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Ton ohne Regie

Léhars „Lustige Witwe“ am Bremer Theater: Musikalisch durchaus gelungen, aber kaum Ideen in der Regie

So gut das am Bremer Theater mit dem Musical klappt, so enttäuscht ging so mancher nach dieser „Lustigen Witwe“ nach Hause: Auch die Operette ist ein Spezialgebiet, das besser betreut werden müsste, als es der immerhin renommierte Schauspielregisseur Hellmuth Matiasek jetzt tat. So mancher Sänger blieb hilflos in Geste und Bewegung, da half aller feiner Gesang nichts: so Nadine Lehner (Valencienne), Dunja Simic (in der Titelrolle) und Benjamin Bruns (Rossilon).

Da nutzt es auch nichts, dass Vollblutschauspieler wie Armin Kolarczyk (Danilowitsch) und Karsten Küsters (Zeta) die Bühne von alleine füllen. Lieblos und zum Teil unverständlich kamen viele Dialoge daher. Zudem erhellte sich bei dieser Inszenierung nicht, worum es bei dieser Gesellschaftsstory am Vorabend des Ersten Weltkrieges eigentlich geht.

Der Dirigent Stefan Klingele nahm die Partitur äußerst ernst, entlockte dem Orchester feinste lyrische Töne und angemessenen Schwung. Aber das rettet das Ganze leider nicht. Ein jubelndes Publikum wollte sich die Freude nicht nehmen lassen, nur an der Garderobe hörte man dann so manches Meckern.

Ute Schalz-Laurenze

Nächste Aufführungen: 24., 27., 29.11. sowie 10. und 15.12.

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