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CDU, FDP und die BildungDeutschland sucht die Superschulpartei

Während CDU-Bildungsministerin Schavan die geplante Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen preist, will FDP-Experte Meinhardt keine Reform von oben.

Wo schreiben Schüler künftig den Satz des Pythagoras an die Tafel? FDP und CDU haben da unterschiedliche Auffassungen. Bild: dpa

BERLIN taz | Wer ist mutiger, wer radikaler: Die Wähler können verfolgen, wie die Koalitionspartner CDU und FDP um den Titel "Bildungspartei" wetteifern. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat am Wochenende in der Welt die angekündigte bundesweite Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen verteidigt. FDP-Bildungsexperte Patrick Meinhardt sagte dagegen der taz: "Wir brauchen regionale Schulpolitik statt eine von oben verordnete Strukturreform." Er wirbt für eine Vielzahl von Schulformen: "Die Hauptschule muss auch künftig die Möglichkeit haben, vor Ort qualifizierte Schulabschlüsse anzubieten.

Eine CDU-Kommission unter Vorsitz von Schavan hat sich indessen von der Hauptschule als Schulform verabschiedet und schlägt vor, sie in eine Oberschule zu integrieren CDU-regierte Länder wie Thüringen und Sachsen hätten mit einem zweigliedrigen System gute Erfahrungen gemacht, sagte Schavan der Welt. "Andere Länder im Westen sollen diesem Modell folgen."

Meinhardt sagte, er rechne mit erheblichem Widerstand der Länder. Der FDP-Politiker ist Sprecher des Hannoveraner Kreises, in dem zahlreiche FDP-Landespolitiker vertreten sind.

Für die Landespolitiker ist auch die Forderung nach einer intensiveren Zusammenarbeit von Bund und Ländern ein rotes Tuch. Während Schavan hier für eine bessere Kooperationskultur wirbt, fordert Meinhardt, dass der Bund sich von den Klassenzimmern fernhält: "Keine Schule wird besser davon, dass der Bund als Mitspieler auftritt." Er fordert stattdessen, dass der Bund den Ländern einen höheren Anteil der Mehrwertsteuereinnahmen abgibt. Allerdings stößt er damit auch in der eigenen Partei auf Skepsis. Die FDP-Fraktion hatte im Mai für eine Aufhebung des sogenannten Kooperationsverbots in Bildungsfragen gestimmt.

Zieleinlauf ist im November, wenn beide Parteien sich auf ihren Parteitagen ein neues Profil verpassen wollen. Am gleichen Wochenende.

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1 Kommentar

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  • J
    Jo-Lande

    Während die alle suchen, werden unsere Kinder von Schulversuch zu Schulversuch, durch Bildungsoffensive durch Bildungsoffensive getrieben...Milliarde für Milliarde - wo sind sie hin? Ergebnis? Mittlerweile werden sind immer mehr Jugendliche Ausbildungsunfähig, jeder 4. junge Mensch in Deutschland mit 15 hat Schwierigkeiten beim lesen, schreiben, rechnen. Von der Fähigkeit, Zusammenhänge zu erfassen und gehörtes/ zu lernendes zu reflektieren, ganz zu Schweigen. Immer mehr verlassen die Schule ohne oder mit einem miserablen Abschluss. Auch viele Studierende haben übrigens mit obigem so ihre Schwierigkeiten.

    Aber das kann nur an den bisher Schulkonservativ geführten Ländern Bayern und Baden-Würtemberg gelegen haben...zumindest BaWü wird da nun gewaltig aufholen...

    Lösungsvorschlag: jeder bekommt einfach schon bei Geburt einen seiner Abstammung gemäßen Schulabschluß als Willkommensgeschenk in die Wiege. Jeder Migrant das Abi, bei den noch lebenden Deutschen bekommen die unteren Schichten den Hauptschulabschluß, die oberen..naja, auch das Abi und zugleich einen Studienabschluß nach Wunsch der Eltern. Wo war da ein Problem?