Berliner Landschaften: Auf der Düne

Mitten im Wedding liegt eine landschaftliche Kostbarkeit: die letzte innerstädtische Eiszeitdüne der Republik. Jetzt wird sie geputzt.

Das große Vorbild für die Eiszeitdüne: Sandlandschaft in der Sahara. Bild: reuters

Ein Baumarkt, eine Autowaschanlage, eine Tankstelle. Die Gegend zwischen Kurt-Schumacher-Damm und Scharnweberstraße wirkt alle andere als naturnah. Dabei verbirgt sich hier eine landschaftliche Kostbarkeit: die letzte innerstädtische Eiszeitdüne Deutschlands.

Die ist mit 10.000 Jahren etwas älter als die Flachbauten am Straßenrand. Am Ende der hübsch betitelten Würm-Eiszeit war es 10 Grad kälter als heute – entsprechend spärlich war die Vegetation, Baumwuchs ging gar nicht. Der ungebremste Wind konnte Sandkörner kilometerweit tragen, bis sie zu Dünen aufgeweht wurden.

Ungefähr so muss es auch im Wedding gewesen sein, und deshalb gibt es dort bis heute diesen Hügel, an den sich ältere AnwohnerInnen noch als beliebtes Rodelgebiet erinnern. Seit 1976 ist die Erhebung als „Naturdenkmal Düne Wedding“ geschützt – allerdings ist das Dünenhafte kaum zu erkennen. Zu viel ortsfremdes Gestrüpp wächst da, erklärt Diana Gever vom Nabu Berlin.

Damit der Hügel wieder sandig und karg wird, wie es sich für eine echte Düne gehört, sollen die Gewächse entfernt und auch die oberste, viel zu fruchtbare Bodenschicht abgetragen werden. Das Gelände gehört zu einer Gartenarbeitsschule, hier habe im Laufe der Jahre „der ein oder andere Clown unter den Schülern auch eine Pflanze hingesetzt, die hier überhaupt nicht hingehört“, sagt Gever. Für den Buddeltag am Sonntag (10 Uhr) seien HelferInnen willkommen, denn: „Wenn erst mal die Zauneidechsen über den weißen Sand laufen und die Grillen in den Dünengräsern zirpen, dann kriegt dieses Naturdenkmal auch endlich wieder die Aufmerksamkeit, die es verdient.“ Foto: reuters

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