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VORMERKENEin trautes Treffen im Mondschein, gar auf einer Gondel? Nicht mit dem Futurismus

Bei den ganzen im Entree des vergangenen Jahrhunderts sich gegenseitig auf den Zehen herumstehenden Kunst-Ismen war der italienische Futurismus vielleicht der schreihalsigste, der mit markigen Worten nur so um sich warf. „Ein aufheulendes Automobil ist schöner als die Nike von Samothrake“ war etwa einer der Kernsätze der Futuristen, die es mit der Vergangenheit nicht so hatten und mehr mit einer Zukunft, in der es dann beispielsweise Venedig gar nicht mehr hätte geben sollen. Wegschaffen sollte man das alte Gerümpel im brackigen Wasser, was wenigstens der Wille von Filippo Tommaso Marinetti war, dem Mastermind des Futurismus. Wenn er sich mit seinen stadtplanerischen Ansichten in Bezug auf die Lagunenstadt auch nicht wirklich durchsetzen konnte, spürt man in ihnen doch die futuristische Lust am Lauten, an der großen Geste und einem Theaterdonner, in dem sich eigentlich die gesammelte Kultur neu ausrichten sollte. Die Malerei, die Musik, Literatur und auch das Theater, was man noch bis 11. Januar in Martin-Gropius-Bau in der Ausstellung „Sprachen des Futurismus“ betrachten kann. Im Rahmen dieser Schau zum 100. Geburtstag des Futuristischen Manifests beleuchtet Norbert Nobis am morgigen Donnerstag im Kinosaal des Gropius-Baus die Merkmale des futuristischen Theaters. Natürlich unter einem kernig futuristischen Vortragstitel: „Tod dem Mondschein oder Gelbe Ohrfeigen?“ TM

■ Tod dem Mondschein: Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7. Donnerstag, 19 Uhr. Eintritt frei

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