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Mögliche Auswirkung des ESM-UrteilsWas wäre, wenn ...

Jubelt die Börse? Die taz erklärt, welche Auswirkungen das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum ESM auf die Zukunft Europas haben kann.

Beim ESM lohnt es sich, genau hinzusehen. Bild: dpa

BRÜSSEL taz | Karlsruhe winkt ESM und Fiskalpakt durch: Die Börse jubelt, Brüssel und Berlin sind erleichtert. In diesem Fall kann der Rettungsschirm ESM wohl noch im Oktober seine Arbeit aufnehmen.

Der Fiskalpakt, der die Euroländer zu mehr Haushaltsdisziplin verpflichten soll, tritt wie geplant Anfang 2013 in Kraft. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kann sich auf andere Dinge konzentrieren – etwa auf einen neuen EU-Vertrag, mit dem sie noch mehr Budgetdisziplin erzwingen will.

Karlsruhe stellt Bedingungen: Solange die Richter keine Vertragsänderung fordern, ist aus Brüsseler Sicht alles in Ordnung. Denkbar wäre aber, dass Karlsruhe eine stärkere Beteiligung des Bundestags fordert oder eine Obergrenze für die Haftung innerhalb des ESM einzieht.

So könnte man den deutschen Anteil auf die derzeit vorgesehenen 190 Milliarden Euro begrenzen. Das würde sowohl ESM-Kritiker als auch Kanzlerin zufriedenstellen. Es könnte allerdings zum Problem werden, wenn ein ESM-Geberland wackelt und seinen Anteil nicht mehr zahlen kann. Nach den bisherigen Plänen müsste Deutschland dann sofort einspringen.

Karlsruhe sagt Nein: Offiziell ist dieses Szenario gar nicht vorgesehen, denn es würde den schlimmsten Fall für die Euroretter bedeuten. Schließlich haben sie bisher immer betont, ihre Strategie sei „alternativlos“, ohne ESM würde die Welt untergehen.

Tatsächlich dürfte ein „Nein“ aus Karlsruhe die Finanzmärkte erschüttern, das Vertrauen in den Euro schwächen und Länder wie Spanien in schwere Turbulenzen stürzen. Im schlimmsten Fall könnten die Bürger in Krisenländern wie Griechenland die Banken stürmen.

Doch völlig nackt stehen die Euroretter auch ohne ESM nicht da. Schließlich gibt es ja noch den alten Rettungsschirm EFSF. Außerdem ist da noch die Europäische Zentralbank. Deren Chef, Mario Draghi, hat gerade verkündet, dass er Krisenstaaten beistehen will, wenn sie einen Hilfsantrag stellen.

Da die EZB quasi über unbegrenzte Mittel verfügt, kann sie für den ESM einspringen und Panikattacken wegstecken. Allerdings wäre dies keine Dauerlösung. Die Eurozone braucht einen ständigen Hilfsmechanismus, um die Krise zu meistern. Das muss allerdings nicht der ESM sein.

Man könnte auch den EFSF mit einer Banklizenz ausstatten, sodass auch dieser aus dem Vollen schöpfen kann. Oder einen Europäischen Währungsfonds aufbauen. Das hat Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) übrigens schon zu Beginn der Griechenland-Krise gefordert, doch er konnte sich nicht durchsetzen.

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4 Kommentare

 / 
  • IS
    Ideal Standard

    Konkreter bitte!

    Ändert sich irgendwas für den Durchschnittslohnsklaven oder nicht?

  • ZG
    zu Gast im Bundestag

    Am Dienstag, den 11. September 2012, 13.35 Uhr wurde ich Zeugin eines Vorganges: Zwei Unternehmer waren offensichtlich Gast bei einem Arbeitstreffen im Deutschen Bundestag und belagerten den Einlassdienst des Deutschen Bundestages an einem der Bürogebäude desselben. Die beiden Herren machten einen fitten, nicht alten Eindruck (könnten etwa Ende fünfizg, Anfang der sechziger Lebensjahre gewesen sein und gingen weder gebeugt, noch japsten sie nach Luft), als brächen sie zusammen, wenn sie warteten, bis sie Einlass in das Bürogebäude des Deutschen Bundestages bekämen.

    Da begannen die beiden 'Unternehmer' den Einlassdienst unterschwellig zu bedrohen: "Ach wir Alten, wir können nicht mehr stehen; wir sind so alt." und hatte dabei ein weinerliches Gesicht aufgesetzt.

    Als die beiden 'Unternehmer' (schwäbischen Dialekts) gewahr nahmen, dass ihre Arme-kranke-Leute-Masche beim Einlassdienst des Deutschen Bundestages nicht zog, schwenkten sie um auf unterschwellige Drohung und sagten: "Wir bringen das Geld" (d. h. Wir, die wir das Geld haben, bestimmen die 'Melodie').

    Auch auf diese Masche ließen sich die Mitarbieter vom Einlassdienst des Deutschen Bundestages nicht ein.

    Ich habe einen nachhaltigen Eindruck davon bekommen, wie offensichtlich in Schwaben (Baden-Württemberg) wohl noch 'regiert' (intrigiert) wird, damit ja die CDU oben weiter schwimme und das Geld weiter unter sich aufteile.

    Gerne hätte ich einen qualifizierten Streit (Disput) mit den beiden 'Herren' begonnen, habe mir jedoch gesagt, dass den beiden unternehmerischen Erpressern effektiver beizukomen wäre, wenn ich das Beobachtete im internet veröffentlichte, was hiermit geschehen ist.

  • S
    spiritofbee

    Das von Politikern(=getarnte Lobbysten) ernannte "Verfassungs"Richter eine solche Entscheidung fällen sollen,dürfen,müssen ist schlicht eine perfekt eingefädelte Farce organisierter Wirtschaftskriminalität.

    Bei positiver Entscheidung zieht der ESM Folgen nach sich, von denen die meisten nicht einmal träumen!

    Dahinter steckt im Wesentlichen Organisationen wie die ISDA, der IWF usw. und ihre im Hintergrund (durchaus recherchierbaren) agierenden völlig skrupellosen Individuen.

     

    Hier ein sehr gut recherchierter detailierter Broadcost-Link des Deutschlandfunkes zum anhören:

    http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&broadcast=444482&datum=20120420&playtime=1334942100&fileid=6b8ac98c&sendung=444482&beitrag=1701931&

     

    „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“

     

    Art. 20 Abs. 4 GG

     

    Wir sind alle gefordert!

  • CM
    Carl Maria Schulte

    Ich bin Mit-Beschwerdeführer im MEHR DEMOKRATIE-Verfahren 2 BvR 1438/12.

    Jeder Verfahrensbeteiligte sollte unabhängig von seiner politischen Meinung für ein unparteiisches Gericht sorgen. Deshalb lehne ich die Richter Müller und Huber mit entsprechenden Anträgen aus mehreren Gründen ab.

    Die Spannung wächst also. Werden statt Müller und Huber morgen zwei RichterInnen des 1. Senats zur Verkündung erscheinen?

    In der Sache selbst hoffe ich darauf, dass der senat den Weg freimacht für Bürger-Verfassungskonvente in Deutschland und EU zur Selbstvergewisserung und Perspektivenentwicklung ohne parteipolitische Dominanz mit Machtgeilheit etc.. Näheres dazu:

     

    http://ob-in-spe.de > Demokratieinnovation

     

    an-stiftung@t-online.de