat laben, radikale Theorie gegenüber Frauen und Andersdenkenden vertreten, für die Demokratie ein Schimpfwort ist.

    Endlich kommt jemand der die Dinge beim Namen nennt. Herr Sarrazin provoziert, vielleicht polemisiert er auch. Aber im Gegensatz zu anderen Politikern geht er dort hin, wo es weh tut, wo man sich verbrennen kann und das brauchen wir in diesem Land, wo Politiker sich mit dem Wind drehen, dem Volk heile Welt vorgaukeln, Klientelpolitik betreiben und unser Land in den geistigen, kulturellen und wirtschaftlichen Ruin treiben. Der Mann hält den Finger auf die Wunde, er ist nicht der Heiland, aber zumindest jemand der grundsolide ehrlich ist, vielleicht sogar ein Prophet. Man sollte ihn anhören und über seine Thesen nachdenken und nicht nur dumm rumschwatzen, wie das die SPD seit gut einem Jahrzehnt tut.

     

    Herr Sarrazin hat Mut. Gratulation. Deutschland braucht mehr solcher Menschen.

  • G
    Glückauf

    „Manche sünd, de hemm keen Glück!“ säh Banz un da meen he siek.

     

     

     

     

    „Manche haben eben kein Glück!“ sagte Banz und meinte sich selbst.

  • GM
    Gosig Mus

    Dass viele Leute offene Ohren für Rechtspopulisten haben, ist ja wohl nichts neues. Das macht diese Personen aber nicht beachtenswerter, und die SPD täte gut dadran, da drüber zu stehen. Hätte sie Herrn S. schon nach den letzten Eskapaden rausgeworfen, hätte sie jetzt diesen Schlamassel nicht mehr. Die CDU lacht sich ins Fäustchen.

  • A
    Antirassist

    Sollen die Leute die Sarrazin behalten wollen doch mit zur NPD wechseln und diese wählen. Wenn jeder heimliche Rassist in Deutschland NPD wählen würde, wäre diese Partei stärkste im Bundestag!

  • SS
    Susanna Sandvoss

    Schade, dass die SPD so wenig entscheidungsfreudig ist, was Herrn Sarrazin betrifft. Es gibt schon genug Aufwiegler und Volksverhetzer in diesem Land. Eigentlich sollte das nicht der Inhalt der SPD sein, oder hab ich da was falsch in Erinnerung? Wie kann man auch nur überlegen, ob er "Recht" hat, wo er doch keine Fakten von sich gibt, sondern nur billigste Meinungsmache?! Kennen wir doch schon lange: "Die Türken sind Schuld, dass wir so viele Arbeitslose haben!" Genau! Und es liegt nicht etwa an der Politik, die sich nie auf der Seite der Arbeitnehmer stellt (SPD?!?!), jetzt wieder bei den Sozial Schwachen (oder sind es vielleicht nur Einkommensschwache und sozial sogar besser drauf als manche Reiche?) hinlangt und abkassiert? Wie ungemein praktisch! Herr Sarrazin sollte sich schämen und alle die ihm (unreflektiert?) zustimmen auch!

  • N
    never!Land

    Die SPD ist eben eine Volkspartei, dass heisst, dass sich gerade hier viele propagandistisch anfällige Knalltüten finden - es wäre doch überraschend, wenn es in der SPD keine Rassisten gäbe...

     

    Wie sagte schon der alte Schiller? "Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, // Verstand ist stets bei wen'gen nur gewesen."

  • M
    Mamu

    Martin Luther sagte dazu:" Dem Volk aufs Maul schauen..." Herr Sarrazin hat sich seit langem mit dem Thema befasst und Berlin hat in der Tat ein Problem. Bei den Ordnungshütern bekommt Herr Sarrazin 99,5% Zustimmung.

  • U
    uiop

    Der Mann hat ganz widerliche chauvinistische, rassistische und auch antisemitische Positionen vertreten. Er hat gehetzt und verzerrt und massiv Stimmung gemacht gegen eine Minderheit und hat versucht, das als Beitrag zu einer sachlichen Auseinandersetzung zu verkaufen. Seine Argumentationsweise ist weder seriös noch ethisch akzeptabel.

     

    Worauf wartet man denn noch? Was soll denn noch erst passieren? Ist man nur dann bereit, gegen Rassismus Stellung zu beziehen, wenn man die Garantie hat, dass es nichts kosten wird, insbesondere keine Mitgliederzahlen und keine Wählerstimmen? Ist man wirklich so opportunistisch?

  • S
    stella

    Es ist nicht nachvollziehbar, warum sich die SPD so schwer mit einem Parteiausschluss von Sarrazin tut.

    Als Martin Hohmann von der CDU vor einigen Jahren in einer Rede von den Juden als Tätervolk gesprochen hat, wurde er im Schnellverfahren aus der Partei ausgeschlossen.

  • A
    audio001

    Nicht nur, dass der SPD-Parteispitze offensichtlich bislang garnicht bewußt war, wie die Stimmungslage zu dem Thema an der Parteibasis überhaupt ist, hat sie aus einer der Kurzgeschichte nun eine "Unendliche Geschichte Sarrazin" gemacht!

     

    Statt sich nun darauf zu konzentrieren den Thesen Sarrazins in der Sache zu begegnen (was richtig und angemessen gewesen wäre!), hat man sich nun darauf versteift daraus "eine Personalie" zu machen!

     

    Das ist der falsche Weg, der weder innerhalb der Partei noch außerhalb der Partei honoriert werden dürfte!?- Man ist geneigt der SPD-Parteispitze zuzurufen: "Erst denken, dann handeln!"

  • M
    michl4k

    Tja, da merkt der wohlgenährte Parteiapparatschiks plötzlich, dass sie sich von der Basis längst meilenweit entfernt hat! So was aber auch.

  • TB
    Tim Brendel

    Gilt eigentlich das GG auch für Herrn Sarrazin ? Ich meine Art 5 ich zitiere:

     

    1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

    (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

     

    (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

     

    Was soll das ganze Theater eigentlich ?

  • W
    WaltaKa

    Da haben die Medien und die Politik wohl eine rosa-rote Wahrnehmung der Realität im Lande. Die reale Wahrnehmung der Menschen über die Zustände in Deutschland ist offensichtlich eine andere.

  • H
    Hauk_e

    … hat schon alles verkehrt gemacht.

     

    Es stellt sich so dar, dass sie die Grundlage des Nachdenkens, den Gegenstand ihrer Fürsorge teilen – eben auch im Fall Sarrazin. Ja, Künast, Özkan usw. sind sich einig: Deutschland soll vorankommen in der Welt, für Staatszwecke muss “Bevölkerungspolitik” doch taugen. Kein Wort wird verloren über die Brutalität, die diese Kategorie voraussetzt.

    Eine Kritik daran, dass noch bevor ein Bevölkerungspolitiker zu Tate schreitet und unter diesem Stichwort, Streetworker losschickt, Renten kürzt oder intelligente Juden ein- und “Kopftuchmädchen” ausbürgert, allein dieses Wort sagt: Menschen sind hier Herrschaft unterworfen, die noch ihre bloße Existenz (geboren werden, Sterben, … eben “Demographie” und ihr Wandel) zum Gegenstand der Kalkulationen einer politischen Gewalt macht, die damit ihre Zwecke verfolgt, geht ihnen vollkommen ab. Auf der Grundlage diskutieren Beckmanns Gäste nun ob dafür (Deutschland, sein Vorrankommen in der Konkurrenz der Nationen, usw.) Selektion, (ein paar mehr intelligente Juden ein paar weniger “Kopftuchmädchen”) oder Integration (Demokratische Erziehung, Erziehung zum Leistungsstreben, ein “deutscher Islam” etc.) besser taugen. In den Streit mischt man sich vernünftiger Weise nicht ein, sonder kritisiert die Grundlage, die liebe zum Standort Deutschland, die eben alles andere ist als die Liebe zu einem schönen Leben für alle.

     

    http://sollbruchphantasien.blogsport.eu/

  • AB
    August Bebel

    So, so, in der SPD-Zentrale häufen sich die E-Mails und Anrufe - pro Sarrazin.

     

    Wenn da man nicht die "PoliticallyIncorrect-Mafia" dahinter steckt, die ihre Apologeten regelmäßig für solche Aktionen von der Leine lässt...

  • S
    Sebastian

    Momentan erholt sich die SPD, ob die das auf's Spiel setzen wenn sie jemanden grundlos aus der Partei schmeißen? Ich denke der Schuss wird nach hinten los gehen, die Bürger stehen hinter Herrn Sarrazin.