: „Kulturtechnik, die Lehrer schlicht nicht praktizieren“
Auf Torsten Larbigs Text, den er zunächst auf seinem Blog herrlarbig.de veröffentlichte, gabe es eine Reihe von Reaktionen.
„Dass Lehrende überhaupt so selten eigenes Material erstellen, spricht, glaube ich, für Expertengläubigkeit und Unkreativität, mit der Hochschulen an Lehrerausbildung herangehen. Oder es ist einfach der Tran der Buchindustrie-Verfallenheit. Ich hätte gerne eine Kreidetafel und WLAN in der Klasse. Aber das größte Problem ist ja wohl das soziale. Bildungsferne Kinder brauchen so viel Nachholen an Schreiben und Lesen, nehme ich an, dass man zu den Wikis innerhalb deren Schulzeit vielleicht niemals kommen wird.“
Corinna Spickermann
„Vernetzen, kooperieren und gemeinsames Entwickeln von Material sind Kulturtechniken, die von den meisten Lehrern nicht praktiziert werden. Alle werkeln allein und einsam vor sich hin. Solange das so bleibt, gibt es keine Community für OER. Chancen für eine Erneuerung dürfte es nur auf kleinen Inseln geben, die sich untereinander vernetzen. Robinson als Vorbild. Sisyphos war gestern.“
Jürgen Fenn, schneeschmelze.wordpress.com
„Wenn ich die Wahl zwischen einem normalen Buch habe, aus dem ich einfach Kopien für meine Schüler anfertigen kann, und einem ähnlich teuren E-Book, welches erfordern würde, dass alle Schüler es sich für eine Aufgabe kaufen, würde ich auch zum gedruckten Buch greifen.“
„Bleibt die Vernetzung von unten, durch Seminare, durch neue Referendare. Ob diese Türen analog oder digital aufgehen, ist erst einmal zweitrangig.“
Lehrkraft, diewunderbareweltderlehrkraft.wordpress.com
„So lange das Angebot an passendem Content so gering ist, wird das Interesse an den neuen Technologien gering bleiben. […] Die von Ihnen angedachte Entwicklung wird länger dauern als Sie denken: nicht wegen technischer Aspekte, sondern wegen der eingefahrenen Lehrmethodik. Die zu verändern wird dauern.“ Sebastian Lugert (L. Verlag)
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