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Klarsfeld empfindet Nominierung als Ehre„Ich bin eine gute Deutsche“

Beate Klarsfeld fühlt sich von der Linken nicht instrumentalisiert. Sie will als Kandidatin für das Bundespräsidentenamt gelten, die viel für die Aufarbeitung der Geschichte getan hat.

Kandidatin der Taten: Beate Klarsfeld Bild: reuters
Interview von I. Pohl und S. Reinecke

taz: Frau Klarsfeld, Sie leben seit 52 Jahren in Frankreich. Warum wollen Sie deutsche Bundespräsidentin werden?

Beate Klarsfeld: Weil ich vorgeschlagen worden bin.

Verbindet Sie wirklich viel mit der Linkspartei?

Nun, wir haben vieles gemeinsam. Die Linke ist ja eine antifaschistische Partei, die sich sehr mit der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus beschäftigt, und wir sind gemeinsam für das Verbot der NPD. Wir haben schon mehrfach zusammengearbeitet, das erste Mal 2006 im Zusammenhang mit der Ausstellung zu den Sonderzügen in den Tod.

Warum soll man Sie und nicht Joachim Gauck wählen?

Weil ich das Bild von Deutschland nach dem Holocaust im Ausland, vor allem in Israel, Frankreich und den USA verbessert habe. Der israelische Ministerpräsident Menachem Begin hat mir damals gesagt: „Sie sind die erste Deutsche, der ich die Hand gebe.“ Ich bin von Mitterand und Sarkozy ausgezeichnet worden. Das ist einzigartig – eine Deutsche, die ohne eine Partei oder Organsiation im Rücken so viel für Deutschland geleistet hat.

Sind Sie wütend oder bitter, dass die Bundesrepublik Ihnen dafür jede offizielle Anerkennung verweigert?

Als ich Kiesinger die Ohrfeige gab, hat Serge gesagt: Du hast etwa wirklich Wichtiges getan. Aber die Anerkennung dafür wird lange auf sich warten lassen.

Und jetzt fordern Sie diese Anerkennung mit Ihrer Kandidatur ein?

Nein, das ist nicht meine Absicht. Ich empfinde es aber als Ehre, dass Die Linke mich nominiert hat.

Manche sagen: Die Linkspartei instrumentalisiert Sie. Die Kandidatur ist nur ein PR-Gag.

Ach, ja, Sie meinen den hässlichen Artikel von Henryk Broder. Nein, ich brauche keinen PR-Gag. Ich werde auch nicht instrumentalisiert. Es war meine freie Entscheidung. Man hat mir schon so viel vorgeworfen. Ich habe immer versucht, eine moralische Rolle zu spielen. Ich war gerade im einem Café Einstein, da kam zufällig der Chef des BND, Herr Schindler, herein. Er weigerte sich, mir die Hand zu geben. Der BND hat Nazitäter wie Adolf Eichmann, Klaus Barbie und Walter Rauff in den 1960er Jahren als Agenten beschäftigt. Ich habe die Nazis gejagt und der BND hat sie bezahlt. Da erwartet man doch ein bisschen Anerkennung.

Empfinden Sie sich als Einzelkämpferin?

Wir haben uns immer als Ehepaar Klarsfeld verstanden. Eigentlich fing es am Tag unserer Trauung auf dem Standesamt an. Der Bürgermeister sagte: Sie sind eine Deutsche, Serge ein Franzose, aus dieser Ehe müssen Sie etwas Besonderes machen. Das war wie eine Vorbereitung auf das, was kam. Ich hätte allein, ohne meinen Mann, nie etwas machen können, und mein Mann hätte sich ohne mich sicher auch nie so engagiert.

Sind Sie eine Heldin?

Ich würde sagen, ich bin eine engagierte Deutsche gewesen, und ich bin stolz, dass ich als Deutsche so viel erreichen konnte. Eine Heldin? Gut, ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt, unser Auto ist in die Luft gesprengt worden, wir haben eine Paketbombe bekommen, ich war in Lebensgefahr. Man kann sagen, dass ich eine Frau der Tat bin und Herr Gauck ein Mann der Worte. Na ja, vielleicht kann man sagen, ich bin eine Heldin.

Gab es ein Schlüsselerlebnis, eine Art Initialzündung für Ihr Engagement gegen Nazis?

Mein Mann Serge ist Historiker. Sein Vater ist in Auschwitz ums Leben gekommen. Und es war Serge, der 1966, als Kiesinger Bundeskanzler wurde, sagte: Beate, wir haben nichts zu verlieren. Du bist Deutsche, du lebst in Paris, du kannst das nicht einfach so geschehen lassen.

Also hat Ihr Mann den Impuls für die Ohrfeige gegeben?

Er hat immer wieder auf die historisch-moralische Verpflichtung hingewiesen, die ich habe. Und er hat mich gegenüber kritischen Freunden auch immer verteidigt. Und gesagt, dass es auch Hans und Sophie Scholl gab, an deren Taten man anknüpfen muss.

Wie wichtig war die Unterstützung aus der DDR bei der Kiesinger-Recherche?

Die DDR half uns als Erste dabei, an Informationen über Kiesingers NS-Vergangenheit zu kommen. Wir brauchten diese Informationen aus der DDR, westdeutsche Zeitungen schrieben darüber sehr wenig.

Hatten Sie keine Sorge, dass die Stasi Sie instrumentalisiert?

Nun, die Akten lagerten eben in Potsdam. Es war schon klar, warum die DDR, die ja auch das Braunbuch veröffentlicht hatte, jemanden unterstützte, der gegen Kiesinger, den Bundeskanzler der BRD, war. Aber mit dieser Unterstützung war es vorbei, als ich in Prag gegen die Stalinisierung und den Antisemitismus kämpfte. Da wurden uns die Türen zur DDR auch verschlossen.Wir waren immer unabhängig. Wir sind nie von einer Partei vereinnahmt worden. Das ist unsere Stärke. Auch wenn ich mal ganz kurz der SPD als Auslandsmitglied angehörte.

Sie waren mal SPD-Mitglied?

Nein, die wollten dann auf Distanz gehen.

Die SPD wollte Sie nicht als Mitglied?

In einer TV-Sendung, die Luc Jochimsen über uns machte, wollte Willy Brandt nichts über uns sagen, weil er Rücksichten zu nehmen hatte. Die Beziehungen zur SPD sind irgendwie abgebrochen. Ich bin ja auch nie von einer der großen Parteien ausgezeichnet worden. Na ja, am Mittwoch rief Herr Gabriel an, um mich zu begrüßen. Ich habe ihn gefragt, ob ich nicht ein paar Stimmen von der SPD bekommen könnte. Aber er sagte, er müsse seine Stimmen zusammenhalten.

Über was würden Sie als Präsidentin als Erstes reden?

Sie wissen, auch als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten sollte man sich nicht in die Tagespolitik einmischen. Ich würde mich aber für die deutsch-französischen Beziehungen starkmachen und versuchen, die EU, die sich gerade in der Krise befindet, als moralische Institution zu verankern. Ich bin in Berlin groß geworden, ich weiß, was Krieg bedeutet. Dass Europa friedlich zusammenlebt, ist ein Geschenk. Ich sehe eine große Gefahr. Das aktuelle Beispiel ist Griechenland. Dieses Land wurde von der EU gedemütigt.

Israel ist ein Fixpunkt Ihres Denkens. Muss die EU mehr Druck auf Israel machen, den Siedlungsbau zu stoppen?

Ich bin für Friedensverhandlungen und eine Zweistaatenlösung. Aber zuerst muss die Hamas die Existenz des Staates Israel anerkennen.

Nicht mehr Druck auf Israel?

Das ist schwer zu sagen.

Halten Sie einen israelischen Präventivschlag gegen iranische Atomanlagen für legitim?

Ich kann nicht beurteilen, wie weit der Iran mit dem Atomprogramm ist. Aber dass Israel vor Iran Angst hat, dessen Präsident den Holocaust leugnet, Israel auslöschen will, ist doch völlig verständlich.

Das klingt vage. Wie passt das zum klaren Nein der Linkspartei zu Angriffen auf den Iran?

Ich sagte Ihnen, wir sind uns einig, dass es eine Zweistaatenlösung gibt.

Ihr Verhältnis zu Israel klingt eher nach CDU als nach Linkspartei.

Es klingt nach Beate Klarsfeld, die eine gute Deutsche ist.

Warum unterstützen Sie in Frankreich den konservativen Präsidenten Nicolas Sarkozy – und nicht seinen sozialistischen Herausforderer François Hollande?

Also, wir, Serge und ich, mischen uns nicht in die französische Innenpolitik und auch nicht in den Wahlkampf ein.

Aber Sie unterstützen Sarkozy?

Unsere Gruppe „Association des fils et filles des déportés juifs de France“ unterstützt immer den Kandidaten, der besonders gute Beziehungen zu Israel und den USA hat.

Und die hat Sarkozy eher als Hollande?

Ich führe hier keinen französischen Wahlkampf. Sondern einen deutschen.

Die Linkspartei fordert den Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan. D’accord?

Ach, das ist kein Thema für die Wahl des Bundespräsidenten.

Wie steht es mit Hartz IV und der Reichensteuer – François Hollande fordert ja einen Spitzensteuersatz von 75 Prozent?

Ich denke, dass es schwierig wird, so eine Steuer nur in Frankreich einzuführen. Da braucht man eine verbindliche europäische Lösung, damit die Reichen nicht ins Nachbarland abwandern. Die Wirtschaftskrise zwingt zu mehr Kooperation. Europa liegt mir sehr am Herzen.

Frau Klarsfeld, was wünschen Sie sich für ein Bild von Ihnen hierzulande?

Eine gute Deutsche, die viel für die Aufarbeitung von Geschichte getan hat.

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34 Kommentare

 / 
  • J
    Jakob

    Mit grossem Interesse habe den Artikel eben gelesen. Ich habe Frau Klarsfeld und ihren Mann immer bewundert. Auch ich beschaeftige mich mit dem sogenannten dritten Reich. Allerdings liegt mein Interesse am Widerstand in dieser Zeit.

    Mich wundert es sehr, dass sie, Frau Klarsfeld sich von einer Partei aufstellen laesst, welche noch nicht einmal ihre Vergangenheit bewaeltigt hat. Ja, welche sich noch nicht einmal erheben, wenn an die Maueropfer gedacht wird. Die DDR ist auch nicht zimperlich mit politisch anders Denkende umgegangen. Die Stasi war allgegenwaertig, und die Gefaengisse waren voll. Eigene Familienmitglieder haben sich gegenseitig denuziert. Niemand durfte sein Land verlassen, wenn die DDR es nicht wollte. Aber das wissen sie selbst. Umso mehr verstehe ich ihr Handeln nicht.

    Frau Klarsfeld, hoffendlich schaedigen sie sich ihren Ruf nicht.

    Trotzdem, alles Gute und eine erfolgreiche Zeit fuer ihre Familie.

  • V
    vic

    Nein, in Frau Klarsfeld ist die Zeit stehengeblieben.

    Doch Gauck ist sie absolut vorzuziehen.

    Aber es kann doch nicht sein, dass in ganz Deutschland nur zwei betagte Bürger zum Präsidenten taugen, noch dazu beide tief traumatisiert von ihrem jeweiligen persönlichen Schicksal.

    Gauck ist für mich keine Option.

    Klarsfeld?

    Israel Verehrung und Sarkozy nehme ich ihr übel.

    Und im Lande leben sollte eine Bundespräsidentin schon.

    Aber das wird eh im kleinen Kreis ausgekungelt.

  • M
    Maria

    Interview aus 2006 mit Klarsfeld:

    http://www1.wdr.de/themen/politik/klarsfeld104.html

  • GK
    Gilbert Kallenborn

    Chaval al ha zman…

     

    Menachem Begin,der israelische Rechtsaußen, wurde Mitgliedern meines Ausbilder-Kibbutz ,der Hashomer-Hatzair

     

    linksgerichteten Kibbutzbewegung und der gesamten Haganah -Untergrundarmee gegen die Briten -gejagt und hätten sie ihn

     

    erwischt,wohl auch hingerichtet.Er hat mit aus der Tschechei geschmuggelten Waffen (darunter das damals dominierende deutsche

     

    MG 42 zu Dutzenden,Kadenz: 25 Schuss pro Sekunde )auf der “Altalena” ;den Staatsstreich versucht,den Rechts-Putsch bei Tel Aviv-Jaffo,

     

    seine Irgun -Leumi Zvai Kämpfer

     

    wurden zusammengeschossen,das Schiff versenkt und f ür die Kanone,die das erreichte orderte der spätere Staatspräsident, David Ben Gurion,

     

    einen Ehrenplatz im Haganah-Museum an.Begin selber entkam.Er wollte sein Waffenschiff nicht verlassen,seine Leute mussten ihn über

     

    Bord werfen.Ein rechter Putschist gegen den demokratischen Staat Israel.Nicht gerade eine Empfehlung,wenn es schon um Zionismus geht,

     

    Klarsfeld ist eine Zionistion.Gut so,Mazal Tov.

     

    Ich glaube,ha bachura ha tova -die gute Frau ,auf hebräisch -weiss gar nicht,wo sie mit DIE LINKE (pauschal) gelandet ist.

     

    Und daß sie instrumentalisiert wird,zuvor stellte die Linke einen Schauspieler auf,jetzt eine Nazijägerin.Fun und Holocaust-???-

     

    Passt eigentlich von der Zielrichtung nicht zusammen,wirft Fragen auf -wovon soll hier abgelenkt werden?Gauck,Stasi-Jäger?

     

    Ist logisch.Wer Nazis jagt,von denen es immer noch zuviele gibt,der hat keine Zeit,Stasi-Verbrecher zu jagen.

     

    Und die sitzen für Die Linke in Landtagen und im Deutschen Bundestag oder sie schicken ihre Söhne dorthinn,

     

    wie der Vater Lutze den Sohn ,MdB Thomas Lutze,ex-Geschäftsführer die Linke Saar und ex-TOPAS-Spionbetreuer der PDS Saar.

     

    Wüsste Beate Klarsfeld um den Umfang der DDR_Waffenlieferungen an die PLO,PFLP oder die Al-Fatah,und der Stasi-Manager dazu

     

    sie würde derer Nachfolger ohrfeigen,wie damals den CDU-Kanzler.

     

    Ergäbe jede Menge rote Ohren in den Reihen der Linken MdB und MdL.Ihren Kommentar hier eingeben

  • M
    Maria

    "Unsere Gruppe „Association des fils et filles des déportés juifs de France“ unterstützt immer den Kandidaten, der besonders gute Beziehungen zu Israel und den USA hat"

     

    Und deshalb liegt ihr wohl die EU so sehr am Herzen und möchte sie zu einer "moralischen Instanz" aufwerten.

     

    Diese Frau ist doch nicht ganz dicht. Im ganzen Interview kein einziges Wort darüber, was sie für Deutschland tun möchte, als dessen Präsidentin sie sich aufstellen läßt.

     

    Und schon die Frage an Gabriel, ob sie nicht ein Paar SPD-Stimmen bekommen könnte. Unfassbar. Gabriel hat nur eine Stimme und nicht Stimmen zu verteilen. Die Peinlichkeit ihrer Äußerungen sind ihr wohl gar nicht bewußt - umso schlimmer!

  • R
    Rainer

    Frau Klasefeld ist einfach Klasse und wäre genau die richtige für diese Amt.Ist schon klar das hier ein paar Linken basher und Trolls ihre Meinung wieder geben müssen. Das war nicht anders zu erwarten. Aber ich wünsche Ihnen das Sie möglichst viele Stimmen bekommen

    werden...obwohl die Wahl natürlich schon durch unsere

    Einheitsparteien aus CDU/CSU,FDP;SPD und natürlich Grüne/Bündnis90 (erinnert ein bisserl an frühere DDR Wahlen) entschieden ist. Leider!

  • A
    andreas

    Der Plan der LINKEn mit einer wie sie selbst betonen NAZIjägerin punkten zu können gegen den wie die LINKE immer wieder betont STASIjäger, geht ja wohl eindeutig nach hinten los.

    Beim Ausspruch "ich bin eine gute Deutsche" sind alle Fragen beantwortet.

    Das kenne ich zum einen aus DDR-Tagen (wir waren auch immer die GUTEN Deutschen), zum anderen sagt es etwas über das Selbstbild dieser Frau aus.

    "ICH BIN GUT und allemal besser als IHR"

     

    peinlich peinlich...

  • S
    Simon

    Eine gute Deutsche! ... Warte mal ab, bis sie herausfinden, wie du dein Haus finanziert hast und bei welchem Unternehmer du schon eingeladen warst (und das dürften einige gewesen sein).

    "Eine gute Deutsche"? Ich würde eher sagen "eine abgehobene, eingebildete Französin". Ich frage mich, warum die Links-Partei so eine Edel-Tussi aus dem Sarkozy-Dunstkreis aufstellt.

  • M
    Michel

    Völlig untragbar!

     

    Eine dümmliche Aktion der Linken und noch dümmlicher von B. Klarsfeld sich dafür herzugeben.

     

    Da ist wohl jemand mediengeil!

     

    Aller Verdienste zum Trotz, wie soll jemand der Deutschland immer nur durch die Nazi-Brille sieht und seit 50 Jahren in Frankreich lebt ein guter Präsident für das deutsche Volk sein?

     

    Ich glaube nicht, dass sie plant nach einer Wahl zumindest nach Deutschland umzuziehen...soviel für Klarsfeld als Alternative.

     

    Und nicht zuletzt wird damit ihr ganzes Lebenswerk in Frage gestellt. In zwei Wochen wird sie nicht mehr die Nazijägerin Klarsfeld sein, die Kiesinger geohrfeigt hat, sondern nur noch die alte Frau, die zu über 90 % von den Abgeordneten abgelehnt wurde, und damit auch das wofür sie steht. Nicht nur eine verdiente Pleite für die Linken, sondern vor allem eine Pleite (mit Ansage) für den Antifaschismus in diesem Land.

     

    Was für ein Ende eines langen, stolzen Lebens!

     

    Was für eine Farce von mediengeilen aber dümmlichen Menschen!

     

    Danke Linkspartei! (sarc)

  • M
    M.d.A.

    UNWÄHLBAR!!!

     

    Wenn wir dürften.

     

    mfg

  • RZ
    Ralf Zimmermann

    Unsere französischen Nachbarn reiben sich die Augen über die Kandidatur dieser Frau.Da lebt sie nämlich das Gegenteil von dem was sie bei uns vorgibt zu tun.Sie lebt in einem Pariser Nobelviertel,ist eng mit Sarkozy befreundet,ihr Sohn gehört dessen Partei an,und sie bewegt sich in den vornehmsten kreisen.Keine Kritik an Sarkozis Ausländerpolitik,nur betretenes schweigen...:)Das einzige was ich an ihr gut finde, ist die Schelle die sie 1968 Kissinger gegeben hat.Sind "Die Linken"die sie nominiert haben eigentlich blind?Oder geht ihr Horizont nur bis zur Landesgrenze?Meine Stimme bekommen die nicht mehr...:)

  • E
    end.the.occupation

    Die Dame ist der perfekte Kandidat für die Obsessionen Deniz Yücels und Jürgen Trittins:

     

    Alles andere als gegen die herrschenden Verhältnisse

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/1689821/

  • P
    Pit

    Wo bleibt denn die Unterstützung der grünen Frauen? (die Kerle wollen ja eh´ auch nur Pöstchen. Endlich manifestiert sich mal der Wunsch nach einer Bundespräsidentin, wird schon wieder aus opportunen Gründen gemauert. Nur weil es keine Frau der Grünen ist? Was für eine verkommene Politmoral.

  • R
    routier

    . . . weil ich vorgeschlagen wurde. Das reicht schon. Diese ewigen Gestrigen brauch kein Mensch mehr. Und wer in Frankreich wohnt soll auch da bleiben -wenns Ihr doch so gut gefällt. Die alte Faschofrage hat sich doch in ein paar Jahren von selbst geklärt. Hat Sie auch noch was Anderes zu bieten?

    ciao

  • R
    Ralf

    Ach, liebe Linke, das war wohl nix.

    Die Dame hat sicher wichtige und wertvolle Arbeit geleistet, aber schon in ihren öffentlichen Auftritten seit der Nominierung zeigte sie vor allem Verbitterung, Unkenntnis der deutschen und internationalen Politik sowie Monothematik. Das reicht nicht. Das ist keine Alternative zu dem anderen Kandidaten.

  • W
    Wolf

    Wer einen Bundeskanzler i.d. Öffentlichkeit

    eine Ohrfeige gibt, hat rein gar nichts

    an einer Wahl zum Bundespräsidenten als Kandidat

    zu suchen.

     

    Die Linke wird auch immer drolliger, was denkt sie sich eine vom Lebensalter alte Frau als Kandidatin aufzustellen.

     

    Es gibt en Hauf genügend junge ehrbare Leute, die

    sich einer Wahl stellen würden !

  • N
    Nassauer

    Ja, sie ist eine gute Deutsche: Denunziation, Menschenjagd und moralische Überheblichkeit sind nun mal deutsche Kernkompetenzen, da ist sie in der Tat sehr "deutsch"...

  • T
    thor

    "Ich bin eine gute Deutsche"

     

    Selbstlob stinkt.

  • I
    I.Q.

    Frau Klarsfeld hat klug geantwortet, ihre Unterstützer in der Linken, die nicht ihre Iran- und Israelpositionen teilen, nicht vor den Kopf gestoßen.

    Trotzdem will sie sich nicht verbiegen, stellt dar, was sie bewegt stellt klar, dass auch das Schicksal ihres Mannes ist, das sie antreten ließ.

     

    Natürlich bewegt sie sich gegenüber dem Iran auf dünnen Eis, eben gemäß der aus Israel hauptsächlich verbreiteten Propaganda.

    Ein Abstreiten des Judenmordes in Europa hat es von Seiten des Iran so nicht gegeben, man greife dazu ruhig mal auf Wikipedia zurück

    http://de.wikipedia.org/wiki/Holocaustleugnung

     

    auch die Antisemitismusstudie des Bundestages weißt solche Behauptungen nicht auf, kennt auch keine Aussagen von iranischer Seite den Staat Israel mit Gewalt, gar seine Bewohner vernichten zu wollen.

     

    dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/077/1707700.pdf

     

    Sehr gut dargestellt war das auch beim Kasseler Friedensforum

    http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Medien/iran.html

    doch scheint mir, man kann mit ihr darüber auch reden, anders als bei vielen anderen.

     

    Frau Klarsfeld Arbeit gegen Nazitäter, -mitläufer und -profiteure aber hat sie Verdienste erwerben lassen, die man deswegen nicht Abrede stellen sollte. Sie ist sogar ein gutes Gegengewicht, gegen einen allzu glatten, systemkonformen Gauk

    Der geriert sich als Sprecher einer angeblichen „Elite“, die sich dann doch nur lediglich als die bislang am meisten Profitierenden ausmachen, profitierende auch von fortgeführten Elend, verschleppten Problemlösungen, ungerechten Macht-, Ressourcen- und Bildungsverteilungen und eben auch unaufgearbeiteter Geschichte.

  • F
    Fritz

    Antifaschistisch und demokratisch

  • M
    Manni

    Gauck ist unerträglich eitel und Klarsfeld steht ihm da in nichts nach.

  • V
    vic

    Entgegen meiner anfänglichen Zustimmung für Frau Klarsfeld, bin ich nach diesem Gespräch eher entäuscht von ihr.

    Sie scheint deutlich zu israel-und USA fixiert, und ähnlich wie Gauck viel zu sehr von sich überzeugt zu sein.

  • B
    blabla

    Dümmliche Fragen. Herr Gauck ist ein Fanal dafür wie runtergekommen Grüne und SPD schon sind.

  • S
    Stefan

    Oh je, noch eine gute Deutsche, die Sarkozy unterstützt, die lieber die Anerkennung von den anderen Parteien nim guten Deutschland gehabt hätte. Aber da sie sie nicht bekam geht sie nun für die Linke ins Rennen. Ich finde die Ohrfeige ok aber nicht besonders. Es gibt viele Antifaschisten außerhalb der Linken, die weniger medienwirksam arbeiten.

  • T
    Tomate

    PS. Habe gerade dieses kurze Meinungsstück in der Jungen Welt gelesen:

     

    http://www.jungewelt.de/2012/03-02/039.php

     

    Ja, Frau Klarsfeld ist eben ein echtes Original. Und die Linke hat auch jedes erdenklich Recht, die Republik per Klarsfeld zurückzuohrfeigen, wenn man ihr jetzt einen Sozialistenfresser wie den Gauck vorsetzen will. Hätte ich die Wahl, wäre mir Frau Klarsfeld trotz allem auch jetzt noch lieber als dieser neoliberale Apparatschik von Röslers und Trittins Gnaden.

     

    Aber das nächste Mal sollten Gregor & Co. vielleicht doch ein wenig besser recherchieren, ehe sie von jetzt auf gleich eine Kandidatin aus dem Hut zaubern. Auch wenn's schnell gehen muss und die Idee auf Anhieb erst mal soo toll klingt. Aber am nächsten Morgen kommen unweigerlich die Kopfschmerzen und die Erklärungsnöte, wie man bei der letzten Pressekonferenz ja gesehen hat.

     

    Auch ist Frau Klarsfelds Haltung zu Israel nicht eben das, was die Welt derzeit braucht - vor allem nicht Israel selbst. So israel-"freundlich" sollte man nun doch nicht sein, dass man seinen Freund mit Begeisterung ermutigt, auf seinem Weg in den Abgrund bedenkenlos voranzuschreiten. Wäre ich ein israelhassender Nazi - ja dann würde ich ihnen freilich schmunzelnd empfehlen, sich weiterhin über alle Nachbarn hinwegzusetzen, befreundete Nationen vor den Kopf zu stoßen, die Palästinenser noch mehr in Elend und Verzweiflung zu bringen, und ganz besonders auch, möglichst bald den Iran anzugreifen.

     

    Ich würde zu gerne wissen, was Frau Klarsfeld darauf erwidern würde ... Auf den Mund gefallen ist sie ja nicht.

  • IM
    IUlli Müller

    Mit diesen Aussagen wäre sie in Bezug der Nöte der Menschen zwar die bessere Alternative zu Gauck,

    aber immer noch zu schwammig, um DIE Alternative zu sein.

  • DK
    Das Kamel

    Mann Mann...in der Springerpresse wird gerade wieder mal eine Hetzkampagne gegen unsere MigrantInnen gefahren (http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13897963/Der-Islamismus-gehoert-jetzt-auch-noch-zu-Deutschland.html) und ihr feiert hier diese egozentrische alte Dame, die sich sogar nicht zu fein ist Herrn Sarkozy im franzöischen Wahlkampf zu unterstützen.

     

    Für mich ist Herr Gauck das sinnvollste Argument gegen Frau Klarsfeld

  • R
    Ralf

    Die geht mir jetzt schon auf den Sack.

  • B
    Blubby

    Hmm...

    So oft wie die sich auf das Konstrukt von Volk und Nation, allem Anschein nach auch noch positiv, bezieht, ist die mir doch glatt sehr sehr unsympathisch geworden.

  • P
    Pellkartoffel

    Wie lustig – sie sagt sie ist eine gute Deutsche, von ihren Ansichten her ist sie aber eindeutig eine Antideutsche. Im Leipziger Conne Island würde man ihr den roten Teppich ausrollen. Wenn man sich Gauck anschaut und jetzt auch noch Klarsfeld – das sieht doch sehr nach zionistischer Verschwörung aus :)

  • T
    Tomate

    Frau Klarsfeld ist auch nicht viel weniger eitel als Herr Gauck, soviel steht schon mal fest ... Aber immerhin ist sie dabei nicht so verdruckst, sondern geradeheraus, das ist erfrischend. Man schüttelt den Kopf, aber lacht dabei.

     

    Und während Gauck alles andere ist als der "Bürgerrechtler", als den man ihn uns andrehen will, hat sich Frau Klarsfeld die Meriten, die sie beansprucht, auch tatsächlich verdient.

     

    Hier übrigens ein Beispiel für die begeisterten Reaktionen der Bevölkerung aus Meck-Pomm auf ihren "Präsidenten der Herzen":

     

    http://www.ostsee-zeitung.de/vorpommern/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=3378917

  • EP
    el presidente

    puh. Meine Güte. An diesem Interview kann man exemplarisch ablesen wie schwierig es ist einen Pudding an die Wand zu nageln.

  • W
    Weinberg

    Ist der BND-Chef Schindler nicht ein trauriges Beispiel für die deutsche „Vergangenheitsbewältigung“?

     

    Ehren wir diesen deutschen „Saubermann“ (der sich offenbar davor gefürchtet hat, Frau Klarsfeld würde ihn durch einen Händedruck mit einem Anti-Nazi-Virus infizieren) mit Worten von Albert Einstein:

     

    „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

  • T
    tommy

    "Weil ich das Bild von Deutschland nach dem Holocaust im Ausland, vor allem in Israel, Frankreich und den USA verbessert habe. Der israelische Ministerpräsident Menachem Begin hat mir damals gesagt: „Sie sind die erste Deutsche, der ich die Hand gebe.“

     

    Auf die Anerkennung von Terroristen wie Menachem Begin kann ich zumindest sehr gut verzichten.