Präsidentschaftskandidat Rick Perry: "El Niño war schuld"
Rick Perry hatte einen ziemlich peinlichen Blackout in einer TV-Debatte. Jetzt versucht er sich zu retten – macht es aber nur schlimmer.
BERLIN taz | Nein, er werde seine Ambitionen, Präsident zu werden, nicht aufgeben, beteuert der Republikaner Rick Perry in allen ihm zur Verfügung stehenden US-Fernsehsendungen. Es ist der Versuch, sein Gesicht, das er verloren hat, noch zu retten.
Sein Vergehen? Bei einer Debatte von republikanischen Kandidaturanwärtern sagte er, er werde drei Behörden abschaffen, sobald er ihm Amt sei: "Handel, Bildung und…". Und dann kam nichts mehr. Uups, ich weiß nicht mehr, stammelte er und der Saal brüllte vor Lachen.
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Perry versucht jetzt, das Lachen für sich zu nutzen und mit Humor die ganze Sache aufzufangen. Mäßig erfolgreich. In der "Late Show" mit David Letterman brachte er zehn Entschuldigungen vor, warum er so gepatzt hatte: "Ich dachte, die Debatte wär heute abend", "ich hatte einen 5-Stunden-Energy-Drink sechs Stunden vor der Debatte", "El Niño", "ich habe kurz zuvor erfahren, dass Justin Bieber mein Vater ist". Wow. Bemühter können witzige Entschuldigungen wohl kaum sein.
Sein Wahlkampfbüro gab hingegen eine schlichtere und weniger angestrengte Erklärung raus: "Wir haben alle solchen menschlichen Momente." Ja, zum Glück – die Aussichten, dass Rick Perry jetzt doch nicht der Kandidat der Republikaner wird, stehen nicht schlecht. BÖ
Leser*innenkommentare
sigibold
Gast
Als George W. Bush Präsident war, habe ich mal geäußert, dass es schlimmer nicht kommen könne. Ich ziehe die Äußerung hiermit zurück. Gegen das, was da jetzt an Intelligenzbestien bei den Republikanern unterwegs ist, wirkt der gute George ja geradezu intellektuell.
sigibold
Chrs
Gast
Interessanter Kanditat, irgendwie so menschelnd! Auch wenn das natürlich eine amüsante Nachricht ist, die eigentliche Frage ist doch, warum er diese Behörden überhaupt abschaffen will: Bildung, Handel und (übrigens) Energie. Das dürften wohl innenpolitische Kernthemen der USA sein.
Will er diese Felder komplett dem freien Markt überlassen? Keine Regeln? Keine Weichenstellung?
Na denn viel Erfolg!! Hat ja bisher auch schon prima geklappt!
Martin D.
Gast
Ein Bush wird wiedergewählt, eine Plalin wird Vize-Kandidatin, aber wegen solch eines kleinen Patzers soll er keine Chance mehr haben? Was für ein bescheuertes Land ...
Karl
Gast
Alles geistig tieffliegende Scheuklappenträger, diese Präsidenten oder Kandidaten :-(
Enzo Aduro
Gast
Ich finde den Ausrutscher peinlich, aber nicht unverzeihlich.
Trotzdem bleibt er ein schlechter Kandidat. Aber das war er auch vorher.
Happes
Gast
Ich kann nicht erkennen, dass seine Chancen auf die Kandidatur dadurch gesunken wären. Die amerikanische Rechte hatte schon immer ein Faible für Präsidenten, die nicht bis drei zählen können.