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Land hat keinen Baustopp beantragtStuttgart 21 wird weitergebaut

Kommende Woche soll das umstrittene Projekt Stuttgart 21 weitergebaut werden. Das Land Baden-Württemberg kritisiert die Informationspolitik der Bahn.

Nächste Woche wird weitergebaut. Bild: dpa

Stuttgart taz | Die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg hat ihre erste Niederlage einstecken müssen. Im Streit um Stuttgart 21 einigte sie sich am Freitag mit der Deutschen Bahn nicht auf eine Fortsetzung des Bau- und Vergabestopps. „Damit ist klar, dass wir nächste Woche bauen„, sagte Bahn-Vorstand Volker Kefer nach einer Sitzung des S-21-Lenkungskreises in Stuttgart. Im Lenkungskreis sind Vertreter der Bahn, des Landes Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart und der Region vertreten.

Entscheidender Knackpunkt der Verhandlungen waren die Kosten eines verlängerten Baustopps. Aus Sicht der Landesregierung hatte die Bahn horrende Zahlen in den Raum gestellt, ohne diese ausreichend zu belegen. Deshalb verzichtete Grün-Rot am Freitag darauf, einen weiteren Baustopp zu beantragen.

In zahlreichen Gesprächen hatte Grün-Rot zuvor versucht, auf eine Fortsetzung des Stopps zu dringen. „Reden lohnt sich“, hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) noch in der vergangenen Woche gesagt. Nun aber wurden Grün-Rot die Grenzen ihrer Möglichkeiten in der Causa S 21 klar aufgezeigt. Die Regierung hatte keinen Hebel in der Hand, um die Bahn zu einer weiteren Baupause zu bewegen. Ihr blieb nichts anderes als Appelle an die Vernunft.

Bahn sah sich verpflichtet, so schnell wie möglich weiterzubauen

Kretschmann und Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) waren der Meinung, dass die Bahn mit einem weiteren Bau- und Vergabestopp zumindest bis zum Ergebnis des Stresstests mögliche Fehlinvestitionen vermeiden könnte und alle Beteiligten ein Interesse daran haben müssten, den Weiterbau ohne Proteste durchzuführen.

Die Bahn jedoch hatte damit argumentiert, als Aktiengesellschaft verpflichtet zu sein, so schnell wie möglich weiterzubauen. Ihren Angaben zufolge hätte ein weiterer Baustopp bis zum Stresstest Mitte Juli 50 bis 60 Millionen Euro gekostet. Bis zur Volksabstimmung im Oktober würden laut Bahn gar 410 Millionen Euro anfallen. Diese Kosten sollte das Land Baden-Württemberg übernehmen.

Die Regierung zweifelt diese Zahl stark an und forderte seit Tagen gründlichere Informationen von der Bahn, um die Zahlen zu untermauern. Dies sei auch am Freitag nicht geschehen. Die Kosten seien „auf relativ wenig Papier“ vorgerechnet worden, kritisierte Verkehrsminister Hermann. „Ich weiß nicht, ob die Bahn mit so kurzen Papieren arbeitet. Wir können es jedenfalls nicht.“ Es wäre unverantwortlich gewesen, so Hermanns Argumentation, auf dieser Grundlage als Regierung die Kosten einfach so zu übernehmen.

Bahn will Projekt erst langsam wieder hochfahren

Bahn-Vorstand Kefer wies die Kritik an der Informationspolitik zurück. „Ich glaube, mehr Informationen als bei S 21 hat es im letzten halben Jahr noch nie gegeben.“ Die Bahn habe Zahlen überliefert. „Insofern sind wir der Verpflichtung nachgekommen.“ Außerdem hätte seiner Meinung nach die Regierung erst einen Baustopp beantragen müssen. Bis dahin habe es gar keine Veranlassung gegeben, die Zahlen näher zu erläutern.

Weiter sagte Kefer aber, die Bahn wolle bis zum Stresstest keine Fakten schaffen, die irreversibel wären. Sie wolle nicht provozieren. „Wir möchten das Projekt wieder in ruhigere Fahrwasser bringen.“

Vorerst scheint aber genau das Gegenteil der Fall zu sein. Die Fronten zwischen der Bahn und der neuen Regierung sind unübersehbar verhärtet. Ein Verhandlungsteilnehmer kam nach der Sitzung angesichts der Verhandlungshärte der Bahn kopfschüttelnd aus dem Raum. Minister Hermann sagte: „Ich habe erlebt, wie freundliche Manager auch knallhart sein können.“ Die baden-württembergische FPD-Landesvorsitzende Birgit Homburger sagte am Freitag: „Damit ist Grün-Rot heute in der harten Realität des Regierungshandelns angekommen.“

Entsprechend hart dürften auch die Auseinandersetzungen werden, wenn es um die Bewertung des Stresstests geht. In dem Stresstest soll bis Mitte Juli die Leistungsfähigkeit des geplanten Tiefbahnhofs nachgewiesen werden. Obendrein droht dann auch der Konflikt innerhalb der grün-roten Koalition wieder zutage zu treten. Die Koalitionäre hatten zwar gemeinsam für den verlängerten Baustopp geworben. Inhaltlich aber liegen auch ihre Meinungen nach wie vor weit auseinander.

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35 Kommentare

 / 
  • J
    Jens

    Alle Meinungsumfragen zeigen eine Mehrheit für S21, es darf nicht nur die Stuttgarter Bevölkerung, sondern ganz BW gesehen werden.

     

    Jene 50.000 Demonstranten stellen nicht mal 10% der Bevölkerung da, selbst wenn man 200.000 Demonstranten ansetzt, wäre es von der Stuttgarter Bevölkerung

  • J
    jackfn

    @ Peter A. Weber ein großteil der Bevölkerung ist gegen das Projekt? wieso haben die grünen keine absolute mehrheit? wenn die bevölkerung von ganz BW dagegen wäre?

    an alle die jetzt schon wissen das das projekt teurer wird wenn ihr so gut in die zukunft schauen könnt warum spielt ihr nicht lotto wenn ihr so sicher seit?

     

    tut doch nicht alle so das ihr die absolute wahrheit kennt und das alles was ihr zu scheinen wisst alles richtig ist!

  • BS
    Bürgerin S.

    Liebe taz, ihr habts nicht verstanden, sorry. Die Landesregierung hat alles andere als eine Niederlage einstecken müssen. Die Bahn kann derzeit dank fehlender Genehmigungen oder fehlender ausführender Firmen überhaupt nicht richtig weiterbauen. da hat sie sich gedacht: wir bieten dem dummen Land einen Baustopp an und lassen den dummen Bürger auch noch dafür zahlen, dass wir sowieso nicht richtig weiterbauen können - Gut, dass das Land nicht so dumm ist - jetzt wurschtelt die Bann eben weiterhin ein bisschen hier und da rum - so wie sie es seit Wochen tut. Eine Twitter-Nachricht von gestern: "Grube: Oh mein Gott, wie müssen weiter bauen!" - Klar?

  • H
    Happes

    @keetenheuve:

     

    Fakt? Minderheit? Ist denn die SPD etwa geschlossen für S21? Ist denn die CDU geschlossen für S21? Nicht alle CDU-ler finden das so richtig toll, dass Leute wie L. Späth und G. Oettinger, in den Bau- und Immobilienfirmen, die von S21 profitieren (sollen), die Finger drin haben.

     

    Nun ja, es war übrigens Frau Merkel, die die Landtagswahl zur Volksabstimmung über S21 erklärt hat - bekommen hat sie dafür einen grünen Ministerpräsidenten.

     

    Und dann sind bei der Landtagswahl drei der vier Stuttgarter Direktmandate an die Grünen gegangen. Ganz schön viel für eine Minderheit, finden Sie nicht?

  • H
    herbert

    Wer grün wählt, wird sich schwarz ärgern!

    So oder so, im Saarland wortwörtlich, in Baden-Württemberg sachlich und auch bundesweit -Sachzwänge der Realpolitik eben, die Grünenwähler kennen das schon und werden dafür gewiß viel Verständnis haben.

  • E
    ebenerdig

    Einmal das:

    http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/82816/

     

    dann das:

    http://www.siegfried-busch.de/page23/page63/page63.html

     

    dann:

    nach "Adam Riese" kann der Stresstest nicht bestanden werden.

     

    Wer sich noch ein wenig in die Argumente einlesen möchte, schaut mal in das Buch von Wolfgang Schorlau rein.

    In belletristischer Form sei das Buch von Heinrich Steinfest >Wo die Löwen weinen< empfohlen.

     

    Der Widerstand ist in und außerhalb Stuttgarts gut aufgestellt:

    www.die-anstifter.de

    www.kopfbahnhof21.de

    www.parkschuetzer.de

    www.bei-abriss-aufstand.de

    www.siegfried-busch.de

    www.bodenfrost.wordpress.com

    www.stuttgart-steht-auf.over-blog.de

    www.bodensee-schwabenstreich.de

    www.ebenerdig.npage.de

    www.geologie21.de

    baden.gegen-stuttgart-21.de

    unternehmer-gegen-s21.de

     

    Sind noch nicht alle.

    Meint hier jemand, das Engagement für K21 macht man aus Witz und Dollerei?

    Wir haben noch lange Puste!

  • V
    vloite

    Im Artikel müsste vollständigkeitshalber auch stehen, dass laut Gutachten zum Grundwassermanagement bei Stuttgart 21 ein neues Planfeststellungsverfahren erforderlich ist. Damit könnte ein Baustopp mehrere Monate dauern und das Land BaWü muss keine Gelder für den Baustopp locker machen. Quelle: http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/82816/

  • B
    broxx

    grüne realityshow, maske ab kretschmann! wie kann man so einer verlogenen xxx nur glauben!

  • R
    rheinelbe

    Unglaubwürdig

     

    So ist das mit den grünen Versprechungen: Sie werden nicht eingehalten! Man hält sich die Hintertürchen gerne immer wieder offen. Es lockt die Macht und winken die Pöstchen. Ja, Geld stinkt nicht, wie schon die alten Römer wussten. Da werden auch gerne mal die Wähler hinterher vereimert. Vor der Wahl tönten groß die grünen Lautsprecher.

     

    Wer sich auf die Grünen verlässt,

    der ist verlassen!

    ...

  • M
    Murat

    Wo habe ich von der Stuttgarter Bevölkerung geschrieben? Wir bräuchten in ganz Deutschland eine Abstimmung zu Stuttgart21, immerhin bezahlen wir alle dafür. Und die Mehrheit wird für Stuttgart 21 sein.

  • S
    Stephan

    Gut, dass die neue Landesregierung nicht auf Grubes Panikmache hereinfällt.

    Seine Strategie, mit dreisten Schadensersatzforderungen Unumkehrbarkeit zu simulieren, wird nicht aufgehen.

     

    Der geplante Bahnhof entspricht nachweislich einem Rückbau an Leistungsfähigkeit und Raum für neue Bauprojekte sind mit den seit über 20 Jahren vorhandenen Freiflächen in der schrumpfenden Stadt ausreichend vorhanden.

     

    Tragisch, dass die verantwortlichen Klientelpolitiker derart vernunftresistent sind und die Verteidigung des Allgemeinwohls der aufgeklärten Bevölkerung überlassen.

  • K
    keetenheuve

    Fakt ist, dass sich am Wahltag nur eine Minderheit gegen S 21 ausgesprochen hat. Es ist und bleibt undemokratisch, wenn diese Minderheit mit allen Mitteln, also auch mit gewalttätigen Blockaden, den Bau verhindern will.

  • JS
    Jens Schlegel

    @ Martin und @ Murat.

     

    Wenn Sie lieber Martin und Murat keine bezahlten Schreiberlinge der DB sind, was ja schon vorgekommen sein soll, bin ich echt überrascht.

     

    Martin, Sie schreiben wie aus dem Prospekt ab. Berufsdemonstranten könnte man übrigens allenfalls die bezeichnen, die mit dem von der Ulmer CDU organisierten und von der Stadt bezahlten Bus zur Pro S21 Demo gefahren sind. Ansonsten verdient keiner der Demonstranten etwas oder hat einen geldwerten Vorteil.

     

    S21 ist also von der Bevölkerung akzeptiert? Weshalb dann Bald die 80ste (!) Demonstration dagegen? Mit Teilnehmerzahlen über 50 000. Welches Projekt hat solchen Gegenwind erlebt? Wie viele Demos mit solchen Teilnehmerzahlen gegen Atomkraft z. B. gab es bisher?

     

    Stuttgart 21 schaffte bisher Arbeitsplätze. Langfristig war keiner und bei einer Überprüfung durch den Zoll fiel auf, dass es Jobs für Arbeitnehmer aus den Osteuropäischen Ländern waren - was für mich auch OK ist - allerdings waren diese häufig ohne entsprechende Abgabe von Sozialbeiträgen, mit anderen Worten "Schwarzarbeit"

     

    Der neue Stadtteil wird zum Ladenschluss tot sein und während der Öffnungszeiten eben für den Konsum gut sein. Die längste Einkaufsstraße Deutschlands wird aber langsam zugrunde gehen. Die Königsstraße wird dieser Konkurrenz nicht stand halten können. Was machen sie dann mit dieser wirklich zentralen und leerstehenden Gegend?

     

    Der Nahverkehr wird schlechter. Das hat sogar die Schlichtung ergeben. Und das Gegenteil versucht die Bahn gerade durch den "Stresstest" zu "beweisen". Warum das in Anführungszeichen steht weiss jeder der etwas zu dem Thema gelesen hat.

     

    Martin und Murat. Zwei Kunden, die dem Gebrauchtwagenhändler doppelt so viel bezahlen, weil der ihnen versichert, dass der Wagen garantiert nie einen Unfall hatte, immer nur von einem alten Herren gefahren ist, der jede Inspektion schon einige tausend Kilometer vor der Zeit hat machen lassen. Und dass, ohne den Wagen je gesehen zu haben. Ausserdem fährt das Auto auch mit Wasser. Es braucht keine Energie, beschläunigt dafür schneller als ein Porsche.

  • JR
    Josef Riga

    Dieser Bahnhof muss verhindert werden. er ist ein unsinniges Projekt falsch verstandener Trassenpolitik: wenige schnelle, dafür immer mehr schlecht vebundene, langsame Regionalzüge. So nicht, meine liebe DB!

  • O
    Orlando

    Als unbeteiligter,aber interessierter Beobachter denke ich, in der Haut von Kretschmann möchte ich jetzt nicht stecken. Er muß vielleicht, ab nächste Woche, die Polizei, gegen seine eigenen Leute schicken.

  • DN
    Dr. No

    Was für ein hirnverbrannter Schwachsinn! Man stelle sich irgend eine XY Aktiengesellschaft vor. XY hat einen Marktanteil schwachen 10%. Aufgrund geänderter Rahmenbedingungen (Verkehrswende etc.) möchte die XY AG ihren Marktanteil innerhalb der nächsten 10 Jahre verdoppeln. Dazu plant sie eine Neuinvestition in Höhe von 4 Milliarden Euro. Und dann erklärt der Vorstandsvorsitzende auf der Hauptversammlung den Eigentümer, dass 30% mehr Umsatz schon der absolute Stresstest für diese 4 Milliarden schwere Neuinvestition wären. Jeder der Aktionäre würde sich an den Kopf greifen; der Vorstand sofort weg.

     

    Das oben beschriebene Szenario passt exakt zu Stuttgart 21, nur das die Aktionäre wir blöden Steuerzahler sind.

     

    Stuttgart 21 wird gebaut, um die Vormachtstellung des Autos in BW für die nächsten 50 Jahre zu sichern. Soviel ist Herr Grube seinem ehemaligen Arbeitgeber schuldig.

  • J
    Jojan

    @ Murat und Martin:

     

    Wo leben Sie? Kommen Sie mal nach Stuttgart, dann sehen Sie, wie die Mehrheit der Bevölkerung über das denkt, was hier gebaut werden soll! Was daran grün sein soll, sollten Sie den Lesern der taz mal erklären. Dann vielleicht auch gleich noch, wie sich der Energieaufwand, der dafür notwendig ist, Hochgeschwindigkeitszüge die eng mit dem S-21-Projekt verbundene Neubaustrecke nach Ulm mit 250 km/h die Schwäbische Alb hochzujagen (steiler als die Geislinger Steige auf der alten Trasse, Güterzugverkehr natürlich unmöglich!) mit dem Etikett 'umweltfreundlich' verträgt.

    Komisch, dass auch Leser der taz die Sprechblasen ('umweltfreundlich', gern auch 'modern', 'zukunftsorientiert' etc.)der Projektträger so unkritisch wiederholen.

    Noch als Letztes: Ein Verkehrsprojekt muss sich über den verkehrlichen Vorteil rechtfertigen, nicht über Arbeitsplätze oder Stadtplanung. Worin dieser bestehen soll, hat mir, v. a. auch im Hinblick auf den Güterverkehr, für den ein abgestimmtes, sinnvolles Konzept in Deutschland nicht existiert, noch niemand erklären können.

     

    Mit den besten Grüßen einer dieser "seltsamen Berufsdemonstranten"

  • F
    frankito

    @Murat

    Pass mal auf, Murat, zu deinem besseren Verständnis: Es ist schlicht so, dass die Bahn weder mit der angegebenen Gesamtsumme (4,5 Mrd.) auskommen wird (da die in der Schlichtung ausgehandelten, notwendigen Zusatzmaßnahmen, die zu einer tatsächlichen Leistungssteigerung führen würden, nicht einberechnet sind), noch hat die Bahn ein schlüssiges, in der Realität(!) umsetzbares Fahrkonzept vorgelegt, ergo:

    Die Versprechungen, die die Bahn ursprünglich gemacht hat und unter deren Voraussetzungen S21 durchgeboxt wurde, sind schlicht gelogen und unhaltbar - deshalb soll es Menschen geben, die dagegen sind!

    Oben bleiben!

  • S
    Steffen

    Endlich fangen die Grünen an schwarz/gelbe Politik zu machen ....

     

    Proteste werden politisch ausgeschlachtet nur um am Ende in Nichts unterscheidbar zu sein gegenüber Schwarz/Gelb.

     

    Endlich zeigt man wie "bürgerlich" und konservativ man wirklich ist .... Grün ist lediglich eine andere Farbe um Vielfalt in der politischen Landschaft vorzugaukeln.

     

    Und so wird es überall sein wo sich die Grünen an die Macht gepusht und demonstriert haben, die selbe Politik wie bei denen die man mit hirnlosen Wutbürger aus dem Amt gejagt hat.

     

    Würden Wahlen etwas verändern, wären sie schon lange verboten.

  • M
    Manuel

    Martin und Murat können nicht aus Stuttgart kommen. Wenn sie es täten, wüssten sie, dass die Stuttgarter Bevölkerung in pro und contra S21 gespalten ist, wobei die Mehrheiten sicherlich bei den Gegnern liegen sollten: Mehr als 100.000 Demosntranten zu Hochzeiten, das ist schon gigantisch.

     

    Was der Protest gebracht war aufzuzeigen, wie unzureichend hierzulande Großprojekte geplant werden. Der anschließenede "Faktencheck" in den Schlichtungsgesprächen hat hervorgebracht, dass zunächst der Stresstest bestanden sein sollte, bevor weitergebaut wird. Das hier die Bahn der Stadt Stuttgart mit solchen Drohungen kommt, denen die Landesregierung sohl nichts entgegenzusetzen hat, ist schamlos.

     

    Prognose: Der Stresstest wird nicht bestanden werden, die volksabstimmung wegen zu niedriger (landesweiter) Beteiligung nicht gewertet, aber S21 wird gegen die Mehrheit der Stuttgarter Bevölkerung ein jahrzehnte lange Großbaustelle mit heftigen Einschnitten ins urbane Lebensgefühl. Würd mich nicht wundern, wenn viele (die es können) wegziehen.

  • GF
    Grüne Fakten

    @Martin und Murat: Wenn Ihr meint, dass Ihr "die Bevölkerung" seid, dann schaut doch am Montag mal auf einer Demo vorbei und überzeugt Euch vom Gegenteil. Solange sprecht bitte nur für Euch. Ich bin mir sicher, dass Winne Hermann und Winfried Kretschmann ihr möglichstes Tun, um eine sinnvolle Lösung zu finden. Wer sich mal mit den Fakten beschäftigt, weiß zumindest, dass S21 eben nicht ein umweltfreundliches Verkehrsmittel stärkt, sondern u.U. den Takt deutlich verschlechtert plus es werden ca. 6 Mio. Liter Grundwasser unter der Stadt abgepumpt. Die Folgen für Mineralquellen und Häuser sind hier noch gar nicht abzusehen. Viele andere Projekte, die wesentlich sinnvoller wären, z.B. der Ausbau des Nahverkehrs östlich von Stuttgart, bleiben auf der Strecke für ein völlig überteuertes Prestigeprojekt. Zum Thema "Grüne Politik" bitte ich doch darum, mal im Koalitionsvertrag nachzuschlagen:"BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lehnen Stuttgart 21 ab, die SPD will es realisieren." Aber die Grünen können eben auch rechnen.

  • HE
    Harald Ehses

    Wer ist eigentlich der Souverän?

    Die Bahn könnte aus eigenen Mitteln niemals ein solches Projekt stemmen. Sie ist auf Zuschüsse von Bund, Land und Stadt angewiesen. Kein Privatunternehmen würde ein solche immense Einzelinvestition vornehmen, während andere, verkehrspolitisch und ökonomisch wesentlich wichtigere Baumaßnahmen wie eine Alternativtrasse zur Rheintalbahn mangels Finanzierung nicht möglich sind. Während in Stuttgart Milliarden in ein Prestigeprojekt gesteckt werden, "kapituliert" die Bahn auf dem flachen Land, schließt immer mehr Strecken oder lässt sie verkommen. Richtig wäre eine konsequente Privatisierung der Bahn, um sie zu einem ökonomischen Verhalten zu zwingen.

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Genau, Murat, Martin, Stutgart 21 ist von der Stuttgarter Bevölkerung gewünscht!!! und darum hat es auch gar keine Protest gegeben!

     

    Wie nennt man das eigentlich? Krise des Hirns? Ignoranz? Dummheit? Bräsigkeit?

    Alle vorgebrachten Argumente - egal?

     

    Die Grüne Partei wurde nicht gewählt, damit Stuttgart 21 gebaut wurde, Ihr Oberschlaumeier, sie wurde gewählt, weil weite Teile der Bevölkerung Mappus und Konsorten als strukturelle Gewalttäter wahrnahmen.

     

    Wenn Stuttgart 21 gebaut wird bedeutet das einzig, dass der Wille Weiter Teile der Bevölkerung komplett egal ist und dass man sich Wahlen schenken kann, weil die für unerträglich gehaltene Politik dennoch fortgesetzt wird.

  • HE
    Harald Ehses

    Wer ist eigentlich der Souverän?

    Die Bahn könnte aus eigenen Mitteln niemals ein solches Projekt stemmen. Sie ist auf Zuschüsse von Bund, Land und Stadt angewiesen. Kein Privatunternehmen würde ein solche immense Einzelinvestition vornehmen, während andere, verkehrspolitisch und ökonomisch wesentlich wichtigere Baumaßnahmen wie eine Alternativtrasse zur Rheintalbahn mangels Finanzierung nicht möglich sind. Während in Stuttgart Milliarden in ein Prestigeprojekt gesteckt werden, "kapituliert" die Bahn auf dem flachen Land, schließt immer mehr Strecken oder lässt sie verkommen. Richtig wäre eine konsequente Privatisierung der Bahn, um sie zu einem ökonomischen Verhalten zu zwingen.

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Genau, Murat, Martin, Stutgart 21 ist von der Stuttgarter Bevölkerung gewünscht!!! und darum hat es auch gar keine Protest gegeben!

     

    Wie nennt man das eigentlich? Krise des Hirns? Ignoranz? Dummheit? Bräsigkeit?

    Alle vorgebrachten Argumente - egal?

     

    Die Grüne Partei wurde nicht gewählt, damit Stuttgart 21 gebaut wurde, Ihr Oberschlaumeier, sie wurde gewählt, weil weite Teile der Bevölkerung Mappus und Konsorten als strukturelle Gewalttäter wahrnahmen.

     

    Wenn Stuttgart21 gebaut wird bedeutet das einzig, das der Wille Weiter Teile der Bevölkerung komplett egal ist und dass man sich Wahlen schenken kann, weil die für unerträglich gehaltenen Politik dennoch fortgesetzt wird.

  • P
    ProS21

    Eine sehr gute Nachricht. Einige der wenigen guten. Es besteht die Hoffnung, dass noch nicht alle Menschen den fortschrittsfeindlichen und rückwärtsgewandten Parolen der grünen Rattenfänger verfallen sind. Nachdem wir uns in der Energiepolitik schon zum Gespött der Welt gemacht haben und dies uns in den kommenden Jahren und Jahrzehnten einen großen Teil unseres Wohlstandes kosten wird, ist es sehr wichtig, dass Projekte wie dieses endlich voran kommen.

  • C
    Carsten

    Das ging ja fix. Wie versprochen, so gebrochen.

  • DP
    Daniel Preissler

    @MM

    Sei ihr einer oder zwei?

    Jedenfalls sind beide Kommentare versuchte Manipulation der bundesweiten Leserschaft.

    1) S21 ist von den Stuttgartern mehrheitlich nicht gewünscht.

    2) Der Nachweise, dass es bahntechnisch etwas bringt, wurde nie erbracht - Stuttgart hat einen der pünktlichsten Bahnhöfe Deutschlands, der neue BHF könnte nicht die kleinste verzögerung stemmen.

    3) Der Nachweis der Verstrickung von Firmen- und CDU-Klüngel dagegen schon (Vergabe an Aufträge an die Firma der Lebensgefährtin von G. Oettinger etc.)

    4) Der Landtag wurde von der alten Regierung über ein Jahrzehnt lang mal belogen, mal nicht informiert.

    5) Die Bahn trickst mit Zahlen, wo sie kann (und auch, wo sie nicht kann).

    6) Sicherheitsauflagen werden für S21 schnell mal geändert oder ausgesetzt, um unterhalb der abgemachten Kostengrenze bleiben zu können (Notausgänge in Tunneln alle 1000 statt alle 500m, Abstände zwischen Zug und Tunnelwand).

    7) Die bahn interessiert sich nicht für ihre Kunden, weder für ihr (Über-) Leben, noch für ihre Bedürfnisse.

     

    Grüße aus Freiburg - die Bahn sollte stattdessen mal für einen anständigen Schallschutz im Markgräflerland zwischen FR und Basel sorgen - entlang der wichtigsten europäischen Bahnverbindung warten die Anwohner seit Jahrzehnten darauf!

    DP

  • BK
    Bruno Koob

    Selbstverständlich wird weitergebaut. Und zwar, der Name "Stuttgart 21" sagt es schon, bis ins Jahr 2100. Der Bahnhof wird letztlich 21 Milliarden Euro kosten. Man wird 21 Millionen m³ Grundwasser abpumpen müssen. Es wird pro Monat 21 Blockaden der Baustellenzufahrt geben und 21000 Teilnehmer an einer jeden Montagsdemo. 21 Gebäude werden bei den Tunnelbohrarbeiten unerwartet einstürzen und bis zur feierlichen Durchtrennung des roten Bandes an der Bahnhofstür 21 Bahnchefs, Projektleiter, Verkehrsminister und OB ihren Hut nehmen (müssen).

    Stuttgart 21 leidet an genau den gleichen "Ich will das jetzt aber haben" Reflexen, wie man sie von Kleinkindern kennt, wenn sie an der Kasse im Supermarkt die Quengelartikel sehen. Und ebenso schnell werden die heutigen Befürworter das Interesse am neuen Bahnhof verlieren. Dann aber ist er im Keller, und jeder Zug wird, der Name "Stuttgart 21" sagt es schon, im Durchschnitt 21 Minuten Verspätung haben. Auf in die Zukunft! Oder vielleicht doch lieber oben bleiben?

  • B
    Betamax

    Erst der Verrat der CDU an Ihren Wählern mit dem Atomausstieg und nun das gleiche bei den Grünen mit den S21. Jede denke sich seinen Teil.

  • PA
    Peter A. Weber

    Es ist mir schleierhaft, wie man (Murat) einen derartigen Unsinn schreiben kann.

     

    Das Projekt wird erstens vom Großteil der Bürger nicht gewünscht sondern abgelehnt. Zweitens ist das Vorhaben ein einziger riesiger Schildbürgerstreich ohne Sinn und Verstand. Der einzige Zweck der Aktion besteht darin, daß Politik und Bahnvorstand ihre Machtansprüche gegen das Volk durchdrücken wollen und die am Projekt beteiligten Konzerne ihre Profite einschaufeln können.

     

    Ansonsten stellt Stuttgart 21 wirtschaftlich ein Desaster dar, es gibt noch ungelöste technische Probleme, der Effekt - d. h. die versprochenen verkehrstechnischen Strukturverbesserungen treten nicht ein oder stehen in keinem Verhältnis zum Kostenaufwand und - last but not least - ist das Ganze ökologisch gesehen auch nicht zu rechtfertigen. Außerdem ist es eine Frechheit der Politiker, die Bürgerproteste in undemokratischster Manier einfach zu mißachten. Ich wünsche mir, daß der Widerstand nun erst recht anschwillt.

     

    Nun soll mir keiner erzählen, daß es keine Alternative zum Abbruch des Projektes gäbe, weil die Regreßforderungen der Bahn und der Konzerne zu hoch seien. Zum einen gehört die Bahn ja nach wie vor dem Bund und der könnte, wenn er wirklich wollte, diesen unverschämten Forderungen Einhalt gebieten. Und zum anderen werden die Folgekosten und die - mit Sicherheit noch entstehenden - bisher noch nicht in der Kalkulation vorhandenen Mehrkosten wesentlich höher ausfallen, als die mit einem Baustopp verbundenen finanziellen Belastungen.

     

    Wenn der Wahnsinn keine Methode sein soll, dann gibt es für einen Baustopp keine geeignete Alternative.

  • G
    Gregor

    bin auf die Demonstrationen gg die grün-rote Landesregierung gespannt.

  • H
    Happes

    Die Landesregierung hält sich, wie übrigens bereits im Wahlkampf von Kretschmann betont, an Verträge - dieser Hinweis nur für all diejenigen, die jetzt von "Wahlkampflüge" schwadronieren. Die Bahn hält sich dann irgendwann bitteschön, in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft, an Fakten - bzw. an Zahlen.

     

    Dem Herrn Grube bleibt ja gar nichts anderes übrig als der Weiterbau, aber es verdichtet sich immer mehr der Eindruck, dass er den Job als Bahnchef nur aus zwei Gründen von der Katastrophenbesetzung Mehdorn übernommen hat (übernehmen musste):

     

    1. Er ist von Haus aus Automanager, und für die Autoindustrie, die in diesem Land (im betroffenen Bundesland ja sowieso) verkehrspolitisch nun mal das Sagen hat, kann ein Automanager als Bahnchef ja so schlecht nicht sein.

     

    2. Was das mit Abstand größte (und sinnloseste) Investitionsprojekt der DB betrifft, ist der Name leider auch Programm. Wenn der Mann mit Nachnamen, sagen wir, "Kopf" heißen würde, hätte er den Job niemals bekommen.

  • M
    Martin

    Ist ja auch völlig richtig - Stuttgart 21 ist von der Stuttgarter Bevölkerung gewünscht, es schafft langfristige Arbeitsplätze, einen neuen Stadtteil und stärkt ein umweltfreundliches Verkehrsmittel. Warum man sich je auf Diskussionen mit diesen seltsamen Berufsdemonstranten eingelassen hat, wird in zwei Jahren auch niemand mehr verstehen können.

     

    Endlich fangen die Grünen an, grüne Politk zu machen. Vielleicht wird das doch noch was in BW.

  • M
    Murat

    Richtig so! Stuttgart 21 ist von der Bevölkerung gewünscht. Ich verstehe nicht warum die Gegner das nicht akzeptieren können.