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die b-note

Es ist noch gar nicht so lange her, da waren die Mauerspechte überall. Sie zerkloppten das zu Stein gewordene Symbol der deutschen Teilung in kleine Bröckchen, die sie mit nach Hause nahmen und ins Regal stellten. Der antifaschistische Schutzwall wurde fast rückstandslos aus dem Stadtbild gehauen. Umso größer ist jetzt die Aufregung, dass einer der letzten Mauerreste einem Hochhaus und einer Brücke zum Opfer fallen soll. Die East Side Gallery, dieses angemalte Betonband, wird nun von Bürgern und Politikern aller Lager vehement verteidigt. Selbst der CDU-Abgeordnete und Kurzzeit-Senator Michael Braun kämpft gegen die Bauarbeiten und geißelt sie als „Barbarei“. Seine Gegner sollten sich warm anziehen. Denn mit Schrottimmobilien kennt Braun sich aus.

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