Konjunkturdelle beim Exportweltmeister: Chinas Industrie schrumpft

Den dritten Monat in Folge ist ein wichtiger Industrieindex Chinas im Minus. Die Wirtschaft wächst langsamer als in den letzten Jahren. Die Regierung will die Kreditvergabe erleichtern.

Schrumpfende Industrie: Volkswagen baut in Shanghai Limousinen für den chinesischen Markt. Bild: dpa

PEKING rtr | Die globale Konjunkturabkühlung macht Exportweltmeister China auch im neuen Jahr zu schaffen. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex blieb im Januar den dritten Monat in Folge unter der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird.

"Das deutet auf eine weitere Wachstumsverlangsamung hin", sagte der China-Chefvolkswirt von HSBC, Qu Hongbin, zu der am Freitag veröffentlichten Unternehmensumfrage. "Dämpfer bei Investitionen und Exporten bedeuten mehr Gegenwind für die Konjunktur." Der Index - der als Frühindikator für die Industrie gilt - legte um 0,1 auf 48,8 Punkte zu.

Hoffnung machen die anziehenden Exportaufträge. Der Index für die Auslandsnachfrage kletterte auf 51,1 Punkte und damit über die Marke von 50 Zählern. Wegen der Flaute in den wichtigsten Exportmärkten Europa und USA war die chinesische Wirtschaft im vierten Quartal mit 8,9 Prozent so langsam gewachsen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Ökonomen sagen eine weitere Abkühlung voraus.

Um eine harte Landung zu verhindern, steuert die Zentralbank gegen. Sie senkte erstmals seit drei Jahren die Mindestreserven, die Banken bei ihr hinterlegen müssen. Diese können das freigewordene Geld als Kredite an Unternehmen und Verbraucher weiterreichen, was Investitionen und Konsum ankurbeln kann. Von Reuters befragte Analysten gehen davon aus, dass die Mindestreserve im Jahresverlauf von derzeit 21 auf 19 Prozent gesenkt wird.

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