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Aktion der taz-SportredaktionNo Logo!

In den nächsten zwei Wochen soll der Sport bei der taz komplett werbefrei bleiben. Alle Fotos ohne Slogans und Firmennamen. Klingt aktionistisch? Ist es auch.

Schießende Litfasssäule: Auf Magdalena Neuner wimmelt es nur so. Bild: reuters

BERLIN taz | Die Werbung ist, egal wo wir hinkommen, immer schon da. Wir sind umzingelt von Slogans, Botschaften, Labels und Firmenkennzeichen. Wir sind derart daran gewöhnt, uns in einem Werbewust zu bewegen, dass wir gar nicht mehr wahrnehmen, wie sehr uns die Bilderwelt prägt, beeinflusst, ja vielleicht auch indoktriniert.

So ist die Konsumwelt nun einmal beschaffen, auch die Welt des Sports, könnte man einwenden, wenn man sich's leicht machen will. Aber wer findet es nicht nervtötend, wenn bei Fußballländerspielen die Bandenwerbung derart flimmert, dass einem schon mal das schöne Dribbling von Mario Götze entgehen kann. Es ist nicht nur eine ästhetische Zumutung, es stört generell den Sportkonsum.

Die Professionalisierung und Durchökonomisierung des Fußballs hat dazu geführt, dass dem Zuschauer immer mehr Werbung zugemutet wird. Sie befindet sich nicht nur auf der Brust der Spieler, nein, neben dem Tor liegen Werbeteppiche, die im Fernsehen wie dreidimensionale Aufsteller aussehen. Vereine setzen auf die doppelte Werbebande, wobei die hintere bis zu drei Meter hoch sein kann.

Es ist ein monströser Werbewall. Im Mittelkreis liegt vorm Spiel eine textile Werbebotschaft. Die Spieler gehen vor dem Match über eine Matte, auf dem groß ein Sponsorenname steht. Die Fifa präsentiert den "Player of the Match", natürlich gesponsort von einem Biermulti. Alles, aber auch wirklich alles bezieht sich im Fußball auf dessen Verwertbarkeit.

Hitziger Markt

Kein Wunder, dass der Fußballmarkt in den vergangenen zwei Jahrzehnten hitziger und hektischer geworden ist: 1992 verkauften die englische Profiklubs ihre Fernsehrechte für 11 Millionen Pfund, jetzt sind es über 1,2 Milliarden Pfund. 1992 setzten die 92 obersten englischen Klubs 263 Millionen um, heute sind es mehr als 2,7 Milliarden. "Die Erste Bundesliga stellt in allen untersuchten Erlösbereichen den zentralen Wachstumstreiber dar", stellt das Marktforschungsunternehmen Sport + Markt fest. Die Bundesliga-Manager erwarten weiter steigende Erlöse, "vor allem im Bereich Sponsoring und Medienrechte". Allein mit dem Trikotverkauf haben die von Sport + Markt befragten 182 europäischen Erstligisten in der Saison 2009/10 über 13,7 Millionen Euro eingenommen.

Die Werbewirkung ist umso größer, je mehr Zuschauer oder Leser das Logo vom Sponsor sehen. Es muss im Bild sein. Möglichst oft. Es muss natürlich auch auf Sportbildern drauf sein, die in der Zeitung erscheinen. Auch in der taz findet sich die Werbung von Sponsoren auf Sportfotos. Ein, zwei Logos sind fast immer auf einem Sportfoto zu finden, manchmal auch vier, fünf oder sechs. Gerade in Sportarten wie Biathlon, Handball oder Eishockey, die auf Sponsoren-Patchwork setzen müssen, weil das ganz große Geld fehlt, erscheinen die Profis oft als wandelnde Litfaßsäulen. Die Sportpresse macht sich mit dem Abdruck der Bilder zum Erfüllungsgehilfen der Vereine und Sponsoren. Sie trägt die Werbebotschaft ungefiltert zu den Abonnenten.

Blitzinterview vor Werbetafel

Am krassesten wird sichtbar, was die Fußballwelt im Innersten zusammenhält, wenn sich Fußballer zum Blitzinterview vor eine Werbetafel stellen, auf der nicht selten zehn Sponsoren zu sehen sind. Der Spieler darf sich erst dann äußern, wenn man die mobile Tafel hinter ihn geschoben hat. Das Fernsehen macht mit bei diesem Spiel, denn als Rechteinhaber haben die TV-Anstalten sich dazu verpflichtet.

Anders die Presse. Sie kann filtern und sortieren, kann Sponsorennamen bei der Nennung von Stadien weglassen, was auf den taz-Leibesübungen schon länger passiert. Und sie könnte die Logos von Brustsponsoren auf Fotos verdecken oder verpixeln, was wir jetzt zwei Wochen lang tun wollen, um zu zeigen, wie allgegenwärtig und aufsässig die Werbung im Sport ist. Nach diesen zwei Wochen wollen wir dann möglichst jene Fotos aussuchen, die viel Sport zeigen und wenig Sponsoren. Immer wird das nicht gelingen. In diesen Fällen werden wir dann weiterhin zum Mittel der Unkenntlichmachung greifen. Es ist ein Versuch, ein Test - vielleicht auch ein Kampf gegen Windmühlen. Aber wir wollen demonstrieren, dass es auch anders gehen kann.

In den 80er Jahren war auch das Fernsehen noch anders gepolt. Für Bundesliga-Spiele, die in der "Sportschau" nicht im Zusammenschnitt präsentiert wurden, gab es so etwas wie eine mündliche Zusammenfassung des Spielgeschehens. Dabei wurde das Standbild eines Profis eingeblendet. Und siehe da: Über dem Brustsponsor prangte ein schwarzer Balken. Lang ists her. Für Fernsehleute mag das ein putziges Zeitdokument aus der Steinzeit der Fußballpräsentation sein. Wir wollen dennoch wieder mit dem Balken oder dessen digitaler Weiterentwicklung, der Verpixelung, arbeiten.

Vorbild US-Sport

Dass auch Fußballfans auf das sponsorenfreie Trikot stehen, steht ja außer Frage. Leibchen, die ohne Brustsponsor verkauft werden, weil der Verein zu Saisonbeginn noch keinen Geldgeber gefunden hat, sind besonders begehrt. Geradezu vorbildlich gerierte sich der FC Barcelona, der jahrzehntelang ohne Brustsponsor auskam, jetzt aber für eine katarische Stiftung wirbt.

Auch der US-Sport zeigt, dass man es besser machen kann. Weder auf dem Trikot eines Basketballers der NBA, noch eines Baseballers noch eines Footballers prangt Werbung. Stattdessen: nur der Name des Klubs. Auch in diesen Ligen werden Millionen und Abermillionen von Dollar bewegt. Letztlich ist es doch so: Nur wer dem Sirenengesang der Werbung widersteht, ist ein mündiger Bürger. Oder anders gesagt: Nur wer sich den wachen Blick für die Allgegenwart der Sportwerbung erhält, ist ein mündiger Sportkonsument.

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38 Kommentare

 / 
  • M
    Martin

    Ich finde die Aktion prinzipiell gut. Ob das in allen Bereichen der Berichterstattung immer ganz praktikabel ist sei aber mal dahingestellt.

     

    An alle Meckerer, die den Untergang des Abendlandes (in dem Fall des Leistungssports in Randsportarten) wiedereinmal kommen sehen, wer braucht eigentlich Leistungssport? Was hat Biathlon, Dreisprung, Fußball und alles andere zivilisatorisch bewegt? Klar, es kommen ab und an mal Menschen aus verschiedenen Ländern zusammen um gemeinsam einen Wettkampf auszutragen... War es das? Ich denke schon. Vielleicht sollte der ein oder andere mal in Betracht ziehen dem örtlichen Leichtathletikverein oder Handballverein zum Ligaspiel einen Besuch abzustatten, das Eintrittsgeld hilft den kleinen Vereinen wesentlich mehr, als es die Werbemillionen für Profisport mit seinem ganzen Umfeld tun.

     

    Oder, auch diese Möglichkeit soll tatsächlich existieren, man macht mal selber Sport... Geht die Zeit auch rum und eventuell hilft es ja sogar.

  • W
    Walterssohn

    Die Aktion ist überflüssig und lächerlich. Wer sich nicht längst eine gesunde Widerstandfähigkeit gegen die allgegenwärtige Werbung erworben hat, dem ist sowieso nicht zu helfen.

  • B
    blind_guardian

    Da erschliessen sich doch völlig neue Einnahmemöglichkeiten für die Printbranche und deren oft defizitären Online-Investments: Markeninhaber zahlen für die Darstellung ihrer Logos, ansonsten wird verpixelt.

     

    Weiter so!

  • SS
    Stefan Schneider

    da sieht man mal, dass ihr keine Ahnung habt vom Sport und vor allem leider überhaupt keinen Blick für den Sport neben den großen Fernsehsportarten. Es mag ja sein das es im Fußball überhand nimmt und man kann sich auch berechtigterweise die Frage stellen ob denn da soviel Geld drin stecken muss von all den Sponsoren. Aber stellen sie sich vor regionale Zeitungen und Fernsehsender würden das übernehmen - mediale Randsportarten und untere Klassen können den Laden dicht machen ohne Sponsoringgelder, die sich nun mal auch an medialer Berichterstattung orientieren. Auch verdienen die meisten Sportler nicht exorbitante Gehälter, sondern kommen gerade so über die Runden und das auch nur dank einiger kleiner persönlicher Sponsoren.

     

    Vielleicht sollten sie mal einen Blick auf das große ganze werfen und nicht nur immer auf den bescheuerten Fussball, der in Deutschland, mal ganz nebenbei bemerkt, ohnehin die gesamte andere Sportlandschaft ruiniert.

  • P
    Peter

    Finde ich sehr gut! Die Zumüllung des visuellen Raums mit Reklame nervt nämlich unheimlich!

  • B
    blah

    natürlich kann der Profisport nicht auf Werbung verzichten. aber die Frage, warum Printmedien diese abdrucken sollen, ohne dafür etwas zu bekommen ist doch naheliegend und richtig!?

  • F
    Frank

    Klasse Aktion, na endlich!

    Natürlich kann man sich, wie viele hier, darüber lustig machen warum das erst jetzt passiert, und warum es trotz der taz-Aktion Werbung immernoch gibt. (Vielleicht fragen sich diese Leute auch, warum es immernoch Atom- und Kohlekraftwerke gibt, obwohl schon mal jemand erkannt hat dass das nicht der Weisheit letzter Schluss ist.) Aber es ist ein erstes, und längst überfälliges Zeichen.

     

    Danke, taz! Hat das Image eures Blattes in meinen Augen, nach einigen Enttäuschungen über allzu eigefärbten Journalismus wieder stark aufgewertet... Ich hoffe ihr zeigt dass ihr es ernst meint, und bleibt dabei!

  • D
    David

    Ich finde, dass diese Verpixelung auch eine Art unterschwelliger Werbung ist. Man kann immernoch Konturen sehen, und das Logo dann unterbewusst erkennen, wenn man es dann unverpixelt sieht. Man sollte anstatt dieser neumodischen Verpixelung besser auf den guten, alten Zensierbalken zurückgreifen. Oder die Logos mit taz-Logos ersetzen (oder eben ganz wegretuschieren).

  • E
    emil

    prima geschichte. ich finde ungehypten sport eh viel besser. durch dieses ganze werbezeug rückt der sport doch sehr in den hintergrund. auf einmal wird interessant wer geld hat - na toll.

  • RM
    Rolf Maier

    Generell eine gute Idee, mich würde nur interessieren, wie Sponsoren langfristig darauf reagieren würden, wenn das in der gesamten Medienlandschaft Usus wird.

  • P
    pixelpaxel

    Ich würde gerne mal die Werbung auf der taz-Seite mit dem Artikel verpixeln. Da wird ja für so einiges geworben. Fragt sich, ob taz.de auf die Werbung verzichten kann - genau wie im Sport.

     

    Sicher nimmt es schon Überhand in populären Sportarten (man denke nur an die Namensgebung der Stadien...), aber andererseits finanzieren sich die Sportler damit - genau wie taz.de.

  • C
    Chris

    Das ist somit das dümmste, was ich jemals gelesen habe. Wäre Jägermeister 1973 nicht auf die Brust von Eintracht Braunschweig gegangen, wäre der ganze Sport, und damit meine ich alle Sportarten inklusive Fußball, nie so weit professionalisiert wurden.

     

    Wir erleben heute einzigartige Medienspektakel, über die SIE übrigens auch berichten, finanziert durch die Wirtschaft.

     

    Wenn sie jetzt noch den Leichtathleten, Kanuten oder Schwimmern ihre einzige Möglichkeit nehmen Geld zu verdienen, sie leben nicht von Ticketverkäufen, Hospitality in Stadien oder sonstigen Einnahmen, dann können wir bald SPORTFREI leben und damit auch sie liebe SPORTRedakteure...

     

    Einmal bitte von 12 bis mittag denken, hauptsache die taz ist anders, revolutionistisch oder will sie irgendwie beweisen und outstanding sein. So ein Blödsinn!

  • R
    Realist

    Oh mein Gott! Wie weltfremd und dumm muss man bloß sein...

     

    Leute, ohne die Sponsoren gäbe es den Spitzensport und die vielen Goodies für die Fans so gar nicht!

     

    Wen stört denn ein primitives Logo am Spielfeldrand oder wo anders? MICH NICHT!

     

    Na ja, dieser Artikel zeigt wie die TAZ tickt... Warscheinlich haten die Sportredakteure alle ein geimeinsames Hobby: stundenlang auf der Fensterbank sitzen und akribisch die Nachbarn beobachten... und sobald einem etwas unter die Augen kommt was evtl. Potential hat, dass man sich darüber das Maul zerreissen kann, dann wir lauhals ALLLLAAAARM geschrieben!

     

    yepieh!

    weiter so!

  • SS
    St. Sanctimonious

    Es macht Sinn, sich in dieser Angelegenheit auch mal den taz-Hausblog anzuschauen.

     

    Dort wird das Thema weitaus klüger, kritischer und differenzierter diskutiert als hier.

     

    Dem unreflektierten Hurra-Geschrei etlicher Kommentatoren kann ich zustimmen.

     

    Oder wurde hier wieder - wie es mir bei der taz durchaus üblich scheint - munter zensiert, um so den Eindruck zu erwecken, die Leser fänden diesen eher kurzgedachte - fast dümmlich anmutenden - Aktionismus toll?

  • H
    horst

    Magdalena Neuer hier als Beispiel hinzustellen finde ich nicht wirklich gelungen. Sicher gehört die nicht zu den Topverdienern im deutschen Sport und vor allem bei den Randsportarten, die fast nur zu Olympia Aufmerksamkeit erhalten, sehe ich über ein paar Werbesticker gerne hinweg.

  • F
    foo

    Wie man auf dem Teaser-Bild dieses Artikels sehen kann, sind die Sponsoren trotz Verpixelung noch gut zu erkennen. Vielleicht sollte man - wo der Aufwand nicht zu groß wird - wirklich übermalen. Dank digitaler Bildverarbeitung sollte es ja möglich sein, das halbwegs hinbekommen.

  • S
    Spotter

    Dann strengt Euch mehr an. Die Biathletin im Bild macht auf jeden Fall Werbung für Viessmann und Würth, was mir ansonsten niemals aufgefallen wäre...

  • S
    subse

    Daumen hoch: 1 zu 0 für die taz!

     

    Eine kleine Bitte: Die Sachen im taz-shop für diesen Zeitraum auch ohne Logo anbieten. Danke :-)

  • HK
    Helmut Keil

    Werbefrei sollte eigentlich bei Pressefotos eine Selbstverständlichkeit sein.

    Schön, dass ihr Euch darauf besinnt. Hoffentllich bleibt das nicht bei den 14 Tagen, sondern wird zur Regel.

  • A
    aka

    Bravo! Na endlich!

  • H
    Hilde

    Wunderbare Idee! Aber warum nur für zwei Wochen??

  • LM
    lutz mock.

    sehr gute Aktion! die immer stärker fortschreitende Kommerzialisierung im Sport, speziell im Fußball, kotzt mich an. Die Fans die aus purer Sportbegeisterung trotzdem nicht ihre Finger davon lassen können werden durch alle möglichen Werbemaßnahmen immer mehr am Sportgenuss gehindert. Sicherlich wird diese Aktion kaum etwas bewegen, dazu bräuchte man flächendeckende europa- oder weltweite Abkommen, allerdings ist es schon mal ein Anfang. ich könnte mir vorstellen, dass ein entsprechender Themenschwerpunkt der sich unter anderem auch mit den Entwicklungen in Leipzig, Hoffenheim, Manchester(City), Malaga, Getafe und etlichen anderen Vereinen beschäftigt, einige Leser interessieren könnte.

  • DL
    der Lippe

    Ein lustiges vorhaben in der tat,dem artikel kann ich aber nicht ganz zustimmen. Ich finde gerade den us-sport als positivbeispiel heranzuziehen etwas fragwürdig, da bei den jungs dadrüben die werbeflut erst gestartet ist. Wer sich schonmal ein nba/nfl spiel live angetan hat, weiss wovon ich rede. Jede auszeit/freiwürfe/verletzungen/technische fouls, jede unterbrechung, derer es eine ganze menge gibt im us-sport, wird zur werbung genutzt, und das schärfste ist ja, dass auf das ende des werbeblocks gewartet wird, sollten die angelegenheiten auf dem feld schon geklärt sein. Die haben zwar keine werbung auf den trikots(gut), aber müssen noch auf landrovers neuen suv warten, bis es weitergeht(schlecht)

  • P
    paul

    Wie viele Teams, Vereine, ja vielleicht sogar Sportarten würde es nicht geben, wenn es keine Werbung geben würde?

  • DV
    Der Veranstalter

    aJa ja liebe Taz, und ihr verzichtet dann die nächsten zwei Wochen auf alle Werbebanner, Anzeigen u.ä. Das gehörtja auch nicht zu einer Berichterstattung.

    Nur durch die werbliche Verunreinigung der Berichterstattung kann eine Veranstaltung der nicht so populären Sportarten überhaupt ausreichend finanziert werden. Wer glaubt ihr denn bezahlt Eure Schreibtische im Media Center?

    aber vielleicht sind die Zuschauer eines Marathon gewillt einen politischen Eintrittspreis für Organisation, Preisgeld und Verpflegung zu zahlen?

  • D
    Dirk

    Nette Idee. Aber viel zu spät. Ein weggepixeltes DB Logo fällt mehr auf als in einem normalen Bild. Jeder weis doch, was darunter ist...

  • TF
    Thomas Fluhr

    Gute Idee, leider werde ich nichts davon haben, da ich dem Sport-Geschäft entsage, da der Schwerpunkt auf dem zweiten Teil liegt, wie FIFA und Olympia immer wieder beweisen. Von mir aus weg mit dem Dreck.

  • H
    Hmm

    "Artikel zum Thema-

    Nordkoreanischen SAMSUNG Spiele"

  • C
    cthulhu

    Ich bin mir nich so sicher, über die Sinnhaftigkeit dieser Aktion. Sicher Sie wollen ein Zweichen setzen, aber im Grunde ist das Sponsoring vom Anfang an mit dem professionellen Soirt verknüpft. Entweder man hat einen Mäzen oder man erfüllt eine Dienstleistung für finanzielle Entlohnung.

    Sicher, bei einigen Sportarten nimmt es wirklich schon groteske Züge an, anscheinend aber benötigt um finaziell zu überleben, aber dort is eine Pixelung fast überflüssig, dort gehen die vielen Werbelogos so unter...

    Ihr Vergleich mit den US Sport hinkt meiner Meinung nach. Es stimmt, auf den Trikots der Profiteams prangert kein Werbelogo, aber dafür stehen milliardenschwere Mäzene hinter den Teams und alles, wirklich alles andere ist für Werbung verkauft. Auch die die vielen Unterbrechung der Sportarten sind sehr werberfreundlich und werden ausgeschlachtet.

    Nebenbei, wie gedenken Sie vorzugehen bei Sportarten in denen das Team dem Werber entspricht, wie im Motorsport, oder die Teams den Namen der (Haupt-)Sponsoren tragen, zB im Radsport. Desweiteren sind einige Logos so markant oder prägend, daß sie trotz einer Verpixelung noch erkennbar wären, wie zB der große Autokonzern, welcher den VfL aus Wolfsburg unterstützt.

    Letztendlich hilft, wie Sie sagten, nur Mündigkeit des (Sport-)Konsumenten. Und diese erlangt dieser nur durch ordentlich Erziehnung und qualitativ guten Journalismus, auch außerhalb der Sportberichterstattung.

  • C
    cthulhu

    Ich bin mir nich so sicher, über die Sinnhaftigkeit dieser Aktion. Sicher Sie wollen ein Zweichen setzen, aber im Grunde ist das Sponsoring vom Anfang an mit dem professionellen Soirt verknüpft. Entweder man hat einen Mäzen oder man erfüllt eine Dienstleistung für finanzielle Entlohnung.

    Sicher, bei einigen Sportarten nimmt es wirklich schon groteske Züge an, anscheinend aber benötigt um finaziell zu überleben, aber dort is eine Pixelung fast überflüssig, dort gehen die vielen Werbelogos so unter...

    Ihr Vergleich mit den US Sport hinkt meiner Meinung nach. Es stimmt, auf den Trikots der Profiteams prangert kein Werbelogo, aber dafür stehen milliardenschwere Mäzene hinter den Teams und alles, wirklich alles andere ist für Werbung verkauft. Auch die die vielen Unterbrechung der Sportarten sind sehr werberfreundlich und werden ausgeschlachtet.

    Nebenbei, wie gedenken Sie vorzugehen bei Sportarten in denen das Team dem Werber entspricht, wie im Motorsport, oder die Teams den Namen der (Haupt-)Sponsoren tragen, zB im Radsport. Desweiteren sind einige Logos so markant oder prägend, daß sie trotz einer Verpixelung noch erkennbar wären, wie zB der große Autokonzern, welcher den VfL aus Wolfsburg unterstützt.

    Letztendlich hilft, wie Sie sagten, nur Mündigkeit des (Sport-)Konsumenten. Und diese erlangt dieser nur durch ordentlich Erziehnung und qualitativ guten Journalismus, auch außerhalb der Sportberichterstattung.

  • OK
    Oliver Kröger

    Super Ansatz. Wenn man als Zuschauer mal bewusst hinschaut, fallen definitiv die Logos auf. Dieses marktschreierische, ins perverse Übersteigerte Marketing mit einer Verpixelungsaktion (un)-sichtbar zu machen find ich klasse. Allerdings ist es ja auch so, dass Pressefotos stets die Wirklichkeit abbilden und üblicherweise nur aus ethischen/jugenschutzrechtlichen Gründen oder zum Opferschutz verpixelt werden. Man könnte also die Gegenfrage stellen: Will die taz Wirklichkeit ausblenden? Als temporäre Variante toll - als Dauerlösung sicherlich nicht geeignet. Da müsste man über andere Formen der Sensibilisierung und Konsum-/Marketingkritik nachdenken. Bilder verpixeln ist auf Dauer halt auch ein Stück Bevormundung bzw Verzerrung der Wirklichkeit.

  • A
    Alekto

    Wieso nur zwei Wochen?

    Zumindest meinereiner würde es mehr als schätzen, auf Dauer von diesem Müll befreit zu sein. Zmindest hier, in der taz-Sportecke.

    Denn mal ehrlich - im Vergleich zu diesem allmächtigen Werbeaufdrängen ist jeder Drogendealer noch höflich: will man nix, geht er wieder. Werbung? Keine Chance, dem zu entkommen!

  • G
    Gast

    Eine Aktion, würdig eines Don Quixote!

  • S
    Stefan

    Liebe Redaktion,

     

    vielen dank für den lesenswerten Artikel und viel Glück bei eurer "Aktion". Schauen wir mal wie es wirkt.

     

    Eine inhaltliche Kritik möchte ich allerdings vorbringen.

     

    Zwar ist es richtig, dass die Spieler in der NBA oder Football League keine Werbung tragen. Allerdings wird - insbesondere im Football - das Spiel praktisch alle 3-4 Minuten durch Spiel-/Werbeunterbrechungen gestört.

     

    Leider auch kein Vorbild...

     

    VG

    Stefan

  • B
    blindguy

    "Auch der US-Sport zeigt, dass man es besser machen kann."

     

    Wie bitte?! Es mag ja sein, dass auf dem Trikot, bzw der Rüstung der Football- und Baseballspieler keine Werbung zu finden ist. Aber haben Sie schon mal ein solches Spiel mitverfolgt? Im Football gibt es nach jedem "down" eine Werbeunterbrechung/-einblendung, ca alle 30 Sekunden. Zwischen den Quarters gibt es 15 min Werbung. Am Rand reihen sich die Werbebanner aneinander und die Moderatoren weisen dezent auf die Sponosoren hin ("Der Kickoff wird heute von GM gesponsort!"). Und ich meine nicht den Superbowl, wo die Werbung ja schon fast Kult ist. Nein, in jedem Spiel ist ca 40% der Sendezeit Werbung.

     

    Gleiches gilt fürs Baseball: Nach jedem der mindestens 9 Innings gibt es Werbung, bei Verzögerung wegen Regen noch viel mehr. Manch ein Inning wird von einer Firma gesponsort, hinter der Home-Plate steht ein großes Banner, überall im Stadion, usw usw.

     

    Also sagen Sie bitte nicht, dass der Amerikanische Sport in der Hinsicht besser wäre. Nein, erst ist viel schlimmer, da nervtötender und aufdringlicher.

  • W
    Werbefrei

    Also wird auf euren Seiten dann auch keine Werbung laufen?

  • M
    Markus

    Bitte seid aber so konsequent und nehmt die Litfaßsäule taz.de vom Netz. Hier kann man ja ohne Werbeblocker auch nicht mehr surfen!

  • P
    p3t3r

    sehr gut!!!