piwik no script img

Die kleine Wortkunde

Mit der Eleganz des ähnlich klingenden Kleidungsstücks hat „FRACKING“ nichts zu tun: Der umgangssprachliche Begriff für Hydraulic Fracturing (hydraulisches Aufbrechen) bezeichnet eine Methode zur Förderung von Erdgas, das in Schiefer eingeschlossen ist. Um es zu fördern, werden beim Fracking Fracfluide – Gemische aus Wasser, Sand, Säuren und anderen Chemikalien – in tiefe Gesteinsschichten gepresst, um diese aufzubrechen. Umweltminister Altmaier und Wirtschaftsminister Rösler hatten sich geeinigt, Fracking außerhalb von Trinkwasserschutzgebieten zu erlauben.

Der technische Begriff „hydraulic“ (mit dem Druck von Wasser arbeitend) wurde im 18. Jahrhundert vom griechischen „hydraulikós“ (zur Wasserorgel gehörig) bzw. „hýdraulis“ (mit Wasserkraft betriebenes Blasinstrument) entlehnt; das Wort setzt sich aus „hýdor“ (Wasser) und „aulós“ (Flöte, Röhre) zusammen. „Fracturing“ geht auf das lateinische „fractura“ (Verletzung, Spalt) zurück, das vom indogermanischen „bhrag“ (brechen) abstammt.

Wem das Wort Fracking etwas obszön vorkommt, liegt durchaus richtig: Die Folgen für die Umwelt sind bislang unzureichend erforscht, bei der Methode können Chemikalien sowie Erdgas ins Grundwasser gelangen. In manchen „gefrackten“ Gegenden der USA kommt das explosive Gas direkt aus dem Wasserhahn. Übrigens gibt es auch einen gleichlautenden englischen Slangausduck namens Fracking: Er bedeutet so viel wie „fucking“ – im Sinne von „verdammt“. ERIK WENK

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen