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Brüchige Waffenruhe in SyrienGegenseitige Beschuldigung

Von Waffenstillstand keine Spur: Kurz vor der Ankunft von UN-Militärbeobachtern gehen die Gefechte in mehreren Orten des Landes weiter.

Waffenruhe sieht anders aus. Aus einem youtube-Video, das Homs am Sonntag zeigen soll. Bild: dpa

BERLIN taz | In Syrien erscheint die Waffenruhe immer brüchiger – obwohl die UNO am Wochenende beschlossen hat, Militärbeobachter in das Land zu schicken. Am Sonntag begannen Regierungstruppen nach Angaben von Aktivisten erneut, mehrere Viertel der Protesthochburg Homs zu bombardieren. In Siedlungen von Qusair, Qarabees, Bayyada und Khalidiya sollen die Granaten teilweise im Minutentakt gefallen sein. Überwachungsflugzeuge kreisten über der Stadt, immer wieder waren laute Explosionen zu hören. Landesweit wurden mindestens neun Menschen getötet.

Erst am Samstag hatte der UN-Sicherheitsrat einstimmig die Resolution 2042 verabschiedet. Sie sieht vor, umgehend ein Erkundungsteam aus bis zu 30 unbewaffneten Militärbeobachtern zu entsenden. Später soll das Mandat 250 Beobachter umfassen. Syrien wird aufgefordert, ihnen ungehinderten Zugang zu gewähren. Das Papier droht außerdem „weitere Schritte“ an, sofern sich das Regime nicht an seine Zusagen hält. Die Resolution verurteilt zusätzlich „die weit verbreiteten Menschenrechtsverstöße der syrischen Behörden ebenso wie die Menschenrechtsverletzungen vonseiten der bewaffneten Gruppen“.

Zwei frühere Resolutionsentwürfe waren in den vergangenen Monaten am Veto Moskaus und Pekings gescheitert. Diesmal sträubte sich Russland zunächst gegen einige der Forderungen. „Wir müssen all das herausstreichen, was für diesen besonderen Zweck nicht wirklich nötig ist“, hatte Moskaus Botschafter Witali Tschurkin vor der Abstimmung vor Journalisten gesagt.

Umstritten war vor allem, wie frei sich die Beobachter bewegen dürfen. Kofi Annan hat dafür in seinem Sechspunkteplan, der vergangene Woche in Kraft trat, klare Formulierungen durchgesetzt. Dabei berücksichtigte er Erfahrungen einer anderen Gruppe von Beobachtern, die Anfang des Jahres von der Arabischen Liga nach Syrien gesandt worden waren. Sie wurden so stark behindert, dass ihre Mission schließlich scheiterte.

Politischer Dialog

Nach kleineren Zugeständnissen gelang es schließlich, Russland zum Einlenken zu bewegen. Die Resolution fordert von beiden Seiten, sich nicht nur an die Waffenruhe zu halten, sondern auch einen politischen Dialog zu beginnen.

Botschafter Witali Tschurkin äußerte sich im Anschluss zufrieden. Nach den sprachlichen Änderungen sei der Entwurf ausgewogener und spiegele die Realität in Syrien besser wieder.

Doch neue Gewalt am Wochenende stärkte die Zweifel an der Aufrichtigkeit von Präsident Baschar al-Assad: Allein am Tag der Abstimmung im Weltsicherheitsrat wurden landesweit 14 Tote gemeldet. Nicht nur in Homs soll das Militär seine Offensive wiederaufgenommen haben; in der nördlichen Stadt Aleppo eröffneten die Regierungstruppen Berichten zufolge das Feuer auf die Gäste einer Begräbniszeremonie. Regierung und Opposition warfen sich gegenseitig vor, die Vereinbarungen gebrochen zu haben.

Am Sonntag sollen Aufständische in Aleppo eine Polizeistation überfallen hatten. Für einen Abzug des Militärs aus den Städten gibt es nach wie vor keine Anzeichen. „Ich weiß nicht, von welchem Waffenstillstand die Leute reden“, meint Abu Saad, ein Aktivist aus dem Ort Khan Sheikhoun zwischen den Städten Hama und Idlib. „Sie schießen auf Demonstranten, sie bombardieren die Siedlungen. Wir hoffen nun, dass uns die UN-Beobachter vor diesem wahnsinnigen Regime beschützen werden.“ Die Staatsmedien indessen machten erneut „bewaffnete Terroristen“ für die Gewalt verantwortlich.

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10 Kommentare

 / 
  • A
    Ant-iPod

    @Jürgen Orlok:

     

    ich denke, ein persönlicher Wettstreit zwischen uns beiden, wer denn nun mehr und bessere Quellen gelesen hat, führt in der Sache nicht weiter. Neben diversen Tageszeitungen und TV-Sendern in Deutsch, Arabisch und Englisch und zudem den diversen Internetforen, kenne ich viele Syrer in- und außerhalb Syriens auch persönlich und war selbst schon oft in diesem schönen Land - das ich jedem Reisenden nur ans Herz legen kann, sobald man sich dort wieder gefahrlos bewegen kann.

     

    Insofern sind Sie hoffentlich einverstanden, wenn wir uns auf die Sachfragen konzentrieren:

     

    1. Sie sind unzufrieden mit meiner Aussage, Assad habe nichts substantielles im Land verändert (abgekürzt):

    Ich beziehe mich hier explizit auf politische Maßnahmen, die geeignet sind, die sozialen und gesellschaftlichen Spannungen aufzulösen und eine friedliche Reform einzuleiten.

    Sie haben insofern Recht, als dass Assad in der Tat einiges zusätzlich zur Schießerei geleistet hat. Er hat bsw. eine "neue Verfassung" in Auftrag gegeben und mittlerweile in Kraft gesetzt und Neuwahlen terminiert.

    Warum ich dies als substanzlos bezeichne liegt darin begründet, dass die so genannte neue Verfassung die Kernprobleme des Landes und die Bedürfnisse großer Teile des syrischen Volkes schlichtweg nicht berücksichtigt. Selbst die Baath-Partei hat diese kritisiert:

    http://m.faz.net/aktuell/politik/ausland/syrien-referendum-im-zeichen-weiterer-gewalt-11663335.html

     

     

    Das Wahlgesetz laut neuer Verfassung ist so gestaltet, dass Parteien, die bsw. für eine parlamentarische Demokratie eintreten, gar nicht erst zugelassen werden, da dies gegen Assad's Verfassung verstößt. Das Volk will Mitbestimmung und diese lässt der Diktator nicht zu. Wenn seine politische Handlungsweise also die Ursache für die gegenwertigen Probleme überhaupt nicht zur Kenntnis nimmt, dann sind diese Maßnahmen bezogen auf die Probleme schlichtweg substanzlos.

    Das ist kein syrischer Weg, den Assad beschreibt, das ist schlichtweg gewalttätige Machterhaltung.

     

    Ihr Vergleich zu "Deutschland im Herbst" zieht nicht, denn hier haben wir eine pluralistischer Gesellschaftsordnung - wie die Piratenpartei gerade sehr eindrucksvoll unter Beweis stellt.

    Natürlich darf ein Staat Gewalttäter bekämpfen - ich gehe sogar weiter und sehe das Gewaltmonopol beim Staat. Wir haben aber nach Artikel 1 & 20 das ausdrückliche Recht (wenn nicht die Pflicht) auf Widerstand, wenn jemand unsere Gesellschaftsordnung ändert.

    In Syrien ist dies aber nicht Gesellschaftsordnung, sondern ein Machtmonopol einer kleinen Clique, die sich persönlich auf Kosten des Volkes bereichert und diesen Zustand mit Gewalt aufrecht erhält.

    Das sind keine rechtmäßig, in freier, gleicher und geheimer Wahl gewählten Regierungen dort.

     

    2. Sie glauben allen ernstes, eine Zertörung des Ausmaßes, wie wir es in Homs sehen können, könnte man mit RPG's anrichten?

    Unabhängig von der Masse der erforderlichen Geschosse, ist dies mit Flachfeuerwaffen schlichtweg nicht möglich und als Reserveoffizier habe ich einen gewissen Überblick über die Wirkweise von Waffen.

     

    Dann gehen Sie weiter und behaupten, andere, bsw. europäische Regierungen würden in einem Vergleichbaren Fall angeblich dasselbe tun. Da unsere Gesellschaft Mitbestimmung in geregelter Form zulässt, gibt es zum Einen keinen Anlass für derart drastischen Widerstand. Unsere Politiker mögen korrupt sein, aber nicht in einem so unerträglichen Maße, wie die Assads, die Mackloufs etc. und wir haben durchaus wirkungsvollere Institutionen zur Korruptionsbekämpfung, als dies in Syrien der Fall ist.

     

    Zudem traue ich jeder Europäischen Regierung zu, im Laufe eines Jahres politische Antworten auf gesellschaftliche Probleme zu finden, die eine Auseinandersetzung nicht derartig eskalieren lassen würden. Sehen Sie sich vergleichsweise an, welche Anstrengungen Irland, Griechenland, Spanien und Portugal unternehmen, um ihre Staaten wieder auf die richtige Bahn zu bringen.

     

    3. Von Geschichte und Gegenwart und vor allem der zwischenzeitlichen Entwicklung der Muslimbrüder in Syrien haben Sie offenbar nicht viel gelesen. Sicher kann man die Rolle der Muslimbrüder im Vorfeld der Massaker von 1982 in Hama durchaus kritisch betrachten - doch die Grundsätze der Verhältnismäßigkeit wurden seitens der Regierung in keiner Weise gewahrt.

    Heute sind die Muslimbrüder eine sehr gemäßigte, politische Kraft in Syrien. Sie fordern (nicht tolerieren, sondern fordern!) das in einer neuen Verfassung der Präsident vom Volke gewählt wird und es dabei völlig egal ist, welche Religion er hat. Assad's Verfassung hingegen sieht vor, dass der Präsident ein Muslim sein muss.

     

    Nur weil es mittlerweile auch Missetaten von einzelnen Oppositionellen gibt und sich radikalisierte Gruppen herausbilden, die ebenfalls fraglich vorgehen, macht dies weder die Masse der Opposition zu Gewalttätern, noch relativiert es die Eskalation, welche das Regime betreibt.

     

    4. Ihre Kritik am Vorgehen des Westens (WIR) in Libyen teile ich in manchen Punkten - wenngleich nicht in allen. All das kann aber die Missetaten Assad's und seiner Mischpoke nicht rechtfertigen, oder?

     

    5. Sie sagen, Assad tötet Leute mit anderer Meinung nicht?

    Nur weil ihm dies nicht bei jedem gelingt, alleine diese Tatsache als Grundlage zu verwenden, er würde gar nicht morden, halte ich für sehr gewagt.

    Fakt ist: Friedliche Massendemonstrationen werden sowohl von der Armee, als auch von Regime-gesteuerten Schabiha beschossen - völlig unabhängig von irgendwelchen Gefechten der FSA.

    Dies belegt - in zahllosen Internetvideos, deren schiere Masse es verunmöglicht, dass diese alle gefaked sind, wenn Sie schon persönlichen Berichten nicht glauben schenken - das Assad Opposition mit Gewalt niederzuringen sucht, oder kurz: "Wer nicht für ihn ist, der stirbt!".

     

    6. Wenn Sie schon von Logik sprechen, können Sie ja einmal argumentieren, warum sich Assad denn nicht für eine wirklich pluralistische Verfassung entschieden hat, mit echter Gewaltenteilung, freien, gleichen und geheimen Wahlen und Wahlvoraussetzungen, welche wenigstens den geringsten Demokratieansprüchen genügen?

    Wenn er doch so ein toller Präsident wäre, würde das Volk ihn doch sofort wieder wählen, oder?

    Warum macht er das nicht, wenn er doch angeblich im Recht ist?

    In der Antwort auf diese Frage, liegt die Wahrheit über die wirklichen Zustände in Syrien.... finden Sie nicht?

  • A
    Ant-iPod

    jetzt habe ich mich über einige Kommentare zu diesem Artikel so geärgert, dass ich evtl. nicht klar genug gemacht habe, dass mein vorheriger Beitrag sich auf die ersten Leserkommentare und nicht auf den Artikel der TAZ bezieht.

     

    Dies also zur Klarstellung - und bezüglich des Artikels:

    Wer auch immer am Bruch der Waffenruhe schuld trägt - die Armee hätte gemäß Annan's Plan die Städte räumen müssen (nicht sollen!) - insofern hat alleine dies schon gezeigt, dass Assad überhaupt kein Interesse an einer politischen Einigung mit der Opposition hat.

    Da das syrische Fernsehen nicht einmal über die zivilen Massenproteste gegen das Regime berichtet, untermauert das Verhalten des Regimes, dessen uneinsichtige Haltung.

     

    Was immer man der Opposition vorwirft - fakt ist: Mit Assad wird es keinen politischen Wandel geben.

    Die Frage, wer den Waffenstillstand gebrochen hat, ist folglich hypothetisch, da sie nicht zur Lösung des Konflikts beitragen kann.

  • JO
    Jürgen Orlok

    @ Ant-iPod

    Wieder einmal jemand, der unserer Freiheit soweit vertraut, daß er anonym bleiben muß. In bestimmten Ländern müßte man dieses Problem durch persönliche Bürgschaft lösen.

    Oder etwa nur gewöhnlicher taz-Leser ? Es gab Zeiten, da habe ich der taz auch vertraut ... nur berufsbedingt stolpere ich über etwas zu große Widersprüche únd bin leider dann nciht ideologisch , sondern logisch gefesselt.

    Ganz bescheidene Frage, wieviele Meldungen aus unterschiedlichsten Quellen zu Syrien oder Libyen so gelesen ?

    Ich würde doch gerne mal einen Abgleich machen mit anschließender Tabelle ....

     

    "Nichts Positives hat er geleistet und keinerlei ernst zu nehmende politische Initiative ergriffen, um das Blutvergießen in dem Land, welches er regiert ..." , eine typisch verschleiernde Behauptung ohne bezug zu irgendwelchen konkreten Sachverhalten, es gab Bestätigung für einige Maßnahmen, von gegensätzlichen Seiten und sogar Berichten von "Aktivisten" .. vielleicht im wirklichen Leben für westliche Massenmörderseite tätig ?

    Einfach mal annehmen wir hier in Deutschland, ähnliches Ausmaß an Gewalt, wie positiv würde denn der Staat handeln ... Erinnerng für die ganz Alten , "Deutschland im Herbst" wegen weniger ermordeter Politfiguren.

     

    "Wer all das nicht glauben will - der möge sich bitte die Bilder aus Homs ansehen: Diese Stadt liegt weitgehend in Trümmern.Was immer man der FSA unterstellt - sie hat keine schweren Waffen, ... so kann dies nicht gelingen, indem man eine Stadt zerstört ... " , na so eine rocket propelled granade ist ganz wirkungsvoll. Bitte einen glaubhafte Verbindliche Aussage liefern, welcher europäische Staat von Terroristen/PolitMördern besetzte Stadteile würde die Teile NICHT unter Inkaufnahme von Zerstörungen "befrieden". Und wer hat den Kampf unter der Benutzung von Zivilisten als SchutzSchilden begonnen ? Wie in Libyen, die so liebevoll gesehene terroristische Opposition. Die Geschichte und Gegenwartder MuslimBrüder in Syrien ist schon eine ziemlich mörderische. Um Leute zu massakrieren reicht ja auch das Messer , eine dort unten sehr beliebte Methode, wie auch übrigens in Libyen, wenn sie den direkten Zugriff haben. Youtube zensiert hier zum natürlichen Nutzen der Benutzer ... wohltuende Freiheit eben. Und wie hier in Europa würden würden mit den Sozialarbeitern das Problem gelöst haben , klare Tatsachen in kurzer Zeit geschaffen.

    Wir führen AngriffsKriege wegen mit sehr erheblich mehr Schäden, als oft am Orte vorher kummulativ angefallen waren .

     

    "...Signal von Assad lautet: Wer gegen ihn ist, der stirbt! ..." Eine ganz offensichtliche Lüge, wenn die so glaubwürdigen Quellen der Abteilung "good Rebell" ihre Geschichte erzählen. Einfach mal mit eingeschaltem Hirn die Berichte lesen ... und sich wundern, warum die berichtenden überhaupt überlebt haben ... unter der behaupteten Prämisse.

    Es gilt nämlich immer noch "Lügen haben kurze Beine" , sie erfordern erheblichen administrativen Aufwand ...

    Ich brauche es nicht, mich hier oder anderswo öffentlich zu äußern. Ich muß ... leider.

  • A
    Ant-iPod

    Schon erstaunlich, welche Meinungsvielfalt es in Deutschland geben darf - womit sich Deutschland sehr wohltuend von Syrien unterscheidet.

     

    Hier darf man hunderttausende Demonstranten in Syrien als vom Ausland gesteuerte Salafisten deklarieren - was der Eine oder Andere aus aktuellem, innenpolitischen Anlass vielleicht sogar für eine Beleidigung halten könnte. Hier darf man den syrischen Widerstand gegen ein Despotenregime als vollidiotische Instrumente ausländischer Interessen diffamieren, weil man vielleicht nicht wahr haben will, wie die Lebenssituation der Syrer ist und wie der Machtapparat Assad's funktioniert.

    Hier darf man aus Entsetzen über die weniger guten Aspekte der Entwicklung in Libyen Neokolonialismus unterstellen - womit man "den Westen" für idiotisch erklärt, weil er in anderen Staaten in weit weniger als einem Jahr klarere Tatsachen geschaffen hat, als die gegenwärtige Lage in Syrien hergibt.

     

    Natürlich kommt es nach einem Jahr der Eskalation auch bei der syrischen Opposition zu Taten, welche wir Europäer als verabscheuungswürdig und inakzeptabel bezeichnen - aber wir wollen hier ja mal nicht Ursache und Wirkung verwechseln.

    Es war das Regime Assad, welches keinen politischen Wandel eingeleitet hat. Es ist das Regime Assad, welches seine Macht durch Gewalt, Ausbeutung, gegenseitige Bespitzelung, Korruption und klaren Rechtsbruch selbst der syrischen Gesetze behalten will und dazu brutal gegen das eigene Volk vorgeht.

     

    Die Masse des Widerstands sind Demonstranten - die Tatsache, dass es eine FSA gibt und diese vielleicht auch keine Unschuldslämmer sind, ändert daran nichts.

     

    Jeder, der hier einen Baschar Al-Assad verteidigt - und sei es nur, indem man die Opposition diffamiert - würdigt weder die Opfer dieser Zivilisten durch die syrische Armee und die Schlägertrupps des Regimes und das Eintreten der Demonstranten für eine demokratische Rechtsordnung in Syrien, noch wart er die für einen Demokraten gebotene Distanz zu einem Menschenschlächter à la Assad, der sich und seinen erweiterten Familienclan auf Kosten des eigenen Volkes persönlich bereichert und absolut nichts substantielles dafür tut, dass sich in Syrien gesellschaftliche etwas zum Besseren wendet.

     

    Nichts Positives hat er geleistet und keinerlei ernst zu nehmende politische Initiative ergriffen, um das Blutvergießen in dem Land, welches er regiert, zu beenden; ganz im Gegenteil: Seinen Direktiven und Befehlen ist es zu verdanken, dass die Situation immer weiter eskaliert.

     

    Es ist deshalb - bei aller berechtigten Kritik an Europa, den USA und anderen Akteuren - der blanke Hohn, hier auf die Opposition und deren angebliche Unterstützer einzudreschen und kein Wort über den Massenmörder Assad und seine Schergen zu verlieren.

     

    Wer all das nicht glauben will - der möge sich bitte die Bilder aus Homs ansehen: Diese Stadt liegt weitgehend in Trümmern.

    Was immer man der FSA unterstellt - sie hat keine schweren Waffen, weder Panzer, noch Artillerie, keine Flugzeuge und keine Hubschrauber. Sie kann dieses Ausmaß der Zerstörung nicht angerichtet haben und selbst wenn die Syrische Armee die Absicht hätte (KONJUNKTIV!) die öffentliche Ordnung wieder herzustellen, so kann dies nicht gelingen, indem man eine Stadt zerstört.

     

    Hier hätte längst ein politisches Signal gesetzt werden müssen - das einzige solche Signal von Assad lautet: Wer gegen ihn ist, der stirbt!

    Das alleine ist mehr als hinreichend Grund dafür, dass der Mann weg muss!

  • JO
    Jürgen Orlok

    Ich bin auch Aktivist, gezwungenermaßen seit Beginn der Angriffskrieges gegen Libyen.

    Weil die geballte Westpresse, von Ihren Feunden von AlJazera bis hin zur BILD, nur Lügen verbreitete, wie ich bei einem kurzen Besuch in Libyen feststellen mußte. Es war ein Schock !

    ES gab übrigens KEINERLEI Interesse der deutschen LügenPresse an weitgehend gerichtsfesten Informationen zu Libyen. Die taz hätte eine Geschichte größerer Dimension als die Iran/Contra-Affaire haben können.

     

    Es ist schon interessant zu sehen, daß einmalig von "... sollen die Granaten ..." gesprochen wird, während sonst alle zweifelhaften Aktivisten ausführlichst zu Wort kommen ohne die salvatorische Klausel, "können es leider nicht nachprüfen".

     

    "..sofern sich das Regime nicht an seine Zusagen hält." Diese Formulierung gibt es nicht in dem UN-Papier !

     

    Zum "Scheitern" der BeobachterGruppe der Arabischen Liga:

    Ich habe wohl am selben Tag, als eine glaubhafte Version der Beobachtergruppe im Netz verfügbar war, den entsprechenden Link u.a. an taz, SPON, Stern weitergeleitet. Nur mal in die Protokolle der "mails" an die Redaktion sehen. Natürlich aus dem Konzert der Lügenpresse wieder einmal keine Reaktion.

    Da Sie ja gewiß den Bericht NICHT gelesen haben, kurz das Ergebnis: Es gab in Syrien EINDEUTIGE Hinweise auf Aktivität islamistisch mörderischer Terroristen , nun als "Freiheitkämpfer" bezeichnet.

    Ergänzend noch eine kurze Erinnerung an den Tod des französischen Kollegen bei einem Granatenangriff auf unbewaffnete Pro-Assad Demonstranten.

    Das Scheitern wurde deshalb von der Arabischen Liga deklariert, weil es nicht die gewünschten Ergebnisse hatte.

     

    Bei den Informationen der syrischen Seite taucht NATÜRLICH wieder die Relativierung "sollen" auf.

     

    " ..die Zweifel an der Aufrichtigkeit von Präsident Baschar al-Assad ..." kann ich weder bestätigen noch dementieren. Dazu habe ich noch zu wenig Informationen, tendiere aber zu Annahme der Aufrichtigkeit.

    Die Aufrichtigkeit der islamistischen Raubmörder/Terroristen , genannt "demokratische Opposition" oder neuerdings "Freiheitskämpfer" ist garantiert nicht gegeben, auch wenn sich ein deutscher GRÜNEr TerroristenUnterstützer großer Beliebtheit und als "Beweismittel" zu erfreuen scheint.

     

    "Abu Saad, ein Aktivist aus dem Ort Khan Sheikhoun " ist doch wohl nicht überprüft worden !

    Ich bin überprüfbar, ganz bewußt, stelle nur Informationen und Meinungen dar, die ziemlich gerichtsfest sind.

     

    Leider kann man von den islamistischen Raubmördern/Terroristen und deren Helfershelfern nicht von Wahnsinn reden , sondern von kühlem mörderischen Kalkül der Massenmörder von NATO&Co.

     

    Die Staatsmedien in Syrien sind wahrscheinlich erheblich glaubwürdiger als die Gegenseite.

    Für Libyen ist es ganz leicht beweisbar!

  • JO
    Jürgen Orlok

    Ich bin auch Aktivist, gezwungenermaßen seit Beginn der Angriffskrieges gegen Libyen.

    Weil die geballte Westpresse, von Ihren Feunden von AlJazera bis hin zur BILD, nur Lügen verbreitete, wie ich bei einem kurzen Besuch in Libyen feststellen mußte. Es war ein Schock !

    ES gab übrigens KEINERLEI Interesse der deutschen LügenPresse an weitgehend gerichtsfesten Informationen zu Libyen. Die taz hätte eine Geschichte größerer Dimension als die Iran/Contra-Affaire haben können.

     

    Es ist schon interessant zu sehen, daß einmalig von "... sollen die Granaten ..." gesprochen wird, während sonst alle zweifelhaften Aktivisten ausführlichst zu Wort kommen ohne die salvatorische Klausel, "können es leider nicht nachprüfen".

     

    "..sofern sich das Regime nicht an seine Zusagen hält." Diese Formulierung gibt es nicht in dem UN-Papier !

     

    Zum "Scheitern" der BeobachterGruppe der Arabischen Liga:

    Ich habe wohl am selben Tag, als eine glaubhafte Version der Beobachtergruppe im Netz verfügbar war, den entsprechenden Link u.a. an taz, SPON, Stern weitergeleitet. Nur mal in die Protokolle der "mails" an die Redaktion sehen. Natürlich aus dem Konzert der Lügenpresse wieder einmal keine Reaktion.

    Da Sie ja gewiß den Bericht NICHT gelesen haben, kurz das Ergebnis: Es gab in Syrien EINDEUTIGE Hinweise auf Aktivität islamistisch mörderischer Terroristen , nun als "Freiheitkämpfer" bezeichnet.

    Ergänzend noch eine kurze Erinnerung an den Tod des französischen Kollegen bei einem Granatenangriff auf unbewaffnete Pro-Assad Demonstranten.

    Das Scheitern wurde deshalb von der Arabischen Liga deklariert, weil es nicht die gewünschten Ergebnisse hatte.

     

    Bei den Informationen der syrischen Seite taucht NATÜRLICH wieder die Relativierung "sollen" auf.

     

    " ..die Zweifel an der Aufrichtigkeit von Präsident Baschar al-Assad ..." kann ich weder bestätigen noch dementieren. Dazu habe ich noch zu wenig Informationen, tendiere aber zu Annahme der Aufrichtigkeit.

    Die Aufrichtigkeit der islamistischen Raubmörder/Terroristen , genannt "demokratische Opposition" oder neuerdings "Freiheitskämpfer" ist garantiert nicht gegeben, auch wenn sich ein deutscher GRÜNEr TerroristenUnterstützer großer Beliebtheit und als "Beweismittel" zu erfreuen scheint.

     

    "Abu Saad, ein Aktivist aus dem Ort Khan Sheikhoun " ist doch wohl nicht überprüft worden !

    Ich bin überprüfbar, ganz bewußt, stelle nur Informationen und Meinungen dar, die ziemlich gerichtsfest sind.

     

    Leider kann man von den islamistischen Raubmördern/Terroristen und deren Helfershelfern nicht von Wahnsinn reden , sondern von kühlem mörderischen Kalkül der Massenmörder von NATO&Co.

     

    Die Staatsmedien in Syrien sind wahrscheinlich erheblich glaubwürdiger als die Gegenseite.

    Für Libyen ist es ganz leicht beweisbar!

  • JO
    Jürgen Orlok

    Ich bin auch Aktivist, gezwungenermaßen seit Beginn der Angriffskrieges gegen Libyen.

    Weil die geballte Westpresse, von Ihren Feunden von AlJazera bis hin zur BILD, nur Lügen verbreitete, wie ich bei einem kurzen Besuch in Libyen feststellen mußte. Es war ein Schock !

    ES gab übrigens KEINERLEI Interesse der deutschen LügenPresse an weitgehend gerichtsfesten Informationen zu Libyen. Die taz hätte eine Geschichte größerer Dimension als die Iran/Contra-Affaire haben können.

     

    Es ist schon interessant zu sehen, daß einmalig von "... sollen die Granaten ..." gesprochen wird, während sonst alle zweifelhaften Aktivisten ausführlichst zu Wort kommen ohne die salvatorische Klausel, "können es leider nicht nachprüfen".

     

    "..sofern sich das Regime nicht an seine Zusagen hält." Diese Formulierung gibt es nicht in dem UN-Papier !

     

    Zum "Scheitern" der BeobachterGruppe der Arabischen Liga:

    Ich habe wohl am selben Tag, als eine glaubhafte Version der Beobachtergruppe im Netz verfügbar war, den entsprechenden Link u.a. an taz, SPON, Stern weitergeleitet. Nur mal in die Protokolle der "mails" an die Redaktion sehen. Natürlich aus dem Konzert der Lügenpresse wieder einmal keine Reaktion.

    Da Sie ja gewiß den Bericht NICHT gelesen haben, kurz das Ergebnis: Es gab in Syrien EINDEUTIGE Hinweise auf Aktivität islamistisch mörderischer Terroristen , nun als "Freiheitkämpfer" bezeichnet.

    Ergänzend noch eine kurze Erinnerung an den Tod des französischen Kollegen bei einem Granatenangriff auf unbewaffnete Pro-Assad Demonstranten.

    Das Scheitern wurde deshalb von der Arabischen Liga deklariert, weil es nicht die gewünschten Ergebnisse hatte.

     

    Bei den Informationen der syrischen Seite taucht NATÜRLICH wieder die Relativierung "sollen" auf.

     

    " ..die Zweifel an der Aufrichtigkeit von Präsident Baschar al-Assad ..." kann ich weder bestätigen noch dementieren. Dazu habe ich noch zu wenig Informationen, tendiere aber zu Annahme der Aufrichtigkeit.

    Die Aufrichtigkeit der islamistischen Raubmörder/Terroristen , genannt "demokratische Opposition" oder neuerdings "Freiheitskämpfer" ist garantiert nicht gegeben, auch wenn sich ein deutscher GRÜNEr TerroristenUnterstützer großer Beliebtheit und als "Beweismittel" zu erfreuen scheint.

     

    "Abu Saad, ein Aktivist aus dem Ort Khan Sheikhoun " ist doch wohl nicht überprüft worden !

    Ich bin überprüfbar, ganz bewußt, stelle nur Informationen und Meinungen dar, die ziemlich gerichtsfest sind.

     

    Leider kann man von den islamistischen Raubmördern/Terroristen und deren Helfershelfern nicht von Wahnsinn reden , sondern von kühlem mörderischen Kalkül der Massenmörder von NATO&Co.

     

    Die Staatsmedien in Syrien sind wahrscheinlich erheblich glaubwürdiger als die Gegenseite.

    Für Libyen ist es ganz leicht beweisbar!

  • JL
    julius lieske

    "Dabei berücksichtigte er Erfahrungen einer anderen Gruppe von Beobachtern, die Anfang des Jahres von der Arabischen Liga nach Syrien gesandt worden waren. Sie wurden so stark behindert, dass ihre Mission schließlich scheiterte."

     

    Das ist wahr. Sie wurden von ihren Auftraggebern so stark behindert, weil sie nicht die entsprechenden Kriegspropaganda-Meldungen lieferten. Auf die Veröffentlichung der Berichte warten wir immer noch.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Hier läuft die Libyen-Nummer. Was für ein neokoloniales Elend.

  • LM
    Le Mec

    Wenigstens ist die taz so gut und sagt, dass es gegenseitige Beschuldigungen gibt. Die anderen Medien übernehmen kritiklos die Version der salafitischen Aufständischen in Syrien.

     

    Und übrigens, mal ganz nebenbei ein Rätsel. Um welches Land handelt es sich hier:

     

    Es gibt ein Land, in dem salafistisch orientierte, vom Ausland (vor allem Golf-Ländern) finanzierte Kämpfer gegen ihre Regierung vorgehen und für sich meinen den Willen des Islams und der Bevölkerung zu vertreten. Mittlerweile schrecken diese Kämpfer auch nicht mehr vor Anschlägen in der Hauptstadt zurück. Na, welches Land ist gemeint? Syrien? Nein! Das sind ja friedliche Oppositionelle. Gemeint ist natürlich Afghanistan!