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Antisemitismus in Deutschland„Judenhass findet sich überall“

Gewalt gegen Juden kommt meist von rechts. Aber auch Muslime müssen sich dem Problem stellen, sagt Aycan Demirel von der Initiative gegen Antisemitismus.

Solidarität nach dem Angriff auf einen Rabbiner in Berlin. Bild: dapd
Cigdem Akyol
Cigdem Akyol
Interview von Cigdem Akyol und Cigdem Akyol

taz: Herr Demirel, innerhalb von nur einer Woche gab es zwei antisemitische Übergriffe in Berlin. In beiden Fällen sollen arabischstämmige Migranten die Täter sein. Nun wird über Antisemitismus unter Muslimen diskutiert. Wie finden sie diese Debatte?

Aycan Demirel: Wenn in den letzten zehn Jahren über Antisemitismus berichtet wurde, dann fokussierten sich Medien zu oft auf Migranten. Aber Judenhass findet sich in jeder Gesellschaftsschicht, jeder Altersklasse und in jeder Community. Der Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft, welcher den größten Teil ausmacht, wird zu oft nicht thematisiert. Dieser ist wieder salonfähiger geworden, was ja das Gedicht von Günter Grass und die Debatte darum wieder gezeigt haben.

Also handelt es sich um Einzelfälle, wenn muslimische Migranten jüdische Mitbürger attackieren?

Es gibt ein Antisemitismusproblem unter muslimischen Jugendlichen. Aber der Polizeistatistik zufolge werden 80 bis 90 Prozent der antisemitischen Straftaten durch Rechtsextremisten verübt.

Die Amadeu Antonio Stiftung spricht von einer zunehmenden Zahl körperlicher Attacken junger Migranten gegen Juden. Haben Sie dies bei ihrer Arbeit auch beobachten können?

Diese Beobachtung kann ich nicht bestätigen. Was ich immer wieder erlebe, ist, dass die globalen Konflikte, vor allem der Israel-Palästina-Konflikt, sich auf das Verhalten der Jugendlichen in Deutschland auswirken. Wenn sich der Konflikt zuspitzt, passieren öfter antisemitisches Ereignisse. Eine ganz neue Entwicklung konnte ich 2010 beobachten, als die Gaza-Solidaritätsflotte durch israelische Sicherheitskräfte gestürmt wurde.

imago
Im Interview: AYCAN DEMIREL

43, Medienwissenschaftler, Mitbegründer und Leiter der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus sowie Mitglied des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus des Bundestags.

Bei der Erstürmung des türkischen Protestschiffs „Mavi Marmara“ wurden neun türkische Aktivisten durch israelische Sicherheitskräfte getötet.

Der von türkischen Islamisten geführte Schiffskonvoi wollte die israelische Blockade des Gazastreifens durchbrechen. Das Ereignis führte zu einer neuen Dimension antisemitischer Manifestationen, die in der Türkei bis dahin gesamtgesellschaftlich nicht stark verankert waren. Die antiisraelische Ausrichtung der Außenpolitik von Ministerpräsident Erdogan und die damit einhergehende Eskalation der türkisch-israelischen Beziehung hat diese Entwicklung gefördert.

In der türkischen Gesellschaft wurden die Ereignisse als Verletzung ihrer nationaler Ehre empfunden. Die israelfeindliche Stimmung wurde über Medien und soziale Netzwerke wie Facebook weltweit weitertransportiert. Bis dahin hatten Jugendliche mit türkischen Migrationshintergrund den Israel-Palästina-Konflikt nicht als ihr eigenes Problem wahrgenommen. Das änderte sich durch die Eskalation rasant.

Dieter Graumann, Vorsitzender des Zentralrats der Juden, appelliert an die muslimischen Verbände, sich entschlossener gegen den Antisemitismus in den eigenen Reihen zu wenden. Finden sie das gerechtfertigt?

Bedingt. Die angesprochenen Verbände jedenfalls sind mir auch in der Vergangenheit nicht übermäßig durch ihr besonderes Engagement gegen Antisemitismus aufgefallen. Das Problem bei der Aussage ist aber, dass sie nahelegt, dass der Antisemitismus bei Muslimen besonders schlimm sei. Dazu gibt es in der Forschung keine stichhaltigen Befunde. Die gesamte Gesellschaft muss mehr gegen Antisemitismus unternehmen, dazu gehören auch die muslimischen Verbände.

Ali Kizilkaya, Vorsitzender des Koordinierungsrats der Muslime, hält dagegen: „Muslime brauchen keine Lehrstunde.“ Stimmen sie dem zu?

Ich würde Herrn Kizilkaya empfehlen, der Gefühlslage der Juden in Deutschland empathisch zu begegnen und konstruktiv mit der Kritik umzugehen. Abwehr hilft gar nicht. Auch sein Verband muss sich dem Problem ernsthaft stellen. Aber die Diskussion geht in eine falsche Richtung. Die Verbände sind wichtig – aber es gibt auch schon jetzt viele Muslime, die sich der Gefahr des Antisemitismus bewusst sind, in den öffentlichen Debatten aber so wenig vorkommen wie die zahlreichen Jugendlichen, die ein solches Verhalten wie bei dem Überfall auf den Rabbiner verabscheuen.

Sollten Juden in bestimmten Stadtteilen ihren Glauben verstecken?

Jüdisches Leben ist leider noch immer keine Normalität in Deutschland. Aber es ist total falsch, Kreuzberg, Neukölln und andere Stadtteile mit hohem muslimischen Bevölkerungsanteil zu stigmatisieren und sie zu No-go-Areas für Juden zu erklären.

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35 Kommentare

 / 
  • G
    Gambrius

    Ich empfehle den Besuch in einer Berufsschule -"Jude" ist dort mittlerweile ein gängiges Schimpfwort, was mich zutiefst schockiert.

     

    Es ist entsetzlich, wie sich dieses Wort, als Schimpfwort, nach über 70 Jahren, wieder in Deutschland etablieren kann. Forciert durch den Hass verblendeter, arabisch-türkischer Jugendlicher, oder der puren Lust am Tabubruch dummer, deutscher Jugendlicher!

     

    Abhilfe durch Aufklärung! Die Kultusminister der Länder sind gefordert, Frau Merkel!

     

    Wenn diese jungen Menschen in einem Jahrzehnt, in der "Mitte der Gesellschaft" stehen, werden wir alle, mit einen Antisemitismus der übelsten Sorte konfrontiert, -weil auf absolut unbelehrbarem Boden gewachsen.

     

    Solange türkische Nationalisten, internationale Zwischenfälle vor Israels Küsten provozieren (Stichwort "prügelnde Friedensaktivisten"), verantwortungslose, naive "Linke", Seite an Seite, mit der antidemokratischen, radikalen "Milli Görüs" und den rechtsextremen, türkischen "Grauen Wölfen", gegen Israels Politik protestieren und hetzen, wird der Hass gegen Deutsche Bürger, jüdischer Religion, geschürt.

  • T
    toddi

    vielleicht ist ja der Staat Israel (der sich ja gern sich als Indifikationsvihekel der jüdischen Menschen definiert) oder besser seine extrem konservative Regierung mit seiner ständigen Kriegshetze und seinem "Umgang" mit den Arabern nicht ganz unschuldig an diesen Tendenzen, vielleicht beunruhigen aber auch jüdische "Vertreter" wie diese Zitat:

    Rabbi Ovadia Yosef, der geistige Anführer der sefardisch-orthodoxen Shas-Partei, hat am Wochenende seine Gefolgschaft dazu aufgerufen, am kommenden Rosch Haschana-Fest (jüdisches Neujahrsfest) für die Vernichtung der Feinde des jüdischen Volkes zu beten, insbesondere Irans und der Hisbollah. Der für seine feindseligenen Predigten bekannte Rabbiner, der bei allen politischen Beschlüssen der Abgeordneten seiner Partei einen entscheidenden Einfluss ausübt, sagte wörtlich: “Gott soll sie niederschlagen und töten.” Schon früher hat er die Palästinenser als “Schlangen” bezeichnet und dafür gebetet, dass der Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, “von der Welt verschwinden möge”. Bei einer anderen Gelegenheit sagte er:

    “Nichtjuden sind ausschließlich geboren, um uns zu dienen. Wenn sie das nicht tun, haben sie keinen Platz auf dieser Welt – nur wenn sie dem Volk Israel dienen”.

    Rabbi Ovadia Yosef wird als einer der großen religiösen Führer in Israel angesehen. Die Shas-Partei ist gegenwärtig Mitglied der Regierungskoalition in Israel und hat Hundertausende von Anhängern. Die Aussage von Rabbi Yosef, der auch ein ehemaliger Chefrabbiner in Israel war, wurde in der Jerusalem Post zitierte.

  • DB
    Die bösen Muslime

    Ich schmeiß mich immer weg, wenn ich die bewundernswerte dummdeutsche Naivität in solchen Artikeln lesen darf: So, so - Muslime dürfen also per se keine Antisemiten sein, sondern müssen quasi die "besseren" Menschen sein, ja geradezu Vorbilder der Menschlichkeit.

    Bemerkt Ihr ar(i)schen Germanen eigentlich Eure eigene Widersprüchlichkeit nicht? Ihr rotzt uns permanent an, weil wir ja alle so schlimme und böse Migrantenmuslime seien, aber dann dürfen wir auf keinen Fall Antisemiten sein?

     

    Schon mal überlegt, dass auch wir Muslime ganz stinknormale Menschen sein könnten, unter denen es Asoziale wie auch Soziale, Kriminelle wie Gesetzestreue, Ungläubige wie Gläubige und Antisemiten wie Philosemiten gibt?

     

    Aber Ihr braucht ja unbedingt skurrile Feindbilder, gell?

  • A
    Armenierfreund

    @Nazi Deutschland /Türke

     

    ich muss mich schon sehr wundern, dass der Armenier-Genozid, der Hitler als Vorbild für den Holocaust diente, hier mal eben so weggewischt un relativiert wird. Da wurde ein ganzes Volk ausgelöscht von den Türken und das wird bis heute verschwiegen.

    Und Deutschland ist einzig in Afghanistan im Krieg, wegen der ausländerfreundlichen Rot-Grünen-Kriegstreiber, aufm Kosovo ist ja Frieden.

    Mit solchen Lügen überzeugt man nicht.

  • ND
    Nazi Deutschland

    @Unterrichtsstoff:warum kümmern Sie sich nicht die deutsche Geschichte. Es gibt kein zweites Land auf der ganzen Welt, das 2 Mal ganze Welt zum Unglück gestürtz hat. Dieses Land heißt DEUTSCHLAND. Heute treiben Sie auf der überall mit den Amerikaner Kriege. Wenn Sie alles geklärt haben, dürfen Sie vielleicht ein Wörtchen über die Türken reden.

  • U
    Unterrichtsstoff

    Völlig sinnlos:

     

    Statt einem Holocaustmahnmal steht in Ankara ein Mausoleum für einen der größten Massenmörder und jede zweite Straße in KLeinasien ist nach Völkermördern benannt. Izmir war zu 85% eine griechische Stadt und hieß Smyrna bis Atatürk sie verbrennen ließ: 200.000 Tote. 1,5 Millionen tote Armenier und 1 Million Griechen. Für Türken alles Lüge... Völkermörder sind alle anderen.

  • EM
    Erich Mühsam

    Das kommt nur daher, daß Deutschland nicht zerschlagen und unter den Opfern aufgeteilt wurde.

    Den Indianern hat man als besiegten Feind das ganze Land gestohlen und sie in Lager gesteckt, ihrer Sprache und Religion beraubt und mit Drogen vergiftet; selbst heute sind 5% aller Knackis Indianer. Und das totale Verbrecherland Deutschland wird zum Kriegsgewinner und darf einfach weiter machen und mit geplünderter Infrastruktur, Arisierung und nicht bezahlten Reparationen den Wirtschaftswunderhampelmann der illegalen Hiroshima-USA spielen.

  • AD
    Antisemitismus & Deutschland

    Antisemitismus in Deutschland hat mit Müslimen nicht zu tun. Vor dem 2.WK lebte kaum Müslime in Deutschland trotzdem haben die Deutschen 6 Mio. Juden umgebracht. Die Deutschen tun nun so als hätten die Müslime Antisemitismus erfunden. Natürlich

    gibt müslimische jugendliche wegen israilische Politik in Naheosten auf Juden schimpfen aber in keinem islamischen Land ist die Antisemitismus so verankert wie in Deutschland bzw. in Europa.

  • R
    Re-Plik

    Deutschland hat ein gewaltiges Rassismus-Problem! Das sieht man bereits daran, wie heftig die Angriffe arabischer Täter geleugnet und verharmlost werden, nur weil die Täter pauschal mit positiven Vorurteilen bedacht werden.

     

    Die pavlov'sche Konditionierung durch die extreme Linke funktioniert offenbar, Moslems grundsätzlich niemals mit Kriminalität in einen Zusammenhang zu bringen.

     

    Das ist purer Rassismus.

  • H
    Hannolein

    "Der Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft, welcher den größten Teil ausmacht, wird zu oft nicht thematisiert."

     

    Wo lebt der gute Mann? Ich wurde erzogen unter der Lehrmeinung, dass wir sowieso alle Antisemiten sind, selbst wenn wir das selbst nicht wissen... (und sich dieser Antisemitimus u.a. durch nicht bedingungslose Unterstützung Israels, nicht hinreichend enthusiastische Teilnahme am Schuldkult, Gutfinden des einen oder anderen der beiden wichtigsten Schriftsteller Deutschlands u.v.m. offenbaren kann).

  • S
    Staatsraison

    Wer die Vorhautbeschneidung von Säuglingen oder die geheiligte zionistische Politik kritisiert, wird schnell zum Judenhasser abgestempelt.

     

    Frau Knobloch erklärt das hier:

     

    http://www.sueddeutsche.de/politik/beschneidungen-in-deutschland-wollt-ihr-uns-juden-noch-1.1459038

  • AR
    albert rösinger

    Judenfeindlichkeit und Israelfeindlichkeit sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe, das muß hier aber mal dringend auseinander gehalten werden.

     

    Die von der israelischen Mordaktion an türkischen Gaza-Aktivisten betroffenen Türken müssen begreifen, dass sie ihre Gefühle gefälligst an den verantwortlichen Staat Israel zu adressieren haben und nicht an Juden !

     

    Juden sind keine Israelis, Israelis sind nicht grundsätzlich Zionisten, Zionisten sind nicht grundsätzlich Mörder. Zu diesen Differenzierungen müssen Türken anscheinend befähigt werden, das ist Medienaufgabe.

     

    So kompliziert kann Denken, ja muß Denken sein.

    So viel geistige Mühe sollte man sich als Mensch schon abquälen, auch wenn's schwer fällt.

     

    Für uns Deutsche sind ja auch nicht Muslime gleichbedeutend mit Al-Qaida-Leuten, auch wenn uns das die rechtskonservativen Medien immer wieder vorlügen wollen.

     

    Antisemitismus, Antiislamismus, Antichristianismus etc. sind gefährlicher rassistischer Blödsinn, der ein menschliche Glaubensvielfalt akzeptierendes Zusammenleben verunmöglicht.

     

    Das betrifft keineswegs nur Muslime, sondern uns alle.

     

    Antizionismus hingegen ist die geballte Kritik an 64 Jahren völkerrechtswidriger, brutaler und menschenfeindlicher Besatzungsmacht Israels auf dem Gebiet von Palästina, Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten. Dieser Kampf ist politisch gelagert, hier geht es um unveräußerliche Menschenrechte des palästinensischen Volkes, nicht um Glaubenssätze.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Erstaunlich. Schon wieder sehen sich Dritte genötigt, den chronischen Judenhass der Moslems mit Aussagen zu übertünchen, welche ein Martin Luther vor 500 Jahren zum Besten gegeben haben soll.

     

    Verzweifelte Nebelkerzen im Angesicht fehlender Argumente? Ignoranz zum Thema Antisemitismus?

  • D
    deb2006

    Die Verbände sagen ja meistens gar nichts - weder bei Attentaten, noch bei anderen Dingen. Das ist extrem bedauerlich, da ihr Wort bei den türkischen Migranten (es gibt noch viele andere Migranten ...) zählt. Wäre interesant zu erfahren, woher dieses laute Schweigen rührt.

     

    Dass bestimmte Stadtteile heute schon no-go areas sind, ist eine Binsenweisheit. Natürlich wird das totgeschwiegen, denn es kann nicht sein, was nicht sein darf. Das Problem wird dadurch aber nicht gelöst. Eine robuste Polizeipräsenz, die sich durchsetzt, wäre ja mal ein Anfang.

  • KB
    Karin Bryant

    ....Jundenhass gibt es ueberall, das rechtfertigt natuerlich sofort die Attacken junger

    Muslime auf jüdische Mitbürger,nicht nur in Deutschland sondern überall wo Muslime eingewandert sind,wie z.B. In Norwegen,Schweden und Dänemark,Frankreich,Spanien

    usw.,

  • AP
    Andrea Podini

    Da die meisten hier ja die arabischsprachige Presse nicht lesen können: Sucht mal im Netz nach Sammlungen von Karikaturen über Israel und Juden in der arabischen Presse. Das ist Lichtjahre von dem entfernt, was sich irgendwelche Antisemtien in der westlichen Presse erlauben könnten.

  • C
    Chandrika

    @deviant

    Luther ist seit über 450 Jahren tot, der Koran gilt laut Aussage seiner Anhänger unvermindert fort.

  • F
    Füssig

    @Thomas

     

    Ein ganz klares ja! Siehe "Graue Wölfe"

  • T
    trampshining

    Wenn ich die Politik Israels kritisiere und dann als Judenhasserin bezeichnet werde, denke ich nur Newspeak.

  • SS
    Selten so gelacht

    "Gewalt gegen Juden kommt meist von rechts."

     

    Selten so gelacht. Ich nehme an Gewalt in der U-Bahn, in der Schule oder im Freibad... kommt auch von rechts und die meisten Terroristen sind Budhisten, wenn ja auch wenn es da ein klitzekleines Problem mit moslemischen Tätern gibt, welches sozial bedingt ist. Klar. Hahahahahahaha.....es ist wie mit alten DDR-Kadern welche 1989 klitzekleine Probleme beim übeholen des Kapitalismus zugaben. Nur macht die taz hier das Spiel mit. Wie soll man euch beim Thema multikulti/Integration ernst nehmen wenn ihr selbst die Dinge vor euren Augen leugnet? Die Türken oder Araber sind sowieso immer unschuldig, da erwarte ich nichts neues. Aber von der taz schon.

  • IQ
    Ignaz Quadratwurzel

    Die Linken-Politikerin Petra Pau hat auf ihrer Website unter dem Titel „Jüdisches Schulfest“

    gerade einen Link auf die Jüdische Allgemeine gesetzt.

    Darin geht es darum, dass eine jüdische Oberschule nun den Namen „Jüdisches Gymnasium Moses Mendelssohn“ erhält.

     

    Es hätte aber auch anders kommen können. So heißt es in dem Artikel, es sei zuvor mitgeteilt worden, „..dass der Gemeindevorstand Namen wie Golda Meir oder Theodor Herzl bevorzuge,..“.

     

    So gesehen wären noch eine Menge anderer Namensgeber in Frage gekommen.

    Etwa angefangen in der Bandbreite von Ben Gurion bis Ariel Scharon, neben Größen wie Mosche Dajan und dem 'Wladimir Zeev Jabotinsky.

    Und so heißt es weiter: „..An der Solidarität mit Israel müsse auch ohne Herzl oder Meir am Türschild nicht gezweifelt werden, »was wir mit unserem täglichen Handeln, aber auch optisch mit einer israelischen Fahne im Schulhof deutlich machen«...“

     

    http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/13321

     

    Ob dies nicht mit betrachtet werden sollte?

  • T
    Thomas

    Können denn nicht Muslime auch rechtsextrem sein? Und viele Muslime sind doch auf dem Papier Deutsche, die sind doch hier geboren. Mich würde mal interessieren zu welchen Straftaten die dann gezählt werden.

  • G
    Gorter

    @deviant

    Ist mir bekannt. Leider hier nicht relevant. Es geht darum, an die Quelle des Judenhasses in dem angesprochenen Kulturkreis zu erinnern. Aber Sie haben schon recht: Wir sind es, die böse, böse, böse, am bösesten sind. Dies bitte wiederholen bei jeder kritischen Äußerung bezüglich eines beliebigen Aspektes einer nicht westlichen Kultur.

  • RD
    Rainer David W. Früh

    @gewürzonkel:

    Können Sie mr mal sagen, wo in diesem Focus-Artikel stehen soll, dass Frau Knobloch der Bundesregierung Antisemitismus,mgar "den größten" vorwirft?

    Sie sind ja noch verblödeter als " End of Wahnsinn" und " I.Q."

  • X
    xpert

    Es kann ja sein, dass ich mich irre, aber sind Muslime oder Araber nicht auch Semiten, Nachkommen Sems? So wäre es falsch ihnen Antisemitismus vorzuwerfen. Ich bin verwirrt!

  • M
    mehrdad

    "80 - 90 % antisemitischer Angriffe stammt von den sogenannten Biodeutschen."

     

    so ein unsinn. bei straftaten der biodeutschen gegen juden handelt es sich meist um schmierereien an grabsteine.

     

    aber wann immer in deutschland in den letzten jahren juden körperliche gewalt angetan wurde, waren die täter fast immer muslime.

     

    in einem fall waren das linke, die mit schlägertrupps eine jüdische filmvorführung in hamburg gesprengt haben und juden verletzt haben.

  • D
    deviant

    @Gorter:

     

    Zur Erinnerung:

    »Ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist’s um diese Juden, so diese 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen. Wenn ich könnte, wo würde ich ihn [den Juden] niederstrecken und in meinem Zorn mit dem Schwert durchbohren. Jawohl, sie halten uns [Christen] in unserem eigenen Land gefangen, sie lassen uns arbeiten in Nasenschweiß, Geld und Gut gewinnen, sitzen sie dieweil hinter dem Ofen, faulenzen, pompen und braten Birnen, fressen, sauffen, leben sanft und wohl von unserm erarbeiteten Gut, haben uns und unsere Güter gefangen durch ihren verfluchten Wucher, spotten dazu und speien uns an, das wir arbeiten und sie faule Juncker lassen sein … sind also unsere Herren, wir ihre Knechte.«

    Martin Luther

  • D
    deviant

    Deutschland hat ein gewaltiges Rassismus-Problem, das sieht man bereits daran, wie heftig die Angriffe "mutmaßlich arabischer" Täter diskutiert und medial bearbeitet werden, während kaum ein Hahn danach kräht, wenn man wieder ein Nazi einen Juden, Araber oder Linken abgestochen hat.

     

    Die pavlov'sche Konditionierung durch die extreme Rechte funktioniert offenbar, Moslems immer mit Kriminalität in einen Zusammenhang zu bringen.

  • G
    Gorter

    Zur Erinnerung: "Die Stunde wird nicht kommen, bis ihr gegen die Juden solange kämpft, und bis der Stein, hinter dem sich der Jude versteckt hat, spricht: „Du Muslim, hier ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt, so töte ihn.“ Sahih Al-Bucharyy Nr. 2926"

  • CH
    Carl-Wolfgang Holzapfel

    Es geht also fast nahtlos weiter. Erst der Rabbiner, dann jüdische Schülerinnen. Wacht die Politik erst auf, wenn es (wieder) Tote aus rassistischen Gründen gibt? Warum distanziert man sich so eilfertig gegenüber (bisher nicht einmal identifizierten) „arabisch aussehenden“ Jugendlichen und schweigt beharrlich über verbreitete antisemitische Ausfälle in Deutschland? Weil zum Beispiel ein Träger des Bundesverdienstkreuzes derartige Hetz-Parolen verbreitet? Oder weil dieser Träger ein führendes CDU-Mitglied (Rheinland-Pfalz) ist? Oder weil man sich schämt, dass ein führender Funktionär der SED-DDR-Opfer bisher ungeschoren derartige antisemitische Ausfälle verbreitet? Mindestens die Scham sollte man aussprechen, auch das wäre eine Distanz. Aber es ist wohl leichter, über „Andere“ herzuziehen, weil „wir“ ja weit entfernt sind von Vorwürfen des Antisemitismus. Sind wir?

     

    Carl-Wolfgang Holzapfel

    Vorsitzender

    Vereinigung 17. Juni 1953 e.V.

  • NC
    no chance

    Natürlich wird direkt abgewiegelt und relativiert, wenn Antisemitismus mal außerhalb originär deutscher Klientel gefunden wird.

     

    Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Ich würde Aycan Demirel empfehlen »seine« Gefühle zu prüfen.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Ekelhaft. Wie lange dürfen Funktionäre eigentlichs mit Aussagen wie „Judenhass findet sich überall“ die eklatanten Defizite am demokratischen Verständnis noch notdürftig bemänteln?

     

    Wann kommt der erste braune Bär um die Ecke und faselt „Judenhass findet sich überall“ um damit einen der Verbotsgründe gegen die NPD zu relativieren?

     

    Und warum bietet die taz jenen Antisemiten und deren Funktionären eine Bühne?

  • G
    Gundogdu

    Ich finde es sehr problematisch, wenn der Antisemitismus in Deutschland auf den Rücken der Muslime getragen wird. Das bedeutet für mich ein Ablenken von der eigentlichen Problematik Der Antisemitismus ist in der deutschen Gesellschaft hoffähiger geworden. 80 - 90 % antisemitischer Angriffe stammt von den sogenannten Biodeutschen. Das wird in der öffentlichen Debatte in den Hintergrund gedrängt und kann sich aufgrund ständiger Islam und Muslim Bashing frei entfalten.

     

    Wir haben gesehen wozu die Vernachlässigung des REchtsextremismus geführt hat. 9 Türken mussten sterben und dutzende Muslime sind den Angriffen und Übergriffen in Deutschland ausgesetzt.

     

    Antisemitismus müssen wir ernst nehmen aber auch die Islamfeindlichkeit die auch leider bei Juden vorhanden ist. Hier können religiöse Institutionen Abhilfe schaffen.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Im Vorfeld ersticken

    Aufkommenden Antisemitismus und die damit verbundende Judenfeindlichkeit sollte im Vorfeld erstickt werden.Antisemitismusund Judenfeindlichkeit sollten im Nachkriegsdeutschland keinen Platz eingeräumt werden ,sondern dieser mit aller Härte und Schärfe entgegen treten.

  • G
    Gewürzonkel