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Fußball-BundesligaEintracht ist wunderbar

Düsseldorf ist weiter die einzige Mannschaft ohne Gegentor und kann sogar gewinnen. Das spektakulärste Duell lieferten sich Frankfurt und der BVB.

Die Überraschungsmannschaft der Saison: Eintracht Frankfurt. Bild: dapd

FRANKFURT/M. dpa | In einem tollen Offensivspektakel brachten die Frankfurter am Dienstag beim 3:3 (0:2) Borussia Dortmund an den Rand einer Niederlage. Der FC Bayern München steht nach dem fünften Sieg im fünften Spiel nun allein an der Spitze der Fußballbundesliga. Der Rekordmeister gewann am Dienstag 3:0 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg und hat als einziger Klub noch eine makellose Bilanz in der neuen Saison.

Schalke 04 gelang nach der Niederlage gegen die Münchner ein klarer, aber glanzloser 3:0 (1:0)-Erfolg über den FSV Mainz 05. Damit ist Schalke Dritter hinter Frankfurt. Fortuna Düsseldorf feierte mit dem 2:0 (2:0) im Aufsteigerduell bei der SpVgg Greuther Fürth den zweiten Sieg und blieb weiterhin ohne Gegentor. Damit ist die Fortuna nun vorerst Vierter vor Dortmund.

Die Bayern hätten das Heimspiel gegen ihren Ex-Trainer Felix Magath angesichts ihrer drückenden Überlegenheit bereits bis zur Halbzeit entscheiden können. Schon in der dritten Minute traf Bastian Schweinsteiger aus Nahdistanz nur den Pfosten. In der 24. Minute machte es der Nationalspieler nach einem Rückpass des genesenen Franck Ribéry besser. Thomas Müller und Toni Kroos, zuletzt gegen Schalke noch Torschützen, mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Für klare Verhältnisse sorgte ein Ex-Wolfsburger. Torjäger Mario Mandzukic traf zweimal per Kopf (57./65.), freute sich allerdings nur verhalten über die Saisontreffer vier und fünf gegen seinen einstigen Klub.

In Frankfurt dämpfte zunächst ein Dortmunder Doppelschlag nach einer knappen halben Stunde die Eintracht-Euphorie. Erst fand ein gleich zweimal abgefälschter Schuss von Lukasz Piszcezk (25.) den Weg ins Netz, dann schoss Marco Reus (29.) eine Eingabe von Piszczek direkt flach aus 20 Metern ein. Der angeschlagene Reus blieb nach der ersten Hälfte in der Kabine, dafür kam Mario Götze.

In der Pause schöpften die Gastgeber neuen Mut: Binnen nicht einmal 100 Sekunden glichen Stefan Aigner (49.) und Takashi Inui (51.) aus. Doch nur drei Minuten später luchste Götze im Strafraum Anderson im Strafraum den Ball ab und brachte den BVB erneut in Führung. Die Frankfurter zeigten wiederum Moral, Pechvogel Anderson (73.) köpfte zum verdienten Ausgleich ein.

„So geht es nicht!“

„Wir haben uns in der zweiten Halbzeit überrennen lassen und unnötige Gegentore gefressen. Es war ein Spiel, das rauf und runter ging, aber wir mussten es einfach gewinnen“, bilanzierte BVB-Kapitän Sebastian Kehl. Auch Nationalspieler Marcel Schmelzer rätselte über die ersten Minuten nach der Halbzeit: „Ich weiß nicht, was nach der Pause bei uns passiert ist. Aber so geht es nicht!“

Beim Aufsteiger herrschte dagegen eitel Sonnenschein. „Es war ein tolles Spiel. Wir sind körperlich topfit und dann gelingt es einer Mannschaft auch, so ein Spiel nach zu drehen“, sagte Vereinsboss Heribert Bruchhagen stolz. Lob gab es auch vom Gegner. „Vom Umschaltspiel ist das das Beste, was ich je von einer Frankfurter Mannschaft gesehen habe“, urteilte Dortmunds Coach Jürgen Klopp.

Drei Tage nach dem 0:2 gegen die Bayern zeigte sich Schalke zunächst verbessert. Kyriakos Papadopoulos verpasste die schnelle Führung gegen Mainz. Dafür sorgte dann Jefferson Farfán per Foulelfmeter (21.). Allerdings hielten die Mainzer bereits zu diesem Zeitpunkt beherzt dagegen, während die Gastgeber immer weniger zustande brachten. Erst Lewis Holtby (81.) erlöste Schalke, auch Teemu Pukki traf noch (89.). Bei Mainz feierte der eingewechselte Ivan Klasnic nach vier Jahren sein Bundesliga-Comeback.

Aufsteiger Düsseldorf zeigte in Fürth nicht nur erneut seine Defensivstärke, sondern traf auch erstmals wieder seit dem 2:0 in Augsburg am ersten Spieltag. Oliver Fink jubelte nach einem Kopfballtor aus 15 Metern über seinen ersten Bundesliga-Treffer (26.). Ken Ilsö schloss sieben Minuten später einen Konter ab. Fürth kassierte damit die dritte Heimniederlage und schoss wieder kein Tor.

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2 Kommentare

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  • D
    dennis

    @milo: das wird sich schlagartig ändern, sobald die taz-redakteure auf die (unmöglichen) "EINTRACHT FRANKFURT ÜBER ALLES"-Schals stoßen. was haben sich die ultras dabei eigentlich gedacht? ich bin nun, weiß gott, eher unempfindlich in sachen "political correctness", aber den spruch hättet ihr euch echt sparen können. ansonsten, genießt die zeit da oben. es kommen auch wieder andere zeiten.

  • M
    milo

    das ich das noch mal erleben darf das in meiner taz steht das meine eintracht wunderbar ist.

    fühlt sich gut an danke