Bestechungsverdacht bei EADS: Schmiergeld für Eurofighter
Darf's etwas mehr sein? Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mitarbeiter des EADS-Konzerns wegen Bestechungsverdachts bei Rüstungsgeschäften.
MÜNCHEN dapd | Korruptionsvorwürfe gegen die European Aeronautic Defence and Space Company, kurz: EADS. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen den Luftfahrt- und Rüstungskonzern wegen Verdachts der Bestechung.
Mehrere Objekte des Unternehmens in Deutschland seien am Dienstag durchsucht worden, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde am Mittwoch auf dapd-Anfrage. Den Angaben zufolge sollen in den Jahren 2005 und 2006 Schmiergelder beim Verkauf von Kampfjets des Typs Eurofighter an die Republik Österreich geflossen sein.
Die Zahl der Beschuldigten bei EADS liege im „unteren zweistelligen Bereich“. Ihnen werde vorgeworfen, österreichische Amtsträger bestochen zu haben. Gegen diese ermittle die Staatsanwaltschaft Wien wegen Bestechlichkeit.
Den österreichischen Ermittlern zufolge sei es bei dem Deal zu Schmiergeldzahlungen im dreistelligen Millionenbereich gekommen, sagte der Sprecher des Münchner Staatsanwaltschaft. Diese Höhe könne er aber nicht bestätigen. Zunächst müssten alle Zahlungsflüsse rekonstruiert werden. Ein EADS-Sprecher bestätigte in München die behördlichen Ermittlungen. Er nannte jedoch keine Einzelheiten.
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