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Unter Weihnachtsbäumen: Geschenktipps aus der RedaktionAnti wird Kunst

Tony Godfrey: „Konzeptuelle Kunst“. Phaidon Verlag, Berlin 2005. 447 S., 171 Farb- und 85 S/W-Abbildungen, 24,95 Euro, www.phaidon.com

Wohl sortiert, in klug geordneten zwölf Kapiteln, mit einem Glossar, Künstlerbiografien, historischen Schlüsseldaten, einer Landkarte, einer weiterführenden Bibliografie und einem Register versehen: Das außerordentlich solide Konzept, das Tony Godfreys Untersuchung „Konzeptuelle Kunst“ zugrunde liegt, überzeugt umstandslos davon, dass der Autor seine komplexe Materie jederzeit intellektuell im Griff hat.

Godfrey ist ein erstaunliches Buch gelungen, spannend und gut zu lesen. Es holt weit aus, in die Vergangenheit von Dada bis in die Gegenwart eines Künstlers des Caterings wie Rirkrit Tiravanija, und bleibt doch immer bei seinem Thema. Bei einer Kunst, der es vermeintlich nicht um Formen und Materialien, sondern um Ideen und Bedeutungen geht; um die Herausforderung des traditionellen Status’ des Kunstwerks als einmalig, sammelbar und verkäuflich. Einer (Anti-)Kunstbewegung, die zwischen 1966 und 1972 ihre kritische Masse erreichte, als sie unter dem Begriff Konzeptkunst mit den Namen einer übersichtlichen, keineswegs rein US-amerikanischen, aber fast rein männlichen Gruppe von Künstlern identifiziert wurde. Diese Übersichtlichkeit ging schnell verloren: Ein wichtiger Grund, die Untersuchung des Dozenten für zeitgenössische Kunst am Sotheby's Institute of Art in London zur Hand zu haben. Selten wird so konzise und unkompliziert informiert wie hier, über Genealogie, Kulmination und Krise der Konzeptkunst, über ihre Verbindung in Alltagshandeln und die postkonzeptuellen Formen der Kunst, die uns heute beschäftigen. BRIGITTE WERNEBURG

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