piwik no script img

Demonstration im JemenHunderttausende gegen den Staatschef

Hunderttausende Menschen haben im Jemen für den Rücktritt von Staatschef Ali Abdallah Saleh demonstriert. Der Erfolg der Aufständischen in Libyen hat ihren Widerstand neu bestärkt.

Neue Motivation für den Gang auf die Straße: Die Nachrichten aus Tripolis. Bild: dapd

SANAA afp | Bestärkt durch den Erfolg der Aufständischen in Libyen haben im Jemen hunderttausende Menschen für den Rücktritt von Staatschef Ali Abdallah Saleh demonstriert. "Oh Allah, wie Du unseren Brüdern in Libyen den Sieg gewährt hast, segne uns, indem Du uns den Sieg gibst", sagte ein Imam des Freitagsgebets in der Hauptstadt Sanaa vor hunderttausenden Demonstranten.

Etwa eben so viele Menschen protestierten in Taes im Südwesten des Landes gegen die seit 33 Jahren währende Herrschaft Salehs. Weitere Kundgebungen fanden Augenzeugen zufolge in El Baida südlich von Sanaa, in Hudeida im Zentrum des Landes und in anderen Städten statt.

Auf dem Sabiin-Platz in Sanaa demonstrierten auch mehrere tausend Anhänger Salehs, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur afp berichtete. Sie forderten seine Rückkehr in den Jemen.

Der Präsident hält sich im benachbarten Saudi-Arabien auf, seit er bei einem Bombenangriff Anfang Juni in Sanaa schwer verletzt und zur Behandlung nach Riad gebracht wurde. Vor zwei Wochen wurde er aus dem Krankenhaus entlassen. Er bekundete daraufhin seine Absicht, bald in seine Heimat zurückzukehren. Die Proteste gegen Saleh waren bereits im Januar ausgebrochen.

Die Aufständischen in Libyen waren am Sonntag in der Hauptstadt Tripolis eingerückt und hatten im Anschluss die Residenz von Machthaber Muammar el Gaddafi erobert. Am Donnerstag nahm der Nationale Übergangsrat der Rebellen in Tripolis seine Arbeit auf.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!