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Essay 30 Jahre GrüneDie Teflon-Partei

Die Grünen können nach drei Jahrzehnten scheinbar alle alten Gegensätze in sich vereinen. Wirtschaft und Umwelt, Kiffer-WG und Ökospießer. Wie ist das möglich?

"Ja-Kampagne" der Grünen zur vorgezogenen Bundestagswahl 2005. Bild: Till Westermayer – Lizenz: CC-BY-SA

Als sich Guido Westerwelle und Claudia Roth im Wahlkampf 2009 auf einem Sommerfest begegneten, kannte die Freude keine Grenzen. "Deinen Mann, den find ich so toll", sagte Roth zum FDP-Chef. "Ja, aber den kriegst du nicht", sagte Westerwelle. Die Grünen-Chefin schüttelte sich vor Lachen: "Das weiß ich doch!"

Diese Szene illustriert sehr gut, wo die Grünen sich 30 Jahre nach ihrer Gründung befinden. Sie haben das scheinbar Unmögliche geschafft: Einerseits bewahren sie stolz die Reste des Selbstbilds der "Anti-Parteien-Partei". Andererseits haben sie sieben Jahre lang eine der größten Industrienationen der Erde mitregiert.

Sie verorten sich programmatisch vage links der Mitte - und streben Koalitionen mit der Union an. Sie sagen Ja zu Hartz IV und Nein zu Sozialkürzungen. Turteleien der Co-Vorsitzenden Roth mit grünen Hassfiguren wie Westerwelle oder Günther Beckstein sind bestenfalls eine Anekdote: So ist sie halt, unsere Claudia.

Der grüne Geburtstag

Die Party: Heute feiert die Berliner Böll-Stiftung eine Ü30-Party für die Grünen. Zuvor wird aber, ganz altersgemäß, den ganzen Tag lang diskutiert. Mit Claudia Roth, Jürgen Trittin, vielen anderen alten Weggefährten und Gästen.

Die Gefeierte: Schon das ganze Jahr zelebriert die Partei Bündnis 90/Die Grünen ihren Geburtstag. Der Gründungsparteitag der "Grünen" jährte sich zwar schon am 12. und 13. Januar zum dreißigsten Mal. Doch auch darüber hinaus finden sich 2010 immer wieder neue Anlässe zum Feiern. Zum Beispiel den erstmaligen Einzug in einen Landtag: Am 16.März 1980 bekam die Partei bei den Wahlen in Baden-Württemberg 5,3 Prozent der Stimmen. Oder ihr Achtungserfolg bei den Bundestagswahlen am 5.Oktober des gleichen Jahres. Damals erzielte sie 1,5 Prozent der Stimmen.

Die Kritik gleitet ab

Doch das Erstaunlichste an diesem programmatischen und mentalen Spagat ist: Er funktioniert. Alle Kritik am Doppelgesicht der Partei gleitet ab wie an der Teflon-Beschichtung einer Bratpfanne. Meinungsumfragen bescheinigen den Grünen fantastische Zustimmungsraten. Würde in Baden-Württemberg oder Berlin am Sonntag gewählt, könnten die Grünen mit 24 beziehungsweise 27 Prozent der Stimmen rechnen.

Die Orts- und Kreisverbände wissen mitunter nicht, woher sie die erwarteten neuen Mandatsträger hernehmen sollen. Die Nachfrage nach dem Produkt "Grüne" übersteigt das Angebot.

Wieder einmal müssen sich die Ex-Alternativen fragen: Wo wollen wir hin? Hinzu kommt heute eine weitere Frage: Kann die Partei zu groß werden? So groß, dass sie an ihrem Eigengewicht erstickt?

Um das zu beantworten, müssen wir verstehen, was die Grünen fürs heutige Parteiensystem bedeuten. In mancherlei Hinsicht ähneln die Grünen des Jahres 2010 der SPD der frühen siebziger Jahre.

Damals versprachen Mitgliedschaft und Stimmabgabe für die Sozialdemokraten das gute Gefühl, progressiv zu sein. Und nicht so starr wie die anderen Parteien, nicht so anarchisch wie die Studentenbewegung. In einer Welt, der durch den Vietnamkrieg die Unterscheidbarkeit in Gute und Böse abhandengekommen war, war zumindest eines gewiss: Mit einer Stimme für die Sozis kann man nicht viel falsch machen. Ähnlich verhält es sich heute auch mit den Grünen.

Fast 50 Prozent der Wählerinnen und Wähler können sich laut Infratest dimap vorstellen, den Grünen ihre Stimme zu geben. Deren potenzielle Wählerschaft ist damit fast so groß wie die von SPD und CDU/CSU. Beide kommen jeweils auf 55 Prozent. Geht es nach der gesellschaftlichen Akzeptanz, dann sind die Grünen bereits eine Volkspartei.

Traditionell alternativ

Darin liegen Chance und Problem der Grünen. Beständig wiederholt ihr Co-Vorsitzender Cem Özdemir den Anspruch, die Grünen wollten die Akademiker-Eltern aus den Altbau-Wohnungen ebenso ansprechen wie den Kiffer in der Studenten-WG. Dahinter steht die Hoffnung, dass sich das Bild der Partei, das sich in 30 bewegten Jahren herausgebildet hat, gewissermaßen konservieren lässt. Die Grünen: alternativ aus bewährter Tradition?

Die Grünen stehen in den nächsten fünf bis zehn Jahren vor großen Herausforderungen. So groß wie vielleicht nur die Entscheidung für die deutsche Beteiligung am Kosovokrieg 1999. Denn in dieser Zeit wird sich erweisen müssen, ob es den Grünen möglich ist, ihren "Markenkern" von einer Generation zur nächsten zu übertragen.

Den Markenkern der Grünen bildet eine Heldengeschichte, ganz ähnlich den traditionellen Initiationsmythen und dem deutschen Bildungsroman. Deshalb ist sie einprägsam: Unser Held, anfangs unbedarft und seiner eigenen Fähigkeiten nicht sicher, geht hinaus in die Welt, um sich in Kämpfen zu bewähren. In ihnen erkennt er sein wahres Wesen. Der Held reift vom ungeduldigen Herausforderer zum weisen Herrscher, der seine Schwächen wie Stärken kennt und nach bestem Wissen und Gewissen handelt.

Die Geschichte der Grünen läuft parallel zur Lebensgeschichte ihrer Stammwähler - oder dem, was sie als solche ansehen. So können sie ihren Wandel von den K-Gruppen zur Kita-Gruppe in eine große Erzählung fassen. Das klingt romantischer als die Feststellung des Politologen Markus Klein zum 25. Parteijubiläum: "Wer sein Eigenheim abbezahlt, hat andere Prioritäten als den Systemumsturz." Diese Selbstinszenierung als Machthaber und gleichzeitiger Opponent trägt dazu bei, dass das Teflon-Image der Grünen verfängt.

Vererbbares Heldenimage?

Doch die Altersgruppe der Trittins, Künasts und Roths wird die aktive Politik in den kommenden Jahren verlassen. Lässt sich dieser "lange Lauf zu mir selbst", den Joschka Fischer am eindrücklichsten vorgemacht hat, einfach von einer Politikergeneration auf die nächste übertragen? Ist das Partei-Image, unter schmerzhaften Irrungen zur Vernunft gereift zu sein, vererbbar?

Die Grünen hat nicht das noch vor zehn Jahren prophezeite Schicksal ereilt, als "Ein-Generationen-Partei" zu verdorren. Heute sitzen in den Kreis- und Landtagen, im Bundestag und im Parteirat auch viele Menschen in ihren Zwanzigern und frühen Dreißigern. Strebsame, fachlich versierte und pragmatische Experten, die Zehn-Sekunden-Statements fürs Fernsehen abspulen können, aber auch detailreich die moralische Verwerflichkeit der Energiekonzerne beim Emissionshandel geißeln.

Die Heldenreise seiner Vorgänger kann der Nachwuchs nicht vorweisen. Zieht man diese ab, wird offenbar: In vielen Punkten ähneln Grüne und FDP einander mehr, als beiden lieb sein kann: Beim Datenschutz, Minderheiten- und Bürgerrechten sowie der Notwendigkeit langfristig stabiler Haushalte unterscheiden sich ihre Ansichten kaum voneinander.

Fast unmerklich haben die Grünen in der Wählerwahrnehmung ein einst zentrales Merkmal der FDP gekapert: Die einstigen Spinner, nicht die Männer im Maßanzug gelten heute als die Partei der Vernunft. Es war wirklich eine lange Reise.

Vom Zeitgeist gehätschelt

Dieser Umstand ist deshalb bemerkenswert, weil er viel aussagt über die Bedeutung von öffentlichen Images. FDP und Grüne gelten als grundverschieden, doch trifft das weniger für einen Großteil ihrer politischen Inhalte zu als vielmehr für die Mentalitäten ihrer Mitglieder und Wähler.

Die öffentliche Wahrnehmung könnte kaum unterschiedlicher sein: Die FDP müht sich seit Jahren vergeblich, das 28 Jahre alte Image der Umfallerpartei abzuschütteln. Die Grünen koalieren in den Ländern wahlweise mit SPD, CDU oder FDP - und erhalten Applaus für ihren "Kurs der inhaltlichen Eigenständigkeit". Der Zeitgeist hätschelt die Grünen.

Also: Wohin geht es mit dieser Partei? Wird die breite öffentliche Zustimmung sie behäbig und selbstgerecht werden lassen - wie es einst der SPD widerfuhr? Die begann nach ihren ersten Regierungsjahren zu glauben, sie habe ein Abonnement aufs Fortschrittlichsein. Wozu diese Haltung geführt hat, ist bekannt.

Die Grünen haben die Chance, es besser zu machen. In ihren Reihen ist ein erstaunliches Arbeitsethos verbreitet, eine noch immer in anderen Parteien undenkbare Diskussionsfreude und ein Wille zur Veränderung. Nennenswerte Korruptionsskandale haben die Grünen erstaunlicherweise bislang nicht vorzuweisen. Darüber hinaus haben es die Grünen heute mit einem ganz anderen gesellschaftlichen Umfeld zu tun als vor 30 oder 20 Jahren.

Ihre große Chance ist es, in einer Welt der erneut bröckelnden Gewissheiten Orientierung anzubieten: Wie der Vietnamkrieg vor 40 Jahren und das Ende des Kalten Krieges vor 20 Jahren Weltbilder zerstörte, so bringen heute der Beinahezusammenbruch der Weltwirtschaft und der Klimawandel alte Gewissheiten ins Wanken.

Die Grünen nehmen diese Unsicherheit auf. Wer sich ihnen zuwendet, hat das Gefühl: Viel falsch machen kann ich da nicht. Um diese Hoffnungen nicht zu enttäuschen, muss die Partei sich erneut wandeln. Ihr Ziel: die Vereinigung von Ökologie und Ökonomie. Wenn es ihr gelingt, als wirtschaftlich kompetent dazustehen, werden sich ihr weitere Wählerschichten erschließen: die Facharbeiter und Angestellten, die in jedem Wirtschaftsabschwung um ihre Jobs fürchten müssen. Dann ist die Heldenreise endgültig abgeschlossen.

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36 Kommentare

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  • FB
    Franz Beer

    Vieleicht sollten sich die Grünen wieder auf IHRE Werte konzentrieren wofür Sie einst standen. Klar sie sind in der Gesellschaft angekommen und das ist auch gut so. Man kann und sollte Seine Kompetenzen kennen . Die Grünen sind einfach keine Partei die Ich zb Wirtschaftskompetzenz zutraue ,und Sie selber auch nicht. Aber da sind noch Umwelt Friedenspolitik, Da sind Alte ,Schwache unserer Gesellschaft da sind Alternative,Da sind Hartz4 ler, Kiffer , Zeitarbeiter,da ist Ausbeutung ,Menschen die einfach keine Lobby haben in unserer Gesellschaft usw usw. Und das sind Millionen Wähler.Macht nie den Fehler und schwimmt auf dem Mainstream der gerade mal inn ist .Leute wenn Ihr diese Menschen vertretet dann seid Ihr meine partei.

  • M
    Mutant

    Zuerst wurde die SPD, nach dem Abgang von Willy Brandt zum kleineren Übel. Ebenso ging es mir mit den Grünen ( Agenda 2010 uva.). Nun Die Linke aus Protest.

    Nu wird´s aber eng.

    Direkte Demokratie?

    Direkte Demokratie !!!

  • FC
    Frederic Chaudair

    Die 68er furzen jetzt selber in bequeme Sessel, siehe Fischer, Schlauch usw., und sei es bei EnBW oder RWE.

     

    Da sich der gemeine Wähler derzeit nur zwischen Pest und Cholera entscheiden kann, wählt er grün.

  • F
    fischgruppe

    Der Artikel trifft die Situation ziemlich genau. Gute Analyse. Tut mir leid um die vielen verbitterten Kommentatoren. Teilweise werden Positionen falsch dargestellt - z. B. gab es nie eine Hintertuer fuer Gentechnik, daran wird sich auch nichts aendern. Ich kann die Zweifler aber auch teilweise verstehen. Politik heisst eben manchmal das geringere Uebel waehlen und von seiner Ueberzeugung abruecken muessen. Aber wer in der Regierungsverpflichtung steht, muss eben eine Entscheidung treffen. Trotzdem haben die Gruenen nicht viel von ihrem Potential und ihrer Kraft verloren, auch wenn sie manchmal ruhig etwas mutiger und radikaler sein koennten. Was Deutschland jetzt auch braucht, sind gute Visionen. Und die Gruenen beherbergen viel Positivitaet.

  • H
    hto

    Wenn man mit Verstand zu wahrhaftiger Vernunft bedenkt was an dieser Partei alles hängengeblieben ist - Atom, Bundeswehr und Krieg, fortwährende Umweltzerstörung, Intrigen, Lügen, Korruption / Wahlbetrug, usw. -, dann ist Teflon-Partei doch wohl eher Schleichwerbung!?

  • R
    Rasmuss

    Die Taz hat die Grüne aber ganz besonders lieb- oder wie kommt es zu diesen Schmeicheleien..?

     

    Wem die Jahre von '98 bis'03 unter Rot- Grün noch nicht gereicht haben, darf sich jetzt an der Koalition in Hamburg laben.

    Hier muss doch auch der Letzte kapiert haben, dass es um rein gar nichts mehr geht als um Pensionsansprüche.

    Erst einen Wahlkampf gegen Kohlekraft führen und dann mit derselben koalieren.

    Das Argument dafür ist, dass niemand das KKW hätte verhindern können- hallo, geht's noch..?

    Schulreform gescheitert, BM zurückgetreten, aber die GAL macht weiter mit einem neuen BM, der mit Burschenschaften symphatisiert..

    Über die Koalition in HH ist ja basisdemokratisch abgestimmt worden, ich frage mich nur warumm- was finden die Parteimitglieder an dieser Murkskoalition?

     

    Das Schlimmste ist einfach die Beliebigkeit der Partei.

    Nicht nur offen für die Union, sondern auch noch mit den Liberalen in einem Boot im Saarland.

    Das wirkt jetzt irgendwie modern, offen oder attraktiv auf manchen Wähler.

    Schließlich will man ja auch bei der Union und den Gelben fischen.

    Auf lange Sicht kann das der Partei nur schweren Schaden zufügen.

    Irgendwann werden nämlich alle raus haben, dass nicht mehr viel dran ist an gewaltfrei und basisdemokratisch.

     

    Grün profitiert nämlich auch ganz stark von der Schwäche der SPD und von CDU.

    Und von Leuten, die einfach (noch) Hemmungen haben sich der Linken zu öffnen.

     

    Die Grünen kommen aus der Friedens- und Ökobauernbewegung.

    Viel ist davon nicht geblieben.

     

    Nur wie sagte schon FJS, "everybodys darling is everybodys depp..!

     

    Mal sehen, gibt ja noch die ÖDP- ob die Seichtwäscherei von Grün hier eine neue Partei nach oben spült?!

  • A
    Ardiente

    Ich schließe mich Alf an: habe die Grünen 25 Jahre lang gewählt. Seit 10 Jahren nicht mehr.... oh je, bin ich ein alter Sack?

  • L
    linsenspaeller

    Das ist doch kurios: Ihr Trend zur Beliebigkeit hat die Grünen für die "Mitte" erst wählbar gemacht. Darüber sollte man mal nachdenken. Hätten sie auch früher drauf kommen können. Allerdings, um echt konservativ zu werden, braucht es natürlich eine Zeit. Ja und ohne entsprechendes Bankguthaben geht es auch schlecht. Darauf könnte man jetzt anstoßen! Hab leider nix da...

  • N
    never!Land

    Die Grünen links der Mitte...das geht auch nur in einem Land, in dem sich rechte Parteien wie CDU und FDP ungestraft die Mitte nennen dürfen, weil die ganze Republik, die SPD eingeschlossen, so massiv nach rechts gerückt ist und letztere trotzdem noch als "links" gilt.

     

    Es gibt derzeit nur eine einzige linke oder "vage linke" Partei im Bundestag, und die ist trotz ihres jungen Alters schon so konservativ, dass man sich fragen muss: Wo ist die progressive Linke in Deutschland?! Ohne die schafft sich Deutschland nämlich tatsächlich ab!

  • DD
    Dieter Drabiniok

    "Der Held reift vom ungeduldigen Herausforderer zum weisen Herrscher, der seine Schwächen wie Stärken kennt und nach bestem Wissen und Gewissen handelt."

     

    Nach bestem Wissen und Gewissen?

    Der Himmel ist blau! Der Regen ist nass!

     

    Früher hieß es: "Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt!"

    Heute heißt es: "Wir haben eine zweite Erde für unsere ge-downloadet!"

  • V
    vögelchen

    Die Grünen und Ihre Wählergemeinde leben von der Angst vor der großen Freiheit. Es lebt sich bequem und scheinbar sicher im goldenen Käfig des Wohlstand und der Beständigkeit. Wir haben nicht den Mut für das Abenteuer der freien Welt, und solange wir uns nicht stark genug wähnen, dort zu bestehen, sollten wir auch im Käfig bleiben. Sonst geht die Geschichte mit dem Helden der auszog um im Abenteuer zu reifen noch tragisch aus.

  • MD
    Mellow Dramatic

    Noch spannender als das Essay, sind die Kommentare. Sie zeigen weniger das Bild einer gewonnenen Zustimmung sondern einer gnadenlosen Entrüstung und Enttäuschung. Enttäuschte Liebe und enttäuschtes Vertrauen?

     

    Sicher ist, da haben die Grünen bei ihren Häutungen doch einiges an Grimm verursacht. Und in diesem Forum sind die Äußerungen ja noch ätzender als bei der FAZ.

     

    Aber bitte, welche Grüne hätten wir den gerne? Ewiges Anhängsel und Stimmreservoir der manchmal erschreckend konservativen und unbeweglichen SPD. Rechtgläubig bis zur Selbstverleungnung als Partei und Fraktion(en) und auf ewig in die mahnende Opposition verdammt? Oder angewiesen auf die Stimmen der "Linken", deren Glaubwürdigkeit in all ihren zentralen Punkten nicht gegeben ist.

     

    Klar sind die Grünen eine bürgerliche Partei, so wie die neuen sozialen Bewegungen immer schon bürgerlich waren. Das Grüne altern, na klar. Das Grüne Fehler gemacht haben - nicht zuletzt in 7 Jahren rot-grün - auch das.

     

    Aber dass in D heute eine Mehrheit gegen die Atomkraft votiert, dafür Vorreiter bei den Erneuerbaren ist, Homoehe und Frau als Kanzlerin selbstverständlich ist - gäb's das ohne Grüne?

     

    Und wie sollten die Grünen den mit dem Umfrageergebnis umgehen? Die KanzlerInnenschaft anstreben, sich zur Volkspartei erklären oder nächtelang durchfeiern? Ich finde den bescheidenen und nicht großmäuligen Umgang eher sympathisch - bitte zum Vergleich mal die FDP vor einem Jahr angucken.

  • T
    thafaker

    Tja, selbst Schuld würde ich sagen. Das mit dem rot/grünen Projekt endete nach dem 1999 Koch in Hessen und Müller in Saarland die Wahlen mit teils ziemlich rechten Themen gewannen und damit die rot/grün Mehrheit im Bundesrat knackten. Im Endeffekt waren damit vom Wähler, die angestrebten gesellschaftlichen und ökonomischen Veränderungen, nicht gewollt worden. Ich sage nur doppelte Staatsbürgerschaft.

     

     

    @von Ex Freund

    "Das "Ja" zum Irak Krieg und der Regelung in Sachen Atomkraftwerke beantwortet die Frage, ob es Ihnen gelingt, oder vielmehr gelungen ist. NEIN!"

     

     

    An dem haben wir richtigerweise nicht teilgenommen.

  • D
    Dani

    Nun, man kann ja nur spekulieren, warum so viele Leute die Grünen wählen würden, aber meinereinerseits findet am Entscheidensten, dass sie das unablässige Diskutieren nicht sein lassen, Positionen überdenken und bisher nicht den Eindruck erwecken, als ob sie jemals das Argument an den Tag legen: "Das machen wir so, weil, das haben wir schon immer so gemacht."

     

    Es ist ja ganz logisch, dass man als junger Mensch mit jeder Menge Idealen antritt und alle Weltprobleme bitte sofort erledigt wissen will und lieber Anti ist als Pragmatist.

     

    Aber mit der Zeit muss man akzeptieren, dass auf der Welt deutlich mehr Probleme existieren, als diejenigen im unmittelbaren Horizont. Und das jene ebenso berücksichtigt werden wollen. Da bleiben Kompromisse nicht aus und Fehlleistungen erst Recht nicht.

     

    Aber eine Partei, die noch den Mut hat Dinge zu korrigieren und Grundsatzdebatten zum Selbstverständnis gehören, ist den bisher Etablierten, meiner Meinung nach, noch immer weit voraus.

  • K
    kraeuterzucker

    @Ex Freund:

    Sie entsinnen sich nicht recht. Seit wann haben die Grünen für den Irak Krieg gestimmt?

    @topic:

    So viel Schaum vor dem Mund der Kommentatoren überrascht mich doch. Ich gehöre zur Gruppe der Jungwähler und habe daher die alten Zeiten nicht miterlebt. Ich kann gut verstehen warum viele die Grünen ganz pragmatisch als kleinstes Übel wählen. Wenn progressive Ideen (Schulreform in Hamburg) nicht mehrheitsfähig sind, hilft es kaum eine Fundamentalopposition vor sich her zu tragen, denn Veränderung wird man dadurch als Letztes herbei führen.

  • N
    Name

    Nun, den Kommentar zur SPD muss man nicht nur auf die 70er Jahre beziehen. Schon 40 Jahre vorher wusste Tucholsky über die SPD zu schreiben: "Ick werde wahrscheinlich diese Pachtei wähln – es is so ein beruhjendes Jefiehl. Man tut wat for de Revolutzjon, aber man weeß janz jenau: mit diese Pachtei kommt se nich." (Tucholsky: Ein älterer, aber leicht besoffener Herr)

     

    Aber es stimmt, die Grünen vermitteln auch so ein Gefühl. Man tut was für Bürgerrechte und Umwelt usw. aber wenn die Grünen regieren, dann stimmen sie der Elbvertiefung zu und dem Bau neuer Kohlekraftwerke oder ziehen in den Krieg usw. usf.

     

    Aber da auch Alternativen fehlen, bleiben die Stammwähler den Grünen treu. Außerdem wirken sie so schön sympathisch, was ihre Umfragewerte ja auch zeigen. Ich würde gerne mal eine Regierung unter grüner Führung sehen, also nicht nur als kleiner Partner sondern als der Große. Ob sie sich dann immer noch hinter dem Druck durch den Koalitionspartner verstecken könnten? Am liebsten wäre mir da eine Grün-gelbe Koalition (unter der Bedingung die FDP gibt den Neoliberalismus auf, ansonsten darf sie gerne wirtschaftliche Kompetenz ausstrahlen)), da die am meisten für die Bürgerrechte einstehen würde.

     

    Letztlich sehe ich da aber auch einen Balanceakt der Grünen, denn der Wähler, der sein Eigenheim im Grünen abbezahlt hat und sich der spießigen Umgebung anpasst, mag vielleicht Koalitionen mit der CDU befürworten, viele der jüngeren Wähler sicherlich nicht, denn CDU und Grüne trennen in wichtigen Punkten Welten.

  • A
    Andrea

    Da möchte ich doch mal Marc-Uwe Kling zitieren:

     

    ...doch die Blumenkinder,

    wer konnt´das ahnen,

    gingen den Weg

    aller Bananen

     

    heute grün und morgen gelb und übermorgen schwarz....

     

    Mehr ist zu dieser Opportunistenpartei nicht zu sagen! Wer nur in der Opposition pazifistisch, ökologisch und sozial ist, sich gar als "links" begreift (nur weil er Homosexualität bunt und Patchwork-Familien wahnsinnig progressiv findet), der hat keine Chance mehr, irgendwann noch mal meine Wählerstimme zu ergattern. Sollen doch die grünlackierten FDP-Wähler mit ihrer Verachtung für all jene, die aufgrund finanzieller Probleme nicht im Bioladen einkaufen können, diese Partei wählen.

     

    Meine Stimme bekommen sie nicht mehr!

  • JF
    Joschka Fischer

    GreenNewDeal. Hauptsache den Fischen gehts gut und 50 Euro ans SOS Kinderdorf. Krude Menschenbilder. Soziale Marktwirtschaft und Friedrich von Hayek. Privat versichert, teuer sitzend im Nichtrauchercafe. Eine antipolitische Generation bekommt was sie verdient. Opportunismus. Karrierismus. Guido Westerwelle spricht nichtmal Englisch aber Peer Steinbrück war sehr kompetent.

  • GM
    Gosig Mus

    Viel falsch machen kann ich nicht, hab ich auch gedacht, und dann haben se nen Krieg mitgemacht, Hartz4 eingeführt und die Atomkraft trotzdem nicht abgeschafft.

  • W
    WhiskeyBernd

    Links der Mitte? HAHAAHAHAHAHAHAHAHAHAAHAHAHAHAHA. Ach. Das war gar kein Witz?

  • H
    Hannes

    Fischer steht mit seiner Wandlung vom Sponti zum Lobbyisten für die Selbstaufgabe der Grünen und ihrer Gründungsidee. Die Grünen haben sich unter Fischer immer mehr selbst verraten. Nicht nur der mit Beginn der Koalition mit der SPD gebilligte und unterstützte völkerrechtswidrige Krieg gegen Jugoslawien (Wie der Angriffskrieg gegen den Irak und Afghanistan unter hehren Reden von Menschenschutz und der Universalwaffe Vergleich mit dem Holocaust herbeigeredet und -geführt), sondern auch das umfassendste Armutsschaffungs- und Wirtschaftssubventionierungsprogramm im existierenden korporativen Sozialismus namens Ha®tz4 wurde von den Grünen neben Ausweitung/Flexibilisierung der Leiharbeit u.a. gebilligt und mitgetragen. Die Partei ist mit der Anbiederung ans bürgerliche Lager (auch wenn mit erzwungen durch die scheinheilige Übernahme grüner Ideen durch die schwarze Doppelkinnfraktion) für mich und viele andere leider unwählbar geworden!

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    Leider ist gerade der Technoökologie, wie sie "Teflon" evoziert gerade nicht die "GRÜNE" Assoziationskette sondern mehr die "Aktualität" und tiefe Weisheit der der guten alten gußeisernen Pfanne, mit reinem Öl und viel Liebe selbst gepflegt.

    In ökonomischen Dingen war es mehr das "small ist beautiful" mit kleinen, in der Permutation noch menschlich handhabaren Beziehungsanzahlen, und nicht die Hypermultis der "economy of scale" Globalisierung mit Billionen $ und € finanzmathematisiertem Finanzmarkt.

    Wie in der Religion und den erwähnten sozialistischen Arbeiterebwegungen ist von den Urspringsimpulsen fast nichts mehr übrig.

    Das lasse ich mal so stehen.

  • N
    Neuhauser

    Wer für Pazifismus, soziale Gerechtigkeit und die Legalisierung von Hanf eintritt, der wählt ganz bestimmt nicht die olivgrünen Steigbügelhalter der CDU.

  • G
    Greenix

    Wie schnell doch die Zeit vergeht...

    Damals, Anfang der 80er, hoffnungsvoll als verlängerter Arm der Friedens-, Öko- und Anti-Atomkraftbewegung auf den Weg gebracht, hat diese Partei inzwischen die meisten ihrer ursprünglichen, wichtigen Grundwerte abgeschüttelt. Klar hat die Metamorphose hin zu Macht und neoliberalem Zeitgeist so einiges an Veränderungen erfordert, aber dass auch in Regierungsverantwortung Entscheidungen getragen wurden, die bis heute das Schicksal vieler Menschen derart negativ beeinflusst haben (z.B. Hartz 4 ohne gleichzeitigem Mindestlohn) kann ich als Ex-Grüner bis heute nicht akzeptieren.

    Dass vorher die historisch einzigartige Chance mit der Mehrheit im Bundesrat und -tag am Anfang der Rost/Grünen Koalition nicht zu progressiven Entscheidungen genutzt wurde, sondern die Partei wie das Kaninchen vor der Schlange SPD regungslos verharrte, anstatt sich z.B. mit Oskar zu solidarisieren oder Millionen harmloser Kiffer zu entkriminalisieren, war schon eine schwere Enttäuschung.

    Hamburg zeigt exemplarisch wo die Grünen heutzutage stehen, fixiert auf Pöstchen und Macht ist das Rückrad so flexibel geworden, dass trotz verbalen alternativ-seins, eine klare Positionierung innerhalb des politischen Spektrums kaum möglich ist.

    Die Grünen haben sich so oft zu willigen Steigbügelhaltern deformiert und fast vergessen woher sie einst kamen.

    Echt schade drum.

  • US
    Uwe Sak

    Das Ökonomie und Ökologie miteinander vereinbar sind, wird wie ein Mantra wiederholt. Es gibt aber Gegensätze die nicht auflösbar sind. Gerade wer wie die Grünen den freien Markt huldigt, muß immer wieder feststellen, dass es immer Bereiche gibt wo es sich für manche lohnt, die Umwelt zu vergiften Woran der Höhenflug der Grünen liegt, darüber kann man nur spekulieren.

    Ich vermute: Die Linken werden vom Verfassungsschutz bespitzelt und in den meisten Medien diffamiert. Viele glauben an die Mär, die Linke wäre extremistisch.

    Also bleiben nur noch die anderen Parteien: Und da sind die Grünen von Union, SPD und teilweise selbst von der FDP kaum noch zu unterscheiden. Und da die Grünen im Moment noch sympathischer überkommen, wählen halt viele die Grünen.

  • ET
    El Tres

    Die Grünen haben es nicht nur geschafft, sich zu etablieren, sie haben sich auch völlig den etablierten Parteien angepasst. Ist man an der Regierung, wandern die eigenen Grundsätze locker flockig in den Papierkorb. Kohlekraftwerke? Immer her damit! Elbvertiefung? Na klar! Jugendmedienstaatsvertrag? Letzten Monat waren wir noch dagegen, aber heute als Regierung müssen wir dafür sein!

    Was kommt dann als nächstes? Zustimmung zu Stuttgart 21? Oder gleich die Zustimmung zur Laufzeitverlängerung?

  • A
    Andi

    Es ist wohl das gleiche Phänomen wie bei der FDP.

    Auch die Grünen kommen zurück auf dem Boden von 7-9%.

  • DM
    Der Medienkritiker

    Die Frage, warum die Grünen eine "Teflonpartei" sind ist relativ einfach zu beantworten: 50% der Meinungsbildner in den Medien bekennen sich, entweder als Mitglied oder Sympathisant, zu Bündnis90/Die Grünen. Während bei jeder anderen Partei jedes kleine Vorkommnis zu einem Skandal stilisiert wird, oder diese Vorkommnisse sogar frei erfunden werden(!) - hiervon besonders betroffen die Linke und die FDP - können sich die führenden Protagonisten der Grünen alles erlauben. Was wäre, als kleines Beispiel, wohl passiert, Guido Westerwelle oder Klaus Ernst hätten unseren ehemaligen Bundespräsidenten als "lose rethorische Deckskanone an der Spitze des Staates" bezeichnet?

    Die mediale Scheinwelt der veröffentlichten Meinung hätte beide hingerichtet. Jürgen Trittin bekam für diese unentschuldbare Entgleisung massive Rückendeckung.

  • A
    Alf

    Ich werde die Grünen jedenfalls nicht mehr wählen. (Habe dies jahrelang getan)

  • DM
    Der Medienkritiker

    Die Frage, warum die Grünen eine "Teflonpartei" sind ist relativ einfach zu beantworten: 50% der Meinungsbildner in den Medien bekennen sich, entweder als Mitglied oder Sympathisant, zu Bündnis90/Die Grünen. Während bei jeder anderen Partei jedes kleine Vorkommnis zu einem Skandal stilisiert wird, oder diese Vorkommnisse sogar frei erfunden werden(!) - hiervon besonders betroffen die Linke und die FDP - können sich die führenden Protagonisten der Grünen alles erlauben. Was wäre, als kleines Beispiel, wohl passiert, Guido Westerwelle oder Klaus Ernst hätten unseren ehemaligen Bundespräsidenten als "lose rethorische Deckskanone an der Spitze des Staates" bezeichnet?

    Die mediale Scheinwelt der veröffentlichten Meinung hätte beide hingerichtet. Jürgen Trittin bekam für diese unentschuldbare Entgleisung massive Rückendeckung.

  • HH
    Harald Hamburg

    Kann ich nun gar nicht erkennen, was Sie da schreiben. Spätestens seit sich die Grünen in den letzten Tagen für den "Welpenschutz" einer Religionsgemeinschaft stark gemacht haben, ist mir klar geworden:

     

    Ich muss dringend meine "Satyricon"-CD mit den satanischen Texten verstecken, die Jesus-Karikatur aus dem Titanic-Magazin von der Wand hängen, und mein Kind auf "Intelligent Design" als Schulfach vorbereiten.

     

    Religion is back in town! Auch und gerade bei den Grünen. Mein Kreuz kriegen die nach 30 Jahren Dauerwählerei bestimmt nicht mehr.

     

    Der Agnostiker

  • M
    mave21

    Der große Vorteil der Bündnis90/Grünen ist momentan viel eher, dass sie als bürgerliche/akademische Klientelpartei, und nichts andres stellt sie da, von der großen Politikmüdigkeit der anderen Bevölkerungsschichten profitiert. Sollte es gelingen, was für die Demokratie wictig wäre, wieder deutlich über 80 Prozent Wahlbeteilugung zu erreichen, würde auch der Höhenflug der Partei geringer.

  • C
    camus

    Ein objektiverer und kritischerer Artikel wäre, aus meiner Sicht, sicherlich besser gewesen. Aber nein, nicht eine Entwicklung wird kritisch angedacht und so wirkt der Artikel sehr ungläubwürdig, erkennt der Leser doch schnell das der Artikel aufgrund seines agitativ beschönigenden Sichtweise inhaltsleer ist.

  • K
    karlotto

    Tja, wenn ich so an die Anfangszeit denke und dann sehe, was da heute draus geworden ist, dann komme ich zu einer ganz anderen Bewertung. Die Grünen haben sich „etabliert“ und dafür alle alten Ideale über Bord geworfen.

    Da wird munter Kriegseinsätzen der BW zugestimmt, Genmanipulation durch die Hintertür eingeführt, Wirtschaftslobbyismus als Umweltschutz verkauft und die alte Religionskritik ist zu einer hemmungslosen Islamförderung verkommen. Damit das alles nicht so auffällt, wurde die Meinungsfreiheit rigoros auf die „richtige“ Meinung begrenzt und von Basisdemokratie redet heute keiner mehr. Ja, auch die gute alte taz ist nicht bereit, die Stimme des Volkes zu akzeptieren. Fällt der Volksentscheid nicht wunschgemäß aus, dann war nicht der Wunsch sondern das Volk verkehrt. Aber dafür stehen den einstmals isolierten taz-Schreibern heute alle Redaktionen offen. Selbst beim damals verhassten Springerkonzern sind sie gern gesehen. Ergebnis: Wir lesen überall den gleichen Senf.

  • K
    Kommentator

    Eine Erwiderung

     

    Selten so eine verqueere argumentation gelesen:

     

    A) Der Held der reift, ist in echt ein ehemaliger Idealist, der zum totalen Opportunisten verkommt.

    B)Der Spagat von Heiß und Kalt, ist leider nur lauwarm. Und das sind die Grünen.

     

    Zu den anderen "Argumenten":

    1.

    Der Kiffer in der Studenten-WG zieht heute Speed, um seinen Businnes-Bachelor in Rekordzeit zu absolvieren.

    Die gealterten Kiffer von damals haben kapiert, dass Grüne Regierung Hanfsamenverbot, KEINE Legalisierung oder Entkriminalisierung, dafür aber regelmäßig Führerscheinentzug u.v.m. bedeutet.

     

    Dass die Claudia an Weihnachten gern mal einen durchzieht (wie sie erwähnt), macht den Braten auch nicht fett.

     

    2.

    Der Pazifist von damals unterstützt heute die antideutsche/neokonservative Befreiungsbewegung der Welt, die NATO, bedingugnslos.

    Oder er wählt Die Linke.

     

    3.

    Der Öko von heute steht auf effizientere Limousinen, will die Bahn privatisieren und jettet mit dem Airplane durch die Welt.

    Oder er macht bei Jutta Ditfurth sein Kreuz.

     

    Wenn das die Grünen und ihre Wähler sind, dann gibt es heute nur noch 4 nahezu gleichgeschaltete Parteien, die sich symbolisch gegenseitig um Macht bekriegen. Aber alle miteinader können.

    "Koalitionsnymphomanie" nennt das der "Kommentatator".

     

    Viel Spaß beim Grün-Wählen und -Promoten wünscht euch euer Kommentator.

     

    PS: Zensiert nicht so viel!

  • EF
    Ex Freund

    "Denn in dieser Zeit wird sich erweisen müssen, ob es den Grünen möglich ist, ihren "Markenkern" von einer Generation zur nächsten zu übertragen."

     

    Ich gehöre zur nächsten Generation. Und wenn ich mich recht entsinne, standen die Grünen einmal für Umweltschutz und Weltfrieden ein.

    Das "Ja" zum Irak Krieg und der Regelung in Sachen Atomkraftwerke beantwortet die Frage, ob es Ihnen gelingt, oder vielmehr gelungen ist. NEIN!