piwik no script img

Debatte „Zürcher Weltwoche“-TitelDrecksjournalismus

Robert Misik
Kommentar von Robert Misik

Das Ressentiment gegen Roma nimmt die Form blankester „Aufstachelung zum Rassenhass“ an. Ein Schweizer macht die Avantgarde.

Elend gebiert eben nicht immer Feinsinnigkeit wie in Charles-Dickens-Romanen. Bild: dpa

E r sieht aus wie ein Grundschullehrer, der Briefmarken sammelt und noch bei Mama wohnt: Roger Köppel, der „Chefredaktor“ und Verleger der Zürcher Weltwoche. In deutschen Talk-Shows ist der nervige Schweizer wenn schon nicht gern, so doch oft gesehener Gast, das einst liberale, weltläufige Wochenblatt hat er innerhalb von zehn Jahren zur rechtspopulistischen und neoliberalen Kampfpostille umgemodelt.

Doch ein solches Cover, wie es die Titelseite der aktuellen Weltwoche ziert, hat es in Westeuropa außerhalb der Nazi-Subkultur seit 1945 wohl selten gegeben. „Die Roma kommen“, heißt es hier alarmistisch. Darunter: „Familienbetriebe des Verbrechens“. All das umrahmt das Foto eines kleinen Jungen, der mit einer (Spielzeug?)Pistole ins Objektiv des Fotografen zielt. Suggestive Botschaft: Bei diesen Zigeunern sind sogar die Vierjährigen schon Gewalttäter und Verbrecher.

Cover dieser Art kennt man aus Jugoslawien in den Jahren 1990 ff. Sie waren die publizistische Ouvertüre zu Mord und ethnischen Säuberungen. Der Fall Köppel erhielt eine zusätzliche degoutante Note, wurde doch schnell bekannt, woher dieses Foto stammt: Weder ist es aus der Schweiz noch zeigt es Roma, die „Raubzüge in die Schweiz“ unternehmen. Das Bild des kleinen Jungen stammt aus dem Kosovo, er lebt dort mit seiner Familie in einem Slum am Rande einer Müllhalde im Dreck.

privat
Robert Misik

lebt als freier Publizist in Wien und schreibt für die taz, den Falter und für Profil. Zuletzt erschien von ihm: "Anleitung zur Weltverbesserung. Das machen wir doch mit links" (Aufbau Verlag, 2010).

Man kann den Fall dieses einen Covers natürlich für eine unappetitliche Episode halten, die nicht viel mehr ist als eine Anekdote. Und doch ist die Causa mehr als das. Sie ist ein Symptom. Erstens ein Symptom dafür, wie ein Tabubruch den nächsten nach sich zieht, dass hier wie auf einer schiefen Ebene ein zivilisatorischer Standard nach dem nächsten geschliffen wird. Rechtspopulismus ist auch eine Überbietungsstrategie, der Kitzel von arg, ärger, noch ärger. Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass eine gerade eben noch respektierte Zeitung in Westeuropa jemals so ein Titelblatt produzieren würde? Wahrscheinlich hätte das nicht einmal Roger Köppel selbst gedacht.

Zweitens sind die Roma die symptomatischen Opfer schlechthin. Nicht, dass man sich solche Titelblätter nicht auch mit „den Moslems“, „den Tschetschenen“ oder anderen unfreiwilligen Hauptdarstellern vorstellen könnte. Aber doch konzentriert sich auf die Roma ein spezifischer Hass. In Osteuropa sowieso: In Ungarn ist der Anti-Roma-Rassismus praktisch Staatsdoktrin, von Tschechien über die Slowakei bis nach Rumänien sind sie ethnischer, kultureller, ökonomischer Ausgrenzung ausgesetzt und blankem Hass.

In Italien gab es schon Anti-Roma-Pogrome, überall in Europa werden „Bettelverbote“ erlassen, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy ließ sogar unbescholtene Roma publicityträchtig in ihre Ursprungsländer abschieben, selbst dann, wenn sie EU-Bürger sind (dass der Name „Sarkozy“ darauf hindeutet, dass der ungarnstämmige Präsident selbst Roma-Wurzeln haben könnte, ist nur eine pittoreske Pointe dieser Geschichte).

Miese Verteidigungsrhetorik

Die Roma haben keine Lobby und nicht einmal eine Heimat. Gerade die kulturelle Fremdheit der osteuropäischen Roma gebiert aggressive Abgrenzung, bis in liberale Milieus hinein; das Unwissen über sie befeuert Fantasien von „Mafiabanden“, „Gangsterbossen“ und „Familienclans“. Kriminalität wird dann nicht mehr als Folge von Ausgrenzung gesehen, sondern umgekehrt, die Ausgrenzung als Folge der „kulturtypischen Kriminalität“.

Ein Exempel, wie der zeitgenössische rechte Populismus funktioniert, sind auch die einem voraussagbaren Reiz-Reaktions-Muster gehorchenden Gegenvorwürfe, mit denen die Weltwoche-Macher jetzt auf die Empörung über ihr Hetz-Cover kontern: Für sie ist der „eigentliche Skandal“, dass die Kritiker nicht die im Blattinneren beschriebenen kriminellen Aktivitäten kritisieren. Als wäre es bei einem solchen Titelblatt noch irgendwie relevant, ob es in der Story im Blattinneren irgendwelche Fakten gibt, die in dem einen oder anderen Detail sogar stimmen. Es ist, als hätten Streichers Stürmer-Macher auf den Vorwurf des Antisemitismus gekontert, dass es doch unbestritten auch jüdische Gesetzesbrecher gibt.

Umcodierung der Empirie

Gewiss gibt es in Roma-Familien Gewalt, Klein- und im Einzelfall auch Großkriminalität, Diebstähle, Betrug und Prostitution. Elend gebiert eben nicht immer Feinsinnigkeit wie in Charles-Dickens-Romanen, sondern auch Rohheit. Und gerade die osteuropäischen Roma haben es oft verdammt schwer, sich durchs Leben zu schlagen.

Selbst die Angehörigen der heute in Westeuropa autochtonen Roma können davon ein Lied singen: Noch vor einer Generation war es auch in Österreich oder Deutschland für Angehörige der Roma-Minderheit nahezu unmöglich, eine Lehrstelle zu finden. Bis heute halten sie diese Ressentiments gefangen in dem Kreislauf aus Ausgegrenztheit, schlechter Bildung und Chancenlosigkeit.

In dem Roma-Cover der Weltwoche verdichten sich all diese grassierenden Ressentiments zur plumpen Hetze gegen ein ganzes Volk. In der Bildsprache dieses Titels wird sogar unser optisches Empfinden umkodiert, hier mutiert ein Kleinkind, das wir in jedem anderen Kontext als „süß“ empfinden würden, zum monströs-bedrohlichen Angehörigen eines „Familienbetriebs des Verbrechens“. Vom Stürmer-Stil unterscheidet sich das höchstens noch durch die Immunisierungstrategien, mit denen solcher Drecksjournalismus sich zu imprägnieren pflegt: dass das doch „nur“ ein provokantes Cover sei, es gehe doch „bloß“ darum, Aufmerksamkeit zu erregen, und außerdem müsse man „es“ doch sagen dürfen, wenn nicht, dann herrschten „Denkverbote“, also all dieses Geschwätz, mit dem der Vorwurf der Hetze abgewehrt werden soll.

Immerhin, nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland und Österreich, wo die Weltwoche ebenfalls vertrieben wird, hagelt es nun Anzeigen: Wegen „Aufstachelung zum Rassenhass“ und „Verhetzung“. Und so ist der Biedermann Köppel hierzulande wohl bald das, worüber er so gerne herzieht: ein „krimineller Ausländer“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Robert Misik
Geboren 1966, lebt und arbeitet in Wien. Journalist, Sachbuchautor, Ausstellungskurator, Theatermacher, Universaldilettant. taz-Kolumnist am Wochenende ("Der rote Faden"), als loser Autor der taz schon irgendwie ein Urgestein. Schreibt seit 1992 immer wieder für das Blatt. Buchveröffentlichungen wie "Genial dagegen", "Marx für Eilige" usw. Jüngste Veröffentlichungen: "Liebe in Zeiten des Kapitalismus" (2018) und zuletzt "Herrschaft der Niedertracht" (2019). Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik 2009, Preis der John Maynard Keynes Gesellschaft für Wirtschaftspublizistik 2019.
Mehr zum Thema

33 Kommentare

 / 
  • P
    Peter

    Nur weil man anderer meinung ist,sollte man die Weltwoche nicht diffamieren.Das zeugt von wenig professionalität des Autors der offenbar zu wenig Argumente hat.Ausserdem ist die Weltwoche um einiges seriöser als die TAZ.Denn die Weltwoche liefert im gegensatz zur TAZ Argumente und nicht nur Meinungen.

  • G
    Gasser

    Dass Robert Misik seinen Kommentar mit der Beleidigung des Aussehens eines Andersdenkenen beginnt, offenbart seine professionellen Qualitäten überdeutlich - Drecksjournalismus eben!

    Einverstanden, das Weltwoche Cover mag schockieren, doch zeigt es in unschöner Deutlichkeit (Boulevard) den Missbrauch der Kinder, indem sie, gerade wegen ihres Kindseins und somit praktischer Strafunmündigkeit, von Erwachsenen zu "Erwachsenen-Jobs" gezwungen werden.

     

    Mich schockiert der Missbrauch dieser Kinder unendlich mehr, als ein geschmackloses Cover.

  • H
    Harmlos

    " In Ungarn ist der Anti-Roma-Rassismus praktisch Staatsdoktrin, ...."

     

     

    Herr Misik sollte sich mal genauer informieren und nicht bloß ins Blaue hineinschreiben. Dann wäre ihm aufgefallen, und da vertraue ich den Informationen der FAZ, dass Ungarns Bemühungen hinsichtlich der Roma/Zigeuner vorbildlich sind. Der einzige Abgeordente im EU-Parlament mit Romahintergrund kommt z.B. aus Ungarns Regierungspartei.

     

     

    Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.04.2012, Nr. 84, S. 4

     

    Zwischen aller Herren Ländern

    „Internationaler Tag der Roma“: Ausgerechnet Ungarn ist Vorreiter bei der Verbesserung der desolaten Lage der Zigeuner / Von Reinhard Olt

     

     

    http://romagov.kormany.hu/a-frankfurter-allgemenie-zeitung-a-romak-europai-helyzeterol-a-nemzetkozi-roma-nap-alkalmabol-kozolt-irasanak-osszefoglaloja

  • M
    Matthias
  • W
    Weltwocheleser

    Da fragt man sich doch gleich: Wer ist hier der "Drecksjournalist"?

  • HR
    HP Remmler

    Natürlich ist das Drecksjournalismus der widerlichsten Sorte - Herr Köppel ist dafür schon lange bekannt.

     

    Relativ neu ist hingegen der hochwertige Qualitätsjournalismus, den man im vorliegenden Blatt von Herrn Yücel in Sachen Gauck oder von der nahezu kompletten taz-Redaktion in Sachen Grass genießen darf. Ist mir schlecht.

  • BG
    Berweger Göpf

    Ich wünsche mir, dieser deutliche taz-Kommentar würde in der heruntergekommenen Weltwoche erscheinen...!

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Sachlichkeit ist nicht seine Stärke, so beginnt der Autor seinen Artikel erstmal mit einer zünftigen Beleidigung. Fakten ordnet er seiner Ideologie unter. Möge er Menschen, deren Häuser gerade vom Hochwasser weggerissen werden, erklären, dass dieses Hochwasser ja nicht existieren würde, weil die Deiche eigentlich mehr hätten halten sollen. Möge er bei dieser Erklärung aber direkt in den Fluten stehen, die ja laut seiner Erklärungen eigentlich nicht existieren.

    Fazit: Mies, Mieser, Misik.

  • P
    Presseschlau

    Dank der gutmenschlichen Denunzianten wird das Thema "Sinti- und Romakriminalität", dass in der Schweiz gerade richtig heftig wird, überall medial publik und kann so nicht weiter unter den Tisch gelogen werden. So kann nicht nachher jemand sagen, er hätte von nichts gewußt und deshlab nicht gehandelt.

  • E
    Eukalyptus

    Es muss so schön sein alleine im Besitz geistiger Größe und Tugendhaftigkeit zu sein.Wenn man einen artikel schon damit beginnt, sich über das (vermeintliche) Aussehen eines anderen negativ auszulassen dann ist es wohl nicht weit her mit der humanistischen Gesinnung. So weit so ungut.Wie wäre es aber mal damit sich der Realität zu stellen und somit auch dem Inhalt des Artikels in der Weltwoche? Ich bin durch den "Hetzkommentar" hier an dieser Stelle erst auf ihn aufmerksam geworden und was soll ich sagen, leider wahr. Wie lange darf denn ene bestimmte Gruppe größtenteils ungestört ihrem kriminellen Handwerk nachgehen bis aus diesem "Vorurteil" ein "Urteil" wird Herr Misik? Was halten Sie denn für angemessen? kann sein , dass Sie glauben da die Sinti und Roma von den Naziverbrechern verfolgt und ermordet wurden diese nun einen Freifahrtschein für jegliches Handeln erhalten sollten. Ganz so wie die Deutschen per se für immer Nazis bleiben sind die Sinti und Roma für immer bemitleidenswerte Opfer? Schön wenn das Weltbild in eine Schachtel passt, denn dann muss geistig nicht mehr angebaut werden.

  • E
    Eukalyptus

    Es muss so schön sein alleine im Besitz geistiger Größe und Tugendhaftigkeit zu sein.Wenn man einen artikel schon damit beginnt, sich über das (vermeintliche) Aussehen eines anderen negativ auszulassen dann ist es wohl nicht weit her mit der humanistischen Gesinnung. So weit so ungut.Wie wäre es aber mal damit sich der Realität zu stellen und somit auch dem Inhalt des Artikels in der Weltwoche? Ich bin durch den "Hetzkommentar" hier an dieser Stelle erst auf ihn aufmerksam geworden und was soll ich sagen, leider wahr. Wie lange darf denn ene bestimmte Gruppe größtenteils ungestört ihrem kriminellen Handwerk nachgehen bis aus diesem "Vorurteil" ein "Urteil" wird Herr Misik? Was halten Sie denn für angemessen? kann sein , dass Sie glauben da die Sinti und Roma von den Naziverbrechern verfolgt und ermordet wurden diese nun einen Freifahrtschein für jegliches Handeln erhalten sollten. Ganz so wie die Deutschen per se für immer Nazis bleiben sind die Sinti und Roma für immer bemitleidenswerte Opfer? Schön wenn das Weltbild in eine Schachtel passt, denn dann muss geistig nicht mehr angebaut werden.

  • W
    weber

    "Drecksjournalismus"

     

    finde ich gut dass der autor auch selbstkritisch ist.

  • M
    mandarin

    Misik scheint sich ja mit dem, worüber er schreibt, bestens auszukennen: Drecksjournalismus.

     

    Dafür hapert es mit der Grammatik: Es heisst "geschleift" und nicht "geschliffen". Geschliffen wird hier nur das mediale Messer gegen Köppel.

  • D
    Detlef

    Ich habe bisher selten erleben duerfen, dass ein Artikel mit der passenden Ueberschrift geliefert wurde. Wahrlich, und er stimmt hundertprozentik.

    DRECKSJOURNALISMUS

  • B
    Bernd24

    Einfach mal selbst in ein "Romaviertel" ziehen und gucken wie lange es dauert bis man beklaut wird.

    Einfach nur mit der Nazikeule ist zu einfach...

  • P
    P.Haller

    Toller Artikel !

    So langsam geht mir dieses "man-wird-es-doch-noch-sagen-dürfen" ganz gehörig auf die Dingsbums.

    Man müsste diese "Schlechtmenschen", wie Köppel, Sarrazin und Co. alle mal dorthin schicken, wo sie ihre Feinde vermuten und dann ihre Sprüche aufsagen lassen. Mal sehen, ob die ihre Mäuler dann auch noch so gross aufreissen.

  • CN
    Carmen Neuss

    Darüber empören sich doch sowieso nur dekadente Linke wie dieser Schreiberling oben - solche, die sich als bequemes Feindbild die Rechten auserkoren haben, um selbst als strahlende Moralinstanz dazustehen und auf ihren sicheren Pöstchen sitzen, ohne die sie Hartz IV beziehen würden.

  • SM
    Sandra Meier

    Kann irgend ein normaler europäischer Großstadtbewohner bestreiten,dass viele Roma-Kinder nicht zu "bestimmten" Zwecken missbraucht würden? Ob die übliche Rassismus-Debatte mit Schweigepflicht langfristig gut für das Schicksal solcher Kinder ist?Hauptsache, der "Rechtspopulismus" wird gestoppt! Dass die Kinder dann weiter klauen gehen müssen,

    ist angesichts der hehren ideologischen Debatte eher nebensächlich!

  • D
    Danke

    ..sie sprechen mir aus der Seele und dem Herzen. Unser "Politiker-Elite" in der EU ist der Schande gleich..schauen sie alle auf die Verbrechen der wahren Verbrecher in der EU. Darunter sind bestimmt keine ROMA und SINTI..

  • H
    HamburgerX

    Kritik an Integrations- oder Zuwanderungspolitik: Ja

     

    Fragwürdige Bebilderung und pauschalisierende Schlagzeilen, die zur Hetze anstacheln sollen: Nein

  • M
    Methusalix

    "Ich habe nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden sind nicht von hier!"

  • SN
    so nicht!

    Herr Misik, ich bitte Sie! Man wird doch wohl in diesem Land und heutzutage noch mal sagen dürfen, daß man ein Rassist ist! Wo kommen wir denn da hin, wenn man das nicht mal mehr sagen darf!

  • W
    Weltwoche

    Die WELTWOCHE hat sich per Video klar erklärt, wie ich finde gut und richtig. Wenn das Herr Minisk nicht wahrhaben will, dann vor allem, weil er noch nicht Opfer von Romakriminalität geworden ist und ihm die truarigen Schicksale der missbrauchten Romakinder schlicht egal sind.

    http://www.weltwoche.ch/die-weltwoche/details/article/resultat-der-wankelmuetigkeit-kopie-1.html

  • R
    R.J

    "Drecksjournalismus"

     

    Das kam mir beim Lesen nicht nur der Taz in den letzten Tagenauch öfters in den Sinn.

     

    Ansonsten muss jeder auch ein wenig auf die selbst gemacheten Erfahrungen zurückgreifen dürfen.

  • TS
    Tina Schausten

    "... sind die Roma die symptomatischen Opfer schlechthin."

     

    Richtig, und "Krieg ist Frieden" wie Orwel so treffend formulierte.

    Also ist die hohe Roma-Kriminalität als kulturelle Bereicherung anzusehen, will uns der Gutmensch und Realitätsverklärer Misik hiermit sagen!?

  • S
    Schweinedreck

    Die taz sollte hier lieber den Ball ganz flach halten. Nachdem sie den BuPrä Gauck der Holocaustleugnung verdächtigte, wurde sie und ihre Chefreadkteurin zu Recht von Jürgen Trittin des "Schweinejournalismus" betitelt. Worauf Frau Pohl nichts besseres einfiel, als für sich und die taz die Pressefreiheit gelten zu machen. Nichts anderes tut Klöpel bei der Weltwoche.

  • H
    Hardwig

    Das Cover der Weltwoche ist unsäglich. Punkt.

    Über den Inhalt des Artikels kann ich nicht urteilen, ich kenne ihn nicht.

    Ich schreibe hier nur deshalb, weil ich Herrn Misiks Beklagen der Tabubrüche lächerlich und geradezu heuchlerisch finde. Man sollte einfach zur Kenntnis nehmen, dass diese Tabus, von denen die Rede ist, in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten neu hochgezogenen Mauern gleichen. Es sind keine Tabus, die unserer aufklärerisch oder auch christlich geprägten mitteleuropäischen Kultur entspringen. Nicht über überproportional hohe Kriminalität Zugewanderter diskutieren zu dürfen, also den Inhalt des Weltwoche-Artikels mehr oder weniger ignorieren zu müssen, ist ein solches neues Tabu. Das ist alles neuer Budenzauber, der eine Gegenreaktion herausfordert. Und ehrlich, wenn es irgendein reaktionäres Monatsblatt gewesen wäre, dann hätte es keiner zur Kenntnis genommen; dann wäre es kein Tabubruch gewesen. Ich bin für solche Tabubrüche. Die geistige Enge und die Piefigkeit derjenigen, die fernab der Brennpunkte die "einfachen" Leute belehren, wie sie ihre neuen zugereisten Konkurenten um Arbeitsplätze und billigen Wohnraum zu empfangen haben, schreit nach Tabubruch.

  • S
    Sisifus

    Danke Herr Misik, für Ihren treffenden Kommentar.

    Widerlich dieses Blatt und über Herrn Köppel - wenn ich den erblicke, schalte ich ab.

  • HH
    Hagen Henke

    Ein Kommentar zum taz-Kommentar "Drecksjournalismus" von Robert Misik (11.04.2012)...

     

    Nun, das Schweizer Wochenmagazin "Die Weltwoche", redigiert und verlegt von Roger J. Köppel, hat sich in diesen Tagen offenbart. Was latent im rechtsliberalen Milieu der permanenten Kapitalismusaffirmation (auch - aber nicht nur) zu finden ist, nämlich ein radikaler Antihumanismus, trat in Gestalt eines faschistoiden Antiziganismus hervor. Man muss Robert Misik für seinen klaren Gegen-Kommentar danken, der dieses Phänomen zudem in europäischer Perspektive erhellt. Es muss die Hoffnung ausgesprochen werden, dass der das europäische Volk aufhetzende Köppel mit einem Schweizer Organ nicht mehr Leserinnen und Leser finden wird!

  • B
    Blueeyedevil

    Einfach mal nach Frankfurt/Main in die Taunusstrasse fahren und sich dort umschauen.

    Ihr wisst dann was gemeint ist!

    Besonders zu empfehlen für die Gutmenschen die gegen Abschiebung von Sinti/Roma sind.

    Ich war schon in vielen osteuropäischen Ländern aber das was man dort sieht übertrifft alles!

  • J
    Jerzovskaja

    Herzlichen Dank für diesen differenzierten, scharfen und scharfsinnigen Kommentar! Ich bin froh, wenn ein wacher Geist, der sich nicht in Scharmützeln auf Aussenplätzen verwickeln lässt, an der Sache dran bleibt.

    Was den briefmarkensammelnden Superheldenverehrer auszeichnet, ist sein alles überragender Unterkiefer: Also immer schön die Halsschlagader schützen im Gerichtssaal.

  • AF
    Arne Fellner

    Ich lebe in Deutschland in einer Stadt mit hoher Kriminalität mit Migrationshintergrund und verstehe mich mit meinen Nachbarn aus 80 Nationen.

    Dennoch, ich habe im Herbst 2010 mit eigenen Augen gesehen, wie Jugendliche 8-15 Jahre alt aus einer gegend kamen, wo sehr viele Wohnwagen standen. Sie schütteten eine Flüssigkeit auf Paletten, die ein in der Nähe stehendes Trafohäuschen in Gefahr brachte.

    Dies meldete ich dem aus Nordafrika stammenden Sicherheitsmann, um die Feuerwehr zu rufen. Dieser winkte ab, denn, so der Sicherheitsmann, die Feuerwehr komme nicht mehr, das Trafohäuschen sei abgeschaltet, sollen doch die Wohnwagen brennen.

    Ort des Geschehens war der Seine-Hafen in Paris zu einer Zeit, als die Welt sich darüber aufregte, daß Präsident Sarkozy Sintis und roma ausweisen wollte.

     

    Wenn sie noch einen Bericht über entsprechende Kriminalität haben wollen, nennen Sie mir nur die Nationalität und ich hab was für Sie. Auch, oder speziell über Kriminalität von Deutschen im Ausland.

  • A
    andreas

    Was dem einen der "Zigeuner" ist dem anderen der "Ossi". Ob links ob rechts da sind sich ALLE Journalisten gleich...oder hat die TAZ etwa schon ihre eigenen Hetzartikel vergessen ?!