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Schutz beim RadfahrenDer Helm bleibt freiwillig

Die Bundesregierung führt die Helmpflicht für Radfahrer auf absehbare Zeit nicht ein. Verkehrsminister Ramsauer hatte die Idee mehrfach ins Gespräch gebracht.

Vielleicht ganz schlau, aber kein Zwang: Radfahren mit Helm. Bild: boing / photocase.com

BERLIN taz | Eine Helmpflicht für Radfahrer wird es auf absehbare Zeit nicht geben, obwohl Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) diese mehrfach ins Gespräch gebracht hat. Das geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die der taz vorliegt. „Die Bundesregierung beabsichtigt derzeit nicht, eine Helmpflicht für Fahrradfahrerinnen und -fahrer einzuführen“, heißt es darin. Fahrradverbände lehnen eine Helmpflicht vehement ab, da diese viele Menschen im Alltag abschrecken könnte, aufs Rad zu steigen.

Bevor über die Einführung einer Helmpflicht nachgedacht wird, möchte die Bundesregierung erst einmal die auf mehrere Jahre angelegte Werbeaktion „Ich trage Helm“ auswerten, wie aus dem Schreiben weiter hervorgeht. Im Jahr 2011 trugen 11 Prozent aller Radler einen Schutzhelm; bei den sechs bis zehn Jahre alten Kindern waren es 56 Prozent.

Auch eine Warnwestenpflicht für Radler rückt in weite Ferne. Auffällige Leuchtwesten könnten die Sichtbarkeit erhöhen, heißt es. „Allerdings wird eine verpflichtende Regelung angesichts der Sorge, dass sich viele Radfahrerinnen und Radfahrer bevormundet fühlen, für unverhältnismäßig gehalten.“

Insgesamt leben Radler weniger gefährlich als oft angenommen – ihr Unfallrisiko sinkt. Verunglückten im Jahr 2003 noch rund 76.000 Radfahrer in Deutschland, waren es im Jahr 2010 knapp 66.000 – trotz Zunahme des Radverkehrs. Im selben Zeitraum sank die Zahl der getöteten Radler von 616 auf 381.

Regelübertritte „ausgeprägt“

Allerdings sind die Erkenntnisse über Radunfälle lückenhaft, da nicht alle – vor allem die sogenannten Alleinunfälle – registriert werden. In einer groß angelegten Studie lässt deshalb die Bundesanstalt für Straßenwesen ab dem Sommer alle Unfälle in einem repräsentativen Ausschnitt Deutschlands untersuchen, bei denen Radler in Folge des Unfalls in einer Klinik behandelt wurden. So geraten auch die Unfälle in den Blick, bei denen die Polizei nicht gerufen wurde.

Problematisch sieht die Bundesregierung die Regelakzeptanz von Radlern. Vor allem in den mittleren Altersgruppen sei Fehlverhalten verbreitet. Dieses beruhe auf einem „ausgeprägten Bewusstsein für Regelübertritte“.

Diesen Trend scheinen auch Zahlen der Flensburger Verkehrssünderkartei zu bestätigen. Demnach wurden 2011 rund 40.600 Verstöße von Radlern in Flensburg registriert; zwei Jahre zuvor waren es mit knapp 38.000 deutlich weniger. Unklar ist allerdings, ob es wirklich mehr Verstöße gab – oder ob nur mehr kontrolliert wurde.

Der Grünen-Verkehrsexperte Stephan Kühn wirft Ramsauer Stimmungsmache gegen Radler vor. „Radfahrer und Fußgänger sind keine Störfaktoren im Straßenverkehr, sondern gleichberechtigte Partner.“ Häufig würden Radler erst wegen der mangelnden Infrastruktur zu Regelverstößen genötigt. Die Zunahme von Regelverstößen betreffe alle Verkehrsteilnehmer. Daher brauche man häufigere Kontrollen, vor allem an Kreuzungen.

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30 Kommentare

 / 
  • RS
    Rrrammm sauer pH 0

    Herr Ramsauer sollte folgendes machen :

     

    - sofortige Einführung eines Tempolimits von 130 km/h im Kraftverkehr, Einsatzfahrzeuge ausgenommen

     

    - sofortige Einführung einer Lärmbegrenzung bei MotoRRRRädern, Geländewagen und LKW

     

    - Verbot von Sportautos und Motorsport

     

    - Verbot der Schleichwerbung durch epoisierte Fahrradfahrer (sog. Trikots, also Plastikkleidung mit Reklameaufdruck)

     

    - Ausbau des Fahrradwegesystems und des ÖPNV

  • G
    Georg

    an die "Bürgerin"

     

    eine Helmpflicht bedeutet in erster Linie, ein Verbot mit freiem Kopf Rad zu fahren. Dieses ist, wie mehrfach recht sauber nachgewiesen eine gesunde und gesellschaftspositive Tätigkeit.

     

    Für regelloses Autofahren gilt das nicht. Die meisten Regeln für Autofahrer (mit Ausnahme der Gurtpflicht) sollen verhindern, dass sich selbst überschätzende Autofahrer andere Menschen schädigen! Zudem ist regelloses Autofahren auch nicht gesund oder notwendig. Deswegen kann man es ruhig verbieten ohne die Freiheit der Menschen arg zu beschneiden.

     

    Zudem sind die meisten Regeln für Autofahrer (ich fahre selber Auto und kenne die Regeln gut) sehr hilfreich und behindern die Autofahrer nur sehr wenig. Viele Regeln für Autofahrer dienen der Beschleunigung des Verkehrs (zB Ampeln und sogar ettliche Geschwindigkeitsregelungen) sind also für diese eher von Nutzen.

     

    Ein Helm für Radfahrer ist aber eine bedeutende Behinderung. Das das Risiko für Radfahrer durch eine Helmpflicht zudem steigt, ist bereits in mehreren Staaten erwiesen.

     

    Die Helmpflicht ist also ein bedeutender Einschnitt in die Freiheit der Menschen, der weder der Gesellschaft noch dem Einzelnen etwas bringt. Als "Bürgerin" sollten Sie sich auf die Seite der Freiheit und nicht auf die Seite der nutzlosen Bürokratie stellen!

  • B
    Bürgerin

    Wieso sollte die Helmpflicht nicht eingeführ werden? Wenigstens für Kinder bis 10 Jahre oder so (wenn es da schon diskussionen geben muss)

    Die Radfahrer fühlen sich bevormundet?!?!?! HALLO? Dann sollte ich das als Autofahrer erst recht sein...

    Anschnallpflicht, nicht mit Handy telefonieren während der Fahrt, Geschwindigkeitsbegrenzung... uvm.

    Also versteh den "Trubel" um das Thema nicht ganz und kann es in keinster Weise nachvollziehen

  • G
    Georg

    @menschenfreund,

     

    schwer verletzte Radfahrer sind in den meisten Fällen Opfer falscher Verkehrspolitik. Denen eine Schuld aufzudrücken, weil 200g geschäumtes Plastik fehlen ist genauso zynisch, als hätte man den Ehec-Opfern gesagt, selber Schuld, dass ihr kein Dosenfutter esst. Kopfverletzungen sind bei Fußgängern und Autofahrern ähnlich häufig wie bei Radfahrern und da wird nicht behauptet: hättet Ihr doch bloß einen Helm getragen.

     

    Zudem gilt, Krankenkassen werden im Mittel durch Radfahrer mit freiem Kopf weniger belastet als durch Leute, die nicht Radfahren. Radfahren ohne Helm ist, wie mehrfach in aufwendigen Untersuchungen (mit Betrachtung von Ko-Faktoren) erwiesen, eine gesunde Tätigkeit. In helmtragenden Nationen ist das nicht nicht nachgewiesen. Die Uni von Queensland behauptet sogar das Gegenteil.

     

    Den passiven Schutz von Helm und Weste überschätzen sie leider total und wie so oft in menschlicher Risikoabschätzung, werden die wirklichen Gefahren nicht benannt.

  • M
    menschenfreund

    „Verachtung“ für andere Verkehrsteilnehmer zu empfinden ist das Gegenteil von Partnerschaft, die besonders im Straßenverkehr erforderlich ist, leider allzu häufig durch Rücksichtslosigkeit ersetzt wird. Da nehmen sich die „freiheitsliebenden“ Radfahrer/innen, die z.B. auf dem Gehweg oder falsch in den Einbahnstraßen/Fußgängerzonen herum rasen, mit den ebenso dümmlichen wie rücksichtslosen Autofahrern nichts.

    Vergleiche, z.B. mit Holland hinken zwangsläufig. Holland hat eine völlige andere Tradition was das Verhältnis Radfahrer zu motorisierten Verkehrsteilnehmern angeht. Selbst wenn man Münster und Freiburg mit Berlin, Hamburg oder Essen vergleicht, kommt man zu völlig anderen Ergebnissen.

    Fakt ist: Radfahrer sind nach den Fußgängern die schutzlosesten Verkehrsteilnehmer. Aktiver Schutz bedeutet defensive, sehr aufmerksame Fahrweise, immer das Augenmerk auch auf mögliches Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer gerichtet.

    Gleich ob Holland, Freiburg oder Essen: Wenn ich mich auffällig kleide, ist das ebenso ein passiver Schutz wie der Helm.

    Ich jedenfalls möchte mir nicht den Vorwurf machen, daß ich eine mögliche Verletzung wenn schon nicht vermieden, so wenigstens begrenzt habe. Im eigenen Interesse, aber auch im Interesse der Beitragszahler der Krankenkassen, die möglicherweise dann einen Solidarbeitrag für meine Behandlung zu leisten haben.

  • R
    Radler

    Rad"helme" sind nutzlos und überflüssig.

    Radhelme sind gar keine "Helme", das heist sie haben -im Gegensatz zu echten HELMEN- keine feste Schale. Radhelme sind weder durchschlag- noch durchdringungssicher.

    Daher sind Fahrrad"helme" auch gar nicht geeignet, den Kopf vor schweren Verletzungen, wie Schädelbrüchen oder das Hirn vor schwerwiegenden Traumen zu schützen.

    Also: Bei wirklich schwerwiegenden Kopf-Unfällen nützt der Helm sowiso nicht. Und bei den Kopf- Unfällen, bei denen er gewissen Schutz leistet, ist er sowiso unnötig.

    Gerade bei einem Aufschlag auf eine Kante, wie der Bordsteinkante ist die Schutzwirkung noch viel geringer.

     

    Vor allem aber ist Radfahren überhaupt nicht gefährlicher als alle alle möglichen anderen Beschäftigungen. RadfahrerInnen erleiden nicht mehr oder schwerwiegendere Kopfveletzungen als FußgängerInnen oder Bus-NuterInnen. AutofahrderInnen und -mitfaherInnen erleiden w e s e n t l i c h mehr und schwerwiegendere Kopfverletzungen.

     

    Die benutzung von Treppen ist z.b. viel riskanter für den Kopf als Radeln.

    Andre Brie von den "Linken" hat gerade beim -Helmlosen- Treppengehen eine sehr schwere Kopfverletzung erlitten.

    Die Radhelm-hysterie ist das Ergebniss einer von ökonomischen Interessen gesteuerten Kampagne mit gezielten Falsch- und Fehlinformationen.

  • R
    RLS

    Lieber @Menschenfreund,

     

    aus Klimaschutzgründen bin ich auf dass Fahrrad umgestiegen.

    Ich fahre auch ca. 15000 Km im Jahr, und ich fahre ohne Helm.

    Ich kenne dass Risiko, denn die modernen Fahrräder sind sehr schnell geworden.

    Ich finde es aber sehr gut dass es viele Menschen gibt die diesen Helm benutzen. Vor allem bei Eltern die mit ihren Kindern unterwegs sind.

     

    Trotzdem hat der ADFC recht, er wirbt für den Helm, und macht ihn nicht zum Zwang. Heute halten sich sehr viele Menschen nicht mehr an Gesetze,

    schuld daran sind Leute wie Sie, die alles reglementieren wollen.

     

    Sie können von mir aus auch mit einem Schutzanzug spazieren gehen,

    oder mit einer Gabel aus Gummi essen.

    Dass alles ist ihre Entscheidung, doch lassen sie bitte alle anderen Menschen selbst entscheiden, welchen Grad der Sicherheit sie wählen.

     

    Es gibt Menschen die sehen dass Leben ein bisschen anders wie Sie.

    Die brauchen nicht für alles eine Versicherung, und möchten sich nicht gegen alle Risiken die es gibt absichern. Dass würde sehr viele Menschen in ihrer Freiheit einschränken, und ab einem gewissen Alter sollte jeder selbst für sein Leben Verantwortung tragen.

     

    Ich fahre ohne Helm, sie rauchen vielleicht oder gehen Bergsteigen, und ich möchte ihnen dass nicht reglementieren.

    Ich möchte nicht in einem Land leben, wie es George Orwell beschrieben hat.

    Man braucht Gesetze, aber auch einen gewissen Spielraum.

    Denn dieser Spielraum, dass ist FREIHEIT !!!

  • P
    Philipp

    Also wenn ich Herrn Ramsauer so reden und stammeln höre, zweifel ich schon an der Rechtmässigkeit seines Examens. Die Äußerungen dieses Herrn sind nur selten von Sachkenntnis getrübt

  • MS
    mr spock

    wenn ich täglich mit dem rad durch die stadt fahre, schützen mich meine vorfahrt und andere verkehrsregeln nicht die bohne - und ein helm würde mir im ernstfall auch kaum weiterhelfen.

     

    wenn ich nicht permanent extrem aufpasse und die hand an der bremse habe, kann ich mich mehrfach am tag von dummen, rücksichtslosen autofahrern, die in ihren abgschirmten und völlig überdimensionierten karren, abgelenkt durch handy und navi, nix mehr mitbekommen, totfahren lassen.

     

    was ich täglich erlebe ist schlicht zum kotzen. die sog 'gesetzeshüter' sind, was das fahrverhalten der autofahrer angeht, völlig überfordert oder aus anderen gründen ignorant. da wird bei rot über ampeln gebrettert und der bulle steht daneben und es interessiert nicht.

     

    taxifahrer und paketdienste sind, was verkehrsgefährdendes fahren und halten angeht, die schlimmsten. mitten auf dem radweg werden türen aufgerissen, überwege werden zugeparkt und vor schulen wird gerast - gerne übrigens von müttern, die morgens schnell die blagen abliefern müssen.

     

    wenn ich sehe, dass wieder mal zig autos auf der autobahn in schrott umgewandelt wurden, dann kann ich das entsetzen nicht verstehen: die leute rasen ohne sicherheitsabstand - man hat den eindruck absichtlich - ins verderben - das kann einfach nicht gut gehen. ...aber dann ist mal wieder der 'plötzliche' nebel schuld. und hinterher: oh! wie konnte das nur geschehen! das große erstaunen, dass physik auch noch eine rolle spielt.

     

    der strassenverkehr wird immer schlimmer. aber der fahrradhelm, das ist ein ganz wichtiges thema...

  • G
    Georg

    Dem Kommentar von "Menschenfreund" ist entgegenzuhalten, dass Fahrradhelme NICHT für Unfallsituationen entworfen werden. Die einschlägige Norm schreibt weder ein realistisches Modell für den Kopf noch ein typisches Fallen vor. Deswegen sinkt durch hohe Helmtragequoten auch nicht das Unfall oder Verletzungsrisiko. Es gibt sogar ettliche Hinweise, dass Helmtragen eine Gesamtrisikoerhöhung bedeutet.

     

    Daher behaupte ich Helmtragen hat mit Vernunft nichts zu tun. Diese Behauptung wird auch dadurch gestützt, dass ein Großteil der Werbung fürs Helmtragen eindeutig angstbasiert ist. Auch der Post von "menschenfreund" zeugt deutlich von Furcht ("...mit der ... Birne auf den Asphalt oder schlimmer noch, auf die Bordsteinkante zu stürzen?")

     

    Wenn man die Sicherheit auf dem Rad erhöhen will, dann sollte man doch aktive Sicherheit (zB Vehicular Cycling) den passiven Pseudomaßnahmen vorziehen. Helme und Sicherheitswesten lenken nur von den tatsächlichen Problemen ab und dienen hauptsächlich den Versicherungsgesellschaften, ihre Gewinne über verweigerte Schadensersatzzahlungen zu maximieren.

     

    Wenn man die Auswirkungen einer Helmpflicht auf Radfahrer extrapolieren will, sollte man übrigens besser Mofa-Fahrer anschauen. Das ist doch viel besser vergleichbar.

     

    Bevor m an sich selbst als "vernüftig" egenlobt und andere als "unvernünftig" stempelt, sollte man wenigstens mal seine Argumente überprüfen. Seitdem ich mit "Vernunft" (besser mit wissenschaftlicher Methode) an das Helmthema herangegangen bin trage ich keinen Helm mehr...

  • W
    wuff

    Die Deutschen schreien doch sonst immer so schnell nach der Obrigkeit, wenn sie alleine nicht mehr weiterwissen. Den Rest erledigt Haftpflicht und Vollkasko.

    Die Gerichte sind mit lächerlichen Nachbarschafts- Streitereien überlastet und die Oberlehrer hier im Forum sprechen von mündigen Bürgern??

  • RH
    Roland Huhn

    @Leynad:

     

    Ein Rotlichtverstoß mit dem Fahrrad kostet nach dem Bußgeldkatalog halb so viel wie mit einem Kraftfahrzeug (also ab 45 Euro) und wird im Verkehrszentralregister mit einem Punkt eingetragen. Das ist wegen der geringeren Fremdgefährdung auch gerechtfertigt.

     

    Wenn in Ihrem Fall der Regelsatz für Kraftfahrer angewandt worden ist, sollten sie Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einlegen.

  • D
    Delirium

    Das Fahrrad ist ein simples Gefährt auf dem man noch den Geruch von Freiheit spürt.Sollte dieses angenehme Gefühl jetzt auch noch durch Helmpflicht zerstört werden? Ramsauer macht nichts was sinnvoll ist-, Ramsauer macht das, weil er ein Ramsauer ist. Wenn man betrachtet was hier in Deutschland alles im Argen liegt,kann man sich nur wundern, was uns diese Schießbudenfiguren noch alles aufhalsen wollen.Man hat langsam den Eindruck, als ob man den Kleinbürger am liebsten in ein Zwangsjacke stecken wolle.Alte Menschen krepieren in Hospizen und der kommt mit Helmpflicht. Und bei einem Super-Gau könnte man dann sagen: Dieser Mensch ist mit Helm gestorben. Als ob es hier keine größeren Probleme gäbe.Wer wichtige Sachen nicht in den Griff bekommt, der kommt mit Schikanen, gegen die, die nicht schmieren können.Wie wäre es mal mit einem Maulkorb für diese unausstehlichen Wichtigtuer. Man sollte Bayern abschaffen, weil aus dieser Ecke nur Mist kommt.

  • R
    R.J

    Ich finde es richtig, denjenigen Fahrradfahrern, die zu unüberlegten Fahrradfahrhalten neigen, oder auch sonst nicht an sich halten können, wie auch älteren oder sonst wie schwachen Verkehrsteilnehmern zu gestatten, das Fahrrad mit Helm benutzen zu dürfen. Das gilt natürlich auch für die, die berufsmäßig als Fahrradraser unterwegs sind.

     

    Eine Helm- und Warnwestenpflicht hingegen würde ich für jene vorschlagen, die mit mehr als 1,4 Promille auf das Fahrradfahrvergnügen nicht verzichten wollen. Aber auch eine Freiwilligkeit in diesen Fällen hätte sicher Vorbildfunktion und könnte gerade Kindern deutlch machen, dass es nicht ratsam ist zu viel Alkohol zu trinken, wenn man auf den lästigen Helm zumindest ab einem gewissen Alter verzichten können möchte.

  • IQ
    Igaz Quadratwurzel

    Wieviele Menschen sind durch Fahrrad und Fahrradlenker im vergangenen Jahr zu Tode gebracht worden?

     

    Soweit mir bekannt, sind überproportional die Autofahrer an der Niederstreckung anderer Verkehrsteilnehmer ursächlich verantwortlich.

    Tempo 30 für Autos als Regelgeschwindigkeit innerorts könnte dem entgegenwirken, den Radfahrern und Fußgängern unnötige Sonderausgaben und Maskeraden ersparen.

  • M
    Münsteraner

    @Menschenfreund: Was der ADFC verbreitet, ist kein Geschwafel, sondern fußt auf die Erfahrungen in Ländern, die eine Helmpflicht für Radfahrer eingeführt haben (Australien, Neuseeland, tlw. USA und Kanada). Für Australien wird inzwischen vermutet, dass der Radverkehr sich mit einem Aussetzen der Helmplicht schnell verdoppeln würde.

    Der niederländische Fietsersbond geht sogar noch weiter und warnt regelrecht vor der Scheinsicherheit der Helme. Bisher konnte nämlich keine Wirkung der Helme bei schweren und schwersten Unfällen nachgewiesen werden - vorausgesetzt, man zieht nur die Studien zum Thema zu Rate, bei denen die Forscher einwandfrei gearbeitet haben. Beulen und Schrammen sind hingegen nicht lebensgefährlich - und ich persönlich laufe lieber eine Woche mit 'nem Horn auf der Stirn rum, als auf dem Fahrrad dauernd so ein lästiges Nudelsieb umherzukarren.

  • V
    Velozipedist

    Das war sowieso nur ein Vorschlag der Automobillobbyisten, wahrscheinlich vorformuliert, den Herr Ramsauer immer dann unterbreitet wenn er, auf der Suche nach Profil, mal wieder mit dem Versuch, eine allgemeine Maudpflicht einzuführen, abgeblitzt ist.

     

    Bettelampeln für Radfahrer abschaffen wäre innovativ.

    Autofahrer halten ja auch nicht an, in Fahrtrichtung grünen, Ampeln an!!

  • S
    Susanna

    @menschenfreund:

    Die Sache ist ja aber die: Radfahrer sind statistisch gesehen am sichersten, je mehr es von ihnen gibt. Als in Australien die Helmpflicht eingeführt wurde, sank der Radverkehr dort um 50%, die Zahl der Radfahrer, die bei Verkehrunfällen starben, stieg prozentual.

    Deswegen muss man sich schon überlegen, was sicherer ist, die Helmpflicht oder die Umstände, die das Radfahren so attraktiv wie möglich machen.

    Wenn wegen der Gurtpflicht Autofahrer davon abgeschreckt werden, Auto zu fahren, freuen wir uns ja alle.

    Wenn wegen der Helmpflicht für Radfahrer morgen noch mehr Leute Auto fahren, na dann prost Stau.

  • L
    Leynad

    Ich hatte schon so einige Radunfälle. Gestern ist mir noch ein Kind auf dem Fahrrad reingefahren, weil es nicht geguckt hat. Ein Helm hätte mir noch nie geholfen. Außerdem riskieren Helmfahrer eher mehr und Autofahrer halten weniger Abstand, hat man getestet.

     

    Warum sind Autos nicht besser gepolstert? Würde auch beim Einparken weniger passieren. Warum dürfen die 50 KM/h in geschlossenen Ortschaften fahren statt 30 oder 40 Km/h? Warum muss ich als Radfahrer auch bei Grün aufpassen, dass mich kein Abbieger umfährt und warum soll ich mich überhaupt an Ampeln halten, die es nur gibt, weil es Kraftfahrzeuge gibt und die Menschen töten.

     

    Jetzt haben mich die Grünen beim Überfahren einer roter Ampel erwischt und der Spaß kostet mich übrigens genau so viel wie einen Autofahrer, inklusive Punkte in Flensburg. Wen habe ich aber damit gefährdet? Doch schlimmstenfalls mich selbst. Selbst an reinen Fußgängerampeln müssen Radfahrer halten. Völlig lächerlich und grüne Welle gibt´s natürlich nicht bei 30 Km/h. Warum dürfen Radfahrer nicht generell wenigstens rechts abbiegen an roten Ampeln? Warum dürften Radfahrer nicht generell Einbahnstraßen in beide Richtungen nutzen? Diese dämlichen Schilder, wenn es mal erlaubt sind, scheinen nur Radfahrer zu kenne.

  • T
    themanwhostolehisownhorsetwice

    @ Stephan Mirwalt:

     

    Ich finde es wichtig, dass dogmatische Hohlköpfe die Möglichkeit bekommen, regelmäßig ihre Menschenverachtenen Ergüsse zu verbreiten um sich selbst zu deklassieren! Weiter so, Herr Mirwalt.

     

    Sollte es sich um gesellschaftspolitische Satire handeln - bitte outen Sie sich, Herr Mirwalt, nicht dass wir Sie bzw. Ihr Projekt die ganze Zeit missverstehen!

     

    Siehe: http://www.taz.de/Tote-bei-Zugunglueck-in-Polen/Kommentare/!c88905/

     

    @ Redaktion: Ich dachte, Ihr hättet so was wie 'ne Qualitätskontrolle/Zensur? Aufgepasst!

  • A
    Anita

    @Bürgerin

     

    Das liegt daran, dass ein Radfahrer schwächer ist als ein Autofahrer.

    Wenn du im Auto mit einem Radfahrer zusammenstößt, wird dir außer einem Schreck wahrscheinlich nichts passieren, der Radfahrer kann schlimmste Verletzungen, bis hin zum Tod, davontragen.

    Wenn der Radfahrer also die Regeln nicht beachtet, riskiert er in den meisten Fällen nur sein eigenes Leben.

    Der Autofahrer kann viele umbringen.

     

    Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

  • U
    Ulli

    Als regelmäßiger Kurzstreckenradler setze ich mir in diesem Leben solch einen lächerlichen Helm nicht auf. Da laß ich lieber das Rad stehen und steig ins Auto oder aufs Motorrad.

    Auf letzterem hat der Helm aus meiner Sicht aus Geschwindigkeitsgründen schon eher eine Berechtigung.

  • V
    Vinzenz

    Das von den Vorkommentatoren sehr schön belegte gegenseitige Unverständnis ist auch ein zu berücksichtigender Aspekt.

     

    Eine Helmpflicht würde den Eindruck erwecken, als wäre ein rücksichtsvolles Autofahren und eine ganzheitliche Verkehrs(raum)planung auch in Zukunft nicht zu erwarten und deshalb müsste ein Radfahrer, der blöd genug ist, sich im Autoland zu bewegen gründlich aufgerüstet werden.

     

    Das wirkt mindestends genau so abschreckend wie ein störender Helm und eine alberne Weste.

  • M
    Matthias

    @menschenfreund:

    Der Gurt ist aber schon serienmäßig im Auto, man muss ihn nicht mit sich rumschleppen. Einen Helm schon. Deshalb würde bei einer Helmpflicht das Fahrrad öfter stehen gelassen werden...

  • P
    PeterPan

    Jo Helmpflicht am besten noch für Fussgänger, ich benötige bitte eine staatliche Vollkontrolle aller Lebensbereiche, weil ich mir selbst nicht trauen kann. Ich plädiere hiermit auch für eine Helmpflicht beim Koitus. Es könnte ja sein, dass man (frau selbstredend auch!!!) im ekstatischen Rausch der Sinne aus dem Bett oder dem wie auch immer gearteten Umfeld des fleischlichen Treibens schlagartig zu Boden stürzt. Da wird ein Helm natürlich reichen. Oh ja, ich liebe es ein Untertan zu sein und unterwerfe mich lustvoll, den noch so abstrusesten, bürokratischen Vorgabe....

  • SR
    Spontaner Radfahrer

    Mit einer Helmpflicht wäre die schnelle und spontane Fahrradausleihe leider vorbei. Es ist sehr praktisch sich spontan ein Call-a-Bike Fahrrad (oder eines anderen Anbieters) auszuleihen und loszuradeln.

     

    Wo käme da der Helm her? Am Fahrrad befestigt? Vom Regen nass? Nicht praktikabel und wie sähe es mit hygienischen Bedenken aus?

     

    Autofahrer müssen den Sicherheitsgurt nicht mit sich führen, der ist im Auto. Es hat also nicht unbedingt etwas mit "Bevormundung" zu tun oder mit einem Bonus für Radfahrer, wenn auf eine Helmpflicht verzichtet wird.

  • S
    Stimmvieh

    Auch wenn es freiwillig bleibt, Helm und Reflektorweste zu tragen, ist es dennoch sinnvoll. Ich würde mich nicht bevormundet fühlen, wenn es Pflicht wäre, aber ich trage auch so schon Helm und Reflektorweste, für mich wäre es also kein Unterschied.

    Ein Helm kann nun mal im Falle eines Unfalls einen gewaltigen Unterschied machen. Und mit Reflektorweste ist man nach Beginn der Dämmerung einfach deutlich besser zu sehen; ich bilde mir auch ein, dass AutofahrerInnen rücksichtsvoller geworden sind, seit ich das Ding gewohnheitsmäßig trage.

  • B
    Bürgerin

    Mal wieder sind RadfahrerInnen gleicher als andere. Entweder sollte man mit der Gängelung der AutofahrerInnen aufhören, oder auch ein Auge auf die RadfahrerInnen werfen. Auf auf diesem Auge ist die Polizei momentan leider blind!

  • M
    menschenfreund

    Ich fahre in einem Fahrrad-touristisch gut frequentierten Gebiet ca. 5.000 – 7.000 km im Jahr mit MTB oder Rennrad und sehe, daß zumindest hier ein überwiegender Teil meiner Mit-Radler/innen Helm trägt. Das ist gut, das ist vernünftig und beispielgebend für unsere Kinder.

    Unvernünftig sind dagegen Stellungnahmen z.B. des ADFC, der unaufhörlich von „abschrecken“, mangelnder Akzeptanz der Helme u. Ä. faselt.

    Es geht um Sicherheit. Warum soll man sich das antun, mit der mehr oder weniger hohlen Birne auf den Asphalt oder schlimmer noch, auf die Bordsteinkante zu stürzen?

    Akzeptanz? Einerseits hat bei Einführung des Sicherheitsgurtes niemand danach gefragt, ob es genehm sei, sich anzugurten. Sind Autofahrer bekannt, die deshalb das Autofahren aufgegeben haben? Richtig: Blödsinn.

    Weiterhin stellt die Industrie inzwischen Helme her, die auch modisch daher kommen und nicht nur rein sportlich orientierte Produkte. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich alles Mögliche von Mode und/oder Industrie aufschwatzen lassen, sparen am Helm ist sparen an der Sicherheit. Das sollten sich zuallererst die Fahrradverbände hinter die Ohren schreiben.

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Fahrradfahrer sind keine den Autofahrern gleichwertigen Verkehrsteilnehmer, sondern diesen moralisch turmhoch überlegen.

     

    Ich fahre nur mit dem Fahrrad und empfinde gegenüber den Autofahrern nichts als Verachtung.