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Kommentar Aus für die GlühbirneKlimaschutz? Nicht bei uns!

Bernhard Pötter
Kommentar von Bernhard Pötter

Wer die Einführung der Energiesparlampe als Zwangsmaßnahme kritisiert, diffamiert Verbraucherpolitik. Eine Verzichtsdebatte ist nötig - und nicht gewollt.

D en Kritikern der Energiesparlampe brennen nach und nach alle Sicherungen durch. Ihr jüngster Ausschrei muss wohl so interpretiert werden: Wir wollen Klimaschutz. Aber wehe, wir merken was davon.

Die Glühlampe ist heute die dümmste Art, aus Strom Licht zu machen. Die EU hat völlig zu Recht beschlossen, sie zu verbieten. Die Sparlampe ist nicht perfekt, aber sie wird immer besser, und Innovationen gibt es nur, wenn es einen Markt dafür gibt.

Was ist passiert? Ein besseres Produkt wird eingeführt, das schädlichere verboten. So etwas sähen wir auch in anderen Bereichen gern. Wer das als Zwangsmaßnahme kritisiert, diffamiert jede ernsthafte Verbraucherpolitik. Die Menschen sorgen sich vor potenziellen Hormonschäden durch ein anderes Lichtspektrum - aber nicht vor tatsächlichen Hormonschäden durch die täglichen Chemikalien. Wer meint, der eingesparte Strom werde durch mehr Lampen wieder verbraucht, der kann sich von jeder Debatte über effiziente Autos und Heizungen verabschieden. Und wer denkt, dass wir bald grünen Strom im Überfluss kriegen, hat nicht begriffen, dass das noch Jahrzehnte dauern wird.

taz
Bernhard Pötter

ist Autor der taz.

Vor allem aber zeigt die Ablehnung der neuen Lampen, dass konsequentes Handeln in der Umwelt- und Klimapolitik nicht gewollt ist, wenn es unser Leben berührt. Dabei ist klar: Um den Klimawandel erträglich zu halten, müssen die Industrieländer bis 2050 praktisch auf null CO2-Emissionen herunter. Ein Europa voller Glühbirnen kann das nicht. Und deren Ende ist erst der Anfang.

Die Energiewende wird unsere Autos, unser Essen, unsere Häuser, unser ganzes Leben umkrempeln. Die Diskussion über die Sparbirne ist ein bitterer Vorgeschmack: Wenn sich Ignoranz und Klammern an schlechten Traditionen schon dabei verbinden, dann sieht es für die notwendige echte Verzichtsdebatte düster aus.

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Bernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).
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27 Kommentare

 / 
  • A
    anett

    Der Artikel ist der größte Unsinn, den ich seit langem gelesen habe.

    Schon mal an die aufwändige Herstellung und Entsorgung gedacht? An die Umweltbelastungen durch Hg, z. Bsp.????

    Für Ihre Aussage "Ein besseres Produkt wird eingeführt, das schädlichere verboten." müßten Sie Konsequenzen tragen. Unterstes Grundschulniveau.

    Echt das Allerletzte...

  • KB
    Klaus Baunert

    Es ist ein vielleicht gutgemeinter, aber hilfloser Versuch, mit den Energiesparlampen etwas für die Umwelt zu tun. Es ist so wie immer: Während an unbedeutenden Symptomen heumgedoktert wird, bleiben die wirklichen Probleme unerwähnt. Wer z.B., jetzt in der Tockenzeit, im September oder Oktober über den südamerikanischen Kontinent fliegt, wird unter sich ein einziges Meer aus Feuer und Rauch sehen und nur sehr wenig Landschaft. Weil man dagegen wohl nichts machen kann, da der Mensch es darauf abgesehen hat, seine Existenzgrundlagen, also die Natur, zu vernichten, bleibt diese ungeheure Natur- und Klimazerstörung in den großen Medien hierzulande unerwähnt. Man bedenke doch einmal das Verhältnis: Dort brennt ein ganzer Kontinent zwei Monate lang, während wir hier mit Glühbirnen das Klima retten wollen.

    www.promonte.de

  • K
    Karl

    @ Oliver,

     

    Hg ist als Amalgam tatsächlich immobiler denn als Element. Nur ist damit nichts über die Resorption bei Langzeitexposition in Wohnräumen gesagt.

     

     

    Der Verbotsverweis ist irrelevant, kann in genug Raumluftproben entsprechende Verbindungen immer noch nachweisen, z.T. in solchen Gehalten dass man für den ECD ordentlich vorverdünnen muß!

     

    Die Phosphorsäureester sind dabei m.E. keine toxikologisch unbedenkliche Alternative und von den noch zugelassenen Halogenträgern ist absehbar bzw. bekannt das diese sich stufenweise photolytisch abbauen und dabei fröhlich die schon verbotenen Substanzgruppen bilden......

     

    Aber natürlich, was nicht sein darf, das kann auch nicht sein......

     

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • W
    Waage

    Ich besteige schon seit fast 10 Jahren kein Flugzeug mehr.

    Fahre einen Kleinwagen, obwohl ich mir fast jedes andere Auto leisten könnte.

    Nutze mein gutes altes Fahrrad regelmäßig als Alltagsfahrzeug auch bei schlechtem Wetter.

    Man glaubt es kaum, ab und zu fahr ich sogar mit der Bahn...

     

    Ich mach ja schon alles - aber bitte, bitte, bitte verschont mich mit euren elendigen "Energiesparlampen"!

     

    Ihr dürft sie meinetwegen ÜBERALL gebrauchen, aber ich will damit weder mein Buch (davon bekomme ich Kopfschmerzen!) noch unseren Küchentisch (davon vergeht uns der Appetit) beleuchten MÜSSEN.

  • UH
    Udo Henn

    Es ist schon starker Tobak, Zwangsmassnahmen als "ernsthafte Verbraucherpoltik" zu rechtfertigen.

    Genausowenig wie man mit der vor fast 40 Jahren eingefuehrten Sommerzeit Energie gespart hat, wird man dies mit den "Sparlampen" tun.

  • O
    oliver

    Energiesparlampen enthalten 5mg (Milligramm) Quecksilber. Dieses seit einiger Zeit in gebundener Form, damit es beim Bruch der Lampe nicht so leicht austreten kann.

     

    Elektrische Energie wird z.Zt. noch über Kohleverstromung erzeugt. Dabei wird neben Schwefel auch Quecksilber frei. Die Menge Quecksilber, die eine ESL dadurch einspart, daß weniger Kohle verbrandt werden muß, übersteigt ihren Quecksilberinhalt um ein Vielfaches.

     

    Der energetische Mehraufwand bei der Erzeugung wird durch die Einsparung über die Lebensdauer mehr als reingeholt. Grobe Überschlagsrechnung: Wenn die Produktionskosten einer Lampe zu 100% nur die Energiekosten wären, würden sie sich beim Kaufpreis von 3€ (Baumarkt, inkl. MWSt!) bei ca. 20 Cent /KWh gegenüber einer Glühwendellampe mit 100W nach knapp 200h energetisch amortisiert haben. Eine Glühlampe hält 1000h, eine ESL 3000-8000h.

     

    Flammschutzhemmer auf Brom oder Halogenbasis sind (i.Ü.) durch eine EU-Richtlinie verboten (RoHS).

     

    @ Jengre: Verbennt man Kohle im Ofen, kann man fast sämtliche darin enthaltene Wärmeenergie nutzen. Wird Kohle verstromt, "gewinnt" man davon ca. 30% elektr. Energie, die restl. 70% gehen als nutzlose Abwärme verloren (Stichwort Wirkungsgrad Wärmekraftmaschinen). D.h. selbst im Winter ist es völlig sinnlos, elektr. Strom in Wärme zu verwandeln, von Mai-Sept. erst recht.

     

    Fakten schlagen Propaganda...

  • K
    Karl

    @ von Danke!:

     

    Du bist auf der naturwissenschaftlichen Ebene so unfähig wie der Autor!

     

    Grundsätzlich: Solange im Industriemaßstab Hg per open pit gewonnen wird, solange ist jeder Versuch andere minimalquellen abzustellen unterhalb der Nachweisgrenze! Algerisches HG und andere Schwermetalle lassen sich in den jüngsten Sedimenten bis auf die Bahama-Bank nachweisen!

     

    Toxikologie:

     

    Es zählt in geschlossenen Räumen die inhalative Gesamtdosis aus der Expositionszeit, nicht die freigewordene Schadstoffmasse per se.

     

    Sparlampen emittieren schon im Regelbetrieb hochhalognierte Flammschutzmittel, deren "Harmlosigkeit" ist einschlägig.

     

    KW:

     

    Hör einfach auf CO2 zu emittieren!

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • D
    Danke!

    Danke für Ihren Kommentar! Beim letzten Artikel der taz zu diesem Thema standen mir die Haare zu berge, ich dachte schon, diese Zeitung hätte das Thema Klimaschutz und seriöse Berichterstattung überhaupt endgültig zu den Akten gelegt.

     

    Was die Kommentare der meisten Leser_innen hier allerdings zeigen, ist, dass noch viel argumentative Aufklärungsarbeit nötig ist:

     

    Wenn mein Kühlschrank etwa so viel Energie benötigt wie eine Energiesparlampe (10W) und eine Heizlampe (Glübirne) bis zu 10x mehr wird klar, dass hier enorme Einsparpotenziale sind.

     

    Wer noch immer an die Märchen vom vielen Quecksilber glaubt, könnte sich unter anderem beim Umweltbundesamt informieren:

     

    "Die im Falle des Bruches einer KLL frei gesetzten Quecksilbermengen sind so gering, dass eine Gefährdung der Gesundheit im Allgemeinen nicht besteht." und

    "Über den Ersatz von Glühlampen durch KLL gelangt nichtmehr Quecksilber in die Umwelt. Da eine KLL deutlich weniger Strom verbraucht als eine vergleichbare Standardglühlampe, wird bei der Stromerzeugung auch weniger Quecksilber ausgestoßen, was den Einsatz des Quecksilbers in der Lampe aufwiegt" http://www.umweltbundesamt.de/energie/licht/hgf.htm

     

    Und wer immer noch nicht begriffen hat, dass er/sie aufgrund des Klimawandels sein Verhalten drastisch ändern muss, der ist entweder dumm oder hat kein Gewissen.

  • N
    Nils

    Das Glühlampen-Verbot ist eine unnötige Gängelung der BürgerInnen. Ich würde mir wünschen es würde hier einen ähnlichen Beitrag wie beim Feierabendbier-Verbot geben. Dort ist die Gängelung schrecklich, aber bei der der Glühlampe ist es in Ordnung. Erbärmlich!

  • J
    Jengre

    Der inquisitorische Eifer, mit dem die giftige und nichtleuchtende "Energieparlampe" als Grundpfeiler des Klimaschutzes gegen alle Einwände verfochten wird, ist ermüdend engstirnig und psychologisch verdächtig. Aber mal ein neuer Denkansatz: Was wird der klassischen Glühlampe noch einmal vorgeworfen? Daß sie nicht nur leuchtet, sondern auch heizt? Stimmt? Und wann schaltet man sie typischerweise ein? Wenn es früh dunkel wird und auch schon die Heizung eingeschaltet wird. Und was passiert, wenn die Glühlampen mitheizen? Der Thermostat der Heizung regelt diese dann entsprechend HERUNTER! Warum rechnet niemand durch, was das für die Energiebilanz bedeutet?

  • M
    Marcus

    "Ein besseres Produkt wird eingeführt, das schädlichere verboten."

     

    Geau da liegt das Kritisierte Problem! Währe das neu Produkt (deutlich)besser müsste das alte nicht Verboten werden da es sich am Markt nicht mehr halten könnte. Was besser ist entscheidet dabei jeder nach seinen eigenen Kriterien und wenn sich eine mehrheit auf einer seite Bildet wird das ander Produkt von alleine verschwinden. Bildet sich diese mehrheit nicht sondern kommt es zu einen gleichgewicht in dem Beide Produckte nebeneinander existieren, zeigt dies nur dass sich die vor und Nachteile in gewissem Maße gegenseitig aufheben. Ein Verbot zeigt nur dass das neu Produkt aus nur bedingt transparenten Gründen politisch gewollt ist. In einer freien Gesellschft solt das handel des Einzelnen nur im äußersten Notfall durch Verbote beschränkt werden. Ich bezweifle starkt, dass Gühbirnen eine entsprechende Bedrohung darstellen.

  • GS
    Gegen Stuss

    Im Ernst und mit Verlaub, dieser Artikel ist Blödsinn, weil er die eigentlichen Kritikpunkte gg. die Energiesparlampen ausblendet:

     

    Sie sind giftig und gelten als Sondermüll und müssen als solcher entsorgt werden. Und zur Sondermüllabnahmestelle fahren die meisten Mitbürger sicherlich mit dem Auto.

     

    Und wenn die Lampe auf den Boden fällt hat man die Giftstoffe im Schlafzimmer.

     

    Und die anderen, überwiegend ästhetischen und Bequemlichkeitsnachteile, sind auch legitim.

  • H
    Hasso

    Blödsinn, dieser Artikel! Billigflüge abschaffen-Autorennen abschaffen-die Drecksschleudern der Politiker abschaffen. Das ist Energie sparen. Geht nicht ? Aber Sparbirnen mit giftigem Quecksilber bei denen man für den gleichen Helligkeitseffekt der Glühbirnen mindesten die doppelte Anzahl braucht.Und außerdem- Energie sparen? Ob gespart wird oder nicht, die Energie- Konzerne erhöhen doch ständig die Preise.Solange man solche Ärsche in der Politik hat, ist es besser, man macht überhaupt nichts.

  • L
    Lobo

    "Das bessere" Leuchtmittel?!

    Wohl kaum!

    1. Energiesparlampen halten nicht so lang.

    2. Sie kosten viel mehr Energie bei der Herstellung

    3. Sie enthalten viele Giftstoffen (Quecksilber)

    Sie enthalten Massig Elektronik (mit noch mehr Gifstoffen)

    4. Sie müssen speziell entsorgt werden

     

    und und und...

     

    klar ist Energiesparen wichtig. Aber die meiste Energie wird beim Heizen und Autofahren verbraucht bzw "die Industrie" ist der größte Verbraucher. es wird also am kleinsten Ende angefangen und das ohn nachzudenken. Klar wird die Glühbirne irgendwann abgelost (aber besser durch die LED) nur das jetzt so übers Knie zu brechen ist absolut kontraproduktiv! So wird weder Energie gespart, noch die Umweltgeschon. Gewinnen werden nur die Hersteller...

  • ML
    Markus Lanz

    Wenn die Sparlampe eine echte Alternative wäre, so würde ich sie auch unterstützen. Ist sie aber noch lange nicht. Viele Nischen brauchen noch Glühlampen.

    Kleines Beispiel: mein Arbeitgeber hat auf sämtlichen Toiletten nur noch Sparlampen. Aber leider gehen die durch das ständige Ein- und Ausschalten sehr schnell kaputt. Das ist scheisse für Umwelt und Geldbeutel.

    Die Glühbirne komplett zu verbieten macht nur Osram und Co reich, hilft der Umwelt aber nicht wirklich.

    Wenn man die Entsorgung und Herstellung in die Energiebilanz mit einbezieht sieht die Sparlampe plötzlich gar nicht mehr so sparig aus.

    Und nach dem Ableben werden ihre Reste nicht etwa recyclet sondern wie anderer hochgiftiger Müll unter der Erde endgelagert. Super öko das Ganze!

  • N
    Nansy

    Wenn ich das schon lesen muss: "Ein besseres Produkt wird eingeführt, das schädlichere verboten." Man mag es kaum glauben, aber der Kommentator hält die Energiesparlampe für ein gutes Produkt! Das ist nun in der Tat ein Beispiel für Neusprech! Oder gar Neudenk?

    Ein Produkt wie die Sparlampe, das alles andere ist, nur keine Lampe. Es handelt sich laut Zitat aus einer anderen Zeitung: "um ein Elektrokleingerät, das jede Menge Elektronikteile enthält, die umso reichlicher vorhanden sind, je mehr die Energiesparlampe die unbestreitbaren Vorteile der Glühlampe zu imitieren versucht."

    Ein Produkt wie die Sparlampe, das mit seinem Lichtspektrum mit energiereichem Blau- und abgeschwächtem Rotbereich, die Farben grundsätzlich und gravierend verfälscht. Beim Essen schlägt die Farbverfälschung buchstäblich auf den Magen. Trotz anders lautender Behauptungen, kann die Sparlampe bis heute nicht das warmes Licht einer Glühlampe imitieren.

    Ein Produkt, das bei der Ökoeffektivität nicht so gut wegkommt, wie immer behauptet wird, da die Frage des Transports laut Öko-Insitut Freiburg ganz vernachlässigt wird.

    Ein Produkt, das nach dem Ableben zu Sondermüll wird.

     

    Und ein solches Produkt soll laut Kommentator das bessere Produkt sein? Dann ist wohl auch der Trabbi das besser Automobil!

  • B
    Bitbändiger

    Bravo, Bernhard Pötter.

  • TF
    Thomas Fluhr

    Die Materialisten vergessen gern den menschlichen Faktor, ob die Öko-Vordenker oder die Banker. Außerdem, wenn's um Energie sparen geht, gibt es effektivere Gebiete. Aber es ist ja leichter dem Bürger eine Schuld zu zuweisen und lange Diskussionen aus zu lösen, als ernsthaft bei der Industrie auf den Tisch zu hauen, Scheingefechte als Ablenkung. Wie wär's zum Beispiel damit: ein bestimmtes, durchschnittliches Energiequantum pro Person zu günstigen Tarifen, der Mehrverbrauch mit Zusatzsteuer?

    PS. Diese Art von Bevormundung ist mit verantwortlich für den Unmut gegen die EU, deren Abschaffung würde noch mehr Energie einsparen.

  • ML
    M L

    Niemand lässt sich gerne etwas verbieten. Und durch die durchaus berechtigte Skepsis, was die Legislation der EU angeht, entsteht eben solche Ablehnung. Dadurch tut sich die EU keinen Gefallen. Schön wäre es, wenn offen gelegt würde, wer zu welchem Thema für wieviel Geld Lobbyarbeit in Brüssel macht - so wie es in den USA gehandhabt wird.

    So geheim, wie es jetzt ist, ist es doch kein Wunder, dass Gerüchte entstehen à la die Lampenherstellerlobby steckt hinter diesem Verbot, sie wollen nur teure Lampen verkaufen, die auch noch ungesund sind etc etc.

    Die EU muss mal daran arbeiten, ihren Ruf als Industrie-gefügige Verbotsmaschine loszuwerden.

  • G
    Grendel

    Guten Abend,

    dieser Artikel lenkjt leider genauso polemisch vom eigentlichen Thema ab wie die verhärteten Fronten der Befürworter und Gegner.

     

    Es ist einfach so, daß die Energiespar-Lampe (ESL) keinen einzigen Punkt ihrer angeblichen Vorteile einhält.

     

    Sie spart im Betrieb tatsächlich Strom. Dafür braucht Herstellung und Entsorgung extrem mehr Energie und Ressourcen.

    Der zweite Vorteil, die längere Haltbarkeit, ist auch eher eine Wunschvorstellung.

    Daß die ESL dann noch mit Giften vollgepumpt sind und diese, bis auf das Quecksilber, auch im regulären Betrieb ausgasen, ist nur noch das I-Tüpfelchen. Das Lichtspektrum ist meiner Ansicht nach eher zu vernachlässigen, auch wenn es nicht schön ist.

    Dann ist da natürlich das Ärgernis, daß es beim Einschalten der meisten dieser Lampen erstmal eher dunkeler als heller wird.

     

    Einen ganz interessanten Ansatz "gegen" die ESL habe ich letztlich gehört:

    da die Lebensdauer der ESL ja eine zugesicherte Eigenschaft des Gerätes ist, kann man sich das Kaufdatum auf die Lampe schreiben, den Kaufbeleg aufheben und nach Defekt der Lampe diese zurückbringen. Dann gibt es eine neue.

    Sollten das genug Leute machen, werden zumindest die schlechten ELS vom Markt verschwinden. Und für den genervten Kunden gibt es wenigstens einen Ersatz für den Sondermüll.

     

    Grüße

  • OK
    Oliver Kröger

    zu "Diffamierung von Verbraucherpolitik":

    Wenn Waren dem Verbraucher per Gesetz vorenthalten werden und keine Wahlmöglichkeit mehr besteht, dann ist das Bevormundung und ganz sicher KEINE am Verbraucher orientierte Politik.

     

    Nun könnte man einwenden, dass dem Markt per Eingriff Impulse zur Etablierung energieeffizienter Leuchtmittel verordnet werden müssten. Dem würde ich ja gerne (ganz im ökologisch-innovativen Sinne) zustimmen. Nur - die Energiesparlampe IST zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein adäquater Ersatz.

    Ich bin ja ganz bei ihnen, dass die Energiewende Umstellungen und Opfer für jeden bedeutet - dem Verbraucher allerdings eine Technologie zu verordnen die in puncto Lichtqualität und Dimmbarkeit nicht an die alte Technologie heranreicht ist falsch. Besser wäre es gewesen, diese Umstellung vorzunehmen, wenn diese Punkte technologisch und organisatorisch (geschlossener Recyclingkreislauf, Pfandsystem!) gelöst wären.

     

    Das OSRAM durch die Gesetzgebung und die vom Unternehmen angekündigte Produktverteuerung ein extrem umsatzstarkes und stabiles Portfolio sein eigen nennt verbuchen sie wahrscheinlich unter "Teilhabe an der Energiewende" und nicht als dass was es ist: schnöde (erfolgreiche) Lobbyarbeit.

  • DS
    Dirk Steinbock

    sämtlichen öko-unkenrufen zum trotz braucht der mensch vernünftiges licht. auf benzinautos kann man eher verzichten, hybrid-technologie funktioniert auch inzwischen, Daimler hats vorgemacht, braucht "nur noch" serienreife. was ist mir der konsequenten zwangsverordnung von fahrrädern? oder wie siehts mit der verantwortung der industrie grundsätzlich energiesparende geräte zu entwickeln aus? vergleich notebook, lenovo bei normalgebrauch: ~10 watt, mein inzwischen ausgedienter, nur 2 jahre älterer fujitsu Siemens bei der gleichen art der benutzung: ~69 watt. fast jeder benutzt immer noch ältere rechner mit billigen netzteilen, deren wirkungsgrad bei 40% liegen... und die liste ist endlos.

     

    ps: das ist so ziemlich der nutzloseste kommentar, den ihr bisher veröffentlicht habt.

  • L
    Licht

    Was soll ich mit einer ESL auf meinen Flur wo das Licht nie länger als eine Minute brennt also das Licht schon wieder aus ist bevor eine ESL überhaupt nennenswert Licht liefert. LEDs in ausreichender Lichtstärke gibt es nicht.

  • G
    grefel

    leider ist das produkt energiesparlampe ziemlich schädlich, enthält es doch quecksilber. hier ist die entsorgungsfrage nicht geklärt, es ist völlig unklar wo/wie/wann der un(!)informierte verbraucher seine energiesparlampen zurückgeben wird. leider ist es gar nicht so unklar: sie landen vermutlich im gelben sack oder in der restmülltonne. durch die thermische verwertung (müllverbrennung) wird das quecksilber schön in der atmosphäre verteilt.

     

    also erstmal die entsorgung klären (einfach und effizient wären z.b. 5 EUR Pfand), dann die lampen verpflichtend einführen.

     

    keine sorge: bei mir hängen nur energiesparlampen in der wohnung.

  • B
    Blacky

    Also er hat recht und alle Anderen sind doof und rückständig? Die Sparlampen sind eine Zwischenlösung und werden in ein paar Jahren wieder verschwinden. Warum das Lampenkartell, Sitz in Genf, das durchgedrückt hat ist nicht ganz klar, vermutlich musste die Produktion rentabel gemacht werden. Daraus eine Hymne auf den Fortschritt zu komponieren, nun ja, vielleicht Journalistensache? Solange CO2-Schleudern noch neu gebaut werden ist es eine Verhöhnung der Menschen, sie sollten in ihrem Haushalt das Klima retten. Wie groß ist denn der Anteil der Glühbirne an der Luftverschmutzung? Die Masse des Stroms wird anderswo verbraucht, z.B. in Aluminiumhütten. Die Menschen können nicht ausgleichen, was Konzerne zur Profitmaximierung verursachen.

  • BH
    Bernd Haubitzer

    Sehr geehrter Herr Pötter,

     

    bitte nehmen Sie sich die Zeit und denken sie mal darüber nach wie etwas produziert wird.

     

    Dazu ein paar Denkanstöße:

    - der Verkaugspreis setzt sich (u.a.) aus den Kosten für Rohstoffe und den Kosten für die Verarbeitung zusammen.

    - Quecksilber ist schon in geringen Mengen giftig

    - Nur wenige Menschen werden die Energiesparlampen richtig entsorgen (man benötigt meist Benzin um das machen zu können)

    - Die fehlende Wärme wird anderweitig ergänzt (das meine ich ernst)

     

    Wenn Sie dann immer noch zu dem gleichen Ergebnis kommen, dann tut es mir leid.

     

    Bitten möchte ich Sie aber in Zukunft keine weiteren Artikel mehr zu schreiben oder sich zumindest rudimentär zu informieren!

  • V
    vic

    Richtig. So sieht`s aus.

    Vergl. Windkraftanlage:

    "Gerne, aber doch nicht so, dass ich es sehe"

    Oder:

    Alle wollen mobil vernetzt sein, doch niemand will ein Funknetz nebst Masten.

    Tja, very strange.