Last-Minute Geschenke: Immer auf den letzten Drücker
Wie spontan doch alles gut wird, auch wenn es anfangs gar nicht so aussieht. Tipps für letzte Geschenke zum Selbermachen und Freude bereiten.
Bald ist also der 24. Dezember, und Sie haben immer noch keinen Weihnachtsbaum und keine Geschenke. Und an den Feiertagen müssen Sie auch noch zu den Verwandten. Sie fürchten sich vor den Grabenkämpfen in Ihrer Familie: Tränen, Enttäuschungen und all dieses unbarmherzige Geschrei. Aber keine Sorge: Wir zeigen Ihnen, wie Sie trotzdem noch zu einem Baum kommen, Geschenke finden und den Familienkrach vermeiden.
Last-Minute-Weihnachtsbaum
Bauen Sie sich einen Weihnachtsbaum aus Büchern. Am besten verwenden Sie die Edition-Suhrkamp-Reihe, die bei Ihnen sowieso nur zum Angeben in den Regalen steht. Dann wird Ihr Baum schön bunt, und die philosophischen Werke waren doch noch einmal zu etwas nütze. Den genauen Bauplan für Ihren Bücherweihnachtsbaum finden sie, wenn Sie hier klicken.
Oder: Bauen Sie sich einen Weihnachtsbaum aus Buchseiten. Sie rächen sich an einem Buch, das Sie tagelang gequält hat. Wie wäre es zum Beispiel mit Thomas Manns Zauberberg? Entfernen Sie den Buchumschlag, reißen Sie die Seiten heraus, formen Sie die Seiten zu kleinen Tannenbäumen, kleben sie alles zusammen. Fertig. Anweisungen hier.
Diese und andere Geschichten lesen Sie in der sonntaz vom 24./25./26. Dezember 2011 – ab Sonnabend zusammen mit der taz am Kiosk oder am eKiosk auf taz.de. Die sonntaz kommt auch zu Ihnen nach Hause: per Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz.
Last-Minute-Geschenke
Hey, wir leben im 21. Jahrhundert. Apps, eBooks und PC-Spiele können noch in letzter Sekunde digital verschenkt werden. Einfach herunterladen und verschicken. Bierliebhabern sei das virtuelle Bier-App iBeer empfohlen.
Falls Sie immer noch in der manuellen Welt leben, geht natürlich auch Basteln. Ein Lesezeichen ist schnell kreiert. Sie brauchen eine Schere, Kleber, Stift, eine alte Zeitschrift für die Motive und ein ausgewaschenes Tetrapack. Für die erfahrene Bastlerin: Wie wärs mit einer Schneekugel? Man nehme: ein leeres Glas mit Schraubverschluss, Alleskleber, eine Figur, die in das Glas passt, Glitzer, Dekosteinchen, Muscheln oder Knete. Anleitung für beides.
Oder verschenken Sie Weihnachtssterne zum Suhrkamp-Buchbaum. Auch das geht ganz einfach. Sie nehmen einen Schraubverschluss, etwa von einer Wasserflasche, und schneiden mit einer Blechschere kreisförmig Schnitte in den Rand. Klopfen Sie den Deckel flach – und fertig ist Ihr glitzernder Deko-Stern.
Zu kompliziert? Dann wäre da noch der gute alte Gutschein. Oder irgendetwas aus Ihrer Wohnung, was wie neu aussieht.
Last-Minute-Psychotricks
Erwarten Sie das Schlimmste. Rechnen Sie als Mann mit Socken und Unterhosen. Als Frau sollten Sie auf ein stechend süßes Parfüm vorbereitet sein. So können Sie nicht enttäuscht werden.
Sprechen Sie ausschließlich über Dinge, die mit Ihrer Familie überhaupt nichts zu tun haben. Reden Sie über die verdorbenen Politiker, die globale Finanzmarktkrise und die rücksichtslosen Hedgefonds-Manager. Suchen Sie sich am besten einen gemeinsamen Feind. Zeigen Sie DVDs von Merkel, Wulff, Westerwelle und Josef Ackermann.
Sobald Sie merken, dass sich ein Streit anbahnt, entschuldigen Sie sich für eine Viertelstunde. Rennen Sie fünfmal um den Block, beschimpfen Sie dabei lautstark die betreffende Person, rennen Sie dann ohne Beschimpfungen nochmals zweimal um den Block. Und dann gehen Sie wieder ganz entspannt zurück in die Wohnung.
Always do the unexpected. Falls der Streit bereits ausgebrochen ist, sagen Sie einfach das Wort "Rosebud". Wiederholen Sie es immer wieder. Wenn jemand fragt, ob Sie verrückt geworden sind, antworten Sie: "Jeder Mensch braucht seine Geheimnisse." Filmfreaks wissen sofort, wofür "Rosebud" steht.
Alles hat nichts geholfen? Sie haben sich gestritten und sind völlig am Ende?
Das kann doch nicht sein: Lesen Sie den Text einfach noch einmal in Ruhe von vorne.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Autobranche in der Krise
Kaum einer will die E-Autos
Abschiebung von Pflegekräften
Grenzenlose Dummheit
Ungelöstes Problem der Erneuerbaren
Ein November voller Dunkelflauten
Bürgergeld-Empfänger:innen erzählen
„Die Selbstzweifel sind gewachsen“
113 Erstunterzeichnende
Abgeordnete reichen AfD-Verbotsantrag im Bundestag ein
Trumps Personalentscheidungen
Kabinett ohne Erwachsene