: die b-note
Es ist noch gar nicht so lange her, da waren die Mauerspechte überall. Sie zerkloppten das zu Stein gewordene Symbol der deutschen Teilung in kleine Bröckchen, die sie mit nach Hause nahmen und ins Regal stellten. Der antifaschistische Schutzwall wurde fast rückstandslos aus dem Stadtbild gehauen. Umso größer ist jetzt die Aufregung, dass einer der letzten Mauerreste einem Hochhaus und einer Brücke zum Opfer fallen soll. Die East Side Gallery, dieses angemalte Betonband, wird nun von Bürgern und Politikern aller Lager vehement verteidigt. Selbst der CDU-Abgeordnete und Kurzzeit-Senator Michael Braun kämpft gegen die Bauarbeiten und geißelt sie als „Barbarei“. Seine Gegner sollten sich warm anziehen. Denn mit Schrottimmobilien kennt Braun sich aus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen